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Kruisherenhotel im denkmalgeschützten Kloster in Maastricht – Projekte

Schwere Steinmauern, rot-weiße Fensterläden, spätgotische Spitzbogenfenster: Das ehemalige Kreuzherrenkloster in der Altstadt von Maastricht ist eines dieser imposanten Gebäude, die Geschichte regelrecht spürbar machen. Dass sich in den altehrwürdigen Mauern ein Ort zeitgenössischer Gestaltung verbirgt, mag überraschend klingen. Doch das Kloster und die dazugehörige Kirche beherbergen heute das Kruisherenhotel mit fünf Sternen. Die Inneneinrichtung stammt von Henk Vos und zu den Highlights zählt ein spektakulär im Kirchenschiff schwebendes Restaurant. Ebenso sehenswert ist der vom Trubel der Stadt geschützte Innenhof mit einer Sitzlandschaften aus hellem Sichtbeton von Godelmann.
Raum-im-Raum-Prinzip
Der Gebäudekomplex war ab 1440 für die Ritter vom Heiligen Kreuz errichtet worden und wurde über 300 Jahre als Kloster genutzt. Im Zuge der Säkularisierung während der Französischen Revolution wurden die Mönche jedoch vertrieben und das Bauwerk in eine Kaserne umgewandelt. Später diente es unter anderem als Forschungsanstalt, Pfarrkirche und Ausstellungsort. Heute beherbergt es rund 60 Zimmer und Suiten, ein Restaurant und eine Weinbar.
Die historischen Innenräume der denkmalgeschützten Anlage wurden beim Umbau zum Hotel erhalten. Alle Einbauten und Ergänzungen hat das Architekturbüro SATIJNplus nach dem Raum-im-Raum-Prinzip eingefügt, damit sie jederzeit wieder entfernt werden können. Einige der Zimmer befinden sich beispielsweise direkt hinter einem spätgotischen Buntglasfenster. Auch die originalen Wandmalereien des Klosters sind zum Teil der Innenarchitektur geworden.
Sitzlandschaften aus Architekturbeton
Die Kontraste zwischen Alt und Neu, Geschichte und Gegenwart lassen sich auch im klösterlich abgeschiedenen Innenhof erleben, der von allen vier Seiten von historischer Architektur umschlossen ist und als Außenfläche des Hotels genutzt wird. Die Basis dafür bildet ein weißer Boden aus großen Sichtbetonplatten von Godelmann, aus der Produktlinie GDM.MASSIMO. Darauf sind bis zu elf Quadratmeter große, organisch geformte Sitzlandschaften aus Hochleistungsbeton platziert. Teilweise von unten beleuchtet, wirken sie trotz ihres Gewichts leicht und schwebend.
Die verschiedenen, frei geformten Elemente sind Spezialanfertigungen von Godelmann, die nach individuellen Entwürfen gegossen wurden. Die Lichtinstallation stammt vom Unternehmen Ingo Maurer aus München. Das Ergebnis ist ein gestalterisches Gesamtkonzept, das Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen zu ihrem Recht kommen lässt.