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Top 5 Linux-Distributionen: Die besten Alternativen zu Windows

Die Computer-Welt wird von Windows regiert. Doch nur weil die meisten Nutzer auf das Microsoft-Betriebssystem setzen, bedeutet das nicht, dass es keine guten Alternativen gibt. Vor allem für Windows-10-Nutzer mit älterer Hardware ist Linux eine Option. Wir stellen die Top 5 Linux-Distributionen vor.
Top 5 Linux-Distributionen für Windows-Umsteiger
Die Welt ist ungerecht. Denn obwohl es viele Computer-Betriebssysteme gibt, die sogar kostenlos erhältlich sind, läuft auf den meisten PCs und Notebooks von Privatnutzern Windows. Früher war Linux nur etwas für fortgeschrittene Nutzer, die auch nicht davor zurückgeschreckt sind, am PC zu basteln. Doch das ist lange her und Linux ist einfacher geworden.
Das passt aktuell ganz gut, denn mit dem Support-Ende von Windows 10 müssen viele Nutzer die Frage beantworten, wie es weitergeht. Windows 11 ist eine Option, doch muss man dafür die passende Hardware haben. Viele ältere Systeme fallen hier durchs Raster.
Da trifft es sich gut, dass Linux weit weniger wählerisch bei der Hardware ist. Sie können in vielen Fällen also von Windows auf Linux umstellen und so Ihre Hardware weiter nutzen. Dafür stellen wir Ihnen die Top 5 Linux-Distributionen vor.
Dabei haben wir uns an den Statistiken der Seite Distrowatch orientiert. Die zählt, wie viele Nutzer die Unterseiten der einzelnen Linux-Distributionen aufgerufen haben. Die getroffene Auswahl verwendet dabei die beliebtesten Linux-Versionen der letzten zwölf Monate.
Für Windows-Umsteiger: Linux Mint
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Vorteile
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gut für Windows-Umsteiger
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weit verbreitet
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gute Vorkonfiguration
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Nachteile
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bei Innovationen nicht immer aktuell
- Basis: Ubuntu bzw. Debian bei LMDE
- Desktop-Umgebungen: Cinnamon (Hauptversion), MATE, Xfce
- Zielgruppe: Einsteiger und Umsteiger von Windows
Wenn Sie von Windows umsteigen, dürfte Linux Mint zu den besten Adressen zählen. Seit vielen Jahren ist die Linux-Distribution weit verbreitet und sie bietet eine vertraute Benutzererfahrung, insbesondere durch den Cinnamon-Desktop, der stark an das klassische Windows-Layout erinnert.
Die Distribution legt Wert auf Stabilität, Benutzerfreundlichkeit und eine umfangreiche Vorinstallation, darunter Multimedia-Codecs, Alltagsanwendungen und Systemwerkzeuge. Mint ist ideal für alle, die schnell mit Linux starten möchten, ohne viel konfigurieren zu müssen. Dank der großen Community, guter Dokumentation und langjähriger Erfahrung der Entwickler ist Mint besonders für Anfänger ein sicherer Einstieg.
Eine neue Version gibt es immer erst dann, wenn die Entwickler der Meinung sind, dass sie fertig ist. Das bringt viel Stabilität, andererseits ist man bei Innovationen mit Mint immer etwas hinten dran.
Linux Mint ist für Umsteiger von Windows eine gute Adresse.
Klein und schlank: MX Linux
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Vorteile
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hohe Stabilität
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gut geeignet für ältere Hardware
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starke Software-Ausstattung
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Nachteile
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Unterstützung für moderne Hardware nicht immer optimal
- Basis: Debian Stable
- Desktop-Umgebungen: Xfce (Standard), KDE Plasma, Fluxbox
- Zielgruppe: Nutzer mit älterer Hardware
MX Linux kombiniert die Stabilität von Debian mit einem leichten, benutzerfreundlichen Interface und eigenen grafischen Tools wie dem MX Package Installer oder MX Snapshot. Es ist speziell dafür ausgelegt, auch auf älterer oder schwächerer Hardware flüssig zu laufen, ohne dabei auf moderne Funktionen zu verzichten.
Ein großes Plus: das Live-System mit persistenter Speicherung, was MX Linux auch als USB-System beliebt macht. Die Distribution wird gemeinschaftlich von den antiX- und MX-Communities gepflegt, mit dem Fokus auf Effizienz, Anpassbarkeit und Stabilität.
Sie haben einen älteren PC, der von Windows 11 nicht mehr unterstützt wird? Kein Problem, MX Linux macht auf älterer Hardware eine gute Figur. MX Linux bringt eine tolle Software-Ausstattung mit. Im Gegensatz zu vielen anderen Distributionen wird MX Linux nach wie vor in einer 32- und 64-Bit Variante veröffentlicht.
Auf modernster Hardware kann man aber in Treiberprobleme laufen.
MX Linux macht sich auch gut auf älterer Hardware.
Linux aus Deutschland: CachyOS
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Vorteile
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Performance-Optimierungen
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viele Desktop-Oberflächen verfügbar
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häufige Updates
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Nachteile
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wenig vorinstallierte Software
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Detail-Anpassungen für Einsteiger schwierig
- Basis: Arch Linux
- Desktop-Umgebungen: KDE Plasma (Standard), GNOME, Xfce, Cinnamon, i3, Hyprland und mehr
- Zielgruppe: Power-User, Gamer, Entwickler, Tuning-Fans
CachyOS ist eine innovative Linux-Distri aus der Reihe an Arch-Derivaten. Die Distribution ist auf Leistung und Optimierung ausgelegt. So verwendet sie zum Beispiel angepasste Kernel, unterstützt moderne CPU-Architekturen und nutzt optimierte Compiler-Flags. Gut möglich, dass die Distribution Ihrer alten Hardware neuen Schwung gibt.
CachyOS will aber trotz des High-End-Anspruchs anwenderfreundlich bleiben. Die Distribution aus Deutschland legt einen zweiten Schwerpunkt bei Benutzerfreundlichkeit. So können Nutzer bei der Installation aus einer Vielzahl von Desktop-Umgebungen wählen.
Bereitstehen zum Beispiel KDE Plasma, GNOME, XFCE, i3, Wayfire, LXQt, Openbox, Cinnamon, COSMIC, UKUI, LXDE, Mate und andere. Die Software-Ausstattung könnte üppiger sein, wobei sich natürlich alle gewünschten Werkzeuge nachinstallieren lassen.
Und bei allen Bemühungen um Nutzerfreundlichkeit, bei vielen Problemen braucht es doch etwas mehr Linux-Wissen, das sollten Einsteiger bedenken.
CachyOS ist eine auf Leistung getrimmte Distribution aus Deutschland.
Benutzerfreundlich: EndeavourOS
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Vorteile
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Einfacher Einstieg in Arch Linux
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häufige Updates
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gute Dokumentation
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Nachteile
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tieferes Wissen zur Bedienung nötig
- Basis: Arch Linux
- Desktop-Umgebungen: KDE, GNOME, i3, Xfce, BSPWM, Hyprland
- Zielgruppe: Fortgeschrittene und Arch-Interessierte
Auch EndeavourOS will ein benutzerfreundliches Einstiegstor in die Welt von Arch Linux sein. Und tatsächlich gelingt auch hier die Installation viel einfacher. Ein funktionierendes Arch-System mit Desktop-Umgebung ist schnell und ohne Spezialwissen aufgesetzt.
Auch gut, das System bleibt möglichst nah am originalen Arch, mit vollem Zugriff auf das Arch User Repository (AUR) und die Rolling-Release-Vorteile. Die Distribution richtet sich an Nutzer, die Lernbereitschaft und Individualität schätzen, aber dennoch eine gewisse Benutzerführung beim Einstieg wünschen. EndeavourOS hat eine sehr aktive Community und gepflegte Dokumentation.
Trotz viel Hilfestellung dürften Einsteiger mit EndeavourOS zumindest teilweise überfordert sein. Wer keine Lust hat, etwas tiefer in Linux einzusteigen, ist hier falsch.
EndeavourOS ist ein tooler Einstieg in die Welt von Arch Linux.
Für Fortgeschrittene: Debian
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Vorteile
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hohe Stabilität
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umfangreich anpassbar
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große Software-Vielfalt
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Nachteile
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Einarbeitung in Linux unumgänglich
- Basis: Eigenständig
- Desktop-Umgebungen: GNOME, KDE, Xfce, LXQt und mehr
- Zielgruppe: Fortgeschrittene und Linux-Profis
Debian ist eine der ältesten und zuverlässigsten Linux-Distributionen, dürfte aber trotzdem nicht die beste Adresse sein, um bei Linux einzusteigen. Der Schwerpunkt liegt auf Stabilität und freier Software. Debian ist die Mutter vieler anderer Distributionen und wird in verschiedenen Zweigen angeboten: Stable, Testing und Unstable.
Debian eignet sich auch für den Serverbetrieb, wissenschaftliche Anwendungen oder produktive Umgebungen, in denen Verlässlichkeit wichtiger ist als neueste Softwareversionen. Gleichzeitig bietet es flexible Konfigurationsmöglichkeiten für Desktops an, vorausgesetzt, man ist bereit, sich einzuarbeiten.
Debian Linux richtet sich an fortgeschrittene Nutzer und Linux-Profis.
Ist Linux ein vollständiger Ersatz für Windows?
In vielen Fall ja, vor allem im Bereich der Privatnutzer. Wobei man einschränkend sagen muss, dass es weder das eine Linux noch den einen typischen Privatnutzer gibt, die Anforderungen also unterschiedlich sind. Aber typische PC-Funktionen wie im Internet surfen, Mails, Termine, Kontakte verwalten, Office-Arbeiten oder Steuererklärung erledigen sowie Bild- oder Video-Bearbeitung können Sie mit Linux prima erledigen.
Wenn Sie auf Sicherheit und Datenschutz Wert legen, was wir Ihnen dringend raten, ist Linux auch eine hervorragende Wahl und wenn Sie sich gar etwas tiefer für Technik interessieren und zum Beispiel selbst auch programmieren, haben Sie von Linux sogar noch Vorteile zu erwarten.
Aktuell ist Linux auch eine gute Alternative für Computer, die zwar Windows 10 stemmen können, aber nicht mehr die Voraussetzungen für Windows 11 erfüllen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Windows schon allein wegen seiner weiten Verbreitung Vorteile hat. Zum Beispiel bei der Treiberunterstützung oder beim Support durch Geräteanbieter.
Hinzu kommt auch, dass Windows in Büros dominiert und viele Nutzer deshalb sehr stark an das System gewöhnt sind. Linux-Desktops sind hier nicht grundsätzlich anders, aber das ein oder andere findet sich eben doch nicht an der gleichen Stelle, sodass man sich etwas umgewöhnen muss.
Schwierig kann es bei Problemen werden, hier stoßen vor allem Einsteiger schnell an ihre Grenzen. Bei Themen wie Gaming hat sich viel getan, doch Linux ist hier noch nicht auf Augenhöhe mit Windows und das gilt auch für einige beliebte Programme wie Photoshop, die nicht auf Linux verfügbar sind.
Linux kann viel und sollte für viele Privatnutzer alles Gewünschte bieten, es gibt aber auch Nachteile.
Wie kann ich auf Linux umsteigen?
Schon der Wechsel zu einer neuen Windows-Version kann herausfordernd sein, wer von Windows auf Linux wechselt, sollte das nicht überstürzt machen. Wichtig ist am Anfang, dass man Daten gut gesichert hat und dann eine Vorstellung entwickelt, was man auf dem Linux-System anfangen will.
Dann geht es an die Auswahl der Linux-Systeme. Weit verbreitete Klassiker wie Linux Mint lassen sich zum Beispiel als Live-System vom USB-Stick testen. Das ist klasse, um ein Gespür für die neue Umgebung zu bekommen.
Machen Sie eine Checkliste, in der Sie genau aufführen, was Ihr Linux können soll und prüfen Sie dann, ob das mit der gewählten Distribution so möglich ist. Eine Upgrade-Möglichkeit, Windows zu Linux zu machen, ist uns nicht bekannt. Sie müssen also Linux neu installieren und danach die gesicherten Daten zurückspielen.
Der Wechsel zu Linux will gut geplant werden.
Gibt es noch weitere Linux-Alternativen?
Ja, es gibt jede Menge weitere Linux-Distributionen. Das ist einerseits toll, weil die Auswahl groß ist, andererseits kann das für Neulinge auch unübersichtlich sein. Was überraschend ist: Der Klassiker Ubuntu hat es nicht in die Top 5 geschafft, sondern liegt im Jahres-Ranking nur auf Platz 8. Das macht die Distribution aber nicht weniger empfehlenswert, denn Ubuntu ist weit verbreitet, was den Vorteil hat, dass man im Falle von Problemen auch leichter Lösungen findet.
Weitere interessante Linux-Distributionen:
- Zorin OS: Basiert auf Ubuntu und will Umsteiger von Windows abholen.
- Linux Lite: Gut vorkonfiguriert und auch auf Linux-Einsteiger abgestimmt
- Lubuntu: Ein besonders ressourcen-schonendes Ubuntu-Derivat
- Kali Linux: Spezial-Linux mit vielen Sicherheits- und Datenschutz-Tools, etwa für Pentester.
- Elemantary OS: Schlankes Linux mit schickem Design
- Manjaro: Einsteiger-freundliches Arch Linux
Es gibt eine große Auswahl an Linux-Distributionen (im Bild Linux Lite), das kann Nutzer verwirren.