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Die beste Polbrille | Test 05/2025

Spannend und entspannend: So schön die Angelei an kleinen Bachläufen oder das Fliegenfischen an weiten Gewässerflächen ist, so anstrengend sind die Lichtreflexionen auf der Wasseroberfläche auf Dauer für die Augen, wenn über viele Stunden Bissanzeiger und Schnurverlauf fixiert werden. Drei wichtige Funktionen dieser Angelbrillen sind UV-Schutz, reduzierte Lichtdurchlässigkeit und Windschutz. Aber vor allem polarisiert sollten sie sein – also die Lichtreflexionen auf der Wasseroberfläche möglichst aufheben.
Doch nicht nur ein gelungener Polarisationseffekt macht eine gute Angelbrille aus. Ausstattungsmerkmale wie die hohe und weit um das Gesicht reichende Rahmenform bieten Schutz vor UV-Strahlung, Wind und Wetter. Auch den Bügeln und dem Nasenpad kommt eine wichtige Rolle beim festen Sitz am Kopf zu.
Kurzübersicht
Testsieger
Uvex Sportstyle 232 P
Die Uvex bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie hat eine super Polarisation, ist mit verstellbaren Nasenbügeln ausgestattet und an den richtigen Stellen gummiert.
Für einen fairen Preis bietet der Testsieger Uvex 232 P eine einwandfreie Polarisierungsfunktion an dunklen und klaren Gewässern. Schutz vor schädlicher UV-Strahlung ist durch stark gebogene Gläser und einen weit um das Gesicht greifenden Rahmen gegeben. Pluspunkte sammelt die Sonnenbrille bei der Ausstattung. Der Nasenbügel ist gummiert und einstellbar, auch die Ohrbügel sind gummiert. Letztlich ist die Sonnenbrille relativ leicht, das Gesamtpaket des Testsiegers überzeugt. Auf Etui und Brillenband muss man hier verzichten.
Auch gut
Naked Optics The Blade
Mit insgesamt guten Ergebnissen beim Blick auf das Wasser und sehr praktischen Detaillösungen bei der Ausstattung verdient die The Blade einen Platz in der Spitzengruppe.
Bis auf die etwas starren und somit wenig anpassungsfreudigen Ohrbügel sowie das fehlende Brillenband liefert die Naked Optics The Blade gute Ergebnisse. An klarem und trübem Wasser funktioniert der Blendfilter gut, Ausstattung und Bauform mit hohem Rahmen und stark gebogenen Gläsern sowie rutschhemmend gummierten Ohr- und Nasenbügeln überzeugen. Die Nasenauflage ist verstellbar und passt sich so der Anatomie variabel an.
Luxusklasse
Evil Eye Seaside
Die Luxusbrille von Evil Eye bietet nicht nur top-Ergebnisse am Wasser, sie punktet zudem mit umfangreicher Ausstattung und vielen Variationsmöglichkeiten bei der Glaswahl.
Die Evil Eye Seaside ist unsere Empfehlung für alle, die etwas mehr Geld in die Hand nehmen können. Dabei sind Leistung und Ausstattung auf Topniveau. Von dunklem sowie klarem Wasser filtert sie störende Reflexe sehr gut weg und bis auf ein fehlendes Brillenband punktet sie mit guter Ausstattung – ein stabiles Etui, gummierte Ohr- und Nasenbügel und ein hoher Rahmen.
Preistipp
Fox Rage Camo
Für kleines Geld erhält man hier eine Anglerbrille mit hohem Rahmen, guter Polarisation und stabilem Etui.
Der Preistipp geht klar an die Fox Rage Camo. Der Polarisationseffekt auf dunklen und klaren Gewässeroberflächen ist gut und durch den 46 Millimeter hohen Rahmen schützt die Brille optimal vor Licht von unten. Für rund 25 Euro stattet der Hersteller seine Brille sogar mit einem stabilen Etui aus. Auch bei der Ausstattung punktet die insgesamt gut bewertete Brille.
Vergleichstabelle
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Alle Infos zum Thema
Gute Sicht am Wasser: Polbrillen im Test
Das auf Wasserflächen reflektierte Licht ist unpolarisiert. Das bedeutet, dass diese Lichtwellen horizontal und vertikal in alle Richtungen schwingen und teilweise sogar gebündelt werden. Besonders vertikale Strahlen werden als unangenehm und blendend empfunden. Um dieses unpolarisierte Licht teilweise zu blockieren, integrieren die Hersteller Polfilter in die Sonnenbrillen. Die lassen wie durch einen schmalen Spalt nur Licht einer bestimmten (waagerechten) Polarisationsrichtung passieren, alle anderen Richtungen werden weitgehend weggefiltert. So minimieren sich die wahrgenommenen Lichtreflexe auf Wasseroberflächen drastisch. Angeln gestaltet sich dadurch einfacher: Schnüre, Posen oder Bissanzeiger beim Fliegenfischen sind viel besser zu erkennen.
In klaren, flachen Gewässern sind sogar Fische zu erkennen
An klaren und nicht zu tiefen Gewässern sind durch die eliminierten Reflexionen sogar Fische und die Beschaffenheit des Gewässergrundes zu erkennen. Der Nachteil von polarisierten Gläsern ist, dass sich manche LCDs oder Monitore, wie von Smartphones oder Fishfindern, eventuell schlecht ablesen lassen. Diese Geräte strahlen bereits polarisiertes Licht ab, das sich mit dem Polfilter im Brillenglas überlagern kann und so zu Farbsäumen und unklaren Bildern mit Regenbogeneffekt führt.
Lichttransmission Kategorie 3
Der Blendschutz bei Sonnenbrillen wird in fünf Stufen von 0 bis 4 eingeteilt. In der Stufe 0 werden bis zu 20 Prozent des einfallenden Lichts herausgefiltert, in der höchsten Stufe 4 beträgt die Absorption bis zu 97 Prozent. Für Sonnenbrillen, die für die Nutzung am Wasser wie für Segler oder Angler geeignet sind, hat sich der recht starke Blendschutz der Kategorie 3 bewährt. Dieser schon sehr dunkle Filter aus dem mittleren bis oberen Schutzspektrum blockiert 82 bis 92 Prozent (Lichttransmission/Lichtdurchlässigkeit 8 bis 18 Prozent) der einfallenden Lichtstrahlen, die Augen sind hervorragend geschützt.
UV-Schutz
Ultraviolette Lichtstrahlen aus dem Sonnenlicht können im Auge krebserregend wirken, was einen umfassenden UV-Schutz zwingend erforderlich macht. Auch an bewölkten Tagen trifft UV-Licht auf die Erde, und UV-Belastung an Gewässern und anderen reflektierenden Flächen kann besonders hoch ausfallen. Als sicher gelten Sonnenbrillen, die kurz- und langwellige UV-Strahlung bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern blockieren. Das Kürzel „UV 400“ kennzeichnet diese Schutzklasse.
Tönungsfarben
Braune, grüne oder dunkelgraue Gläser sind bei starker Sonneneinstrahlung zu empfehlen, sie zeichnen sich durch hohen Blendschutz und große Farbtreue aus. Orange und rot gefärbte Gläser erhöhen die Kontraste insbesondere in grünen Umgebungen am Ufer etwas. Auch blau getönte Gläser sind am Wasser praktisch, da sie für besonders klare Sicht und kontrastreiches Sehen sorgen. Gelbe Gläser hingegen bieten eher wenig Blendschutz, sondern schaffen in schlechten Lichtverhältnissen bei Nebel oder Dämmerung ein etwas helleres Bild.
Farbe je nach Einsatzgebiet
Letztlich hängt die gewählte Tönungsfarbe vom persönlichen Geschmack oder dem bevorzugten Einsatzgebiet ab. Wer die Anpassung auf die Spitze treiben will, hat mehrere Brillen im Gepäck, mit blau oder braun getönten Gläsern ist man in vielen Fällen gut bedient. Verspiegelungen hingegen schaffen kaum funktionelle Vorteile.
Ausstattung
Ein sicherer Sitz der Sonnenbrille am Kopf ist gerade für Angler besonders wichtig: Schließlich ist das Terrain oft uneben und rutschig, der ein oder andere ungeplante Ausfallschritt kommt beim Marsch am Ufer durchaus vor. Wenn dabei die Brille über die Böschung fällt, versinkt sie meistens unwiederbringlich. Auch bei Arbeiten mit gesenktem Kopf an Köder oder Vorfach kann sich die Brille schnell verabschieden, wenn sie nicht eng und rutschfest am Kopf anliegt.
Sind die Ohrbügel an der Innenseite gummiert und verfügen sogar über eine geriffelte Oberfläche, hält sich die Brille gut an Haut, Haaren oder der Mütze fest. Gummierte Nasenbügel, im Idealfall ebenfalls geriffelt, halten das Gestell auch bei schwitzigem Nasenrücken sicher im Gesicht und unterstützen den Halt der Ohrbügel.
Passform
Der Sitz der Brillen auf dem Kopf unseres Autors wurde in diesem Test nicht bewertet. Zu verschieden ist die individuelle Anatomie und zu gering sind gleichzeitig die Einstellungsmöglichkeiten der Polbrillen im Vergleich zu normalen Sehhilfen aus dem Fachgeschäft. Zwar lassen sich manche Bügel laut Herstellern mit sanftem Druck in Form bringen, doch nach fest kommt bekanntlich locker und bei selbst gemachten Anpassungen sollte man wirklich nur minimale Kaltverformungen vornehmen.
Generell sind gerade oder nur wenig geschwungene Ohrbügel eine gute Lösung: Sie halten (sofern die Gestellweite insgesamt passt) an jedem Kopf, egal, wie groß die Entfernung zwischen Nasenrücken und Ohr bemessen ist. Ohrbügel mit dem brillentypischen Ohrausschnitt hingegen bieten lediglich eine sehr eingeschränkte Passform. Einstellbare Nasenbügel sind auf jeden Fall ein Plus in der Ausstattung.
Glaswölbung und Rahmenhöhe
Je größer das Gestell und je größer und gewölbter die Gläser sind, desto besser ist der Schutz für die meisten Gesichtsformen vor schädlicher UV-Strahlung. Lässt sich die direkt von der Sonne einfallende Strahlung von oben noch durch eine der von Anglern gern getragenen Schirmmützen blocken, kann bei schmal geschnittenen Gläsern reflektierte Strahlung von unten ungehindert auf die Augen treffen. Das gilt insbesondere für die Angelei vom Boot oder im Wasser stehend aus.
Weit gebogene Gläser bieten zwei weitere Vorteile am Wasser: Sie geben Schutz vor (kaltem) Wind, der die Augen tränen lässt und sie vermindern bei rückwärtig einfallendem Licht Spiegelungen innen an den Gläsern, die sehr irritierend sein können. Bei besonderer Anatomie kann zwar auch ein niedrig geschnittener Rahmen ausreichend Schutz bieten, das Sichtfeld ist dann aber unter Umständen merklich eingeschränkt.
Zubehör
Da die Polbrillen im Test zum Teil mit sehr unterschiedlich umfangreichem Zubehör verkauft werden, lohnt sich auch hier ein genauer Blick: Von der nackten Brille im Plastiktütchen bis hin zu Extras wie Putztuch, Brillenband und ultrastabiler Brillenbox reicht das Spektrum der Lieferungen. Dabei sind alle drei Zubehörteile wichtig bis unerlässlich. Ungeeignete Putztücher können die recht empfindlichen Oberflächen der Gläser leicht zerkratzen, die Funktion der aufgebrachten Beschichtungen ist dann unter Umständen schnell dahin oder zumindest eingeschränkt.
Putztuch, Band und Etui sind wichtig
Ein beigelegtes Brillenband wiederum kann beim Einsatz am Wasser die Rettung vor dem Untergang bedeuten. Schön, wenn dieses Zubehörteil gleich beiliegt. Besonders wichtig ist beim manchmal etwas ruppigen Angelvergnügen eine robuste Brillenbox. Wenn die mit einem stabilen Clip versehen ist, kann sie griffbereit an der Weste oder der Gürtellasche verstaut werden.
Unser Favorit
Testsieger
Uvex Sportstyle 232 P
Die Uvex bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie hat eine super Polarisation, ist mit verstellbaren Nasenbügeln ausgestattet und an den richtigen Stellen gummiert.
Bei der Uvex Sportstyle 232 P ist die Polarisierung der Gläser hervorragend ausgefallen. Auf dunklem wie klarem Wasser macht die Brille mit den besten Eindruck im Testfeld, Spiegelungen und Blendungen eliminiert sie ausgezeichnet. Uvex gibt die Filterkategorie drei mit einer Lichtdurchlässigkeit von 9 bis 18 Prozent an. Die deutlich abgedunkelten Gläser sind für sehr helle Umgebungen gemacht, der Kontrast wird etwas erhöht, Farben aber nicht verstärkt.
Schutz vor schädlicher UV-Strahlung wird durch stark gebogene Gläser bzw. einen weit um das Gesicht greifenden Rahmen gegeben. Seitlich kann Licht also kaum eindringen, von unten besteht die Möglichkeit aber durchaus, wenn der Angler dicht am Ufer steht oder vom Boot aus fischt.
Viel mehr Pluspunkte kann die Uvex Sportstyle 232 P bei der Ausstattung sammeln: Der Nasenbügel ist gummiert und gewährt auch in anspruchsvollen Situationen, etwa bei ruckartigen Kopfbewegungen und auf feuchter Haut, guten Sitz. Zudem ist die Oberfläche geriffelt, was den Halt weiter verstärkt.
Einstellbares Nasenpad
Mit dem einstellbaren Nasenpad hat Uvex ein sehr praktisches und im Testfeld einmaliges Feature in diesem scheinbar kleinen und unwichtigen Bauteil integriert. Damit lässt sich der Sitz auf der Nase individuell justieren.
Auch die Bügel sind sehr durchdacht, die komplette hintere Hälfte ist gummiert. An der Außenseite sind sie zudem geriffelt, das kann den Halt hinter dem Ohr oder unter der Mütze begünstigen. Das vergleichsweise weiche Material am Ende der Bügel macht sie sehr flexibel und anpassungsfähig.
Nahezu universell gerät die Passform durch die gerade Ausführung der Bügel, hier stört kein unpassender Ohrausschnitt den guten Halt. Letztlich ist die Sonnenbrille relativ leicht und daher auch über einen langen Zeitraum angenehm zu tragen, lediglich 25 Gramm lasten auf den Kontaktstellen oder -flächen. Der Preis liegt mit rund 40 Euro zwar auf einem höheren Platz im Testfeld, das Gesamtpaket des Testsiegers überzeugt trotzdem.
Nachteile?
Der Rahmen der Uvex Sportstyle 232 P ist im Vergleich mit anderen Testkandidaten etwas flacher. Die an sich gute Uvex-Brille wird außerdem ohne Etui geliefert. Und so ist sie in den zuweilen rauen Bedingungen am Wasser bruchgefährdet. Immerhin legt der Hersteller einen weichen Beutel bei, der Verkratzen der Gläser verhindert und zum Putzen herhält. Wir empfehlen aber den Kauf eines Etuis.
Auch vermissen wir ein Brillenband im Lieferumfang. Am Ende der Bügel lässt sich in kleine Schlitze aber eine dünne Kordel (oder starke Angelschnur) einknoten, wenn aufgeschobene (Neopren-)Halterungen nicht genügen.
Uvex Sportstyle 232P im Testspiegel
Bislang gibt es keine weiteren seriösen Tests von unserem Testsieger. Auch Stiftung Warentest und Ökotest haben Polbrillen noch nicht getestet. Sollte sich das ändern, tragen wir die Testergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Auch gut
Naked Optics The Blade
Mit insgesamt guten Ergebnissen beim Blick auf das Wasser und sehr praktischen Detaillösungen bei der Ausstattung verdient die The Blade einen Platz in der Spitzengruppe.
Weit nach vorne schafft es die stylishe Naked Optics The Blade. Mit insgesamt guten Ergebnissen an klarem und dunklem Wasser punktet die stark getönte Sonnenbrille der Kategorie 4. Die kräftige Tönung erfordert aber auch viel Licht bzw. Reflexionen von der Wasseroberfläche, sonst wird das Bild schlicht zu dunkel. Der Kontrast fällt durch die schwarz getönten Gläser etwas weniger stark aus, Farben werden nicht verstärkt. Wem das Bild zu dunkel ist, kann unter sechs weiteren Farben wählen.
Zahlreiche weitere Pluspunkte sammelt die Polbrille mit der praxisgerechten Ausstattung: Der stark um das Gesicht gebogene Rahmen mit Gläsern ist mindestens 55 Millimeter hoch und schützt so vor Sonnenlicht von oben und Reflexionen von unten. Die Passform auf dem Nasenrücken lässt sich individuell mit gummierten, aber nicht geriffelten, Auflagen einstellen. Am Ende der geraden und starren Bügel ist eine strukturierte Gummierung angebracht. Das verhindert zu leichtes Rutschen der Brille am Kopf oder der Mütze.
Gegen Hitzestau hinter den Gläsern wirken zwei seitliche, recht große vertikale Schlitze. Dort kann warme, feuchte Luft abziehen, die Gläser beschlagen so weniger schnell. Auch der Lieferumfang der Naked Optics The Blade lässt sich sehen: Das sehr stabile, aber auch etwas sperrige Etui wird mittels Karabiner am Rucksack oder der Gürtelschlaufe angebracht, die beiliegende Stofftasche dient zugleich als Putztuch.
Luxusklasse
Evil Eye Seaside
Die Luxusbrille von Evil Eye bietet nicht nur top-Ergebnisse am Wasser, sie punktet zudem mit umfangreicher Ausstattung und vielen Variationsmöglichkeiten bei der Glaswahl.
Gäbe es am Wasser einen Pokal für den coolsten Sonnenbrillen-Style, hätten Träger der Evil Eye Seaside beste Aussichten. Doch den Fisch interessiert es nicht, wie die Polbrille aussieht. Er beißt so oder so. Oder eben nicht. Ein guter Fang ist die Polbrille in jedem Fall, das Modell bietet fast alles, was es für den Rundum-Augenschutz und -tragekomfort braucht.
Mit Schutzstufe (Kategorie) 3 sind die braunen Gläser relativ dunkel und absorbieren ca. 88 % des einfallenden Lichts. Dabei ist das Bild sehr kontrastreich und deutlich rötlich. Bei bestimmten Lichteinfallswinkeln und höheren oder sogar sich brechenden Wellen entstehen manchmal rötliche Reflexe auf dem Wasser. Das ließ sich aber nur selten beobachten. Der Poleffekt auf dunklem wie klarem Wasser ist sehr gut.
Der Rahmen ist stark gewölbt und mit ca. 51 Millimeter sehr hoch. Die Augen sind so auch vor seitlich einfallenden oder von der Wasseroberfläche reflektierten Sonnenstrahlen sehr gut geschützt. Die flexiblen Bügel sorgen für eine universelle Passform und guten Sitz. Die Bügelenden sind innen gummiert und geriffelt, so hält die Brille sicher am Kopf oder auf dem Mützenstoff. Verstellbare Nasenbügel passen sich nahezu perfekt an die Anatomie des Trägers an.
Wer die Glasfarbe ändern möchte, dem stehen acht verschiedene Varianten derselben Technologie zur Verfügung. Auch Gläser in Sehstärke sind erhältlich. Die Evil Eye Seaside hat allerdings ihren Preis, wenn auch ein sehr stabiles Etui sowie eine Stofftasche beiliegen. Ein Brillenband vermissen wir im Lieferumfang.
Preistipp
Fox Rage Camo
Für kleines Geld erhält man hier eine Anglerbrille mit hohem Rahmen, guter Polarisation und stabilem Etui.
Der Preistipp im Vergleichstest geht an die Fox Rage Camo. Für rund 25 Euro stattet der Hersteller sein Modell sogar mit einem sehr stabilen Etui aus. Lediglich ein Clip zur griffbereiten Anbringung an Jacke oder Weste fehlt. Dieses kleine, aber praktische Detail lässt sich auch nicht ohne Weiteres nachrüsten oder improvisieren – eine Schlaufe oder anderweitig stabile Befestigungsmöglichkeit existiert am Etui nicht.
Durch den 46 Millimeter hohen Rahmen schützt die Brille hervorragend vor Sonneneinstrahlung oder Lichtreflexionen von unten. Die Gläser sind zwar nicht ganz so weit um den Kopf gebogen wie bei den Modellen Oakley Split Shot oder Uvex 232 P, zusammengenommen ergibt sich aber ein sicheres Bild.
Als gut empfinden wir auch den Polarisationseffekt beim Blick auf die Wasserflächen: Auf dunklem Wasser filtert die Fox Rage Camo Spiegelungen und Blendungen gut weg, auf klarem Wasser zeigt sich das gleiche Bild. Die grauen Gläser mit blauer Verspiegelung sind wohl nach Kategorie 3 klassifiziert, ein entsprechender Hinweis findet sich auf der Brille oder der Herstellerhomepage jedoch nicht. Nach dem deutlich abgedunkelten Bild zu urteilen, passt die Angabe. Ein UV-Schutz 400 ist aufgeprägt. Kontraste verstärkt die Brille leicht, Farben treten nicht kräftiger hervor.
Bei der Ausstattung punktet die insgesamt gut bewertete Brille deutlich: Der gummierte und mit geriffelter Oberfläche versehene Nasenbügel hält besser auf dem Nasenrücken als die glatten Kunststoff-Ausführungen aus dem Testfeld, anpassen lässt er sich aber nicht. Die flexiblen Ohrbügel sind zwar nicht vollständig gerade ausgeführt und verfügen über einen Ausschnitt für die Hörmuscheln, der ist aber so weit geformt, dass er für viele Kopfformen passt. Am Ende sind die Bügel innen gummiert, das sorgt für sicheren Sitz. Im Lieferumfang findet sich ein Putztuch – ein Brillenband hat Fox Rage jedoch nicht beigelegt.
Außerdem getestet
Oakley Split Shot
In der Luxusklasse macht die Oakley Split Shot bei den vier wichtigsten Testkriterien Polarisation, Rahmenform, Rahmenhöhe und Etui fast alles perfekt. Die Lichttransmission der roséfarbenen Gläser liegt mit 12 Prozent in der Kategorie 3 im mittleren Bereich – damit ist die Brille für helles Licht gut geeignet. Der verwendete Filter überzeugt im Sichttest sowohl auf dunklen Gewässern als auch auf klarem Wasser mit guter bis sehr guter Polarisation. Der Kontrast wird merklich verstärkt, die Farben erscheinen etwas kräftiger.
Zum Schutz gegen seitlich oder von unten einfallendes Sonnenlicht oder Reflexionen hat der Hersteller sich für eine stark gebogene Form entschieden, die weit um das Gesicht herumführt und in relativ breite Bügel mündet. So kann praktisch kein schädliches UV-Licht ungefiltert in die Augen fallen.
Unterstützt wird der Rundum-Schutz durch große Gläser und einen 47 Millimeter hohen Rahmen, der das Blickfeld kaum einschränkt. Die eng anliegende Brille sorgt außerdem dafür, dass nur sehr wenig Wind hinter die Gläser ziehen kann. Bei Angelausflügen in der kalten und windigen Saison ist das ein großes Plus, da sich die Bissanzeiger mit dauerhaft vor Kälte tränenden Augen nur schwer beobachten lassen.
Das super stabile, aber recht schwere Etui mit festem Klappscharnier bietet perfekten Schutz, wenn die Sonnenbrille nicht im Einsatz ist. Außerdem lässt sich der robuste Behälter mit einem kleinen Clip an der Jacke oder anderen geeigneten Schlaufen jederzeit griffbereit befestigen. In der festen Außenhülle ist die Brille in einem mit Kordel verschließbaren Stoffbeutel geschützt, der sich auch als Putztuch eignet.
Auch die sonstige Ausstattung hinsichtlich des Tragekomforts überzeugt: Gummierte Nasenbügel sorgen auch bei feuchter Haut für guten Sitz im Vergleich zu glattem und unstrukturiertem Kunststoff. Dieses Merkmal haben längst nicht alle Testkandidaten. Allerdings sind sie nicht justierbar, die Weite lässt sich an die individuelle Anatomie nicht anpassen. Die Bügel hat der Hersteller so gestaltet, dass sie auf möglichst viele Köpfe passen: Sie sind nahezu gerade ausgeführt, ein stark ausgeprägter Bogen für das Ohr fehlt. Zudem sind sie sehr flexibel und halten die Brille sowohl an schmalen als auch breiteren Schädeln gut fest. Eine Gummierung auf der Innenseite des Bügels fehlt aber.
Wenn der Köder angehakt oder ein winziger Knoten mit hauchfeiner Schnur geknüpft werden muss, ist oft ein Wechsel zur Lesebrille oder Lupe erforderlich. Das stabile und interessant verankerte Brillenband aus feinem Drahtgeflecht (in dem sich Härchen nicht schmerzhaft verfangen) hält die Brille in dem Fall sicher am Hals. Der kleine Scharnier-Clip am Bügelende, in den die geknüpfte Fadenschlaufe am Ende des Drahtseilchens eingeklickt wird, ist technisch sicher nicht erforderlich, aber Oakley-typisch cool und praktisch.
Typisch für Oakley sind auch die zahlreichen Möglichkeiten zur Individualisierung von Glastyp, Glasfarbe und Sehstärke. Allerdings ist die Brille preislich weit vorn an der Spitze des Testfeldes.
Vallon Freshwater Revivals
„Aus recycelten Fischnetzen“ ist der Rahmen der Vallon Freshwater Revivals, so der Hersteller. Sehr gut ist der Polarisationseffekt sowohl auf dunklem wie auch auf klarem Wasser. Schwimmende und unter dem Wasserspiegel liegende Gegenstände sind weitgehend ohne störende Reflexionen auf der Oberfläche zu erkennen. Die braunen Gläser der Kategorie 3 sind nicht verspiegelt und zeigen ein klares, kontrastreiches und farbstarkes, helles Bild. Rahmen und Gläser sind mit 48 mm hoch ausgeführt und stark gebogen, da findet kaum schädliches Licht seinen Weg ungefiltert ins Auge.
Die nahezu geraden Ohrbügel sind in der hinteren Hälfte recht flexibel und passen sich der Kopfform gut an. Auf eine rutschhemmende Oberflächenausführung verzichtet der Hersteller, die nicht verstellbare Nasenauflage hingegen ist mit kleinen und strukturierten Gummipads versehen. Ein Putztuch oder ein Brillenband sucht man in der Verpackung vergeblich, dafür hat Vallon ein stabiles, mit Gürtelschlaufen und Karabiner ausgestattetes Etui beigelegt.
Vallon Heron Ocean
Die Vallon Heron Ocean scheint zum Eisangeln auf einem verschneiten See mit maximaler Sonnenblendung von allen Seiten konzipiert zu sein. Oder zum Chopperfahren nach Easy-Rider-Manier. Oder für leidenschaftliche Steam-Punks. Die recht kleinen, runden Gläser in schwarzer Tönung eliminieren störende Reflexionen auf klaren und trüben Wasseroberflächen sehr gut. Obwohl der Rahmen kerzengerade gebaut ist und sich nicht um das Gesicht wölbt, haben schädliche Strahlen keine Chance, in die Augen zu fallen: Seitlich sind kleine, lederne Blendschutzkappen angenietet, die Lichteinfall verhindern. Das führt allerdings auch zu einem störend kleinen Sichtfeld.
Die dünnen, runden Ohrbügel aus Draht sind am Ende gummiert und lassen sich der Anatomie komplett anpassen und um das Ohr herum biegen oder gerade tragen. Eine ausgeformte Nasenauflage gibt es nicht, auch in diesem Bereich ist das Gestell rund, stylish und ungummiert. Vallon legt ein robustes Etui bei, ein Brillenband fehlt, ist aber wegen der formbaren Bügel im Prinzip nicht erforderlich.
Julbo Shield M Ocean Master
Sehr kontrastreich, aber wegen der Schutzkategorie 4 auch recht dunkel, zeigt sich das Bild der Julbo Shield M Ocean Master. Diese Brille sollte wirklich nur bei viel Licht zum Einsatz kommen. Dabei ist die Polarisationswirkung sowohl an klarem wie auch an dunklem Wasser sehr gut, Farben erscheinen kräftig.
Die Ausstattung betreffend gibt es Licht und Schatten: Die nahezu geraden und flexiblen Ohrbügel passen sich gut an und halten die Brille sicher. Eine langgezogene Gummierung an der Bügelunterseite sorgt für Halt, am Ende der Bügel lässt sich sogar eine nicht zu dicke Schnur einknoten oder das mitgelieferte Brillenband aufschieben. Auch die Nasenauflage ist mit rutschhemmendem Material überzogen, jedoch nicht verstellbar.
Besonders praktisch sind zwei Details am Rahmen. So ist der Brillenrahmen an drei Seiten gelocht, warme und feuchte Luft kann hier abziehen, die Gläser beschlagen von innen weniger schnell. Seitlich findet sich zudem ein abnehmbarer Blend- und Windschutz. Der allerdings löst sich zu einfach aus seiner Halterung und kann, wie im Test geschehen, verloren gehen. Nach wenigen Sekunden auf der Wasseroberfläche sank er auf Nimmerwiedersehen in das trübe Nass hinab.
Oakley Bisphaera
Die Oakley Bisphaera ist teuer und zugleich gut. Ein Etui liegt der Lieferung allerdings nicht bei, was zu Zusatzausgaben führt und auch ein Brillenband fehlt. Die Polarisation auf trübem wie klarem Wasser ist ausgezeichnet. Kontraste werden verstärkt, die Farben fallen im Vergleich zum Schwestermodell jedoch nicht intensiviert aus. Rahmen und Gläser sind stark gebogen, das schützt hervorragend vor einfallendem Licht. Die Höhe der Brille fällt jedoch im Vergleich mit 45 Millimetern nur durchschnittlich aus.
Positiv sind die geraden, flexiblen und gummierten Ohrbügel und auch die gummierten und austauschbaren Nasenbügel unterstützen den guten Halt im Gesicht. Ein Putztuch zur Pflege der Brille fehlt.
Shimano Beastmaster
Bei der Shimano Beastmaster findet kaum ein Lufthauch oder Sonnenstrahl den Weg zum Auge: Innen eingeklickt ist ein herausnehmbarer Dichtungssatz aus schaumstoffartigem Material. Damit die Gläser in dieser abgekapselten Situation nicht beschlagen, sind kleine Klimakanäle in den Schaumstoff eingearbeitet, so kann feuchtwarme Luft abziehen. Die Polarisation hat auf beiden Wasserflächen gut gewirkt, der Kontrast wird etwas verstärkt, das hell und gelblich erscheinende Bild ist aber vergleichsweise wenig abgedunkelt. Die Lichttransmission befindet sich hier am oberen Ende der Kategorie 3.
Das mitgelieferte Etui bietet lediglich Schutz vor Verkratzen, es ist aus weichem Neopren gefertigt, aber immerhin mit Clip und Gürtelschlaufen versehen. Eine weiche Stofftasche mit Kordelzug eignet sich zum Reinigen der Gläser, ein Brillenband liegt nicht bei. Stark gebogene Gläser schützen gut, der eher niedrige Rahmen schränkt das Sichtfeld allerdings etwas ein. Das machen andere Modelle im Test besser. Gut durchdacht hingegen sind die gummierten Nasenbügel sowie die geraden, flexiblen und gummierten Ohrbügel. So passt die Brille für viele Kopfformen und sitzt rutschfest im Gesicht.
Naked Optics The Slush
Reflexionen von der Wasseroberfläche eliminieren die gelblich-braunen Gläser der Naked Optics The Slush mit blauer Verspiegelung von klaren und trüben Oberflächen gut. Das Bild ist dabei sehr kontrastreich, Farben werden leicht verstärkt und sind sehr gut zu erkennen. Das hängt mit der recht geringen Schutzkategorie 2 zusammen, die für eher bewölkte Tage mit gelegentlichem Sonnenschein gemacht ist. Der mit ca. 48 mm hohe und mäßig gebogene Rahmen schützt dabei auch vor seitlichem Lichteinfall.
Die mäßig gebogenen und nicht gummierten Ohrbügel passen sich dank hoher Flexibilität gut an die Kopfform an. Nicht variabel hingegen sind die ungummierten Nasenauflagen, hier könnte der Halt besser sein. Ein stabiles und wegen seiner Faltmöglichkeit sehr praktisches Etui schützt die Brille im Gepäck. Ein Brillenband liegt nicht bei. Insgesamt ist die Ausstattung der mit nur 19 Gramm sehr leichten Sonnenbrille einfach.
Leech ATW2
Der stark gebogene und mit ca. 45 Millimeter mittelhohe Rahmen der Leech ATW2 schützt die Augen rundum. Dabei sitzt die Polbrille dank einer Gummierung an der nicht verstellbaren Nasenauflage und den nahezu geraden Ohrbügeln fest und sicher am Kopf. Die Bügel fallen allerdings eher starr aus. Ein schützendes Etui und sicherndes Brillenband liegen nicht bei, hier muss bei Bedarf zugekauft werden.
Mit den kupferfarben getönten und nicht verspiegelten Gläsern der Schutzkategorie 3 erzeugt die mit nur 22 Gramm leichte Brille ein nicht zu dunkles, kontrastreiches und leicht rötliches Bild. Die Polarisation an klarem und dunklem Wasser ist insgesamt gut.
Alpina Nakan I P
Mit guten bis sehr guten Polarisations-Ergebnissen beim Blick aufs Wasser und hohem Kontrast zeigt sich die Alpina Nakan I P als ordentliche Anglerbrille der Kategorie 3 – mit grauen Gläsern und blauer Verspiegelung bestens geeignet für helle Tage. Durch den hohen Rahmen mit deutlich gewölbten Gläsern bietet sie guten Rundum-Schutz vor einfallendem Licht.
An den Enden der geraden und flexiblen Bügel fehlt eine rutschhemmende Gummierung. An der nicht justierbaren Nasenauflage ist die Gummierung vorhanden, das verhindert ein Rutschen auf dem Nasenrücken weitgehend. Bei dem Zubehör jedoch hat Alpina den Rotstift angesetzt, weder ein stabiles Etui noch ein Brillenband finden sich im Lieferumfang. Für beide Artikel müssten zusammen etwa weitere 20 Euro investiert werden.
Gamakatsu G-Glasses
Insgesamt liefert die Gamakatsu G-Glasses ein befriedigendes Gesamtbild. Das mittelfeste Etui ist mit einem Clip ausgestattet, ein langes, einstellbares und flexibles Brillenband liegt wie auch ein Putztuch bei. Stark gebogene Gläser schützen ringsum weitgehend vor einfallenden Sonnenstrahlen, allerdings fällt die Rahmen-/Glashöhe mit 40 Millimetern eher niedrig aus. Da bieten andere Modelle im Test mehr Fläche, der Rahmen liegt deutlich im Blickfeld. Die Polarisation auf dunkler Wasserfläche ist befriedigend, auf klarem Wasser besser. Das rötlich-helle Bild verstärkt Kontraste kaum und ist nur wenig abgedunkelt. Damit eignet sich die Brille eher für Tage mit diffusem Licht, für gleißenden Sonnenschein ist sie weniger gemacht.
Die Ausstattung der Brille ist durchwachsen: Gummierte und geriffelte Nasenbügel bieten Rutschfestigkeit, die Ohrbügel sind zwar gerade und flexibel, jedoch fehlt hier rutschhemmendes Material.
Caperlan FG 500
Der mit 48 Millimetern sehr hohe Rahmen der Caperlan FG 500 in Kombination mit der starken Rahmen-/Glaskrümmung sorgt für nahezu perfekten Schutz vor einfallendem Licht und Wind. Dabei wird das Sichtfeld nur minimal beeinträchtigt, der Rahmen ist kaum sichtbar. Die Polarisation filtert Reflexionen von dunklen Wasseroberflächen optimal weg, bei klarem Wasser sieht die Filterung immerhin gut aus. Der Kontrast erhöht sich leicht, allzu stark fällt die Abdunklung nicht aus. Bescheiden ist der Lieferumfang, weder legt der Anbieter ein Etui bei, noch eine Brillenband.
Das Band wäre bei dieser Brille aber lediglich ein Komfortmerkmal, Schutz vor dem Versinken in den Fluten gewährleistet die Caperlan durch in die Ohrbügel integrierte Schwimmkörper. Sollte die Sonnenbrille also über Bord gehen oder die Böschung herunterfallen, lässt sie sich mit dem Unterfangkescher wieder einsammeln. Das ist ein hervorragendes Ausstattungsmerkmal, das sich andere Hersteller gerne abschauen könnten. Ansonsten bieten die Ohr- wie auch die Nasenbügel wenige Pluspunkte. Zwar sind die Ohrbügel gerade und passen so an alle Kopfformen, Flexibilität findet sich jedoch nur im letzten Drittel. Eine Gummierung fehlt hier, wie an den Nasenbügeln.
Zeck Polarized Classic Glasses
Die Polarisation erledigt die Brille von Zeck sowohl auf dunklem als auch auf klarem Wasser gut. Kontraste werden etwas hervorgehoben, die blauen Gläser dunkeln stark ab. Somit ist das Modell für sehr helle Umgebungen gut geeignet. Die Bauform des Rahmens fällt mit 49 Millimetern sehr hoch aus, damit liegt sie im Testfeld 04/2024 an der Spitze. Relativiert wird dieser Vorteil jedoch durch die beinahe vollständig gerade Form des Rahmens, die Gläser wölben sich nicht um das Gesicht. Diese eher klassische Sonnenbrillenform ist für den Angelsport weniger geeignet.
Besser gefällt das mitgelieferte recht stabile Etui mit Clip, im Lieferumfang finden sich Putztuch und Brillenband. Bei der Ausstattung der Brille spart Zeck wiederum: Die Nasenbügel sind aus glattem Kunststoff, ebenso fehlt an den Bügeln rutschhemmendes Material. Zudem sind die sie mit einer deutlichen Aussparung für die Ohren versehen, die passt nicht auf jeden Kopf. Zusammengenommen ergibt das ein befriedigendes Gesamtergebnis.
Angel-Berger Wild Devil Baits
Die nach UV400 und Kategorie 3 klassifizierte Angel-Berger Wild Devil Baits hat blau verspiegelte und recht dunkel grau-braun getönte Gläser. Damit ist sie eher für sehr starke Sonnenstrahlung bzw. sehr helle Umgebungen geeignet. Die Polarisation ist auf dunklem Wasser hervorragend, auf klarem Wasser gut. Das recht dunkle Bild ist dabei mäßig kontrastreich, Farben werden nicht verstärkt. Wegen des vergleichsweise gerade geformten Rahmens kann Licht von hinten innen auf die Gläser fallen, was zu störenden Reflexionen führt. Diesen Nachteil haben stärker gebogene Brillen nicht. Auch die Rahmenhöhe liegt mit 44 Millimetern nur im Mittelfeld.
Die Ausstattung der Brille ist durchwachsen. Zwar sind die Ohrbügel am Ende gummiert, allerdings auch mit deutlicher Ohraussparung versehen und leicht gebogen. Das passt nicht automatisch auf jeden Kopf. Eine rutschhemmende Gummiarmierung am glatten Nasenbügel fehlt. Das recht stabile Etui verfügt über einen Clip, das ist von Vorteil. Ansonsten fällt der Lieferumfang dürftig aus: Weder liegt ein Brillenband noch ein Putztuch bei.
Strike King SG-P302
Die Polarisation der Strike King SG-P302 funktioniert auf klarem wie dunklem Wasser gut, das stark rötliche und nur wenig abgedunkelte Bild ist aber sehr gewöhnungsbedürftig. Farben und Kontraste scheinen leicht erhöht zu sein. Positiv ist der sehr hohe Rahmen, das schützt die Augen grundsätzlich. Weniger gut fällt die nur leichte Krümmung des Gestells aus, hier kann Licht seitlich einfallen.
Auch die Ausstattung ist durchwachsen, die Nasenbügel sind glatt, nicht gummiert und nicht anpassbar – auch an den Ohrbügeln fehlt eine Rutschbremse. Dafür fallen die Bügel recht flexibel aus und sind nahezu gerade geformt, das passt an viele Kopfformen. Im Lieferumfang findet sich – nichts. Weder ein schützendes Etui noch ein sicherndes Brillenband oder auch nur ein Putztuch liegt in dem Plastiktütchen. Da findet sich bei vergleichbaren Brillen anderer Hersteller mehr Zubehör.
Balzer Island
Am Wasser zeigt die Balzer Island sowohl auf dunklen wie auf hellen Flächen gute Polarisation, Lichtreflexe sind deutlich reduziert. Die braunen, unverspiegelten Gläser heben den Kontrast etwas an, Farben verstärken sie jedoch nicht. Das Bild zeigt sich vergleichsweise wenig abgedunkelt, die Lichttransmission fällt recht hoch aus. Eine Klassifizierung gibt Balzer nicht explizit an. Gut gefallen uns die stark gebogenen Gläser, die die Augen vor seitlich einfallendem Licht schützen, der Rahmen ist aber mit 39 Millimetern eher niedrig. So liegt er deutlich im Sichtfeld und bietet nach unten nicht den Schutz, den andere Testkandidaten gewähren.
Im Lieferumfang findet sich bis auf einen dürren Gummistrip als Brillenband kein Zubehör: Ein Etui fehlt, ebenso ein Putztuch. Auch die Ausstattung der Brille ist bescheiden, Gummieinsätze an Nasen- und Ohrbügel fehlen. Immerhin sind die Ohrbügel nahezu gerade ausgeführt, so passen sie auf viele Köpfe.
So haben wir getestet
Mit allen Brillen vergleichen wir den Polarisationseffekt auf trüben sowie klaren Wasseroberflächen per Sichtprüfung (ohne Messwerte). Auf den Oberflächen trüber Gewässer (Elbe bei Hamburg und Knockster Tief in Ostfriesland) platzieren wir teilweise mehrfarbige Bissanzeiger. So lassen sich Unterschiede zu den Blendfiltern, Kontrasten und Farbsättigung erkennen.
Für die Sichtprüfung in klarem Wasser hält ein Waschzuber her, der mit Leitungswasser befüllt so ausgerichtet wurde, dass sich die umliegende Bebauung und der helle Himmel spiegeln. Auf dem Grund der Abwaschschüssel positionieren wir farbige sowie struktur- und kontrastreiche Gegenstände, außerdem schwimmen eine bunte Pose sowie eine beliebte Sesamstraßenfigur auf der Wasseroberfläche.
In die Bewertung fließen die Ausstattungsmerkmale der Sonnenbrillen ein. Hier punkten rutschhemmende Beschichtungen an Nasenauflage und Ohrbügeln. Flexible Bügel und verstellbare Nasenauflagen werden positiv bewertet, so wird die Brille perfekt an die Anatomie des Anglers angepasst.
Einen möglichst hohen Rahmen bzw. hohe Gläser beurteilen wir besser als einen flachen. Ebenso sind die Augen besser geschützt, wenn sich der Brillenrahmen weit um das Gesicht formt und so schädliche Strahlung abhält.
Auch der Umfang des Zubehörs geht in die Bewertung mit ein. Ist ein stabiles Etui und ein Brillenband im Lieferumfang enthalten, wird ein Putztuch beigelegt, so sammelt die Polbrille Pluspunkte.
Die wichtigsten Fragen
Welche ist die beste Polbrille?
Die beste Polbrille ist für uns die Uvex Sportstyle 232 P, denn sie liefert rundum ausgezeichnete Polarisations-Ergebnisse sowohl an trübem als auch klarem Wasser zu einem guten Preis. Form und Größe von Rahmen und Gläsern gewähren guten Schutz vor einfallendem Licht auch von der Seite und von unten. Die Ausstattung ist umfangreich.
Was sind Polbrillen?
Polbrillen oder Polarisationsbrillen sind mit einem speziellen Filter ausgestattet, der störende Lichtreflexionen zum Beispiel von Wasseroberflächen weitgehend unterdrückt. Das Sehfeld wirkt klarer und oft auch kontrastreicher. So können etwa Angler oder Wassersportler entspannter und für die Augen schonender Angelschnüre, Bissanzeiger, Seezeichen oder Böen auf der Wasseroberfläche beobachten und erkennen.
Welche Polbrille bei welchem Wetter?
Grundsätzlich funktioniert der Polfilter in einer entsprechend gekennzeichneten Polarisationsbrille gleich, Unterschiede ergeben sich durch den Wert der Lichttransmission und die Tönungsfarbe. Brillen mit Lichttransmission beispielsweise der Kategorie 3 reduzieren die Sonneneinstrahlung 82 % bis 92 %. Braune oder graue Gläser stellen Farben natürlich dar und eigen sich für sehr helle Umgebung. Gelb getönte Gläser helfen bei diffusen Lichtverhältnissen wie in der Dämmerung oder bei Nebel.