Blog
Wildkräuter im Juni sammeln – mit 3 Rezepten

In Sachen essbare Wildpflanzen ist auch der Juni ein Wonnemonat. Jetzt ist die perfekte Zeit, um frische, aromatische Wildkräuter zu sammeln und in der Küche zu verwenden. Ob für Salate, Tees, Kräuterbutter oder Hausmittel – viele Pflanzen zeigen sich im Juni von ihrer besten Seite.
Inhaltsverzeichnis
- Diese Wildkräuter kannst du im Juni sammeln
- 3 Rezepte für Wildkräuter im Juni
- Wildkräutersalat mit Löwenzahn
- Wildkräutersalz als Vorrat
- Spaghetti mit Pimpernelle
- Tipps fürs Kräutersammeln
Diese Wildkräuter kannst du im Juni sammeln
Giersch
- Wo? An Waldrändern, in Gärten, Parks und schattigen Plätzen.
- Verwendung: Jung als Salat, Pesto, Suppe oder in Kräuterquark.
- Tipp: Ältere Blätter eher dünsten – sie werden kräftiger im Geschmack.
Brennnessel
- Wo? An Wegrändern, Böschungen, in feuchten Wiesen.
- Verwendung: Als Spinatersatz, im Smoothie, als Tee oder getrocknet für Gewürzmischungen.
- Tipp: Junge Blätter bevorzugen und kurz blanchieren – das verhindert das Brennen.
Wiesenlabkraut
- Wo? Auf Wiesen, in lichten Wäldern und an Feldrändern.
- Verwendung: Fein gehackt in Salaten, als Tee oder in Kräuterbutter.
- Tipp: Sehr zart im Geschmack – ideal für gemischte Kräuterküche.
Spitzwegerich
- Wo? Wiesen, Wegränder, Gärten.
- Verwendung: Junge Blätter im Salat, älter als Tee oder bei Husten (klassische Heilpflanze).
- Tipp: Auch die Knospen schmecken leicht pilzartig – lecker gebraten!
Schafgarbe
- Wo? Trockene Wiesen, Wegränder, Böschungen.
- Verwendung: Die feinen, farnartigen Blätter als Salatgewürz, Tee oder zum Verfeinern von Kräuterbutter.
- Tipp: Blüten im Juni als Dekoration & für Sirup nutzbar.
Gundermann
- Wo? An feuchten, halbschattigen Stellen – oft in Gärten oder an Mauern.
- Verwendung: Würzig-aromatisch in Salaten, Butter, Aufstrichen.
- Tipp: Geschmacklich kräftig – sparsam dosieren!
Löwenzahn
- Wo? Fast überall – Wiesen, Gärten, Wege.
- Verwendung: Blätter für bittere Salate, Blüten für Gelee oder Sirup.
- Tipp: Blätter vor der Blüte sind milder – im Juni eher sparsam verwenden.
Pimpinelle
- Wo? Trockene, sonnige Wiesen, Weg- oder Ackerränder.
- Verwendung: Klassisch in Frankfurter Grüne Soße, lecker in Salaten, Quark oder zu Spaghetti.
- Tipp: Die kleinen, fein gezackten Blätter haben ein mild-nussiges, leicht gurkenartiges Aroma – nicht mitkochen, sondern frisch verwenden!
Brunnenkresse
- Wo? In und an klaren Bächen oder Quellrändern – bevorzugt sauberes, fließendes Wasser.
- Verwendung: Wunderbare Heilpflanze, die viele Vitamine und Nährstoffe enthält. Frisch in Salaten, Sandwiches, als Topping oder würzig-scharfe Einlage in Suppen.
- Tipp: Nur an sicheren, unbelasteten Gewässern sammeln! Vor dem Verzehr gründlich waschen. An ihren langen, hohlen Stängeln wachsen runde, saftige Blätter. Achte auf die Stängel, damit du die Brunnenkresse nicht mit dem bitteren Schaumkraut verwechselst. Dieses hat gefüllte Stängel.
3 Rezepte für Wildkräuter im Juni
Wildkräutersalat mit Löwenzahn
Gönn dir eine knackige, geballte Ladung kostenloser Vitamine. Natürlich kannst du die Wildkräuter im Salat ganz nach deinem Geschmack aussuchen. Mir schmeckt am besten die Variante mit Löwenzahn und Gänseblümchen.
Zutaten
- 2 Handvoll junge Löwenzahnblätter
- 10 Gänseblümchen
- 4-5 Radieschen
- Essig
- Kürbiskernöl
Zubereitung
- Wasche den Löwenzahn und gib ihn in kleinen Stücken in eine Schüssel.
- Gib die gewaschenen Köpfe der Gänseblümchen dazu.
- Die gewaschenen Radieschen schneidest du in dünne Scheiben und gibst sie zum Salat.
- Ein paar Löffel Essig und Öl sowie Salz und Pfeffer runden das Ganze ab.
Wildkräutersalz als Vorrat
Auch, wenn man es sich im Moment kaum vorstellen kann: Der nächste Winter kommt bestimmt. Dann freust du dich über dein selbstgemachtes Wildkräutersalz besonders. Du kannst es einfach und schnell selber herstellen. Welche Kräuter du dafür verwendest, bleibt dir überlassen.
Zutaten
Zubereitung
- Wasche deine Wildkräuter und lasse sie gut trocknen.
- Zerkleinere sie von Hand oder mit der Küchenmaschine, bis du einen Brei erhältst.
- Gib das Salz dazu und mische das Ganze gut.
- Verteile die noch feuchte Mischung auf einem Backblech.
- Am nächsten Tag kannst du dein Wildkräutersalz in Gläser füllen.
Spaghetti mit Pimpernelle
Zutaten
- 250 g Spaghetti
- 1 Handvoll Pimpernelle
- 4-5 getrocknete Tomaten
- 3 EL Olivenol
Zubereitung
- Koche die Spaghetti in Salzwasser
- Hacke Pimpernelle und Tomaten in kleine Stücke.
- Mische sie mit Pasta und Olivenöl und salze das Ganze nach Bedarf.
Tipps fürs Kräutersammeln
Beim Sammeln von Wildkräutern gilt: Sicherheit geht vor. Pflücke nur Pflanzen, die du eindeutig identifizieren kannst – im Zweifel lieber stehen lassen. Ein Bestimmungsbuch kann dir dabei helfen, die richtigen Kräuter zu finden.
Achte außerdem auf saubere Sammelorte: Ideal sind naturbelassene Wiesen, Waldränder oder Gärten, weit entfernt von stark befahrenen Straßen oder landwirtschaftlich genutzten, gedüngten Flächen.
Um die Kräuter möglichst frisch zu halten, verwende am besten ein Baumwolltuch oder einen Korb statt einer Plastiktüte – so können sie atmen und bleiben länger schön.
Natürlich ist es herrlich, Wildkräuter einfach zu sammeln – und keine teuren Zutaten kaufen zu müssen. Aber ernte nur so viel, wie du tatsächlich brauchst und denk bitte auch daran, etwas für andere und die Natur übrigzulassen. Gibt es die Wildpflanzen in Hülle und Fülle, kannst du bedenkenlos zugreifen. Aber vor allem in oder rund um Städte sind häufig nur wenige Kräuter vorhanden. Nimm dann bitte nur einen kleinen Teil davon. Reißt du sie mit Stumpf und Stiel aus, wachsen sie im nächsten Jahr vielleicht nicht wieder nach.
Eine schöne Alternative sind Wildkräuter-Samen, die du auf deinem Balkon oder im Garten aussäen kannst. Daran freuen sich auch jede Menge Insekten.
Mehr über Wildkräuter und ihre Zubereitung erfährst du auch bei einer Wildkräuterwanderung, die ich dir sehr ans Herz lege.
Deine Henrike
Seit vielen Jahren ist Henrike unsere Meisterin der Tipps. Ihr geballtes Insiderwissen teilt sie ab sofort mit euch – bei Henrikes Lifehacks.