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Brennnesseltee: Wirkung und Anwendung – gofeminin

Brennnesseltee: Wirkung und Anwendung – gofeminin

Inhaltsverzeichnis

Brennnesseln begegnen dir hierzulande fast überall – im Garten, am Wegesrand oder mitten im Wald. Und wer sich schon mal unbedacht an ihnen gerieben hat, weiß: Diese Pflanze vergisst man so schnell nicht! Denn ihre feinen Brennhaare verteilen bei Berührung ein fieses Hautbrennen – völlig zu Recht also ihr Name. Doch so wehrhaft sie auftritt, so wohltuend kann sie innerlich wirken: Als Tee entfaltet die Brennnessel eine lindernde Wirkung bei verschiedenen Beschwerden.

Ob Große Brennnessel (urtica dioica L.) oder Kleine Brennnessel (urtica urens) – beide Arten haben eines gemeinsam: Ihre wehrhafte Natur. Die feinen Nesselhaare bedecken fast die gesamte Pflanze und sorgen bei Kontakt für den typischen brennenden Ausschlag. Aber keine Sorge: Mit dem richtigen Umgang wird aus der kratzbürstigen Pflanze ein echtes Superkraut.

Tipp: Du willst die frischen Blätter roh essen – etwa im Smoothie oder Salat? Dann roll vorher mit einem Nudelholz drüber! So werden die winzigen Brennhaare zerstört und können dir nichts mehr anhaben.

Im Video: Erfahre mehr über Wildkräuter

Brennnessel Nahaufnahme

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Brennnesseltee Wirkung: Positive Eigenschaften nutzen

„Weil die Menschen wegen ihrer brennenden Eigenschaften lieber die Finger von der natürlich wachsenden Brennnessel lassen, gerieten die vielfältigen positiven Wirkungen auf den menschlichen Organismus nahezu in Vergessenheit“, bedauert Naturopathin Josefine Schulz. „Die Brennnessel ist eine als Unkraut verkannte Heilpflanze mit hohem Vitalstoffgehalt. Schon Hippokrates erwähnte sie in seinen Schriften.“

Heilende Wirkung von Brennnesseltee

Brennnessel ist ein vielseitiges Heilkraut, das auf viele verschiedene Arten angewendet werden kann. Die heilsame Brennnessel soll eine reinigende, entgiftende, belebende und sogar potenzsteigernde Wirkung haben. Brennnesseltee aus Blättern und Wurzeln hat viele positive Eigenschaften, die den menschlichen Organismus unterstützen. So ist Brennnesseltee vor allem für seine harntreibende Wirkung bekannt. Daher findet der Tee häufig Anwendung als Heilmittel bei Harnwegs- und Blasen-Erkrankungen. Außerdem wirkt Brennnessel schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Zudem soll Brennnessel auch bei Blutarmut (Anämie) durch Eisenmangel gute Dienste leisten. In der traditionellen Kräuterheilkunde wird Brennnesseltee auch bei starker Menstruation, bei Prostata-Beschwerden, und unterstützend bei Arthritis und Arthrose, also Gicht und Rheuma eingesetzt.

Äußerlich angewendet, kommt Brennnessel als Mittel gegen Schuppen und Haarausfall zum Einsatz. Durch die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung wird Brennnessel in verschiedenster Form auch bei Gelenkschmerzen oder Entzündungen der Haut wie Akne angewendet.

Geschmack: Getrocknete Brennnesselblätter als Tee schmeckt manchen Menschen nicht so gut. Daher ein toller Tipp von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Brüht den Tee auf und trinkt ihn erst, wenn er kalt ist, dann sei der Geschmack nicht so intensiv.

Andere, die den Tee mögen, finden, er schmeckt unaufdringlich, frisch-grün mit einem Hauch Meeresaroma. Aus frischen Brennnesselblättern schmeckt der Tee feiner, süßlicher, und ähnelt Spinat. „Ganz nach persönlichem Geschmack kann Brennnesseltee auch mit anderen Teesorten gemischt werden“, empfiehlt Josefine Schulz.

Gibt es bei Brennnesseln Nebenwirkungen?

Von Nebenwirkungen ist bei den Blättern der Brennnessel keine bekannt, außer bei Überdosierung, dann kann es zu Durchfall kommen. Daher sollte die empfohlene Menge von 4 bis 12 g pro Tag nicht überschritten werden. Wird die Wurzel angewendet, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, hier beträgt das Tagesmaximum 4 bis 6 g. Anfangs niedrig beginnen und langsam steigern.

Buchtipp: „Selbst Heilen mit Kräutern: Pflanzenheilkunde für zu Hause“, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Friederike Grönemeyer, Becker Joest Volk Verlag, 2019. Hier bei Amazon bestellen*.

Lesetipp: Pfefferminztee: So nutzt du ihn für deine Gesundheit

Brennnesseltee selber machen

Rezept für Brennnesseltee aus getrockneten Blättern:

  • 1 EL getrocknete Brennnesselblätter
  • 300 ml Wasser

Die Blätter mit kochendem Wasser übergießen und abgedeckt 10 bis 15 Minuten ziehen lassen.
Dieser Rezeptvorschlag stammt aus oben erwähntem Buch: „Selbst Heilen mit Kräutern: Pflanzenheilkunde für zu Hause“.

Rezept für entwässernden Brennnesseltee
(Für 1 Tasse)

  • 5 frische Brennnesselblätter
  • 150 ml Wasser

So geht’s: Wasser aufkochen, die Blätter damit überziehen und 5 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Als Entwässerungskur werden innerhalb von 4 Wochen 3 Tassen Brennnesseltee täglich empfohlen. Am besten immer mit einem Glas Wasser, um nicht zu dehydrieren.*

*Dieses Rezept stammt aus folgendem Artikel: Kräuter sammeln: Die 5 besten Wildkräuter und wo du sie findest

Wer sollte keinen Brennnesseltee trinken?

Brennnesseltee oder andere Brennnessel-Anwendungen sollten nicht von Schwangeren, stillenden Müttern und Kindern unter 12 Jahren getrunken oder gegessen werden. Auch für Menschen mit Herz- oder Nierenproblemen wird Brennnessel nicht empfohlen.

Brennnesseln liefern viele Nährstoffe

Brennnessel liefert viele wichtige Inhaltsstoffe: Viele Vitamine, Magnesium, Kalium, Calcium, Silicium und Eisen. Blätter, Samen und Wurzeln von Brennnesseln können auf verschiedenste Art und Weise verwendet werden. Die Blätter werden am häufigsten gegessen oder frisch aufgebrüht bzw. getrocknet und als Tee getrunken verzehrt. Als wahrer Nährstoffcocktail ist Brennnessel eine der interessantesten Pflanzen, die unserer Breiten zu bieten haben. Und dennoch ist die Brennnessel als „Unkraut“ verschrien. Brennnessel ist reich an Vitamin B, Vitamin E, Provitamin A und sie enthält dreimal mehr Vitamin C als beispielsweise Brokkoli, schreibt das Bundesamt für Ernährung.

Brennnessel als wertvolles Lebensmittel

Insbesondere für eine fleischlose Ernährungsweise kann Brennnessel eine wertvolle Eisen- und Eiweißquelle sein, heißt es beim Bundesamt für Ernährung weiter. Auch Gesundheitsexpertin Josefine Schulz weiß: „[…] Veganer und Vegetarier [können] auf Brennnesseln zurückgreifen, um ihren Eisen- und Eiweißhaushalt aufrecht zu halten.“

Den größten Nutzen habe man, wenn man Brennnesseln als natürliches, saisonales Lebensmittel in eine abwechslungsreiche Ernährung integriere, so Schulz weiter. Frische Brennnessel macht sich prima in Kombination mit anderen Kräutern in Salaten, Smoothies oder im Kräuterquark. Auch blanchiert kann Brennnessel prima wie Spinat gegessen werden.

Brennnessel selbst sammeln

Am besten sammelt ihr Brennnesseln aus dem eigenen Garten und auf stickstoffreichen Böden. Wilde Brennnesseln solltet ihr nicht direkt am Straßenrand sammeln, sondern eher am Feld- oder Waldrand abseits von Straßen. Die beste Zeit um Brennnesseln zu ernten ist kurz vor der Blüte im Juni, idealerweise zur Mittagszeit, wenn der Tau schon abgetrocknet ist.

Tragt auf jeden Fall Handschuhe als Schutz und verwendet eine Schere oder am besten ein Keramikmesser. Erntet nicht die gesamte Pflanze, sondern nur die oberen Abschnitte, damit die Pflanze neue Triebe ausbilden kann und somit weiterlebt.

Schreibweise-Mythos: Warum hat die Brennnessel eigentlich drei „n“?

Schon mal über das Wort Brennnessel gestolpert? Kein Wunder – es sieht irgendwie falsch aus, ist aber komplett richtig! Die drei „n“ kommen nicht von ungefähr: Das Wort setzt sich aus „brennen“ und „Nessel“ zusammen – also brennendes Nesselkraut. Und genau das beschreibt die Pflanze ja perfekt!

Trotzdem sieht man oft die falsche Schreibweise mit nur zwei „n“ – Brennessel. Klingt harmloser, ist aber schlichtweg ein Rechtschreibfehler. Also: Beim nächsten Mal einfach an das brennende Gefühl erinnern – und schon sitzt das dritte „n“!

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