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Intimgesundheit: Die 3 häufigsten Beschwerden & Tipps

Intimgesundheit: Die 3 häufigsten Beschwerden & Tipps

Inhaltsverzeichnis

Es ist höchste Zeit, dass Frauen sich intensiver mit dem oft verschwiegenen Thema Intimgesundheit beschäftigen – und dabei geht es zunächst gar nicht um Sex.
Klar ist: Eine gesunde Intimzone ist nicht nur wichtig – sie fühlt sich auch richtig gut an.
Vor allem spielt eine intakte Scheidenflora dabei eine zentrale Rolle. Trotzdem gibt es typische Beschwerden, unter denen viele Frauen leiden – oft still und heimlich.

Viele trauen sich nicht einmal, mit ihren Partner*innen oder der behandelnden Gynäkolog*in offen zu sprechen.

Stattdessen tragen sie ihr vermeintlich peinliches Geheimnis lange mit sich herum – bis ein Arztbesuch unumgänglich ist. Dabei gilt: Ob Scheidentrockenheit, Pilzinfektion oder bakterielle Vaginose – keine dieser Beschwerden ist ein Grund, sich zu schämen. Alle lassen sich gut behandeln und sind meist schnell vergessen.

Tipps für deine Intimgesundheit

Die drei häufigsten Probleme stellen wir euch hier vor – mit typischen Symptomen und hilfreichen Tipps, was zu tun ist.

Nicht nur in den Wechseljahren: Scheidentrockenheit

Für eine trockene Scheide gibt es viele unterschiedliche Ursachen:

  • übertriebene Hygiene
  • Verwendung von Tampons
  • bestimmte Medikamente oder chronische Erkrankungen
  • hormonelle Schwankungen (z.B. während und nach der Schwangerschaft)
  • verminderte sexuelle Lust

Typische Symptome:

  • Trockenheitsgefühl im Genitalbereich
  • Juckreiz oder Brennen an den äußeren Schamlippen
  • Schmerzen bei Druck, Reibung, beim Sex oder beim Sport
  • rissige oder wunde Haut mit kleinen Verletzungen
  • erhöhte Empfindlichkeit

Was hilft gegen Scheidentrockenheit?

Hormonelle Schwankungen – etwa während oder nach einer Schwangerschaft, durch bestimmte Medikamente oder hormonelle Veränderungen im Zyklus – gehören zu den häufigsten Ursachen für Scheidentrockenheit. Wenn sich die Haut im Intimbereich trocken anfühlt, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Baumwollunterwäsche tragen
  • auf enge Kleidung verzichten
  • chlorhaltiges Wasser meiden
  • medizinische Pflegeprodukte speziell gegen Scheidentrockenheit verwenden
  • auf übertriebene Hygiene verzichten – klares Wasser reicht oft völlig aus. Wer trotzdem nicht auf Intimreinigung verzichten möchte, greift am besten zu einer seifenfreien, pH-neutralen Waschlotion.

Auch spezielle Feuchtigkeitsgele können helfen – und damit sind nicht einfach Gleitgele gemeint, sondern echte Pflegeprodukte für trockene Schleimhäute, vergleichbar mit Cremes für empfindliche Gesichtshaut.

Wie sollte normaler Ausfluss aussehen?

Ein gesunder Ausfluss sagt viel über deine Intimgesundheit aus. Deshalb lohnt es sich, die eigene Körperwahrnehmung zu schärfen. Wer weiß, wie der normale Scheidenausfluss aussieht, erkennt frühzeitig, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät – etwa bei einem Pilz oder einer bakteriellen Infektion.

So sieht gesunder Ausfluss typischerweise aus:

  • farblos, weißlich oder leicht gelblich
  • geruchslos oder mit einem milden, süßlich-herben Eigengeruch
  • eher dickflüssig, feucht und klebrig

Schreckgespenst Scheidenpilz

Die Vagina schützt sich mit einem leicht sauren Milieu vor Infektionen. Doch dieses Gleichgewicht kann gestört werden – zum Beispiel durch übertriebene Reinigung, synthetische Unterwäsche oder hormonelle Veränderungen (z. B. durch die Pille). Dann können sich Pilze ansiedeln und Beschwerden verursachen.

Typische Symptome:

  • starker Juckreiz und Brennen im Intimbereich
  • gerötete, teilweise geschwollene Schamlippen
  • weißlich-krümeliger Ausfluss, der an Hüttenkäse erinnert
  • gelegentlich kleine Knötchen an der Haut
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr

Wenn du diese Symptome bemerkst, ist der Gang zur Gynäkolog*in sinnvoll – lieber früher als später.

Was hilft gegen Scheidenpilz?

Bei Verdacht auf Scheidenpilz solltest du ärztlichen Rat einholen. Hausmittel sind keine verlässliche Lösung – bestenfalls ein Sitzbad mit Kamille kann kurzfristig Linderung bringen. Effektiver sind frei erhältliche Präparate aus der Apotheke: Cremes und Vaginalzäpfchen helfen meist schnell und unkompliziert.

Klingen die Beschwerden nach wenigen Tagen nicht ab, solltest du dich erneut untersuchen lassen – manchmal sind verschreibungspflichtige Medikamente notwendig.

Und: Sprich unbedingt mit deinem Partner oder deiner Partnerin über die Infektion. Denn durch gegenseitige Reinfektion kann es zu einem unangenehmen „Ping-Pong-Effekt“ kommen.

Häufig unentdeckt: Bakterielle Vaginose

Die bakterielle Vaginose ist die häufigste Ursache für vaginale Infektionen. Sie entsteht, wenn die natürliche Balance der Scheidenflora gestört ist – etwa durch übermäßige Hygiene, ungeschützten Sex oder hormonelle Veränderungen. Dann vermehren sich Bakterien, die eigentlich nicht in diese Region gehören.

Typische Symptome:

  • dünnflüssiger, schaumiger oder wässriger Ausfluss
  • unangenehmer Geruch, häufig fischig oder süßlich

Seltener:

  • Juckreiz und Rötung
  • Schmerzen beim Sex oder beim Wasserlassen

Was hilft gegen bakterielle Vaginose?

Die gute Nachricht: Eine bakterielle Vaginose lässt sich in vielen Fällen mit rezeptfreien Medikamenten gut behandeln.
In der Apotheke gibt es Cremes, Zäpfchen oder Vaginaltabletten, die den unangenehmen Geruch und andere Symptome wie Juckreiz oder Reizungen zuverlässig lindern.

Vorbeugen lässt sich nicht vollständig – aber du kannst einiges tun:

  • Sanfte Intimhygiene: Aggressive Reinigungsmittel meiden. Warmes Wasser reicht oft völlig aus.
  • Kondome verwenden: Ungeschützter Sex kann das empfindliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen – denn der pH-Wert von Sperma liegt im alkalischen Bereich (ca. 7,2 bis 7,8), während die Vagina ein eher saures Milieu hat (pH-Wert etwa 3,5 bis 5,5). Dieses Ungleichgewicht kann die Vermehrung unerwünschter Bakterien begünstigen – und so eine bakterielle Vaginose auslösen.
    Auch bestimmte Verhütungsmethoden – insbesondere ohne Barrierewirkung – können die Vaginalflora beeinflussen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, achtet auf Verhütung & Vaginalgesundheit gleichermaßen.
  • Regelmäßige Vorsorge: Ein Besuch bei der Gynäkolog*in hilft, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Komplikationen zu vermeiden – etwa das Aufsteigen der Bakterien in Gebärmutter oder Eileiter.

Deine Intimgesundheit ist wichtig – nimm dir Zeit für sie.

Deine Gesundheit verdient Aufmerksamkeit – in jedem Lebensabschnitt. Ob Zyklus, Wechseljahresbeschwerden, Kinderwunsch, Schwangerschaft oder die wichtige Krebsfrüherkennung: Regelmäßige Vorsorgetermine bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu handeln.
Wichtig: Wenn du körperliche Beschwerden hast – sei es durch Schmerzen, Ausfluss, Zyklusstörungen oder einfach ein ungutes Gefühl – oder Fragen rund um Verhütung, Schwangerschaft oder deine Vorsorge offen sind, dann scheue dich nicht, medizinischen Rat einzuholen. Früher erkannt, ist vieles leichter zu behandeln – und du bist es dir wert.

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