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PV-Anlage anmelden: So geht es Schritt für Schritt

PV-Anlage anmelden: So geht es Schritt für Schritt

Immer mehr Haushalte schaffen sich eine Photovoltaik-Anlage an, um eigenen Strom zu erzeugen. Auch wenn das in den letzten Jahren deutlich unkomplizierter geworden ist, musst du an einiges denken – zum Beispiel daran, die PV-Anlage anzumelden.

Die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage ist in letzter Zeit sehr viel einfacher geworden und lohnt sich finanziell immer mehr. Das liegt zum Beispiel an Regelungen wie der Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Photovoltaik. Auch die bürokratischen Prozesse sind in Teilen weniger umständlich als noch vor einigen Jahren.

Trotzdem musst du noch immer einige wichtige Punkte beachten, wenn du auf Solarenergie umrüsten möchtest. Dazu gehört auch das ordnungsgemäße Anmelden der PV-Anlage. Wir haben kompakt für dich zusammengefasst, an welche Anmeldestellen du dich wenden musst und welche Daten du parat haben solltest.

Für PV-Anlagen gilt Anmeldepflicht

Egal, ob sie gewerblich oder privat genutzt wird: Eine (ortsfeste) PV-Anlage anzumelden ist in Deutschland verpflichtend. Diese Verpflichtung solltest du ernst nehmen, denn wenn du die Anmeldung versäumst, kann dafür eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro fällig werden. Außerdem kannst du den Anspruch auf die Einspeisevergütung seitens des Netzbetreibers verlieren.

Eine Ausnahme von der Anmeldepflicht besteht nur für Anlagen, bei denen sowohl der Strombezug aus dem öffentlichen Netz als auch die Einspeisung in das Netz technisch nicht möglich ist. Das trifft aber nur in wenigen Fällen und in der Regel an besonders abgelegenen Orten zu. Solche Anlagen werden deshalb auch als “Inselanlagen” bezeichnet. Mehr dazu hier: Solarstrom ohne Anmeldung einspeisen: Geht das?

Finanzielle Kosten fallen zwar nicht an, wenn du deine PV-Anlage anmeldest – du solltest für eine sorgfältige Anmeldung aber ein wenig Zeit einplanen. Grundsätzlich ist es nötig, die PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber anzumelden. 

PV-Anlage anmelden: Welche Daten sind wichtig?

Damit du deine private PV-Anlage anmelden kannst, solltest du einige Daten kennen.
Damit du deine private PV-Anlage anmelden kannst, solltest du einige Daten kennen. (Foto: CC0 / Pixabay / rainerh11)

Wenn du vorhast, deine PV-Anlage anzumelden, solltest du die wichtigsten Daten am besten schon griffbereit haben, damit der Anmeldeprozess möglichst schnell und unkompliziert vonstattengehen kann. Dazu gehören allgemeine Daten, technische Daten und gegebenenfalls Daten zum Netzanschluss.

Allgemeine Daten

  • Art der Einheit (Stromerzeugung)
  • Art der Stromerzeugung (solare Strahlenenergie)
  • Betriebsstatus (“in Planung” oder “in Betrieb”)
  • Datum der Inbetriebnahme
  • Adresse/Standort der Anlage

Technische Daten

  • Wie viele Module hat die Anlage?
  • Welche Bruttoleistung/Nettonennleistung/Wechselrichterleistung kann sie erbringen?
  • Ist an den Wechselrichter ein Stromspeicher angeschlossen?
  • Gibt es eine Leistungsbegrenzung?
  • Wo ist die Anlage angebracht? (zum Beispiel als Solargründach oder Fassade)
  • Welche Ausrichtung und welchen Neigungswinkel haben die Module?

Daten zum Netzanschluss

  • Anschlussnetzbetreiber
  • Spannungsebene (normalerweise Niederspannung)
  • Daten der EEG-Anlage (bei einer Solaranlage stimmen diese mit den technischen Daten überein)

PV-Anlage anmelden bei der Bundesnetzagentur

Zunächst bist du verpflichtet, eine PV-Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren zu lassen. Dabei handelt es sich um eine große Datenbank, die alle Anlagen zur Stromerzeugung in Deutschland erfasst. Spätestens einen Monat nach ihrer Inbetriebnahme musst du dort auch deine private PV-Anlage anmelden. 

Die Anmeldung kannst du leicht online durchführen. Du brauchst dafür unter anderem die allgemeinen Daten zur Art der Anlage, ihrer Leistungsfähigkeit und ihrem Standort. Durch die einzelnen Anmeldungsschritte kannst du dich auch von einem digitalen Registrierungsassistenten führen lassen. 

Nach dem Anmelden der PV-Anlage erhältst du von der Bundesnetzagentur eine Registrierungsbestätigung und eine Identifikationsnummer. Diese Nummer solltest du gut aufbewahren, denn sie ist zum Beispiel für die Einspeisevergütung und die Stromrechnung wichtig. Außerdem vereinfacht sie die Kommunikation mit der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber.

Du brauchst die Nummer auch, wenn du deine Anlage zum Beispiel um zusätzliche Module erweitern möchtest, um ihre Leistung zu vergrößern, oder wenn du sie stilllegen willst. Solche Änderungen musst du dann erneut über das Marktstammdatenregister an die Bundesnetzagentur übermitteln.  

Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber

Nur wenn du eine sogenannte
Nur wenn du eine sogenannte “Inselanlage” betreibst, musst du deine PV-Anlage nicht anmelden. (Foto: CC0 / Pixabay / Antranias)

Neben dem Eintrag im Marktstammdatenregister musst du dich außerdem an deinen Netzbetreiber wenden, um die PV-Anlage anzumelden. Dabei handelt es sich in der Regel um den lokalen Stromnetzbetreiber, der die Verteilung des Stroms an die Verbraucher:innen gewährleistet – zum Beispiel die Stadtwerke. Der Netzbetreiber zahlt auch die Einspeisevergütung, die Betreiber:innen einer PV-Anlage zusteht, wenn sie überschüssigen Strom produzieren. 

Wenn du dir nicht sicher bist, welcher Netzbetreiber für deinen Haushalt zuständig ist, kannst du ihn mithilfe der Jahresstromrechnung ermitteln. Meist ist dort der Name angegeben, manchmal aber auch nur ein Zahlencode mit 13 Stellen. Diesen Code kannst du im Marktstammregister eingeben und so herausfinden, zu welchem Betreiber er gehört.

Der Netzbetreiber benötigt zum Anmelden der PV-Anlage neben den allgemeinen Daten auch die spezifischeren technischen Daten. Er prüft dann die Netzverträglichkeit und die Einhaltung aller geltenden Vorgaben für die Installation der Anlage. Wo notwendig, kann er auch Anpassungen fordern. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Wochen. Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, solltest du dich am besten möglichst früh mit dem Betreiber in Verbindung setzen. 

Sollte die Wartezeit zu lang werden, kannst du dich übrigens auf das sogenannte vereinfachte Netzanschlussverfahren berufen, das für Anlagen mit einer Leistung bis 30 kWp gilt: Wenn der Netzbetreiber innerhalb eines Monats nicht auf deinen Anschlusswunsch reagiert, gilt die Solaranlage als genehmigt und du darfst sie in Betrieb nehmen.

Wo muss ich meine PV-Anlage sonst noch anmelden?

Vor der Änderung der Mehrwertsteuerregelung war es außerdem notwendig, sich zum Anmelden einer neuen PV-Anlage an das Finanzamt zu wenden. Weil die meisten privaten Solaranlagen mittlerweile steuerfrei sind, ist eine offizielle Anmeldung oft nicht mehr nötig. Es ist trotzdem sinnvoll, das Amt durch ein formloses Schreiben von der Inbetriebnahme in Kenntnis zu setzen. Wenn du dir unsicher bist, erkundige dich am besten in deiner Finanzbehörde vor Ort.

Auch von der Gewerbesteuer sind Betreiber:innen einer PV-Anlage inzwischen befreit, wenn ihre Leistung 30 kWp nicht übersteigt. Dennoch kann es mitunter sinnvoll oder sogar verpflichtend sein, die Anlage beim Gewerbeamt anzumelden. Ob dazu eine Pflicht besteht oder nicht, kann regional unterschiedlich geregelt sein. Auch im Fall der Gewerbeanmeldung fragst du also am besten beim örtlichen Amt nach, um sicherzugehen. 

Tipp: In weiteren Beiträgen klären wir dich über die Kosten, Vorteile und gesetzlichen Regelungen von Solaranlagen auf und stellen dir einige Photovoltaik Mythen vor.

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