Pulled Pork Rezept | BBQ Klassiker Schritt für Schritt

Das Pulled Pork Rezept gehört zu den Klassikern des Southern Barbecue. In den Südstaaten der USA ist das langsam gegarte Schweinefleisch fester Bestandteil jeder Grilltradition. Das Fleisch – meist aus Nacken oder Schulter – gart über Stunden bei niedriger Temperatur.

Anschließend lässt es sich ganz einfach in saftige Fasern zerzupfen. Dieses Pulled Pork Rezept gehört zur amerikanischen BBQ-Kultur wie kaum ein anderes Gericht. Besonders beliebt ist die Zubereitung als Pulled Pork im Kugelgrill – eine Methode, die auch im heimischen Garten funktioniert.

Eines von vielen Pulled Pork Rezepten! Und um diese kümmern wir uns heute. Wer Pulled Pork selber machen will aber nicht auf dem Kugelgrill, für den habe ich ausführliche Artikel zum Gasgrill Pulled Pork sowie dem outdoor-cooking Dutch Oven Pulled Pork.

Und: das zerrupfte Schweinefleisch lässt sich auch in der Küche zubereiten – mit dem Pulled Pork im Backofen Rezept sowie meiner Anleitung zum Heißluftfritteusen Pulled Pork.

Warum Pulled Pork begeistert

Ein gutes Pulled Pork bringt intensives Raucharoma, kräftige Würze und unvergleichlichen Geschmack auf den Teller. Der Pulled Pork Rub aus Salz, Zucker, Paprika und weiteren Gewürzen sorgt für eine aromatische Kruste.

Innen bleibt das Fleisch butterzart und saftig. Jede Faser saugt die Aromen auf – ideal für Burger, Sandwiches oder BBQ-Platten. Perfekt für größere Gesellschaften…und es macht sich praktisch von alleine…

Darum eignet sich der Kugelgrill perfekt

Für Pulled Pork braucht es stabile, indirekte Hitze und Rauch. Das lässt sich im Kugelgrill einrichten. Mit Kohlekörben und einer Wasserschale lässt sich eine konstante Temperatur einrichten. Mit Räucherholz aka Räucherchips kommt das typische BBQ-Aroma ins Fleisch.

Wer keinen Smoker besitzt, liegt mit dem Kugelgrill goldrichtig. Diese Art der Zubereitung ist eine bewährte Alternative zur klassischen Smoker-Methode. Besonders Pulled Pork im Kugelgrill bietet eine flexible und dennoch authentische Umsetzung für zu Hause.

Die richtige Fleischwahl fürs Pulled Pork Rezept

Auch wenn ich mich bereits im Artikel „Welches Fleisch für Pulled Pork?“ zum Thema geäußert habe, hier nochmals in aller Kürze: Beim Pulled Pork entscheidet das Fleisch über Erfolg oder Enttäuschung.

Nicht jedes Stück eignet sich. Saftigkeit, Aroma und Struktur hängen stark von Schnitt, Fettanteil und Qualität ab. Wer hier richtig wählt, legt den Grundstein für ein überzeugendes BBQ-Ergebnis.

Welches Stück eignet sich?

Am beliebtesten ist der Schweinenacken. Auch die Schulter funktioniert hervorragend. Beide Zuschnitte enthalten genug Fett und Bindegewebe. Beim langsamen Garen bleibt das Fleisch saftig und lässt sich später mühelos zupfen. Das ideale Fleischstück für jedes Pulled Pork Rezept vom Kugelgrill.

Fleisch mit oder ohne Knochen?

Ein Stück mit Knochen bringt Geschmack und schützt das Fleisch vor zu starker Hitzeeinwirkung. Dafür verlängert sich die Garzeit. Knochenlose Varianten sind praktischer in der Handhabung und lassen sich einfacher vorbereiten und zerzupfen.

Qualität und Fettmarmorierung – warum das entscheidend ist

Fleisch mit feiner Marmorierung bleibt saftig und aromatisch. Das Fett schmilzt beim Garen und hält das Fleisch feucht. Billige Stücke ohne sichtbares Fett trocknen schnell aus.

Metzgerware bringt hier meist die besseren Voraussetzungen mit. Wer auf den Gaumen achtet, achtet auch auf gute Fleischqualität. Ein hochwertiges Pulled Pork Rezept beginnt mit der richtigen Fleisch-Auswahl.

Hinweis: Pulled Rezepte funktionieren auch als Pulled Chicken, die Rindfleisch-Version als Pulled Beef oder für Freunde von Lammfleisch als Pulled Lamb…

Die Vorbereitung

Ein gutes Pulled Pork lebt von intensiven Aromen. Die Basis dafür liegt in der richtigen Vorbereitung. Gewürze, Marinierzeit und zusätzliche Schritte wie das Einspritzen sorgen für Tiefe im Geschmack. Wer hier sorgfältig arbeitet, profitiert beim Endergebnis.

Trockenrub: Welche Gewürze passen?

Ein klassischer Pulled Pork Rub kombiniert süße, scharfe und herzhafte Aromen. Brauner Zucker, Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Knoblauch- und Zwiebelpulver gehören zur Basis. Je nach Vorliebe passen auch Senf, Kreuzkümmel oder Chili.

Das Fleisch wird großzügig eingerieben, sodass sich die Gewürze beim Garen festsetzen. Wer neue Ideen sucht, kann eigene Mischungen testen. Jedes Pulled Pork Rezept lässt sich damit individuell verfeinern.

Marinierzeit: Wie lange?

Die Würzmischung braucht Zeit, um ins Fleisch einzuziehen. Ideal ist eine Ruhezeit über Nacht im Kühlschrank. Dafür das Fleisch in Klarsichtfolie wickeln oder luftdicht verpacken. So bleibt es aromatisch und trocknet nicht aus.

Optional: Einspritzen mit Flüssigkeit

Zusätzliche Saftigkeit bringt das Einspritzen. Beliebt sind Apfelsaft, Brühe oder auch Cola. Mit einer Marinierspritze gelangt die Flüssigkeit direkt ins Innere. So bleibt das Fleisch beim Garen besonders feucht.

Setup am Kugelgrill

Ein Kugelgrill bietet alles, was für echtes BBQ nötig ist. Mit etwas Vorbereitung lässt sich die Temperatur zuverlässig halten. Auch Rauch und Feuchtigkeit lassen sich gezielt steuern.

Der Grill wird damit zur kleinen BBQ-Station – ideal für Pulled Pork. Wer Pulled Pork im Kugelgrill plant, profitiert von gleichmäßiger Glut und echtem BBQ-Flair.

Indirekte Hitze und Temperaturkontrolle (ca. 110–120 °C)

Für Pulled Pork braucht es stabile, indirekte Hitze. Zieltemperatur im Garraum: zwischen 110 und 120 Grad. Dafür glühen die Kohlen an den Seiten, das Fleisch liegt mittig.

Mit Lüftungsklappen lässt sich die Hitze regulieren. Ein Deckelthermometer hilft bei der Kontrolle. Die Pulled Pork Kerntemperatur von ca. 92 bis 95 Grad ist das Ziel.

Minion Ring – gleichmäßige Glut im Kugelgrill

Beim Minion Ring werden Briketts ringförmig am Rand des Grills geschichtet. Eine kleine Menge glühender Kohlen zündet diesen Ring langsam an. So bleibt die Temperatur über viele Stunden stabil. Ideal für Long Jobs wie Pulled Pork.

Wer sich hier im Detail informieren will fliegt kurz über den Artikel zum Minionring im Grill Lexikon.

Verwendung von Räucherholz (z. B. Hickory, Apfelholz)

Räucherholz bringt das typische BBQ-Aroma. Beliebt sind Hickory, Mesquite oder Apfelholz. Die Chips oder Chunks kommen direkt auf die glühende Kohle. Wichtig: nicht einweichen – trockene Stücke erzeugen gleichmäßigen Rauch.

Positionierung: Tropfschale, Kohlekörbe, Fleischthermometer

Unter dem Grillrost und inmitten des Minionrings steht die Tropfschale. Sie fängt Fett auf und sorgt für etwas Feuchtigkeit im Grill. Das Fleisch liegt darüber, mittig auf dem Rost.

Ein Fleischthermometer misst die Kerntemperatur. So lässt sich der Garpunkt zuverlässig bestimmen. Diese Methode gehört zum Standard bei jedem Pulled Pork Rezept im Kugelgrill.

Garprozess & Geduld

Pulled Pork verlangt Geduld. Die niedrige Temperatur und das lange Garen machen das Fleisch zart. Der Kugelgrill liefert dabei das nötige Setup: gleichmäßige Hitze, indirektes Grillen und Rauchgeschmack. Der Rest ist Kontrolle und Ruhe.

Wie lange dauert Pulled Pork auf dem Kugelgrill?

Je nach Fleischstück dauert der Garprozess zwischen acht und sechzehn Stunden. Startzeit am frühen Morgen sichert das Abendessen. Wichtig: die Temperatur im Grill konstant halten. Den Deckel nur öffnen, wenn es nötig ist.

Die Plateauphase beim Pulled Pork Rezept (und wie man damit umgeht)

Ab etwa 65 Grad stagniert die Kerntemperatur. Der Grund: Verdunstung kühlt das Fleisch. Diese Phase zieht sich über Stunden. Die sogenannte Plateauphase lässt sich mit der Texas Crutch deutlich verkürzen.

Texas Crutch – Plateauphase beschleunigen

Die Texas Crutch ist eine bewährte Technik für die Plateauphase. Das Stück Fleisch wird eng in Butcher Paper oder Alufolie eingewickelt. So gart es schneller durch und bleibt gleichzeitig saftig. Besonders bei langen Grillzeiten ein praktischer Trick. Diese Art der Unterstützung spart Zeit und sorgt für ein gleichmäßiges Ergebnis.

Moppen – Feuchtigkeit und Aroma

Beim Moppen wird das Fleisch regelmäßig mit Flüssigkeit bestrichen. Beliebt sind Apfelessig, Brühe oder andere Flüssigkeit mit einem Mix an Gewürzen. Das hält die Oberfläche feucht und intensiviert den Geschmack. Ideal: alle 90 Minuten leicht bepinseln.

Kerntemperatur & wann es fertig ist

Pulled Pork ist bei 92 bis 95 Grad Kerntemperatur bereit. Jetzt das Fleisch vom Grill nehmen und abgedeckt mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Das Ruhen lassen sorgt dafür, dass sich der Fleischsaft gleichmäßig verteilt und sich das Fleisch entspannt.

Das Fleisch bleibt dabei abgedeckt, idealerweise in Butcher Paper oder Alufolie.

Das Pullen vom Pulled Pork

Für das Zupfen eignen sich Fleischkrallen oder zwei Gabeln. Große Stücke zuerst teilen, dann fein zerfasern. Wer mag, ergänzt noch etwas BBQ-Soße. Dadurch bleibt das Fleisch saftig und bekommt eine zusätzliche Würznote.

Serviervorschläge

Pulled Pork lässt sich vielseitig servieren.

Klassisch im Burger mit Coleslaw

Fluffiges Burger Brötchen, natürlich mit BBQ Soße und knackiger Coleslaw – mehr braucht es nicht. Die Mischung aus zartem Fleisch und frischem Salat sorgt für den perfekten Pulled Pork Burger.

Als BBQ-Teller mit Beilagen

Maiskolben, Bohnen, Wedges – Pulled Pork funktioniert auch ohne Brötchen. Auf dem Teller bringt es echtes BBQ-Feeling und lässt sich mit vielen Pulled Pork Beilagen kombinieren.

Reste verwerten (Wraps, Pizza, Sandwiches)

Fleisch vom Vortag lässt sich kreativ nutzen. Ob als Wrap, Belag für Pizza oder Füllung für ein Sandwich – Pulled Pork bleibt ein Genuss.

Zutaten und Zubereitung

Pulled Pork Rezept | BBQ Klassiker Schritt für Schritt

In diesem Pulled Pork Rezept erfährst du wie du den BBQ Klassiker Schritt für Schritt gelingsicher zubereiten kannst.

Vorbereitungszeit15 Minuten Min.

Zubereitungszeit16 Stunden Std.

Marinierzeit24 Stunden Std.

Gesamtzeit40 Stunden Std. 15 Minuten Min.

Gericht: Abendessen, Grillgericht, Hauptgericht, Mittagessen, Partyessen

Küche: Amerikanisch

Keyword: bbq, gelingsicher, lecker, longjob, original, rauchig, saftig

Portionen: 8 Portionen

Kalorien: 671 kcal

Autor: Anja Würfl

• 3  kg Schweinenacken
• 6  EL Pulled Pork Rub
• 400  ml Apfelsaft (zum Einspritzen & Moppen)
• 500 ml BBQ Sauce
• 4 EL Senf (mittelscharfer)

• Den Schweinenacken nach Bedarf parieren und optional mit Senf einreiben. Anschließend mit dem Pulled Pork Rub rundum bestreuen. In Klarsichtfolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.

• Am nächsten Tag den Kugelgrill vorbereiten: Briketts im Minion-Ring-Style am Rand des Kohlerosts anordnen (darauf Räucherchips platzieren). In die Mitte eine Tropfschale mit Wasser stellen. Etwa 4-5 Briketts durchglühen und an der ersten Stelle des Rings platzieren. Grilldeckel schließen und Temperatur auf 110–120 °C einregeln.

• Wer möchte, kann den Schweinenacken nun mit Apfelsaft oder Brühe einspritzen. Das sorgt für besonders saftiges Fleisch.

• Das Fleisch mittig auf den Rost legen, Deckel schließen. Während des Garens regelmäßig mit etwas Apfelsaft „moppen“. Temperatur konstant halten.

• Bei etwa 65 °C Kerntemperatur beginnt die Plateauphase. Um diese zu verkürzen, das Fleisch in Butcher Paper oder Alufolie wickeln (Texas Crutch) und weitergaren.

• Sobald die Kerntemperatur 92–95 °C erreicht ist, ist das Pulled Pork fertig. Die gesamte Garzeit liegt bei etwa 10–16 Stunden. Kommt halt auch aufs Fleisch an.

• Das Fleisch vom Grill nehmen und mindestens 30 Minuten ruhen lassen – eingewickelt und abgedeckt.

• Anschließend mit Gabeln, Fleischkrallen oder Lebensmittel-Handschuhen in Fasern zupfen. Den ausgetretenen Fleischsaft auffangen und untermischen. Die Flüssigkeit aus der Tropfschale kann man hierfür übrigens auch verwenden! Nach Belieben mit BBQ-Sauce verfeinern.

Kalorien: 671 kcal | Kohlenhydrate: 40 g | Protein: 72 g | Fett: 23 g | Gesättigte Fettsäuren: 8 g | Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: 3 g | Einfach ungesättigte Fettsäuren: 10 g | Transfette: 0.1 g | Cholesterin: 225 mg | Natrium: 1205 mg | Kalium: 1628 mg | Fasern: 3 g | Zucker: 31 g | Vitamin A: 1954 IU | Vitamin C: 1 mg | Kalzium: 106 mg | Eisen: 6 mg

Häufige Fehler vermeiden

Pulled Pork verlangt keine Profi-Ausrüstung, aber Aufmerksamkeit bei der Zubereitung. Wer diese Fehler vermeidet, hat beste Chancen auf ein saftiges Ergebnis.

Zu hohe Hitze

Zu viel Hitze trocknet das Fleisch aus. Ideal sind konstante 110 bis 120 Grad. Direkte Hitze unbedingt vermeiden.

Zu wenig Geduld

Wer zu früh aufgibt, bekommt zähes Fleisch. Garen und Ruhezeit gehören zur Pflicht. Geduld wird belohnt.

Kein Thermometer verwendet

Ohne Thermometer fehlt die Kontrolle. Garraum- und Kerntemperatur müssen stimmen. Wer schätzt, grillt im Blindflug.