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Das beste Tablet | Test 06/2025

Im Tablet-Premiumsegment wird die Luft für Android-Geräte immer dünner: Während Apple sein iPad-Ökosystem sukzessive ausbaut und mit eigenen Chips, mit starker Leistung und langfristigem Softwaresupport überzeugt, verlieren hochpreisige Android-Tablets zunehmend den Anschluss. Daher dominieren Apples iPads in diesem Test auch ganz klar unsere Empfehlungen. Vor allem Samsung wehrt sich aber dagegen und hat seit der Tab-S9-Serie eine starke Android-Alternative im Premiumsegment etabliert. Mit hochwertiger Hardware und langer Update-Versorgung positionieren sich die Geräte klar gegen die Apple-Tablets. Auch Google nimmt den Tablet-Markt wieder ernster – das Google Pixel Tablet wohin die Reise im Android-Ökosystem gehen kann.
Anders sieht es bei günstigen Tablets aus: Hier haben Android-Modelle nach wie vor die Nase vorn, denn Apple bietet in dieser Preisklasse kaum etwas an. Mit dem iPad 10 hat sich Apple faktisch aus dem Segment unter 400 Euro zurückgezogen. Einzig das weiterhin erhältliche iPad (2021) deckt diesen Bereich noch ab. Liegt der persönliche Fokus vorwiegend auf der Möglichkeit, für möglichst wenig Geld zu surfen, E-Mails zu lesen oder Filme zu streamen, muss es nicht zwangsläufig ein iPad sein. Unsere Empfehlungen für günstige Tablets mit Preisen um die 200 bis 300 Euro lesen Sie in einem eigenen Testbericht.
Kurzübersicht
Testsieger
Apple iPad Air (2025)
Das iPad Air (2025) überzeugt mit starker Leistung, fairer Ausstattung und optionalem 13-Zoll-Format – und setzt sich damit an die Spitze unseres Tests.
Das Apple iPad Air (2025) bietet eine ausgewogene Kombination aus Leistung, Systemreife und Ausstattung. Der M3-Chip sorgt im Vergleich zum bereits schnellen Vorgänger für eine moderate, aber spürbare Leistungssteigerung und ermöglicht erstmals den Zugriff auf die neuen „Apple Intelligence“ KI-Funktionen. Hinzu kommt das weiterhin starke App-Ökosystem, das sich für produktive wie kreative Anwendungen gleichermaßen eignet.
Das Gehäuse ist hochwertig verarbeitet, das LC-Display liefert eine scharfe Darstellung mit stabilen Blickwinkeln. Allerdings bleibt es bei einer Bildwiederholrate von 60 Hertz – technisch solide, aber nicht auf Top-Niveau. Optional ist das iPad Air auch mit einem 13-Zoll-Display erhältlich, was sich insbesondere für produktive Einsatzszenarien anbietet. Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3 gewährleisten eine moderne Funkanbindung.
Mit Zubehör wie dem Apple Pencil Pro und dem Magic Keyboard lässt sich das iPad Air flexibel als Laptop/Macbook-Ersatz nutzen. In Kombination mit der langen Update-Versorgung ergibt sich ein stimmiges Gesamtpaket.
Android-Champion
Samsung Galaxy Tab S10+
Das beste Android-Tablet überzeugt mit hoher Leistung, top Verarbeitung und endlich auch langem Update-Zeitraum.
Android-Fans müssen dank des Samsung Galaxy Tab S10+ nicht neidisch ins Apple-Lager schielen. Das Samsung-Tablet überzeugt nicht nur mit einer exzellenten Verarbeitung, sondern bietet auch angemessenen Software-Support. Hinzu kommt ein hervorragendes OLED-Display, das sich kaum vor den Pro-iPads verstecken muss.
Seinen vergleichsweise hohen Preis relativiert das Samsung-Tablets mit cleveren Extras. Während man bei Apple für den Pencil draufzahlen muss, liegt der S-Pen getaufte Stift bei Samsung im Paket. Außerdem ist das Tab S10+ wasser- und staubgeschützt nach IP68-Zertifizierung. Nach wie vor ist das eine Eigenschaft, die Samsung exklusiv bedient. Nicht ganz so einmalig, aber einwandfrei integriert, ist der DeX-Modus. Samsungs Versuch, einen Android-Desktop zu schaffen, macht das Tab S10+ zur brauchbaren Laptop-Alternative.
Leider verzichten die Koreaner in diesem Jahr auf eine kompaktere Version des Tablets. Immerhin ist das 12,4-Zoll-Tablet dank eines schlanken Profils dennoch kein Brecher. Wer damit und der nach wie vor etwas überfrachteten Software leben kann, erhält mit dem Samsung Galaxy Tab S10+ das beste Android-Tablet auf dem Markt.
Android-Alternative
Lenovo Yoga Tab Plus
Das Lenovo Yoga Tab Plus punktet mit starker Multimedia-Leistung und cleverem Standfuß-Design – eine überzeugende Android-Alternative zum Arbeiten und Streamen.
Das Lenovo Yoga Tab Plus ist eine spannende Android-Alternative, die sich besonders durch ihr ungewöhnliches Design mit integrierter Standbasis hervorhebt. Der Lenovo-eigene „PC-Modus“ erinnert an Samsungs DeX, wirkt in der Praxis jedoch etwas weniger ausgereift.
Das große 13-Zoll-Display überzeugt mit hoher Auflösung, satten Farben und guter Helligkeit, ideal für Multimedia und Textarbeit. Auch die Systemleistung liegt dank Snapdragon 8 Gen 3 auf solidem Niveau. Im Test sorgt das für eine angenehme Alltagsperformance, bei Spielen reicht es ebenfalls für viele Titel in hoher Qualität.
Die Tastatur überzeugt mit präzisem Tippgefühl, das Touchpad ist hingegen eher schwach. Ein Eingabestift gehört ebenfalls zur Ausstattung und macht das Tablet für Notizen oder einfache Zeichnungen interessant. Updates liefert Lenovo laut Ankündigung über mehrere Jahre, auch Googles Gemini-KI ist an Bord, wenn auch bisher in eher reduzierter Form.
Wer ein vielseitiges Tablet mit Standfuß, gutem Display und Android-Erfahrung abseits der Samsung-Welt sucht, findet hier ein solides Gesamtpaket.
Luxusklasse
Apple iPad Pro (2024)
Das neue iPad Pro beeindruckt mit einem tollen Display, dem dünnen Gehäuse und gigantischer Leistung. Der Preis ist aber happig.
In der mittlerweile siebten Generation hat das iPad Pro (2024) ein umfangreiches Update erhalten, das es zum technisch absolut besten Tablet macht, das zurzeit verfügbar ist. Erstmals setzt Apple bei seinen Tablets auf einen OLED-Bildschirm und deklassiert mit der »Tandem OLED«-Bauweise in Disziplinen wie maximaler Helligkeit und Farbtreue umgehend die Konkurrenz. Auch sind die beiden Modellvarianten mit 11 und 13 Zoll Bilddiagonale noch dünner und leichter als ihre Vorgänger.
Angetrieben wird das neue iPad Pro (2024) von Apples M4-Chip, dessen Leistung sogar viele Laptops übertrifft – inklusive Apples eigener MacBook-Air-Serie, die noch mit dem älteren M3 läuft. Die Performance des iPad Pro ist gigantisch und für ein Tablet fast schon überdimensioniert, im Gegenzug hat das Tablet Reserven für viele Generationen von iPadOS. Auch beim Zubehör hat Apple nachgelegt und bietet mit dem Magic Keyboard der zweiten Generation eine der besten Tablet-Tastaturen an, die man derzeit kaufen kann. Das Mehr an Leistung und Ausstattung macht sich aber auch im Preis bemerkbar: Die neuen Pros lohnen sich wirklich nur noch für Menschen, die mit dem iPad ihr Geld verdienen. Ist dies der Fall oder spielt Geld keine Rolle, gibt es für Tablet-Käufer nichts Besseres als das iPad Pro (2024).
Günstiger Allrounder
Apple iPad (2021)
Auch das Einsteiger-iPad bietet genug Leistung für praktisch alle Tablet-Aufgaben.
Einen vergleichsweise günstigen Einstieg in die Apple-Welt liefert das iPad (2021). In dieser Version verbaut Apple den älteren, aber immer noch schnellen A13-Bionic-Prozessor und rüstet endlich auch beim Speicherplatz auf. Die Arbeit mit iPadOS wird dadurch spürbar angenehmer und auch anspruchsvolle Apps und Spielen laufen problemlos auf dem vermeintlichen Einsteigergerät. Hinzu kommt die Unterstützung für den Apple Pencil der ersten Generation sowie das immer noch sehr gute Smart Keyboard Cover. Für viele Tablet-Käufer liefert das Einsteiger-iPad damit den einen sehr guten Kompromiss aus Preis und Leistung. Daran ändert auch die Verfügbarkeit des direkten Nachfolgers nicht, der trotz neuer Optik aufgrund des Preises weniger attraktiv ist.
Vergleichstabelle
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Tablets im Test: Mehr als große Smartphones?
Der Markt für Tablets wird immer stärker von Apple dominiert, viele Hersteller von Android-Tablets haben sich zurückgezogen oder versuchen mit besonders günstigen Modellen zu punkten. Doch Apple macht ihnen mit dem iPad (2021) das Leben schwer – ähnlich leistungsstarke Tablets mit Android-Betriebssystem sind deutlich teurer. So gräbt Apple den anderen Tablet-Herstellern immer mehr das Wasser ab.
Die Android-Tablet-Misere liegt weniger an den Tablet-Herstellern Samsung, Xiaomi und Co., sondern in erster Linie an Google. Denn die Android-Macher haben den Fokus des Betriebssystems schon vor Jahren auf Smartphones gelegt. Größere Bildschirme bedient Google indes mit der hauseigenen Android-Alternative ChromeOS, die seit einigen Jahren auch Android-Apps ausführen kann. Auf »klassischen« Android-Tablets sieht man Android-Apps nicht selten an, dass sie lediglich auf die größere Bildfläche gestreckt, nicht aber dafür optimiert wurden. Mittlerweile gibt es aber wieder Hoffnung für Android-Fans: Seit der Einführung von Android 12L hat Google endlich Android-Version, die besser auf Tablets funktioniert. Vor allem im hauseigenen Pixel Tablet zeigt Google, dass das System funktioniert. Samsung und andere Hersteller sind nachgezogen. So perfekt aus einem Guss wie beim iPad sind Hard- und Software aber noch nicht.
Android holt auf – doch das iPad bleibt das Maß der Dinge
Der Apple-Kosmos bietet hingegen zunehmend Tablet-optimierte Apps auf Desktop-Niveau, etwa die iPad-Version von Adobe Photoshop oder auch die vollwertige Office-Suite aus dem Hause Microsoft. Anders ausgedrückt: Je nach Arbeitsszenario kann ein iPad gegebenenfalls einen Laptop ersetzen – hier lohnen sich dann auch die Mehrausgaben für mehr Leistung und Flexibilität. Entsprechend einseitig zugunsten der diversen iPad-Modelle fallen in diesem Jahr auch unsere Tablet-Empfehlungen aus. Der Android-Sektor hat aber deutlich aufgeholt. Modelle wie das Samsung Galaxy Tab S10+ zeigen, dass Apple nicht mehr die einzige Premium-Option ist. Samsung liefert zudem mit seinem ausgereiften Desktop-Modus DeX einen Mehrwert für alle, die eine Laptop-Alternative suchen.
Gleichzeitig bietet Apple eine teure Pro-Linie an, die noch mehr Leistung bietet und sich mit Tastatur-Cover und Eingabestift an eine Profi-Klientel richtet. Spätestens mit der Einführung des Apple Magic Keyboards und der Einführung einer Maussteuerung in iPadOS hat das Tablet zunehmend Potenzial zum Laptop-Ersatz – dafür müssen Apple-Fans aber tief in die Tasche greifen. Das 2024er iPad Pro ist eine technische Meisterleistung, aber bereits ohne Zubehör teurer als der Großteil des Testfelds.
Waren diese Features zunächst Pro-exklusiv, änderte sich dies mit dem runderneuerten iPad Air im Jahre 2020. Die Zwischenstufe zwischen der teuren Pro- und der günstigen Standardserie kostet zwar mehr, als ihr direkter Vorgänger, bietet aber eine ganze Reihe von Vorteilen. Mit dem iPad Air (2022) hat Apple den Anspruch der Mittelklasse bereits deutlich angehoben, im 2025er-Modell geht das Unternehmen diesen Weg konsequent weiter. Erstmals kommt der leistungsstarke M3-Prozessor zum Einsatz, der auch den Zugang zu den Apple-eigenen KI-Funktionen ermöglicht. Damit positioniert sich das iPad Air als Brücke zwischen einem leistungsfähigen Produktiv-Tablet und einem alltagstauglichen Gerät für einfachere Aufgaben wie Surfen und E-Mail.
Unser Favorit
Testsieger
Apple iPad Air (2025)
Das iPad Air (2025) überzeugt mit starker Leistung, fairer Ausstattung und optionalem 13-Zoll-Format – und setzt sich damit an die Spitze unseres Tests.
Das iPad Air (2025) mit M3-Chip ist das beste Tablet im Testfeld. Apple bleibt seinem Konzept treu: hochwertige Verarbeitung, starke Leistung und ein umfangreiches App-Ökosystem machen das Gerät vielseitig nutzbar. Technisches Herzstück ist der M3-Chip, der zuvor in den iPad-Pro-Modellen zum Einsatz kam. Im Vergleich zum bereits schnellen M2 bietet er spürbare Vorteile beim Multitasking und ermöglicht erstmals den Zugriff auf die neuen „Apple-Intelligence-Funktionen“. Apple erfindet das iPad Air damit nicht neu, entwickelt es aber an entscheidenden Stellen sinnvoll weiter.
Zwei Größen zur Auswahl
Wie bereits im Vorjahr bietet Apple das iPad Air (2025) in zwei Varianten an: mit rund 11 Zoll und mit 13 Zoll Bildschirmdiagonale. Die größere Ausführung übernimmt Design und Abmessungen des früheren 13-Zoll-iPad Pro, während das kleinere Modell äußerlich weitgehend dem iPad Air von 2024 entspricht.
Die im Querformat zentrierte Frontkamera gehört seit der letzten Generation zur Serienausstattung und erleichtert Videotelefonate, insbesondere bei Nutzung mit einer Tastaturhülle.
Am Display hat sich nichts geändert: Apple setzt weiterhin auf ein LC-Panel mit hoher Auflösung, solider Farbdarstellung und ausreichender Helligkeit für den Einsatz im Freien. OLED-Technik und höhere Bildraten bleiben den Pro-Modellen vorbehalten – mit 60 Hertz bewegt sich das iPad Air in diesem Punkt am unteren Ende des Testfelds.
M3 im Einsatz: Künstliche Intelligenz erstmals im iPad Air
Auch mit dem M3-Chip setzt Apple bei der Alltagsleistung Maßstäbe. Der Prozessor kombiniert hohe CPU- und Grafikleistung und sorgt dafür, dass Apps schnell starten, flüssig laufen und Multitasking zuverlässig funktioniert. Im Vergleich zum bereits performanten M2 legt der M3 moderat zu – das reicht aus, um auch grafikintensive Anwendungen problemlos zu bewältigen.
Im Test zeigen sich keine Leistungseinbrüche, Wartezeiten oder Ruckler. Auch im Netz arbeitet das Gerät reaktionsschnell: Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3 und optionales 5G sorgen für stabile Funkstandards. Wer unterwegs mobil surfen möchte, muss jedoch auf eSIM setzen – ein physischer SIM-Slot ist seit der 2024er-Generation nicht mehr vorhanden.
Mit dem M3-Chip erfüllt das iPad Air (2025) auch die technischen Voraussetzungen für Apple Intelligence – Apples systemintegrierte Lösung für KI-Funktionen. Zum Start ist der Funktionsumfang noch begrenzt und wird schrittweise erweitert. Das Potenzial ist jedoch klar erkennbar: Textvorschläge, Bildgenerierung oder smarte Assistenzen werden direkt auf dem Gerät verarbeitet – das sorgt für schnelle Reaktionen und erhöht den Datenschutz. Wer bereits im Apple-Ökosystem arbeitet, profitiert von der systemweiten Integration, etwa im E-Mail-Client oder in der Notizen-App.
Das Betriebssystem iPadOS (Version 18.3.2 zum Testzeitpunkt) bietet weiterhin eine durchdachte Oberfläche und breite App-Unterstützung. Viele Anwendungen sind für das iPad optimiert, was sich besonders bei kreativen und professionellen Tools bemerkbar macht. Im Zusammenspiel mit anderen Apple-Geräten zeigt sich das Air besonders vielseitig: Inhalte lassen sich nahtlos synchronisieren, das Tablet kann als Zweitbildschirm für den Mac dienen oder per Universal Control in bestehende Arbeitsumgebungen eingebunden werden. Auch als Einzelgerät bleibt es dank stabiler Software und vielfältiger Apps uneingeschränkt einsatzfähig.
Solide Hardware, ausgebremst durch das System
Das iPad Air (2025) überzeugt mit leistungsstarker Hardware, doch nicht in allen Punkten nutzt Apple das Potenzial des M3-Chips aus. Ein zentrales Beispiel ist das Display: Trotz hoher Rechenleistung bleibt es bei einer Bildwiederholrate von 60 Hertz. In dieser Preisklasse ist das nicht mehr zeitgemäß. Selbst günstigere Tablets setzen inzwischen auf flüssigere 90- oder 120-Hertz-Panels. Der subjektive Eindruck: Eingaben und Animationen wirken träger, als sie sein müssten. Dabei könnte der M3-Chip deutlich mehr leisten. Höhere Bildraten wären zudem ergonomisch sinnvoll – sie reduzieren die visuelle Ermüdung und verbessern den Sehkomfort bei längerer Nutzung.
Auch bei der biometrischen Entsperrung bleibt das iPad Air hinter den Erwartungen zurück. Während iPhones längst auf Face ID setzen, verbaut Apple hier weiterhin nur Touch ID. Für ein Gerät, das auch als Notebook-Ersatz positioniert wird, ist das nicht konsequent.
Gravierender sind jedoch die Einschränkungen durch das Betriebssystem. iPadOS bewegt sich weiterhin zwischen iPhone und macOS – funktional wie strukturell. Das Dateimanagement bleibt in Version 18.3.2 unvollständig: Es fehlen grundlegende Funktionen, viele Dateien landen als Kopien im App-Speicher, das ist unübersichtlich und wenig effizient.
Die Hardware wäre zu deutlich mehr in der Lage
Auch Multitasking ist nur eingeschränkt möglich. Der „Stage Manager“ erlaubt zwar eine rudimentäre Fensterverwaltung, doch viele Apps unterstützen das Feature nicht vollständig. Zwei Instanzen derselben App lassen sich nicht überall parallel öffnen. Externe Monitore werden zwar erkannt, bieten aber keine vollwertige Zweitbildschirm-Nutzung. Wer hier eine MacBook-ähnliche Produktivität erwartet, wird enttäuscht.
Das frustrierende daran: Die Hardware könnte längst mehr – Apple will es offenbar (noch) nicht zulassen. Wer also auf ein echtes macOS-ähnliches Erlebnis hofft, muss sich weiterhin mit iPadOS arrangieren. Oder gleich zum MacBook greifen.
iPad Air Zubehör: Altes Keyboard, neuer Stift
Mit dem Magic Keyboard und dem Apple Pencil Pro bietet Apple interessantes Zubehör für seine iPad-Modelle an. Käufer des iPad Air 2025 sollten genau hinschauen: Während Apple bei der Tastatur weiterhin die Kompatibilität zu dem auch mit den älteren Pro-Modellen geeigneten Magic Keyboard ermöglicht, funktioniert der bisherige Apple Pencil 2 nicht mit dem neuen Tablet, weil Apple die Position der Magneten geändert hat, die den Stift halten und gleichzeitig aufladen.
Wer auf dem iPad Air 2025 malen möchte, muss also entweder zum neuen Apple Pencil Pro oder zum weniger vielseitigen Apple Pencil mit USB-C-Port greifen. Gleichzeitig ist das neue, verbesserte Magic Keyboard nur mit dem neuen iPad Pro kompatibel, nicht aber mit dem Air 2025.

Jenseits dieser Verwirrung macht das Zubehör das iPad Air noch vielseitiger. Zwar vermissen wir beim alten Magic Keyboard die Funktionstasten, das bessere Trackpad und die hochwertige Verarbeitung, dennoch ist es nach wie vor eine ausgezeichnete Möglichkeit, das iPad Air zum Laptop-Ersatz zu machen. Der Preis ist allerdings immer noch happig – auch vor dem Hintergrund, dass das bessere Nachfolgemodell für das Pro nicht mehr kostet. Alternativ arbeitet das iPad Air (2025) aber weiterhin mit Bluetooth-Tastaturen und Keyboard-Cases von Drittherstellern zusammen.
Apple iPad Air (2025) Tastaturhüllen
Der neue Apple Pencil Pro bietet im Vergleich zum Vorgänger ein noch präziseres Zeichenwerkzeug. So erkennt der Nachfolger nun auch Rotation, was den Einsatz von digitalen Pinseln oder Kalligrafie-Stiften noch realistischer macht. Praktisch ist zudem die Möglichkeit, durch einen Druck auf den Pinsel in vielen Apps eine Werkzeugleiste einzublenden, um schnell zwischen Farben oder Pinseln zu wechseln.
Für handschriftliche Notizen und Zeichnungen ist der Apple Pencil Pro damit eines der besten Werkzeuge am Markt und eine sinnvollere Verbesserung zum Vorgänger, wenn auch mit rund 150 Euro recht teuer.
iPad Air 2025 im Testspiegel
Das generelle Fazit zum Apple iPad Air (2025) fällt erwartungsgemäß positiv aus. Die Fachpresse spricht von einer durchdachten Modellpflege auf hohem Niveau – eine Einschätzung, die wir im Kern teilen.
CHIP.de sieht im iPad Air 13 Zoll (2025) eine leistungsstarke Alternative zum iPad Pro – mit nur wenigen, aber entscheidenden Einschränkungen. Besonders positiv fallen die Performance des M3-Chips, die sehr gute Akkulaufzeit von rund 12 Stunden und die solide Ausstattung auf:
„Vor allem die Leistung des M3-Prozessors ist hervorragend und erlaubt die KI-Funktionen der ‚Apple Intelligence‘. […] Insgesamt ist die Qualität gut, aber es wird weiterhin nur eine 60-Hertz-Bildwiederholrate geboten. Bei einem Startpreis von 949 Euro unter Tablets eigentlich ein No-Go.“
Notebookcheck bezeichnet das iPad Air 11 (2025) als „attraktive Alternative für alle, die viel Leistung für vergleichsweise wenig Geld suchen“. Gelobt werden vor allem das hochwertige Gehäuse, die exzellente Verarbeitung und die starke Performance des M3-Chips, der auch unter Last effizient bleibt. Im Test erreicht das Gerät eine Gesamtwertung von 89 Prozent:
„Das iPad Air 11 (2025) ist schnell, solide verarbeitet und bietet ein gutes Nutzererlebnis. Wer allerdings ein vollwertiges Arbeitsgerät mit flexiblem Multitasking und moderner Displaytechnik sucht, sollte sich das iPad Pro oder ein Notebook näher ansehen.“
Computer Bild lobt das iPad Air 13 Zoll (2025) als leistungsstarkes Tablet mit breiter Zielgruppe. Besonders hervorgehoben werden die schnelle Arbeitsgeschwindigkeit dank M3-Chip, die gute Verarbeitung und die Integration ins Apple-Ökosystem. Die Akkulaufzeit wird mit rund 13 Stunden im Videobetrieb gemessen – ein sehr guter Wert im Vergleich zum Vorgänger:
„Wer ein schnelles, vielseitiges Tablet sucht, liegt mit dem iPad Air auch 2025 richtig. Der M3 bringt zusätzliche Leistungsreserven, die Hardware wirkt durchdacht – nur beim Display bleibt Luft nach oben.«
Alternativen
Auf dem allerhöchsten Niveau macht Apple dem iPad Air (2025) in Form der iPad-Pro-Reihe praktisch selbst Konkurrenz. Doch vor allem dank Samsung können auch Android-Fans auf eine hervorragende Tablet-Serie zurückgreifen. Das Galaxy Tab 10+ ist das derzeitige Topmodell im Android-Lager. Es bietet ein hervorragendes 12,4-Zoll-Display mit tollen Farben und hohen Bildraten. Außerdem sticht es mit einem staub- und wasserdichtem Gehäuse sowie einem tollen Desktop-Modus heraus. Wer es kompakter mag, ist beim iPad Mini richtig. In seiner siebten Generation überzeugt es mit einer verbesserten Grundausstattung und gewohnt gelungenem Design.
Android-Champion
Samsung Galaxy Tab S10+
Das beste Android-Tablet überzeugt mit hoher Leistung, top Verarbeitung und endlich auch langem Update-Zeitraum.
Das Samsung Galaxy Tab S10+ ist das beste Android-Tablet im Test. Wer sich in der Apple-Welt nicht so recht zuhause fühlt, findet bei Samsung ein hochklassiges Äquivalent. Display, Ausstattung und Verarbeitung bewegen sich auf einem Top-Niveau. Gepaart mit der hohen Systemleistung, cleveren Software-Funktionen und einer langfristigen Versorgung mit aktualisierten Android-Versionen fällt die Empfehlung leicht. Käufer müssen aber mit einem größeren Gerät und einem vergleichsweise hohen Einstiegspreis leben.
Groß, leicht und wasserfest
Bei der S10-Generation verzichtet Samsung auf eine kompaktere Ausführung. Stattdessen fällt das Galaxy Tab S10+ mit einem 12,4-Zoll-Display recht groß aus. Durch die dünne und stabile Bauweise fällt das Gewicht dennoch moderat aus. Nach wie vor hat Samsung zudem durch die staub- und wasserfeste Bauweise ein echtes Alleinstellungsmerkmal im Tablet-Markt.
Samsungs Eingabestift S Pen liegt erfreulicherweise direkt im Paket bei und muss nicht wie bei Apple separat gekauft werden. Er bietet eine sehr gute Umsetzung von Schreib- und Zeichenfunktionen und macht das Samsung-Tablet besonders vielseitig. Wie gewohnt ermöglicht er handschriftliche Notizen oder auch Zeichnungen mit Erkennung von Druck und Neigung. Das funktioniert sowohl in Samsung-eigenen Apps als auch in vielen Drittanbieter-Lösungen, sodass sich das Tablet gut für Fans von handgeschriebenen Texten sowie passionierte Zeichner eignet. Auch KI-Funktionen wie die Umwandlung von Skizzen in Grafiken sind integriert und funktionieren teils erstaunlich gut.
Neues gibt es beim Prozessor: Mit dem Dimensity 9300+ kommt erstmals ein Mediatek-Chipsatz bei Samsung zum Einsatz. In der Praxis geht das auf. Das Samsung Galaxy Tab S10+ ist sowohl bei Spielen wie bei der Alltags-Android-Nutzung stets flott unterwegs. In Benchmarks muss er sich zwar dem M4 im iPad geschlagen geben, die Geschwindigkeit kann aber in der Praxis rundum überzeugen.
Auf hohem Niveau leicht enttäuschend ist das Display. Selbstverständlich ist es hochauflösend und bietet satte Kontraste. Doch vor allem im Vergleich zum 2024er-iPad-Pro fällt auf, dass Samsung bei der Spitzenhelligkeit zurücksteckt. Wie gesagt: Das ist Kritik auf höchstem Niveau. Im Android-Lager bietet das Tab S10+ einen der besten Bildschirme.
Komplexe Software mit Update-Garantie
Auf dem Samsung Galaxy Tab S10+ läuft Android im typischen Samsung-Kleid. Die OneUI-Oberfläche ergänzt das Grundsystem um unzählige Apps und Funktionen, die die Tablet-Nutzung verbessern sollen. Vieles davon erweist sich im Alltag als nützlich, etwa die vielseitigen Notiz- und Zeichenfunktionen für den S-Pen. Auch beim Multitasking zeigt sich das Samsung-Tablet flexibler als etwa die Google-Konkurrenz und sogar das iPad. Das liegt am integrierten DeX-Modus. Ist dieser aktiviert, wandern Android-Apps in flexible Fenster, was an Linux-Desktops erinnert – ein echter Mehrwert für alle, die das Tablet produktiv nutzen möchten.
Dem Zeitgeist geschuldet geizt Samsung nicht mit KI-Funktionen. Deren Nutzen schwankt zwischen „nett“ und „nützlich“. So kann die Zeichen-App aus Stift-Skizzen fertige Bilder generieren. Hilfreicher ist die Zusammenfassung von Bildschirmtexten oder die Echtzeitübersetzungen, die im Test gut funktionieren.
Für Samsung-Neueinsteiger kann die Flut an Zusatzfunktionen aber etwas überbordend sein. So stellt sich die Frage, ob Apps besser aus dem offiziellen Google Play Store oder dem ebenfalls vorhandenen Samsung-Store kommen sollten. Nach der nötigen Einarbeitungszeit bietet das Samsung Galaxy Tab S10+ aber bereits mit Bordmitteln die derzeit beste Android-Erfahrung im Test.
Großes Lob gebührt Samsung für die Entscheidung, die Tab-S10-Serie bis 2031 mit System- und Sicherheitsupdates zu versorgen. Noch vor wenigen Jahren kappten die Koreaner die Update-Versorgung merklich früher. Ein Wermutstropfen: Die Updates erscheinen quartalsweise statt monatlich. Dennoch ist der garantierte Support vorbildlich.
Durch die Kombination aus hoher Leistung, toller Verarbeitung und cleverer Software fällt die Empfehlung einfach: Das Samsung Galaxy Tab S10+ ist das aktuell beste Android-Tablet. Es ist bedauernswert, dass Samsung den Markt für kompaktere Geräte nicht mehr bedient. Die gute Nachricht: Wem das Tab S10+ zu groß ist, findet mit dem Galaxy Tab S9 aus dem Vorjahr eine nahezu gleichwertige Alternative für weniger Geld. Generell sind die Unterschiede zur Vorgängergeneration überschaubar. Im Gegenzug könnte sich die Mehrinvestition durch die lange Update-Versorgung rechnen.
Android-Alternative
Lenovo Yoga Tab Plus
Das Lenovo Yoga Tab Plus punktet mit starker Multimedia-Leistung und cleverem Standfuß-Design – eine überzeugende Android-Alternative zum Arbeiten und Streamen.
Das Lenovo Yoga Tab Plus empfiehlt sich als vielseitiges Android-Tablet mit Multimedia-Schwerpunkt und produktiven Ambitionen. Im Test überzeugt das 13-Zoll-Gerät mit solider Ausstattung, eigenständigem Design und durchdachtem Zubehör. Besonders das Zusammenspiel aus großem Display, kräftigem Klang und optionalem „PC-Modus“ macht es zu einer interessanten Alternative im Android-Umfeld.
Anders als viele Konkurrenten setzt Lenovo auf ein charakteristisches Gehäusedesign mit integriertem Standfuß. Dieser wird magnetisch an der Gehäuserückseite befestigt und erlaubt eine flexible Aufstellung, etwa für Video-Calls am Schreibtisch oder als Rezeptanzeige in der Küche. Als Haltegriff lässt sich der Standfuß jedoch kaum nutzen, da der Magnet zu schwach haftet. Eingeklappt liegt das Tablet durch die leicht angeraute Oberfläche dennoch angenehm in der Hand.
Das 13-Zoll-LC-Display mit 2.944 × 1.840 Pixel bietet eine hohe Bildschärfe, gute Kontraste und ausreichend Helligkeit für Innenräume. Dolby Vision wird unterstützt, Farben wirken lebendig. OLED-Modelle bieten zwar tiefere Schwarztöne, doch insgesamt liefert das Panel eine überzeugende Bildqualität für Serien, Filme und YouTube-Inhalte. Dazu passt das kräftige Vierfach-Lautsprechersystem mit Dolby Atmos, das ein räumliches Klangbild erzeugt.
Im Inneren arbeitet der Snapdragon 7s Gen 2 – ein Mittelklasse-SoC, der im Test für flüssiges Browsen, stabiles Multitasking und gelegentliches Gaming ausreicht. Die Leistung liegt unterhalb vom iPad Air, reicht für den Alltag aber aus. Besonders praktisch: Die Frontkamera ist im Querformat zentriert und eignet sich gut für Videochats.
Starker Sound, großes Display
Für produktive Einsätze integriert Lenovo einen eigenen „PC-Modus“, der sich funktional an Samsungs DeX orientiert. Nutzer können Fenster frei verschieben, eine Taskleiste verwenden und Eingabegeräte anschließen. Nicht alle Apps verhalten sich dabei konsistent, und die Fensterverwaltung wirkt teils starr, dennoch genügt der Modus für gängige Office-Aufgaben oder Recherchen, insbesondere in Verbindung mit einem externen Monitor via USB-C.
Das mitgelieferte Tastatur-Cover bietet ein überraschend präzises Tippgefühl. Der integrierte Mausersatz reagiert zuverlässig, bietet aber kaum haptisches Feedback. In der Praxis stört das kaum, da sich der große Touchscreen als funktionale Alternative erweist.
Das Yoga Tab Plus unterstützt Google Gemini als Overlay-Assistent und bietet Lenovo-spezifische Funktionen wie Texterkennung oder Skizzenerweiterung. Die Integration bleibt oberflächlich, reicht im Alltag aber für einfache KI-Unterstützung. Das System basiert auf Android 14, Lenovo verspricht zwei große Systemupdates und vier Jahre Sicherheitsaktualisierungen. Das ist solide, wenngleich nicht auf Samsung-Niveau.
Das Lenovo Yoga Tab Plus richtet sich an Nutzer, die ein hochwertiges Android-Tablet mit starkem Entertainment-Fokus suchen, das sich auch gelegentlich produktiv einsetzen lässt. Wer eine umfassende Softwareintegration wünscht, greift zum Galaxy Tab S10+. Für alle anderen bietet das Yoga Tab Plus eine gelungene, eigenständige Alternative mit Charakter.
Luxusklasse
Apple iPad Pro (2024)
Das neue iPad Pro beeindruckt mit einem tollen Display, dem dünnen Gehäuse und gigantischer Leistung. Der Preis ist aber happig.
In seiner siebten Generation erhält das iPad Pro eine umfangreiche technische Runderneuerung. Das beginnt schon beim Gehäuse, das in der neuesten Version deutlich dünner und leichter ist als beim Vorgänger und interessanterweise auch beim einst für sein Leichtgewicht bekannt gewordenen iPad Air.
Das von uns getestete 13-Zoll-Modell des iPad Pro (2024) fühlt sich im Vergleich zum kleineren 11er-Air nur unwesentlich schwerer an. Trotz der Dünne ist das Gehäuse beeindruckend stabil und lässt sich im Test nicht verbiegen. Wirkten die bisherigen 13-Zoll-iPads ein wenig klobig (was auch für das neue Air-Modell gilt), ist das runderneuerte Pro schlicht beeindruckend. Wie beim Air hat Apple die Frontkamera auch beim iPad Pro in die Mitte versetzt, was in den meisten Situationen die angenehmere Wahl ist. Das gilt auch für das nach wie vor Pro-exklusive Entsperren über die Gesichtserkennung Face ID.
Display und Performance mit Wow-Effekt
Für den zweiten Wow-Effekt sorgt die OLED-Displaytechnologie, die Apple erstmals beim iPad verbaut. Wie beim iPhone sorgen die selbstleuchtenden Pixel nun auch auf dem iPad Pro für perfekte Kontraste, ohne dabei an Helligkeit und Farbtreue einzubüßen. Apple setzt auf eine Tandem-OLED genannte Bauweise, bei der zwei OLED-Schichten kombiniert werden. Das Ergebnis überzeugt auf der ganzen Linie: Der OLED-Bildschirm des iPad Pro ist das beste Tablet-Display, das wir bislang im Testfeld hatten. Es übertrifft bei Farbbrillanz, maximaler Helligkeit und Kontrasten nicht nur das auf Mini-LED basierende Vorgängermodell, sondern auch die hochklassige OLED-Konkurrenz von Samsung.
Das liegt auch daran, dass Apple anders als beim iPad Air weiterhin auf eine Bildrate von 120 Hertz setzt, die sämtliche Animationen flüssig darstellt. Erfreulicherweise müssen Käufer des kleineren 11-Zoll-Modells in diesem Jahr beim Display keine Abstriche hinnehmen, da auch hier das Tandem-OLED zum Einsatz kommt – in der Vergangenheit hielt Apple die beste Technologie dem größten und teuersten Modell vor. Fairerweise machen sich die Vorteile des OLED-Displays vor allem bei der Wiedergabe und Bearbeitung von Filmen und Fotos bemerkbar. Beim Surfalltag oder in Office-Apps ist der OLED-Vorteil im direkten Vergleich mit dem trotz allem sehr guten Retina-Display des iPad Air nicht so hoch, wie man vielleicht meinen könnte.
Auch beim Innenleben setzt Apple Maßstäbe – etwa mit dem Paukenschlag, dass das iPad Pro 2024 mit dem Apple M4 vom bislang modernsten Chipsatz des Unternehmens angetrieben wird.
Dass Apple seine neueste Chipgeneration in einem iPad debütieren lässt, ist ein Ausrufezeichen. Je nach Testszenario ist das iPad Pro mit M4 schneller als die aktuellen MacBooks oder auch Desktop-Maschinen wie der iPad Mini oder das Apple Mac Studio. Ein Grund dafür dürften auch die in den kommenden Generationen von iPadOS erwarteten KI-Funktionen sein, für die die überarbeitete Neural Engine des Chips zusätzliche Reserven bereithält.
Wie erwartet fliegt das iPad Pro (2024) durch sämtliche Anwendungen, die wir auf das Tablet loslassen. Ob High-End-Games oder Profi-Anwendungen wie die iPad-Versionen von Apple Logic Pro oder Davinci Resolve, derzeit bietet der App Store nichts, was das iPad Pro und seinen M4-Chip ins Schwitzen bringt. Das gilt umso mehr für die Versionen ab einem Terabyte, da Apple hier neben einem zusätzlichen CPU-Kern auch 16 satt 8 Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut. Gute Nachricht: Wie beim iPad Air hat Apple auch beim Pro den Speicher des kleinsten Modells verdoppelt, es bietet nun mindestens 256 GB. Wie immer gilt, dass der Speicher nicht erweitert werden kann, sieht man von der Möglichkeit ab, USB-Medien via USB-C zu verbinden.
Noch mehr zur möglichen Laptop-Alternative wird das iPad Pro 2024 in Kombination mit dem Apple Pencil Pro und dem neuen Magic Keyboard. Dessen derzeit Pro-exklusive zweite Generation wurde in vielen Details verbessert. So gibt es nun eine Zeile mit Funktionstasten, die Lautstärke, Helligkeit und mehr regelt. Das Trackpad ist größer und erinnert mit seinem sanfteren Klick haptisch an das der MacBooks. Auch der Tastenhub der Tastatur ist überaus angenehm. Für Umsteiger von den Vorgängermodellen ist aber ein Neukauf fällig: Weder das alte Magic Keyboard noch der Apple Pencil 2 arbeiten mit den neuen iPad-Pro-Modellen zusammen.
Generell sind die gestiegenen Preise, die Apple für die neuen M4-iPads ausruft, der Elefant im Raum. Begann die Vorgängergeneration noch bei rund 980 Euro, sind für das kleinste Modell nun rund 1.200 Euro fällig – klar, dass die iPad Pros damit als reine Konsumgeräte für Netflix und Co. überqualifiziert sind. Schon die Tablets selbst liegen preislich je nach Speicher- und Funkausstattung auf dem Niveau von Apples MacBook Pros, die viele Aufgaben flexibler umsetzen können. Rechnet man noch den Aufpreis für Magic Keyboard und Apple Pencil Pro ein, erreichen die iPad-Pro-Modelle ein Niveau, das sie endgültig für den professionellen Einsatz prädestiniert. Wer für seine Arbeitsabläufe nicht ganz auf einen Desktop verzichten kann, ist preislich mit der Kombination aus MacBook/Windows-Laptop und einem iPad Air oft besser dran.
Der M4-Chip hat noch nicht viel zu tun
Spitzfinderisch kann man zudem feststellen, dass die neuen Pros mit einigen wenigen Ausnahmen (etwa der nativen Unterstützung für der Videocodecs ProRes oder AV1 auf Chipebene) nur wenig können, was nicht auch mit den Airs oder den Vorgängermodellen möglich ist – wenn auch gegebenenfalls ein wenig langsamer. Die Verfügbarkeit von Desktop-Apps auf dem iPad wird zunehmend besser, viele Pro-Anwendungen wie Entwicklungs- oder Virtualisierungsumgebungen fehlen aber nach wie vor. Apps, die auf dem M4-iPad, nicht aber auf einem Modell mit M1- oder M2-Chips laufen, sind uns nicht bekannt. Hinzu kommen die beim Air angesprochenen Einschränkungen im Systemalltag.
Kurz: das iPad Pro (2024) ist ein technisches Meisterstück, dem bei Verarbeitung, Bildschirm und Leistung kein Konkurrent etwas anhaben kann. Wenn der Preis keine Rolle spielt, gibt es derzeit kein besseres Tablet auf dem Markt. Zumindest Stand iPadOS 17 werden das iPad Pro und die mit dem Apple M4 verbundenen Leistungsreserven aber noch von den Einschränkungen des Betriebssystems zurückgehalten. Im Hinblick auf neue Versionen von iPadOS hat es aber mehr als genug Reserven, um auf viele Jahre von künftigen Entwicklungen zu profitieren.
Günstiger Allrounder
Apple iPad (2021)
Auch das Einsteiger-iPad bietet genug Leistung für praktisch alle Tablet-Aufgaben.
Das nach wie vor erhältliche Standard-iPad der neunten Generation wirkt im Vergleich zum direkten Nachfolger und den anderen iPads etwas aus der Zeit gefallen. Es bietet noch das klassische iPad-Design inklusive Home-Button und Lighting-Anschluss. Als letztes seiner Art ist das iPad aber auch für Apple-Verhältnisse vergleichsweise günstig, weshalb es unser Budget-Tipp bleibt – und zwar auch nach dem Launch des 2022er-Nachfolgemodells im neuen Design.
Mehr Leistung, mehr Speicher und Center-Stage-Frontkamera
Gegenüber dem 2020er-Modell hat Apple vor allem an drei wichtigen Stellschrauben gedreht, nämlich dem Speicher, dem Prozessor und der Frontkamera. Der interne Speicher des günstigsten Modells ist auf 64 Gigabyte gewachsen und als Prozessor kommt nun Apples A13 anstelle des A12 zum Einsatz und die Frontkamera unterstützt Apples Center Stage für Videochats. Vor allem der zusätzliche Systemspeicher macht es deutlich einfacher, das Einstiegs-iPad zu empfehlen, waren die bisher üblichen 32 Gigabyte doch arg knapp bemessen.
Wer mehr Speicher braucht, muss allerdings stolze 170 Euro investieren. Dafür gibt es üppige 256 anstelle der bisher üblichen 128 Gigabyte Speicherplatz. Die Systemleistung des Apple iPad (2021) liegt zudem rund 20 Prozent über der des Vorgängers. Auch wenn Air und Mini in Benchmarks nochmal eine Schippe drauflegen fanden wir in unserem Test des iPad (2021) keine App, die das Tablet auch nur ansatzweise in die Knie zwang – beim Chipdesign setzt Apple weiterhin Maßstäbe. Nutzer von Face Time und Co. freuen sich zudem über die verbesserte Weitwinkel-Frontkamera inklusive Unterstützung für Apples Center-Stage-Funktion.
Von den Verbesserungen abgesehen hat Apple sein günstigstes Tablet unverändert gelassen. So arbeitet das iPad (2021) noch mit dem Smart Keyboard Cover sowie dem Apple Pencil der ersten Generation. Beide Eingabegeräte bieten zwar nicht den gleichen Komfort wie ihre neueren Pendants, machen das iPad aber dennoch zum vergleichsweise günstigen Produktivitäts-Allrounder.
Der Stift wird über den Lightning-Anschluss anstelle magnetischer Induktion geladen, erweist sich im Alltag aber dennoch als zuverlässiger Helfer für Notizen und Zeichnungen aller Art. Ebenfalls noch an Bord ist der Lightning-Ladenanschluss, den Apple bei allen anderen Modellen durch die flexiblere USB-C-Buchse ersetzt hat. 5G-Funk steht ebenfalls nicht zur Auswahl, das optionale iPad-Cellular-Modell arbeitet nach wie vor mit LTE-Technologie. Hier bietet der Nachfolger mehr.
Vieles bleibt beim Alten
Davon abgesehen setzt das iPad (2021) auf bewährte Tugenden. Das 10,2-Zoll-Display überzeugt nach wie vor mit ausgezeichneter Helligkeit und einer sehr akkuraten Farbwiedergabe. Gegenüber seinen teureren Pendants fällt es allerdings unter anderem durch die fehlende Laminierung auf, die den Unterschied zwischen Rändern und Bildinhalt deutlich sichtbar macht. Auch der erweiterte Farbraum von iPad Mini und Co. fehlen, was allerdings nur in der professionellen Bild- und Videobearbeitung wirklich auffällt. Der klassische Home-Button beherbergt den Fingerabdrucksensor, der gewohnt gut funktioniert.
iPad (2021) Tastaturhüllen
Trotz seines mittlerweile etwas antiquierten Designs ist das Apple iPad der neunten Generation ein hervorragendes Tablet. Leistungstechnisch liegt es allerdings seit dem Wechsel auf die M1-Architektur und weniger Arbeitsspeicher deutlich hinter den Air- und Pro-Modellen. Auf lange Sicht und mit entsprechenden iPadOS-Updates könnte das zu einem Nachteil des Einsteiger-iPads werden. Als Office-Tablet ist es dennoch toll, zumal die Akkulaufzeit top und der Preis vor allem für die 64-GB-Version gerechtfertigt ist. Wer iPadOS mag und mit den genannten Einschränkungen gegenüber dem iPad Air und anderen Modellen leben kann, erhält ein sehr gutes Gesamtpaket mit langer Update-Garantie. Warum es trotz Verfügbarkeit des iPad 10 für unseren Budget-Tipp bei der Empfehlung des »alten« iPads bleibt, lesen Sie weiter unten.
Außerdem getestet
Apple iPad Mini (2024)
Das iPad Mini (2024) ist das beste Tablet für alle, die kompakte Geräte bevorzugen. Trotz des kleinen und leichten Gehäuses liefert Apple den Großteil der Funktionen und der Leistung seiner größeren Geschwister. In der siebten Generation hat Apple bei seinem kleinsten iPad augenscheinlich wenig verändert. Die vorhandenen Neuerungen gepaart mit der gewohnt hervorragenden iPad-Erfahrung machen das iPad Mini 7 aber dennoch zu einer Top-Alternative.
Äußerlich unterscheiden sich die sechste und die siebte Generation des iPad Mini nicht. Das 2021 eingeführte neue Gehäuse ohne Home-Taste und mit leicht kantigem Gehäuse kommt also erneut zum Einsatz. Der rund 8 Zoll große Display strahlt ausreichend hell und gestochen scharf, entspricht aber ebenfalls dem direkten Vorgänger.
Apple hat indes bei den inneren Werten nachgelegt. Als Herzstück dient nun der aus dem iPhone 15 Pro bekannte Apple A17 Pro. Der ist zwar nicht mehr Apples schnellstes Pferd im Prozessoren-Stall, dennoch ist das iPad Mini 7 in jeder Situation schnell und ruckelfrei unterwegs. Auch grafisch anspruchsvolle 3D-Spiele oder 4K-Videoschnitt mit Final Cut bewältigt das kleine iPad spielend.
Dazu trägt auch der von vier auf acht Gigabyte gewachsene Arbeitsspeicher bei.Der RAM-Zuwachs ist primär den speicherhungrigen KI-Funktionen von Apple Intelligence geschuldet. Die waren zum Testzeitpunkt nicht in Deutschland verfügbar. Sobald Apple den Startschuss gibt, ist das Mini 7 aber bereit für die Neuerungen. Bereits jetzt kommt das iPad Mini beim Multitasking mit mehreren Apps deutlich später an seine Grenzen als sein Vorgänger. Da Apple auch den vorher recht knappen internen Speicher des kleinsten Modells von 64 auf 128 GB verdoppelt hat, ist der Performancegewinn im Alltag spürbar.
Der separat erhältliche Apple Pencil Pro macht das iPad Mini optional zum Zeichen- und Notiztablet. Beides klappt nicht nur aufgrund der Größe hervorragend. Wie bei den aktuellen Pro-Modellen profitiert der neue Stift von Extras wie der Rotation und einem haptischen Feedback. Ein Wermutstropfen: Wer noch den Apple Pencil 2 vom Vorgänger oder einem früheren iPad-Pro-Modell besitzt, muss neu investieren.
Die größte Kritik am iPad Mini 7 ergibt sich im Kontext mit Apples restlichen Angebots. Warum beispielsweise „nur“ der ältere A17 Pro statt des zum Release aktuellen A18-Prozessors im iPad Mini rechnet, ist schwer zu verstehen. Auch das Display hat Apple nicht viel verändert. Es ist immer noch sehr gut, über eine höhere Helligkeit oder gar kontraststarke OLED-Technologie hätte sich aber kein Käufer beschwert.
Nach wie vor ein Thema ist zudem das »Jelly Scrolling«. In Hochkant-Haltung zeigt das iPad Mini bei schnellen Wischbewegungen einen leichten Versatz zwischen der linken und rechten Bildschirmhälfte. Zwar ist der Effekt gegenüber dem stärker betroffenen Vorgänger etwas reduziert, er fällt aber immer noch auf.
Die genannten Kritikpunkte lassen sich nicht wegdiskutieren. Und dennoch spielt das iPad Mini (2024) in einer eigenen Liga: Es ist klein genug, um als perfektes Lese- oder Surftablet zu funktionieren, hat aber gleichzeitig mehr als genug Leistungsreserven für größere Aufgaben. Vor allem das Einsteigermodell ist durch den zusätzlichen RAM und Speicherplatz eine hochinteressante Option. Fans kleinerer Tablets finden keine bessere Alternative.
Lenovo Idea Tab Pro
Das Lenovo Idea Tab Pro positioniert sich als preisgünstiger, leistungsfähiger Einstieg in die Tablet-Welt – geeignet für Multimedia, kreative Nutzung und gelegentliches Arbeiten. Das 13-Zoll-IPS-Display (2.944 × 1.840 Pixel) überzeugt mit hoher Schärfe, 144 Hertz Bildwiederholrate und HDR10-Unterstützung – ideal für Streaming und Medienkonsum. Vier JBL-Lautsprecher mit Dolby Atmos sorgen für kräftigen Klang.
Angetrieben vom MediaTek Dimensity 8300 liefert das Tablet solide Systemleistung. Apps starten zügig, und auch 3D-Anwendungen laufen stabil, allerdings nicht durchgängig mit hoher Bildrate.
Besonders hervorzuheben ist der integrierte PC-Modus, der in Kombination mit Maus und Tastatur eine Desktop-ähnliche Bedienung ermöglicht. Apps lassen sich in mehreren Fenstern öffnen. Das ist praktisch für Recherche, Notizen oder Textverarbeitung. Auch externe Monitore lassen sich per USB-C/DisplayPort anbinden. Im Android-Umfeld ist das vorbildlich gelöst, auch wenn die Umsetzung nicht an die Systemtiefe und Optimierung des Samsung-DeX-Modus heranreicht.
Als Android-Tablet bringt das Idea Tab Pro Google Gemini als Overlay-Assistent mit. Die Integration ist nützlich, bleibt jedoch oberflächlicher als bei „Galaxy AI“ oder „Apple Intelligence“.
Der 10.200 mAh große Akku erreicht im Test eine Laufzeit von rund 13 Stunden – gemessen bei alltäglicher Nutzung mit Streaming-Phasen und mehreren Stunden produktiver Arbeit.
XP-Pen Magic Note Pad
Das XP-Pen Magic Note Pad verfolgt einen anderen Ansatz als klassische Tablets: Statt auf maximale Rechenleistung oder ausgeprägtes Multitasking setzt der Hersteller auf präzises, handschriftliches Arbeiten. In Kombination mit einem reduzierten Android-System, einem speziell abgestimmten Display und durchdachtem Zubehör richtet sich das Gerät gezielt an Nutzer, die regelmäßig mit dem Stift arbeiten – sei es im Beruf, im Studium oder im privaten Alltag.
Mit rund 7 Millimetern Bauhöhe und unter 500 Gramm Gewicht ist das Magic Note Pad angenehm kompakt. Das matte 11-Zoll-Display (1.920 × 1.200 Pixel) ermöglicht reflexionsarmes Lesen und Schreiben, besonders in hellen Umgebungen. Die leicht angeraute Oberfläche vermittelt in Verbindung mit dem X3 Pro Pencil 2 ein realistisches Schreibgefühl, das dem von Papier nahekommt. Der beiliegende Stift erkennt Druck- und Neigungswinkel, was sauberes, flüssiges Schreiben und Skizzieren unterstützt.
Das Display lässt sich zwischen drei Darstellungsmodi umschalten: Standard, Color Paper und Ink Paper – und passt damit Kontraste und Farben flexibel an. Für E-Books, PDFs und Comics ist das besonders praktisch.
Positiv fällt auch das mitgelieferte Schutzcover auf: Es ist hochwertig verarbeitet, bietet eine integrierte Stiftaufnahme und schützt das Gerät im mobilen Einsatz. Im Alltag funktioniert das Zusammenspiel aus Display, Stift und Zubehör überzeugend, egal ob beim schnellen Notieren auf dem Sofa, im Meeting oder unterwegs.
Das Betriebssystem basiert auf Android 14 und ist bewusst schlank gehalten. Viele bekannte Android-Apps laufen problemlos, auch wenn die Gesamtperformance nicht an leistungsstärkere Tablets heranreicht. Für das Lesen, Annotieren oder gelegentliche Videostreaming genügt die Leistung jedoch völlig. Multitasking oder grafikintensive Anwendungen sind nicht vorgesehen.
Kritik gibt es bei der Texterkennung (OCR): Die Umwandlung handschriftlicher Notizen in digitalen Text ist nur mit einem kostenpflichtigen Abo möglich. Für ein Gerät, das explizit auf Handschriftoptimierung ausgelegt ist, erscheint das wenig nutzerfreundlich – zumal vergleichbare E-Reader diese Funktion oft kostenfrei anbieten.
Das XP-Pen Magic Note Pad ist ein klar spezialisiertes Gerät und erfüllt seine Aufgabe überzeugend. Wer ein leichtes, präzise arbeitendes Tablet für handschriftliche Notizen, das Lesen von PDFs und Comics oder E-Book-Inhalte sucht, findet hier eine durchdachte Lösung. Verarbeitung und Zubehör überzeugen, das Schreibgefühl ist exzellent. Für Power-User mit hohen Anforderungen an Systemleistung oder Multitasking ist das Magic Note Pad dagegen weniger geeignet.
Xiaomi Pad 7
Das Xiaomi Pad 7 ist ein Mittelklasse-Tablet mit überzeugender Ausstattung – insbesondere beim Display, der Systemleistung und der Akkulaufzeit. Wer Inhalte konsumieren möchte und kein vollwertiges Arbeitsgerät benötigt, erhält hier ein starkes Gesamtpaket zum fairen Preis.
Das 11-Zoll-Display mit 3.200 x 2.136 Pixeln Auflösung zählt zu den Stärken des Geräts. Wie beim Pro-Modell kommt ein 144-Hertz-Panel mit hoher Bildschärfe, guter Farbdarstellung und stabilen Blickwinkeln zum Einsatz. Abstriche gibt es beim Farbmanagement: Eine werkseitige Studio-Kalibrierung wie beim Pad 7 Pro fehlt ebenso wie die Laminierung. Im Alltag kann das zu sichtbaren Spiegelungen führen. Für Serien, soziale Medien und gelegentliche Office-Aufgaben bleibt das Display dennoch mehr als ausreichend.
Im Inneren arbeitet Qualcomms Snapdragon 7+ Gen 3 – ein Chip, der zwischen Mittel- und Oberklasse angesiedelt ist. Im Test läuft das Pad 7 flüssig, Apps starten zügig, und Multitasking gelingt weitgehend ruckelfrei. Im Vergleich zum Pad 7 Pro sind allerdings leichte Leistungseinbußen erkennbar, etwa bei grafikintensiven Spielen oder kreativen Anwendungen. Für die meisten Nutzungsszenarien reicht die Performance jedoch problemlos aus.
Auch KI-Funktionen sind an Bord: HyperOS bietet unter anderem Texterkennung in Bildern, Sprache-zu-Text in Notizen und einfache Bildbearbeitung. Zusätzlich steht Google Gemini als Overlay-Assistent mit Sprachsteuerung und Anbindung an Google-Dienste zur Verfügung. Der Funktionsumfang fällt im Vergleich zum Pro-Modell etwas schmaler aus, deckt im Alltag aber alle wesentlichen Einsatzbereiche ab.
Der Akku des Xiaomi Pad 7 fasst rund 8.800 mAh und erreicht im Test eine Laufzeit von etwa 11 Stunden – ein sehr guter Wert für die Mittelklasse.
Xiaomi Pad 7 Pro
Mit dem Pad 7 Pro bringt Xiaomi ein Android-Tablet auf den Markt, das sich klar an anspruchsvolle Alltagsnutzung richtet. Eine der größten Stärken ist das 11,2 Zoll große LC-Display mit einer Auflösung von 3.048 x 2.120 Pixel und einer Bildwiederholrate von 144 Hertz. Die Darstellung ist gestochen scharf und flüssig – ideal für Scrollen, Streaming und Gaming. Auch die Akkulaufzeit überzeugt: Im Test sind bis zu 15 Stunden Videowiedergabe möglich.
Zur Ausstattung zählen vier Lautsprecher mit Dolby Atmos, Wi-Fi 6 (ohne 6-GHz-Band), Bluetooth 5.3 und ein USB-C-Anschluss. Auf microSD-Slot und 3,5-mm-Klinke verzichtet Xiaomi.
Im Inneren arbeitet Qualcomms Snapdragon 8s Gen 3, gefertigt im 4-nm-Verfahren. Unterstützt von bis zu 12 GB Arbeitsspeicher sorgt er im Test für eine flüssige Performance im Alltag und beim Multitasking. Auch aktuelle Spiele laufen stabil, wenngleich das Gerät unter Last spürbar warm wird – eine aktive Kühlung fehlt.
Mit kurzen Ladezeiten, stabiler Leistung und flüssiger Bedienung hinterlässt das Pad 7 Pro im Alltag einen soliden Eindruck. Erste KI-Funktionen sind über Google Gemini integriert, darunter ein Overlay-Assistent mit Sprachsteuerung („Gemini Live“) und Verknüpfung zu Diensten wie Gmail oder Google Docs. Xiaomi ergänzt das System um eigene HyperOS-Funktionen wie automatische Texterkennung in Bildern, Transkription gesprochener Notizen oder Skizzenerweiterung. Viele dieser Features erfordern allerdings eine Internetverbindung und ein Xiaomi-Konto.
Für ein Gerät dieser Preisklasse fällt der KI-Funktionsumfang beachtlich aus – auch wenn Apple und Samsung bei ihren Top-Modellen weiterhin ein höheres Maß an Systemintegration bieten.
Mit dem sogenannten »Workstation Mode« führt Xiaomi zudem eine Desktop-ähnliche Umgebung ein. Der Modus erlaubt eine Fensterdarstellung, frei verschiebbare App-Layouts und die Nutzung von Maus und Tastatur. Im Test wirkt das System durchdacht, aber noch nicht voll ausgereift: Nicht alle Apps unterstützen den Modus vollständig, und die Fensteranpassung ist nur eingeschränkt möglich. Für browserbasierte Office-Arbeit oder einfache Bildbearbeitung reicht es dennoch aus, sofern kleinere Bedienungseinschränkungen in Kauf genommen werden.
Das Betriebssystem HyperOS basiert auf Android 14 und wirkt aufgeräumt und reaktionsschnell. Eine verbindliche Update-Garantie gibt es jedoch nicht – ein Nachteil im Vergleich zu Samsung oder Google.
Apple iPad Air (2024)
Das iPad Air (2024) mit M2-Chip ist das beste Tablet für die meisten Leute. Es bietet viel Leistung, ein riesiges App-Ökosystem und eine tolle Verarbeitung. Dabei hat Apple das Rad nicht neu erfunden, sondern vorhandene Konzepte konsequent ausgebaut. Technisches Herzstück ist der bislang im iPad Pro verbaute Apple M2-Chip, der im Vergleich zum für Tablet-Verhältnisse überaus flotten M1 einen zusätzlichen Leistungsschub bietet.
Erstmals bietet der Hersteller auch für seine iPad-Mittelklasse neben einem rund 11 Zoll großen Modell eine größere Variante mit 13 Zoll Bilddiagonalen an – bislang war das Format der teureren iPad-Pro-Linie vorbehalten.
Das kleinere Modell entspricht äußerlich praktisch dem Vorgänger, während das neu eingeführte 13-Zoll-Modell im Groben dem »alten« größeren iPad Pro nachempfunden ist. Die Gehäuse sind hervorragend verarbeitet, wenn auch deutlich schwerer als die runderneuerten iPad-Pro-Modelle von 2024. Eine sinnvolle Verbesserung betrifft die Frontkamera, die nun im Querformat anstelle vom Hochformat mittig ausgerichtet ist. Damit gelingen Videochats vor allem im Tastatur-Modus deutlich komfortabler.
Wenig Neues gibt es bei den Displays: Apple verbaut beim iPad Air (2024) hochwertige LCD-Bildschirme, die mit ihrer als »Retina« vermarkteten Auflösung in beiden Größen gestochen scharfe Schriften liefern. Auch die Farbdarstellung und Helligkeit liegen auf einem sehr hohen Niveau, wenn sie auch mittlerweile von den OLED-Alternativen im Testfeld übertroffen werden. Etwas schade: Das kleinere 11-Zoll-Modell liegt bei der Maximalhelligkeit etwas unter dem größeren Modell. In der Praxis lassen sich aber beide Tablets auch unter freien Himmel gut nutzen. Die Bildrate ist mit 60 Hertz leider nach wie vor auf dem Niveau der Vorgänger – hier bieten andere Hersteller bereits mehr.
Untypisch für Apple ist der Einstiegspreis für das neue iPad Air im Vergleich zum Vorgänger gesunken, was angesichts des von 64 auf 128 Gigabyte großen Speicherplatz des kleinsten Modells doppelt erfreulich ist. Gegen Aufpreis lässt sich der Speicher auf bis zu einem Terabyte erweitern, außerdem können externe Speichermedien dank USB-C-Anschluss verwendet werden.
Nach wie vor setzt Apple bei der Alltagsperformance seiner Tablets Maßstäbe – selbst mit einem bei Erscheinen bereits fast zwei Jahre altem Prozessorsatz. Der Apple M2 im iPad Air (2024) bietet eine kombinierte CPU- und Grafikleistung, die im Tablet-Markt ihresgleichen sucht. Erfreulicherweise bringt das iPad Air 2024 seine sprichwörtlichen PS auch auf die Straße: Sämtliche Apps und Spiele laden pfeilschnell und laufen ruckelfrei.
Obwohl der M2 im iPad Air “nur” neun statt zehn Grafikkerne des M2-Chipsatzes bietet, ist das Tablet für alle aktuellen Spiele und sonstige grafisch anspruchsvolle Apps mehr als ausreichend gerüstet. Games wie die iPad-Version von Resident Evil 4 oder der Mobile-Hit Honkai Star Rail laufen mit allen Details und sehen fantastisch auf dem Retina-Display aus.
Wartezeiten, Ruckler oder langsam ladende Webseiten? Fehlanzeige. Das gilt übrigens auch für die mobilen Verbindungen. Dank WiFi 6E, Bluetooth 5.3 und optionalem 5G-Funk ist das iPad drahtlos gut angebunden – wenn wir uns auch über zukunftssichere WiFi-7-Unterstützung nicht beschwert hätten. Wichtig: Seit der 2024er-Version verzichtet Apple auf einen SIM-Kartenslot. Wer das Tablet mit Mobilfunk kauft, benötigt also ein eSIM-Profil vom Netzanbieter.
Das Betriebssystem iPadOS (im Test in Version 17.5) glänzt weiterhin mit einer durchdachten Bedienung und einer großen App-Unterstützung. Die große Verbreitung der iPads sorgt dafür, dass Entwickler ihre Programme oft gut für das Apple-Tablet optimieren. Wer ein iPhone oder einen Mac nutzt, kann zudem häufig die gleichen Apps auf den verschiedenen Plattformen installieren.
Generell punktet das iPad Air besonders in Kombination mit anderen Apple-Geräten. Ob iPhone-Fotos, die nahtlos synchronisiert werden oder aber als Erweiterung eines Macs (wahlweise als Zweit-Display oder per gemeinsamer Maus-Steuerung mit Universal Control) fügt sich das Tablet perfekt in den Apple-Kosmos ein. Dennoch funktioniert es durch seine umfangreiche App-Auswahl natürlich auch als Solist ohne Apple-Ergänzungen.
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra
Wie im Vorjahr liefert Samsung mit dem Galaxy Tab S10 Ultra ein besonders großes Tablet. Mit 14,6 Zoll erreicht es Ausmaße, die für die Couch-Nutzung fast zu massiv sind. Im Gegenzug eignet es sich hervorragend für komplexe Zeichnungen, für die Bildschirmarbeit oder als Medientablet.
Ähnlich wie das Vorgängermodell Tabs S9 Ultra kann auch die 2024er-Iteration beeindrucken. Das OLED-Display muss sich nicht vor dem iPad Pro verstecken. Gleichzeitig sorgt das dünne, wasserfeste Gehäuse für eine angenehme Haptik, trotz der Größe.
Performance und Software sind weitestgehend mit dem kleineren Tab S10+ identisch. Der zusätzliche Bildschirmplatz macht sich aber in vielen Szenerien positiv bemerkbar. Vor allem bei der Desktop-Nutzung im Samsung-DeX-Modus kann der Samsung-Riese mit Maus und Tastatur als Laptop-Alternative punkten.
Ein paar Unterschiede zum kleineren Verwandten gibt es bei der Ausstattung. So bietet Samsung nur beim Ultra eine Variante mit einem Terabyte Speicherplatz. Diese kann zudem exklusiv auf 16 statt zwölf Gigabyte RAM zurückgreifen. Alle Modelle des Tab S10 Ultra funken zudem im WiFi-7-Standard. Beim Tab S10+ kommt „nur“ WiFi 6E zum Einsatz.
Das Gesamtpaket des Samsung Galaxy Tab S10 Ultra ist hervorragend. Ob das Plus an Bildschirm und Ausstattung den saftigen Aufpreis wert ist, ist Ermessenssache. Für viele Menschen könnte das kompaktere Modell die attraktivere Option darstellen.
XP-Pen Magic Drawing Pad
Das Magic Drawing Pad von XP-Pen richtet sich an Zeichner und andere Kreative. Das macht sich neben dem mitgelieferten Zeichenstift vor allem am Bildschirm bemerkbar. Er bietet eine texturierte Oberfläche und reduzierte Reflexionen. Gegenüber den üblichen glatten Bildschirmen ist das Schreib- und Zeichengefühl näher an klassischem Papier.
Der Stift funktioniert ohne Aufladung und unterscheidet 16.000 Druckpunkte. Leider treten beim Zeichnen und Schreiben minimale Eingabeverzögerungen auf, die das perfekte Stifterlebnis verhindern. XP-Pen installiert einige Zeichen-Apps auf dem Android-Tablet vor. Leider handelt es sich dabei um Dienste, die für die uneingeschränkte Nutzung ein Abonnement verlangen. Beispiele dafür sind Ibis Paint X, MedieBang Paint oder ArtRage. Der Play Store bietet freilich noch mehr Zeichen-Apps, so üppig wie bei iPadOS ist die Auswahl allerdings nicht.
Generell ist die Software eine Schwachstelle des Tablets. Die Android-Version 12 war zum Testzeitpunkt schon drei Generationen alt. Auch gibt es keine zuverlässigen Informationen dazu, ob und wie lange das Gerät neue Updates erhält. Als Allround-Androide gehört das XP-Pen-Tablet ohnehin zu den eher schwächeren Vertretern. Beim Surfen oder in Android-Spielen gibt es zuweilen kurze Ruckler und Aussetzer. Das ist auch bei Android und in der vergleichsweise günstigen Preisklasse nicht mehr nötig.
Durch die unklare Softwarelage und die nicht ganz zeitgemäße Leistung ist das XP-Pen-Tablet keine Top-Empfehlung. Sein Alleinstellungsmerkmal macht es dennoch interessant: Der matte Bildschirm und der mitgelieferte Stift sind in dieser Kombination einzigartig. Wer die passende Zeichenapp im Einsatz hat, findet im Android-Bereich kaum eine bessere Grundlage.
Honor Magic Pad 2
Das Honor Magic Pad 2 hat das Zeug zum Hidden Champion. Vor allem dank des 12,3-Zoll-Bildschirms kann das Android-Tablet beeindrucken: Die in der Preisklasse seltene OLED-Technologie liefert hervorragende Bildqualität. Hinzu kommt die mit 144 Hertz besonders hohe Bildrate. Das Ergebnis ist eines der besten Tablet-Displays im Testfeld.
Auch die Leistung des Honor-Tablets überzeugt. Der verbaute Prozessor liefert eine sehr gute Alltagsleistung. Ruckler und Wartezeiten sind praktisch kein Thema. Mit dem optionalen Stylus sowie einem Tastatur-Case wird das Magic Pad 2 zum Produktiv-Tablet. Ähnlich wie das Tablet selbst überzeugt auch das Zubehör im Testalltag. Anders als Samsung verzichtet Honor allerdings auf einen „Desktop-Modus“ oder die Möglichkeit, das Bild via USB-C auf einen Bildschirm zu übertragen.
Technisch gehört das Honor Magic Pad 2 also zu den stärksten Tablets im aktuellen Testfeld. Leider verhindert die Software-Seite höhere Empfehlungen. Die Honor-Oberfläche wirkt an vielen Stellen mit Funktionen überfrachtet. Außerdem können wir im Test-Alltag kaum eine der vielen vorinstallierten Apps öffnen, ohne durch ellenlange Datenschutzerklärungen zu klicken.
Während Kritik hieran eher subjektiv ist, ist die maue Update-Versorgung ein handfester Nachteil. Honor verspricht lediglich drei Jahre Android-Sicherheitsupdates. Das Hauptsystem soll sogar nur einmal aktualisiert werden. Auch im Android-Sektor sind derlei kurze Updatezyklen in der Preisklasse inakzeptabel.
Wer sich davon nicht stören lässt, erhält mit dem Honor Magic Pad 2 ein hervorragendes Tablet. Vor allem für die Medienwiedergabe ist es aufgrund des Top-Screens eine der derzeit besten Lösungen.
Samsung Galaxy Tab S9
Das Samsung Galaxy Tab S9 ist immer noch erhältlich. Es könnte für viele Android-Fans sogar interessanter sein als das Galaxy Tab S10+. Nicht nur ist es mittlerweile deutlich günstiger, es leistet auch ähnlich viel. Hinzu kommt, dass Samsung in dieser Generation noch ein 11-Zoll-Modell liefert.
Ob das Top-Display, die S-Pen-Funktionen oder die IP68-Zertifizierung, in vielen Aspekten ist das Tab S9 seinem Nachfolger ebenbürtig. Auch an der Leistung gibt es nichts zu meckern. Das Tablet ist schnell, Apps und Spiele bringen es nie an seine Grenzen. Abstriche gibt es bei der Akkulaufzeit und der Ausstattung. So bietet hier das günstigste Modell lediglich 128 GB internen Speicher und 8 GB RAM. Mehr gibt es erst bei teuren Speicher-Upgrades.
Lob gebührt Samsung für den mitgelieferten Stylus. Während Apple für seinen Eingabestift separat zur Kasse bittet, legt Samsung den S-Pen direkt mit ins Paket. Der S-Pen haftet beim Aufladen magnetisch auf der Geräterückseite. Wie gewohnt ermöglicht er handschriftliche Notizen oder auch Zeichnungen mit Erkennung von Druck und Neigung. Das funktioniert sowohl in Samsung-eigenen Apps als auch in vielen Drittanbieter-Lösungen, sodass sich das Tablet gut für Fans von handgeschriebenen Texten sowie passionierte Zeichner eignet. Optional bietet Samsung mit NotePaper Screen einen magnetisch angebrachten Bildschirmschutz an, dessen Oberfläche optimal mit dem Stift zusammenarbeitet.
Das gilt auch für den nach wie vor hervorragend umgesetzten Desktop-Modus Samsung DeX. In Kombination mit Maus und Tastatur schaltet das Samsung-Tablet in eine klassische Desktop-Ansicht an, die an Linux-Distributionen oder auch Chrome OS erinnert. Hier lassen sich Android-Apps im Fenster arrangieren und öffnen, was zu einem großen Produktivitäts-Plus führt. Da mittlerweile vergleichsweise viele Android-Anwendungen im DeX-Modus starten, eignet er sich zunehmend als PC-Alternative. Das gilt umso mehr, wenn das Tablet über die USB-C-Schnittstelle mit einem externen Bildschirm verbunden wird.
Wie beim Tab S10+ ist die Software des Samsung-Tablets Fluch und Segen. Einerseits bietet die OneUI viele Extras, die dem »puren« Tablet-Android fehlen. Das gilt beispielsweise für die Stift- und Multitasking-Funktionen. Im Gegenzug ist die Bedienung zuweilen überfachtet. Auch garantiert Samsung für sein 2023er-Modell nicht so lange Android-Updates wie beim Tab S10. Wer also beim Tablet-Kauf spart, wird früher von neuen Versionen abgeschnitten.
Dennoch ist das Samsung Galaxy Tab S9 immer noch eine Empfehlung wert. Es ist eines der vielseitigsten Android-Tablets auf dem Markt und bietet genug Leistungsreserven für die kommenden Jahre.
Apple iPad Mini 6
Das iPad Mini (2021) ist immer noch erhältlich. Wer es deutlich günstiger als den Nachfolger findet und auf Apple Intelligence verzichten kann, erhält ein immer noch sehr gutes Mini-Tablet.
In der sechsten Generation hat Apple das kompakte iPad Mini erstmals vollständig runderneuert. Das seit der Einführung im Jahr 2013 unveränderte Gehäuse ist einem komplett neuen Äußeren gewichen, das optisch sehr stark an ein verkleinertes iPad Air (2020) angelehnt ist. Wie beim größeren Verwandten setzt Apple hier auf ein eher kantiges Design, das vorwiegend aufgrund des kleineren Formfaktors exzellent in der Hand liegt und sich äußerst wertig anfühlt.
Ebenfalls mit dem Air teilt sich das iPad Mini (2021) den neuen USB-C-Ladeanschluss sowie den im Power-Button integrierten Fingerabdrucksensor, der im Test sehr zuverlässig funktionierte. Auch die Frontkamera erhielt ein Upgrade und unterstützt nun wie das iPad Pro und das iPad der neunten Generation Apples Center-Stage-Funktion, die Personen softwarebasiert im Bild behält.
Technisch ist das iPad Mini (2021) nicht mehr ganz auf der Höhe. Zu einem guten Preis kann es aber noch als Lese- und Notiz-Tablet punkten.
Apple iPad Air (2022)
Die alte iPad-Air-Version mit M1 Chip ist noch als Restposten erhältlich und in vielen Punkten noch immer konkurrenzfähig. Zwar fehlt es hier an einer größeren Version, die das kompakte iPad ist in vielen Fällen aber mit dem 2024er-Modell identisch. Das gilt etwa für das Gehäuse und das Retina-Display, die immer noch sehr gut sind. Auch die Unterstützung für das Magic Keyboard ist gegeben, beim Stift muss aber zum alten Apple Pencil 2 gegriffen werden.
Zum Schnäppchenpreis ist das iPad Air (2022) zumindest interessant. Dabei sollte aber der kleinere Speicher und die etwas veraltete Funkausstattung mit WiFi 6 und Bluetooth 5.0 berücksichtigt werden. Wer damit zurechtkommt, wird im Tablet-Alltag nur wenige praktische Unterschiede zum neueren Modell feststellen.
Apple iPad Pro 12.9 (2022)
Das iPad Pro der sechsten Generation wird zwar nicht mehr von Apple produziert, ist als Restposten aber immer noch empfehlenswert. Es bietet den aus dem iPad Air (2024) bekannten M2-Chip und hat auch sonst viel mit der neuen Mittelklasse gemein. Gegenüber diesem bietet das ältere Pro-Modell aber ein flüssiges 120-Hertz-Display, die biometrische Gesichtserkennung Face ID und vor allem in der größeren Version ein noch besseres Display.
Das 12,9-Zoll-Display basiert auf der Mini-LED-Technologie, die deutlich höhere Spitzenhelligkeiten und Tausende von Dimming-Zonen bietet. In der Praxis kann das im Apple-Marketing als »Liquid Retina XDR« bezeichnete Touchdisplay tatsächlich beeindrucken. Farb- und Kontrastdarstellung des großen iPads liegen beinahe auf dem Niveau hochwertiger OLED-Fernseher. Dass es noch besser geht, zeigt Apple mit dem Tandem OLED im iPad Pro (2024).
Vor allem beim Abspielen von HDR-Videos aus Streamingdiensten wie Netflix oder Apple TV+, aber auch bei der Video- und Bildbearbeitung ist das große iPad Pro (2022) gegenüber den Vorgängern ein Schritt nach vorn. Beim ansonsten technisch identischen iPad Pro 11 hat Apple hingegen weiterhin die klassische LCD-Technologie verbaut – wer das bessere Display will, muss also zum teuren Riesen-iPad greifen. Wie bei den aktuellen Air-Modellen lässt sich das 2022er-Pro zudem per Magic Keyboard zum Laptop umfunktionieren, wenn man mit den Eigenschaften von iPadOS zurechtkommt. Der neue Pencil Pro funktioniert hier aber nicht, als Eingabestift muss zum Apple Pencil 2 gegriffen werden.
So oder so gilt: Wer auf die allerneueste Technologie verzichten kann und das iPad Pro (2022) zu einem guten Preis findet, darf immer noch zugreifen. Zwar sind das neue Gehäuse und das bessere Display im neuesten Modell ein weiterer Schritt nach vorn für das Edel-Tablet, dennoch sind auch die M2-Pros alles andere als veraltet.
Apple iPad (2025)
Das iPad der 11. Generation mit A16-Chip positioniert sich als solides Einstiegsmodell. Apple hält bewährte Stärken bei, ergänzt punktuell sinnvolle Verbesserungen – grenzt das Gerät aber weiterhin klar von höherwertigen iPad-Modellen ab.
Optisch bleibt alles beim Alten: Das kantige Gehäuse, die Touch ID im Power-Button sowie die Farbvarianten Blau, Pink, Gelb und Silber wurden vom Vorgänger übernommen. Auch bei den Maßen ändert sich wenig, das iPad 11 ist mit 7,0 Millimetern allerdings etwas dicker als das iPad Air (6,1 mm) oder das iPad Pro (5,3 mm).
Das 11-Zoll-Liquid-Retina-Display löst mit 2.360 x 1.640 Pixel auf, verzichtet jedoch auf eine Laminierung, was zu verstärkten Reflexionen führt. Zudem deckt es nur den sRGB-Farbraum ab, wodurch Farben im Vergleich zu den P3-Displays der teureren Modelle weniger lebendig wirken.
Der A16-Bionic-Chip, bekannt aus dem iPhone 14 Pro, liefert eine flüssige Performance bei alltäglichen Aufgaben wie Surfen, Streaming und Office-Anwendungen. Mit 6 GB RAM fällt die Ausstattung besser aus als beim Vorgänger mit 4 GB. Allerdings handelt es sich um eine reduzierte Variante des A16 mit 5-Kern-CPU und 4-Kern-GPU – bei grafikintensiven Anwendungen kann sich das bemerkbar machen.
Trotz des leistungsstarken Chips unterstützt das iPad 11 nicht Apples neue KI-Funktionen („Apple Intelligence“). Die Entscheidung dürfte strategisch motiviert sein, um höhere Modelle abzusetzen. Für Bildungseinrichtungen kann der Verzicht sogar von Vorteil sein – nicht zuletzt aus Datenschutzgründen.
Das Einstiegsmodell verfügt nun standardmäßig über 128 GB Speicher, doppelt so viel wie beim Vorgänger. Optional sind 256 GB und 512 GB erhältlich. Auch bei der Konnektivität gibt es Fortschritte: Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 6 sind an Bord. Der USB-C-Anschluss bleibt jedoch auf USB-2.0-Geschwindigkeit begrenzt – große Datenmengen lassen sich nur langsam übertragen.
Beim Zubehör gibt es Einschränkungen: Unterstützt werden der Apple Pencil der ersten Generation sowie der Apple Pencil (USB-C). Der Apple Pencil Pro bleibt ebenso außen vor wie das Magic Keyboard. Stattdessen ist das Magic Keyboard Folio kompatibel.
Das iPad 11 liefert eine gute Alltagsleistung, punktet mit verbessertem Speicher und moderner Konnektivität. Einschränkungen beim Display, bei der Zubehörkompatibilität und der fehlende Zugang zu „Apple-Intelligence“ trüben das Gesamtbild jedoch. Wer ein günstiges iPad für einfache Aufgaben sucht, findet im iPad (2025) eine solide Wahl. Auch das weiterhin erhältliche iPad (2021) bleibt eine interessante Option – es ist noch günstiger und für den digitalen Alltag ausreichend ausgestattet. Wer mehr Wert auf Displayqualität, Zubehörvielfalt und zukunftsfähige Funktionen legt, sollte hingegen zum iPad Air (2025) oder iPad Pro greifen.
Google Pixel Tablet
Das Google Pixel Tablet ist grundsätzlich ein hervorragendes Tablet. Es bietet eine aufgeräumte Android-Oberfläche, die Googles neuentdeckte Liebe zu größeren Android-Geräten widerspiegelt. Auch arbeitet es rundherum flott, bietet ein gutes Display, ordentliche Lautsprecher und erhält seine Software-Updates bis 2028 direkt von Google. Aus dieser Warte gibt es tatsächlich wenig am ersten Google-Tablet seit dem 2012 erschienen Nexus 10 zu bemängeln.
Doch in seiner Preisklasse bieten viele Alternativen schlichtweg mehr. Das beginnt schon beim Display, das zwar hell und farbecht strahlt, aber mit einer Bildwiederholfrequenz von nur 60 Hertz Animationen weniger flüssig darstellt als etwa das Galaxy Tab S9. Das Gehäuse ist im Vergleich zu schlanken Geräten wie dem Samsung Galaxy Tab S9 ein wenig altbacken und dick, wobei das Pixel Tablet dennoch gut in der Hand liegt. Auch als Produktivitäts-Tablet gibt es bessere Lösungen. Weder hat Google einen DeX-ähnlichen Desktop-Modus integriert, noch kann das Pixel Tablet sein Bild über den USB-C-Port auf Monitoren ausgeben. Eine Tastatur gab es zudem zum Testzeitpunkt ebenso wenig, wie eine Option für mehr Speicher als 256 GB oder auch Mobilfunk via LTE- oder 5G-Modul.
Ein Alleinstellungsmerkmal hat das Pixel Tablet aber doch: Im Karton befindet sich eine Docking-Station, die das Tablet nicht nur kabellos auflädt, sondern auch als Lautsprecher dient. Wird das Pixel Tablet per Magnet an die Basis angedockt, übernimmt diese nahtlos die Tonwiedergabe von Filmen oder Musik. Das Ergebnis kann sich angesichts des kleinen Fußabdrucks hören lassen und macht das Pixel Tablet zur Smart-Speaker-Alternative.
Die Kehrseite: Wer das Tablet mit einer Schutzhülle versehen möchte, ohne auf die Dock-Funktion zu verzichten, hat derzeit nicht viele Möglichkeiten. Auch bietet das Dock für sich isoliert keinen Mehrwert, etwa die Musikwiedergabe ohne Tablet oder die Möglichkeit, Smart-Home-Geräte mit Matter-Unterstützung zu steuern, wie es Googles Smart Speaker können.
In Summe ist das Google Pixel Tablet also ein grundsolides Gerät, das sich aber nur bedingt von der starken Konkurrenz absetzen kann. Wer sein Tablet nicht als Laptop-Ersatz nutzen möchte und Android in seiner von Google erdachten Weise bevorzugt, macht hier dennoch nichts falsch. Die Kerntugenden der Geräteklasse setzt das Pixel Tablet ähnlich souverän um, wie Apple es beim iPad tut.
Samsung Galaxy Tab S9+
Das Samsung Galaxy Tab S9+ ist die größere Variante des Galaxy Tab S9 und eine immer noch interessante Alterantive zum neueren Tab S10+. Sein Display ist mit 12,4 Zoll bei einer Auflösung von 2.800 x 1.752 Bildpunkten ein gutes Stück größer. Davon profitieren nicht nur Videos, sondern auch Produktivfunktionen wie der Einsatz von Samsung DeX. Im Gegensatz zur Tab-S8-Generation ist das OLED-Display in dieser Iteration nicht dem größeren Tablet vorbehalten. Auch bei den sonstigen Werten wie der Leistung des Prozessors, dem mitgelieferten S-Pen sowie des sehr gelungenen Gehäuses samt IP68-Zertifizierung ist das größere Tablet seinem kleinen Verwandten ebenbürtig.
Es gibt sogar einen Vorteil: Das Samsung Galaxy Tab S9+ bietet in der kleinsten Konfiguration einen internen Speicherplatz von 256 GB, als Upgrade-Variante bietet Samsung eine 512-GB-Version an. Damit einher geht, dass das größere Tablet immer auf 12 Gigabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Damit hat es unabhängig von der Variante mehr Reserven für künftige Android-Updates und Apps, als es in der günstigsten Version der Fall ist.
Wer auf ein größeres Display Wert legt und gegenüber der neueren Version sparen möchte, findet im Samsung Galaxy Tab S9+ eine gute Alternative.
Apple iPad (2022)
In der zehnten Generation hat Apple nun auch seinem »günstigsten« iPad ein umfangreiches Facelift verpasst. Die Anführungsstriche rühren daher, dass mit dem neuen Design auch eine saftige Preiserhöhung einherging. Doch der Reihe nach.
Das iPad 10 steckt nun in einem schicken eckigen Gehäuse, das sich kaum vom iPad Air unterscheidet. Der Home-Button ist nun auch hier Geschichte, den zugehörigen und gewohnt guten Fingerabdrucksensor hat Apple in den Einschaltknopf verlagert. Auch ein USB-C-Anschluss ist endlich an Bord, dessen Datenübertragung ist aber wie beim alten Lightning-Anschluss auf USB-2.0-Geschwindigkeiten begrenzt. Gut für Freunde von Videotelefonaten ist die Kamera, die im Querformat mittig platziert ist – eine Premiere in der iPad-Welt.
Das Display des Standard-iPads ist wie beim Air auf 10,9 Zoll (27,7 cm) gewachsen und überzeugt mit iPad-typischer Schärfe und hoher Helligkeit. Auf den erweiterten P3-Farbraum müssen Käufer des Standard-iPad nach wie vor verzichten. Fotos und Videos mit intensiven Farben wirken daher im Vergleich zum iPad Air und den Pro-Modellen etwas blasser. Auch ist der Bildschirm nicht laminiert, was ihn empfindlicher für Reflexionen macht.
Für Kopfschütteln sorgte bei vielen Apple-Fans die Entscheidung, das neue iPad trotz iPad-Air-Designs nicht kompatibel mit dem Apple-Pencil 2 zu machen. Stattdessen arbeitet das iPad 10 nach wie vor mit dem weniger eleganten Pencil 1 zusammen. Kurios: Um diesen über die neue USB-C-Buchse zu laden, bedarf es einen Lightning-auf-USB-Adapters, den Apple separat verkauft.
Die Leistung des Einsteiger-iPads lässt im Alltag wenig zu Wünschen übrig, allerdings gibt es auch hier einige Einschränkungen. Apple verbaut im iPad 2022 den A14-Prozessor aus dem Jahr 2020, der unter anderem das iPad Air 4 oder das iPhone 12 antrieb. Trotz seines vermeintlichen Alters genügt die Leistung des Apple-Chips immer noch, um fast alle Anwendungsszenarien der iPad-Arbeitsweise flott zu erledigen, zumal er je nach Benchmark bis zu 30 Prozent flotter ist, als der Vorgänger.
Leider hat Apple aber beim Arbeitsspeicher gespart. Das iPad der zehnten Generation bietet weiterhin nur 3 GB Ram, was vor allem beim Wechsel zwischen mehreren Apps zu regelmäßigen Ladezeiten führt – vor allem im Vergleich zum iPad Air mit seinen üppigen 8 GB. Die Stage-Manager-Funktion, die besseres Multitasking verspricht, bleibt dem Einstiegs-iPad aber auch in der neuen Variante ohnehin verwehrt.
Trotz der Kritik: Isoliert betrachtet ist das iPad (2022) ein hervorragendes Tablet, dessen Käufer viele Jahre Freude an dem Gerät haben werden. Aber die Summe der merkwürdigen Einzelentscheidungen bei den verbauten Komponenten platziert das neue Tablet im Kontext der sonstigen iPads in einem schweren Umfeld. Denn wie eingangs angesprochen hat Apple die unverbindliche Preisempfehlung drastisch angehoben: Kostete das iPad der neunten Generation 379 Euro, startet das iPad 10 bei stattlichen 579 Euro.
Für das Geld gibt es beim nach wie vor erhältlichen Vorgänger immerhin schon das deutlich sinnvollere Speicherplatz-Upgrade auf 256 GB. Das Vorgängermodell verfügt abgesehen vom etwas altbackeneren Design, dem kleineren Display und dem Lightning-Anschluss generell nur wenig Nachteile gegenüber dem Nachfolger. Die Mehrleistung des A14 gegenüber des A13 macht sich im Alltag selten bemerkbar.
Auf der anderen Seite des Preisspektrum ist das iPad Air zwar nochmal ein gutes Stück teurer, bietet aber gleich mehrere Vorteile. Der M1-Prozessor ist nicht nur durch die Rohleistung, sondern auch durch sein Mehr an Arbeitsspeicher ein echter Vorteil. Für Produktivzwecke ist das Air zudem aufgrund der Stage-Manager-Unterstützung besser gewappnet, auch wenn die Funktion noch etwas reifen muss. Genug Leistungsreserven für kommende iPadOS-Generationen sind zudem beim Air eher gegeben als beim iPad 10. Hinzu kommt die Unterstützung des Apple Pencil 2 und ein Display, das dank Laminierung und erweitertem Farbraum noch mehr hermacht.
In Summe macht Apple sein iPad-Portfolio mit dem iPad 10 etwas undurchsichtig. Die Mischung aus Innovation bei gleichzeitigem Preissprung und dem Verzicht auf klare Verbesserungen hinterlässt uns etwas ratlos, sodass wir beim Vorgänger des Tablets als Budget-Empfehlung bleiben.
Huawei MatePad 11
Das Huawei MatePad 11 ist ein vor allem preislich hochinteressantes Tablet, das mit toller Verarbeitung und guter Technik überzeugen kann. Das Display misst knapp unter 11 Zoll, ist gestochen scharf und dank 120 Hertz in der Preisklasse überragend flüssig. Die Farbdarstellung ist nicht so ausgewogen wie beim iPad, lässt sich aber per Profil anpassen. Der mitgelieferte M-Pencil 2 ermöglicht eine komfortable Stiftbedienung sowie Zeichnungen und Notizen, die fast auf Apple-Pencil-Niveau liegen. Der Snapdragon-865-Prozessor ist zwar nicht das neueste Modell, liefert aber genug Leistung für alle getesteten Spiele und Apps. Der Akku des MatePad 11 ist zudem recht ausdauernd und hält im Test über zwölf Stunden durch.
Durch den Streit zwischen den USA und China muss Huawei seit einigen Jahren auf Google-Services verzichten und setzt seitdem auf seine eigene Android-Interpretation Harmony OS, auf dem MatePad 11 in Version 2.0 installiert. Das Betriebssystem wirkt optisch und funktional wie ein Hybrid aus Android und iPadOS und macht einen aufgeräumten Eindruck mit vielen Anpassungsmöglichkeiten. Die typischen Google-Dienste wie Gmail, Maps, Kalender hat Huawei jeweils durch eigene Lösungen ersetzt, als Standardsuche fungiert Microsoft Bing.
Die größte Hürde im Vergleich zu Standard-Android-Tablets ist der fehlende Google Play Store. Viele Apps, etwa von Banken oder diversen Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon Prime Video, finden sich nach wie vor nicht in der Huawei App Gallery, auch wenn sich die Situation nach und nach bessert. Der Hersteller versucht, fehlende Apps über Umwege auf seine Hardware zu bringen. Die gut gemeinte Idee ist in der Praxis allerdings eher unschön umgesetzt. So führt die Suche nach nicht-verfügbaren Apps auf Downloadseiten für die Android-APK-Installationsdateien, die teils mit Werbung überfrachtet sind. Ob es sich dabei um die unmodifizierten Originaldateien handelt, lässt sich ebenso wenig erkennen wie die Aktualität der App. Selbst wenn die manuelle Installation funktioniert, verweigern manche Apps zuweilen ihren Dienst, weil sie auf fehlende Google-Systemdienste zurückgreifen müssen. Bei Netflix muss zudem nach der manuellen Installation aufgrund fehlender Widevine-Zertifizierung auf HD-Inhalte verzichtet werden.
Alles in allem liefert Huawei mit dem MatePad 11 ein technisch einwandfreies Tablet, mit dem es sich in der Praxis flott und gut arbeiten sowie surfen lässt. Der Verzicht auf Google-Dienste kann durchaus ein Verkaufsargument sein. Allerdings ist die Huawei-Oberfläche durchsetzt von Datensammel-Anfragen, zudem ist die App-Auswahl ohne Umwege über halbseidene Download-Portale im Vergleich zur Konkurrenz mau. Wer sich mit dem etwas dünnen Angebot der Huawei App Gallery oder browserbasierten Apps begnügt, findet im Huawei MatePad 11 eine gute Lösung. Alle anderen sind bei Tablets von Apple, Samsung und Co. besser beraten.
Samsung Galaxy Tab S8
Samsung wehrt sich mit seinen auf Android-basierten Galaxy-Tab-S-Modellen seit Jahren gegen Apples Tablet-Dominanz. Das gilt auch für das immer noch erhältliche Samsung Galaxy Tab S8.
Der verbaute Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1-Prozessor zwar in typischen Benchmark-Szenarien deutlich langsamer als Apples M1 und sein Nachfolger im Galaxy Tab S9, bei der Alltagsnutzung merkt man davon aber zum Glück wenig. In der achten Generation setzt Samsung beim kleineren Tablet noch auf LCD-Technologie, dennoch ist das Display des Tab S8 dank starker Farben und hoher Leuchtkraft mehr als ordentlich. Da auch die vier Lautsprecher einen sehr guten Klang liefern, ist das Samsung-Tablet hervorragend zur Film- und Musikwiedergabe geeignet. Da das Galaxy Tab S8 auch hochwertig verarbeitet und zudem mit rund 500 Gramm angenehm leicht ist, wird es seinem Premium-Anspruch durchaus gerecht. Wer beim Bildschirm noch mehr will, findet in den größeren Modellen Galaxy Tab S8+ und Tab S8 Ultra dank OLED-Screen tolle Upgrades.
Samsung-typisch wurde die Android-Oberfläche in Form der OneUI umfangreich an die Eigenschaften des Tablets angepasst. So ist es möglich, mehrere Apps als Pop-ups neben- und übereinander anzuordnen. Noch einen Schritt weiter geht der mittlerweile durchaus gut ausgebaute DeX-Modus. Auf Knopfdruck schaltet das Tab S8 in eine Desktop-Ansicht um, die sich mit Maus und Tastatur fast wie ein Laptop steuert. Hier lassen sich viele, wenn auch leider nicht alle Android-Apps in Fenstern arrangieren, was produktives Arbeiten erleichtert.
Gegenüber dem Nachfolger können Käufer des Samsung Galaxy Tab S8 Geld sparen, verzichten aber auf Eigenschaften wie das wasserfeste Gehäuse, den OLED-Bildschirm und wohl auch mindestens ein Jahr Android-Updates. Wer damit leben kann, dürfte mit dem Vorjahresmodell glücklich werden.
Samsung Galaxy Tab S8+
Das Samsung Galaxy Tab S8+ ist die Upgrade-Variante zum sehr guten Galaxy Tab S8. Das Display ist mit 12,4 statt 11 Zoll größer und setzt außerdem auf die AMOLED-Technologie. Im Vergleich zum LCD-Schirm liefert es damit perfektes Schwarz, leuchtet dafür aber auch nicht ganz so hell. Das größere Gehäuse bietet zudem Platz für mehr Apps in der Multitasking-Ansicht, was vorwiegend im DeX-Modus Vorteile bringt und freut alle, die gerne mit dem S-Pen zeichnen. Auch die ohnehin schon sehr ordentliche Laufzeit des Akkus ist beim Plus-Modell noch ein wenig besser. Davon abgesehen teilt sich das Tab S8+ die meisten seiner Eigenschaften mit dem kleineren Verwandten, inklusive der im Android-Sektor immer noch ordentlichen Leistung des Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 und des sehr guten S-Pens. Wenn es ein wenig größer und teurer sein darf, ist das Samsung Galaxy Tab S8+ damit eine der besten Optionen für alle, die Android gegenüber iPadOS vorziehen.
Samsung Galaxy Tab S8 Ultra
Das Samsung Galaxy Tab S8 Ultra ist ein echtes Luxus-Tablet, das stellenweise sogar das iPad Pro 12.9 in den Schatten stellt. Das liegt vor allem an seinem riesigen OLED-Display mit 14,6-Zoll-Bilddiagonalen. Es stellt Fotos, Filme und Webseiten mit hoher Farbtreue und optimaler Schwarzdarstellung dar und arbeitet dabei verzögerungsfrei mit 120 Hertz. Angesichts der enormen Größe ist das Samsung-Tablet dabei beeindruckend dünn und hervorragend verarbeitet, sodass es sehr gut in der Hand liegt. Seine Stärken entfaltet es neben der Video-Wiedergabe vor allem im Multitasking und im DeX-Modus, außerdem sorgt auch hier der S-Pen für vielseitige Möglichkeiten für Notizen und vor allem Zeichnungen. Systemleistung und Software-Ausstattung entsprechen ansonsten den kleineren Modellen der Tab-S8-Familie. In Summe ist das Samsung Galaxy Tab S8 Ultra eine beeindruckende Demonstration von Samsungs Tablet-Technologie. Im Alltag dürfte das Tab S8 Ultra aber aufgrund seiner doch eher unhandlichen Größe und des sportlichen Preises für die meisten Menschen eher nicht die beste Wahl sein.
Lenovo Tab P12 Pro
Das Lenovo Tab P12 Pro macht grundsätzlich eine ganze Menge richtig: Es arbeitet auch ohne den aller neuesten Snapdragon-Prozessor schnell, bietet einen sehr guten Touch-Bildschirm mit hoher 120-Hertz-Bildrate und liefert mit dem Precision Pen 3 einen sehr gut funktionierenden Eingabestift für Notizen und die allgemeine Bedienung mit. Mit dem Produktivitätsmodus verfügt das Lenovo-Tablet zudem über ein gut funktionierendes Pendant zu Samsung Dex, das die Android-Oberfläche in einen Laptop-Ersatz wandelt. Auch Verarbeitung, Akkulaufzeit, das optionale 5G-Modul und die gut klingenden Lautsprecher im Lenovo Tab P12 Pro überzeugen im Test.
Für sich genommen ist das Lenovo Tab P12 Pro also ein hervorragendes Tablet, das auch im Produktivalltag durchaus überzeugt. Leider stellt sich Lenovo mit dem unzureichenden Software-Support selbst ein Bein. Laut Hersteller soll das Lenovo-Tablet nur bis November 2024 mit Android-Updates versorgt werden, was für ein Gerät in dieser Preisklasse inakzeptabel ist. Auch hat es Lenovo leider nicht besonders eilig mit den Updates. Der Android-Sicherheitsstand hinkte auf unserem Lenovo-Testgerät über fünf Monate hinterher. Nicht nur Apple, sondern auch die Android-Konkurrenz – allen voran Samsung – kümmert sich deutlich besser und vor allem schneller um wichtige Sicherheitsupdates.
Apple iPad Pro (2020)
Das iPad Pro (2020) bietet zwar weniger Leistung als sein 2021er Nachfolger, doch davon ist im aktuellen iPadOS- und App-Alltag noch nicht viel zu spüren. Tatsächlich sind die 2020er-Pro-Modelle durchaus eine Überlegung wert, sind sie doch im Abverkauf deutlich günstiger zu haben als die neue Generation. Das gilt vor allem für das größere 12,9-Zoll-Modell, bei dem allerdings auch »nur« ein sehr guter LCD- anstelle eines hochmodernen MiniLED-Bildschirms zum Einsatz kommt.
Das 11-Zoll-Modell unterscheidet sich optisch praktisch gar nicht von seinem Nachfolger. Fairerweise könnte sich das Mehr an Arbeitsspeicher sowie die höhere Leistung des M1-Prozessors gegenüber dem hier noch verbauten A12Z-Chipsatz auf lange Sicht als großes Plus der 2021er-Pros herausstellen, kurz und mittelfristig sind die Vorgänger aber immer sehr gute Tablets wert.
Xiaomi Mi Pad 5
Mit dem Xiaomi Mi Pad 5 bringt der chinesische Hersteller ein durchaus interessantes neues Android-Tablet nach Europa. Das 11-Zoll-Gerät überzeugt schon beim ersten Kontakt mit einer sehr guten Verarbeitung angenehmer Haptik und einem tollen Display. Letzteres liefert eine scharfe Auflösung von 2.560 x 1.600 Bildpunkten, bietet sehr realistische Farben und punktet zudem mit einer Bildrate von 120 Hertz – in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal. Da auch die vier verbauten Lautsprecher einen guten Klang liefern, ist es das Mi Pad 5 ein sehr ordentliches Multimedia-Tablet.
Ebenfalls nichts zu meckern gibt es an der Performance. Anders als das ebenfalls neu getestete Samsung Galaxy Tab S7 FE 5G arbeitet das Xiaomi Mi Pad 5 im Test in nahezu jeder Situation flott und ruckelfrei. Der interne Speicher des Tablets ist mit 128 Gigabyte angemessen groß und bietet schnelle Ladezeiten, leider hat Xiaomi aber auf die Android-typische Erweiterungsmöglichkeit via SD-Karte verzichtet. Nichts zu meckern gibt es an der Lauftzeit des Akkus, die in etwa auf dem Niveau des iPad Airs liegt.
Software-seitig kombiniert Xiaomi Android 11 mit der hauseigenen MIUI-Oberfläche, die auf dem Tablet in vielen Aspekten an Apples iOS erinnert. Ähnlich wie bei Samsung bietet das Gerät dabei gegenüber der Android-Grundfunktion einige nette Extras für Tablet-Nutzer, etwa ein optimiertes Multitasking-System für zwei nebeneinander platzierte Apps. Ein Äquivalent zur vielseitigen Desktop-Umgebung Samsung DeX vermissen wir hingegen ebenso, wie einen beigelegten Stylus – den liefert Xiaomi separat zum Tablet.
Insgesamt bietet das Xiaomi Mi Pad 5 eine für Android-Verhältnisse mehr als ordentliche Tablet-Erfahrung zu einem fairen Preis. Zwar bietet Samsung dank S-Pen, DeX und SD-Kartenslot noch ein wenig mehr, derzeit ist das Mi Pad 5 unserer Meinung nach aber im Android-Bereich dennoch durchaus empfehlenswert.
Samsung Galaxy Tab S7
Das Samsung Galaxy Tab S7 ist immer noch verfügbar, günstiger als die achte Generation und grundsätzlich empfehlenswert. Beachtet werden sollte jedoch, dass Samsung für sein 2021er-Modell nicht mehr allzu lange neue Software-Updates bringen dürfte. Es verfügt über ein 11-Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln, während die größere Plus-Version ein 12,4-Zoll-Super-AMOLED-Display bei einer Auflösung 2.800 x 1.752 bietet.
Viele der positiven Eigenschaften des Galaxy Tab S8 zeichnen auch den Vorgänger aus, etwa die Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz, die sehr guten Lautsprecher, den S-Pen und die tolle Verarbeitung. Das Tablet bietet ein stabiles Aluminiumgehäuse mit dünnen Rahmen, das trotz eines Gewichts von unter 500 Gramm überaus stabil ausfällt.
Der Snapdragon 865+ Prozessor, dem sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen, ist zwar langsamer als der Nachfolger und erst recht die Apple-Konkurrenz, dennoch ist die Performance des Tab S7 immer noch angemessen.
Ein paar Nachteile gegenüber dem neuen Modell gibt es aber dennoch. So ist die Laufzeit des Akkus beim Tab S7 weniger lang, wenn das Tablet nicht im sparsamen 60-Hertz-Modus betrieben wird. Die Software ist zudem ähnlich funktional, der Support mit Android-Updates aber nicht so lange garantiert wie in der neueren Tablet-Serie. Funktionen wie der DeX-Modus sind aber ebenso zugegen wie die teilweise überladenen Menüs und vorinstallierten Apps. Wer das Tab S7 zum Schnäppchenpreis ergattern kann und mit der potenziell kürzeren Lebensdauer zurechtkommt, erhält immer noch ein sehr gutes Android-Tablet.
Samsung Galaxy Tab S7 FE 5G
Das Samsung Galaxy Tab S7 FE 5G sitzt ein wenig zwischen allen Stühlen – und das nicht nur aufgrund der merkwürdigen Namensgebung. Auf der einen Seite überzeugt es mit einer ausgezeichneten Verarbeitung, sehr langer Akkulaufzeit und einem 12,4 Zoll großen Display, dem gegenüber stehen aber in der Preisklasse unangemessene Einschränkungen bei der Performance und der Ausstattung.
So bietet das vorinstallierte Android 11 mit Samsungs OneUI zwar einen ähnlichen Funktionsumfang wie das Galaxy Tab S7, leider sorgen der mit vier Gigabyte etwas knapp bemessene Arbeitsspeicher und der verbaute Snapdragon-765-Prozessor im Arbeitsalltag aber immer wieder für kleinere und größere Aussetzer. Auch der fehlende Fingerabdrucksensor und die unzuverlässige Gesichtserkennung sind in der Preisklasse unangemessen. Diese Punkte verhageln schnell die Freude an einem eigentlich ordentlichen Tablet, das mit seinem Unibody-Metallgehäuse und Extras wie dem beigelegten S-Pen-Eingabestift eigentlich vieles richtig macht. Gleiches gilt auch für die 5G-Konnektivität, die in Verbindung mit einem entsprechenden Mobilfunktarif vor allem auf Reisen ein echter Mehrwert ist.
Insgesamt können wir das Galaxy Tab S7 FE 5G höchstens bei einem guten Preisrabatt empfehlen. Das Samsung Galaxy Tab S7 ist unserer Meinung nach das deutlich bessere Tablet, wenn es nicht unbedingt das große Display sein muss. In diesem Fall würden wir dann aber eher das große Galaxy Tab S7+ in Betracht ziehen, das seinen Aufpreis mit einem deutlich besseren OLED-Display und signifikant besserer Leistung rechtfertigt.
Microsoft Surface Pro X
Mit dem Surface Pro X hat Microsoft ein zumindest in der Theorie revolutionäres Windows-10-Tablet auf den Markt gebracht: Anstelle der typischen Intel-Prozessoren wird es von einer CPU auf ARM-Basis angetrieben, wie sie auch im Android- und iOS-Bereich Standard ist. Die Hoffnung, dass der Microsoft-SQ1-Prozessor der Intel-Konkurrenz davonläuft, erfüllt sich zwar nicht, dennoch ist das Gerät im Alltag flott – zumindest mit ARM-kompatiblen Programmen.
Das Problem: Klassische, für die x86-Architektur entwickelte Programme laufen nur per Emulation auf dem Surface Pro X – und das bremst spürbar aus. Noch verheerender ist, dass 64-bit-Versionen erst gar nicht auf dem ARM-Surface starten; die Emulation unterstützt lediglich 32-bit-Programme. Ein prominentes Negativbeispiel für die Software-Kompatibilität des Surface Pro X liefert die Adobe-CC-Suite. Photoshop, Lightroom und Co. liegen nur noch als 64-bit-Versionen vor und bleiben dem Pro X zumindest derzeit vorenthalten. Adobe hatte eine native ARM-Version versprochen, geliefert haben sie aber noch nicht. Gerüchten zufolge arbeitet Microsoft zwar an einer Emulation von 64-bit-Programmen, aber bis das erscheint, könnte es wahrscheinlich schon einen Nachfolger des Surface Pro X geben.
Auch die Akkulaufzeit des Surface Pro X ist mit einer durchschnittlichen Zeit von fünf bis sieben Stunden nicht auf dem Niveau, das man sich von einem Wechsel der Prozessorarchitektur erhoffen durfte. Die Software ist einfach nicht optimiert genug, die Emulation frisst viel Leistung. Insgesamt ist das Surface Pro X angesichts seines hohen Preises damit keine Tablet-Empfehlung – was angesichts der hervorragenden Verarbeitung, des tollen Displays und der LTE-Integration schade ist.
Samsung Galaxy Tab S6 Lite
Das Samsung Galaxy Tab S6 Lite ist im Vergleich zu den Top-Tablets der Koreaner zwar abgespeckt, dafür aber vergleichsweise günstig zu haben. Rein haptisch merkt man von der Budget-Ausrichtung nichts, liegt das schlanke Metallgehäuse doch wunderbar in der Hand. Beim Display verzichtet Samsung zwar auf AMOLED-Technologie, dennoch hinterlässt der Bildschirm des Tab S6 Lite dank scharfer Auflösung und satten Farben einen guten Eindruck.
Bei der Alltagsnutzung wird aber schnell deutlich, wo Samsung den Rotstift angesetzt hat. So gibt es keinen Fingerabdrucksensor, die alternative Entsperrung per Gesichtserkennung klappt – anders als etwa beim iPad Pro – nur bei gutem Licht zuverlässig. Schwer wiegt die nicht ausgewogene Performance: Bei der Navigation durch Android und die zugehörigen Apps fallen immer wieder kleine Verzögerungen und Ruckler auf – nicht massiv, aber durchaus störend.
Auch auf Software-Extras wie den DEX-Modus muss hier verzichtet werden. Im Gegenzug legt Samsung dem Tablet den S-Pen-Eingabestift bei, der sehr gut funktioniert. Insgesamt ist das Samsung Galaxy Tab S6 Lite ein ebenso grundsolides wie unspektakuläres Tablet für Android-Fans. Wer das Tablet nicht unbedingt als Arbeitsgerät nutzen möchte oder schlicht keine Lust auf Apple hat, macht hier wenig falsch.
Huawei MatePad Pro 13.2
Mit dem MatePad Pro 13.2 liefert Huawei ein hochwertig verarbeitetes 13-Zoll-Tablet, das mit dem passenden Zubehör als Laptop-Ersatz dienen soll. Auf der technischen Seite geht die Rechnung auf: Das Tablet ist hervorragend verarbeitet, trotz seiner Größe erstaunlich leicht und der Bildschirm eine wahre Augenweide. Huawei verbaut ein OLED-Display, dessen Bildqualität sich nicht vor der Samsung-Oberklasse verstecken muss. In Kombination mit der flüssigen Bildrate von 144 Hertz, der hohen Helligkeit und den OLED-typisch perfekten Kontrasten bietet das Huawei-Tablet einen der besten Bildschirme auf dem Markt.
Auch beim Zubehör hat Huawei mitgedacht. Wahlweise im Tablet-Bundle oder separat erhältlich gibt es eine Tastatur-Hülle mit Trackpad, die für Office-Arbeiten eine sehr angenehme Schreiberfahrung bietet. Fans handschriftlicher Notizen und Zeichnungen finden im M-Pen einen Eingabestift, der bei der Präzision mit seinen Alternativen von Samsung und Apple mithalten kann. Auf technischer Seite muss sich Huawei lediglich Kritik an der Leistung des Kirin-Prozessors gefallen lassen, der bei Spielen zum Teil ins Ruckeln kommt. Auch die Laufzeit des Akkus liegt auf einem guten, aber nicht überragenden Niveau. Der Verzicht auf Unterstützung von WiFi 6 beziehungsweise 6E und das Fehlen einer Mobilfunk-Option ist ebenfalls überraschend.
Der größere Elefant im Raum ist aber die Huawei-Software. Seit einigen Jahren verzichtet das Unternehmen aufgrund politischer Spannungen auf Google-Dienste. Das Betriebssystem Harmony OS basiert zwar ebenfalls auf Android, wer aber neu in die Huawei-Welt einsteigt, muss sich umgewöhnen. Das liegt vor allem am App-Angebot. Die Huawei App Gallery, die als Alternative zum Google Play Store fungiert, ist im Vergleich zum Standard-Android lückenhaft gefüllt. Fehlende Apps, deren Entwickler diese noch nicht für die Huawei-Lösung optimiert haben, lassen sich, wenn überhaupt, nur über Umwege installieren.
Ein Beispiel liefert der Versuch, das Gerät mit Streamingdiensten zu bestücken. Die Suche nach »Netflix« führt zu gar keinem Ergebnis, Disney Plus und Amazon Prime Video können via Drittanbieter-Download geladen werden. Obwohl diese in der Huawei App Gallery angestoßen werden, gibt das Tablet vor der Installation einen Warnhinweis für den Umgang mit Apps aus alternativen Quellen aus. Die auf diesem Weg auf unserem Testgerät installierte Disney-App zeigte zudem Platzhaltertexte anstelle von Preisinformationen, was im aktuellen Play-Store-Pendant nicht vorkommt. Ein gutes Gefühl vermittelt das nicht.
Selbst Menschen, die sonst nichts mit dem Google-Kosmos zu tun haben wollen, sind von den Einschränkungen betroffen. Viele Entwickler nutzen von Google bereitgestellte Frameworks, um Funktionen in ihren Apps umzusetzen. Fehlen diese, funktioniert auch das Programm nicht. So fehlen beispielsweise viele Banking-Apps, aber auch Produktivitätsanwendungen wie Zoom, Slack oder Asana im offiziellen Downloadportal. Dass es auch anderes geht, zeigen die in der App Gallery verfügbaren Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender oder Microsofts Office-365-Suite, die sich sehr gut auf dem Huawei-Tablet machen. Wer allerdings zuvor im Play Store für Apps Geld ausgegeben hat, muss diese im Huawei-Kosmos gegebenenfalls noch einmal bezahlen.
Unabhängig vom App-Angebot überflutet Harmony OS seine Nutzer in den ersten Stunden mit teils undurchsichtigen Anfragen zur Datenverarbeitung und Nutzung von Komponenten wie dem Mikrofon. Trotz teils herausragender Technik fällt die Empfehlung für das Huawei MatePad Pro 13.2 damit schwer. Wer so viel Geld in ein Tablet investiert, sollte sich vorher gut über mögliche Einschränkungen informieren.
So haben wir getestet
Wir testen alle relevanten Tablets, die neu auf den Markt kommen. Im Fokus steht dabei weniger die reine Technik wie Rechenleistung oder Pixeldichte, sondern vor allem das Nutzungserlebnis und die Qualität der Verarbeitung.
Alle Modelle durchlaufen praxisnahe Tests unter Alltagsbedingungen. Neben typischen Nutzungsszenarien wie Surfen, Lesen und Streaming fließen auch anspruchsvollere Aufgaben in die Bewertung ein – etwa mobiles Arbeiten, Bildbearbeitung oder Gaming. Entscheidend ist, wie schnell Apps starten, wie gut Multitasking gelingt und wie sich das Tablet im Medienkonsum und bei aktuellen Spielen schlägt. Immer mehr spielt dabei auch die Überlegung die Rolle, ob ein Tablet einen klassischen Laptop ersetzen kann. Daher beziehen wir auch Zubehör wie externe Tastaturen oder Eingabestifte in die Bewertung ein.
Die wichtigsten Fragen
Welches Tablet ist das beste?
Das beste Tablet für die meisten ist das Apple iPad Air (2025). Es bietet mit dem M2-Chipsatz mehr Leistung als sein Vorgänger, ist tadellos verarbeitet und verfügt über ein hervorragendes Display. Zudem spendiert Apple standardmäßig einen erweiterten Speicherplatz von 128 Gigabyte.
Kann ein Tablet meinen Laptop ersetzen?
Das hängt in erster Linie davon ab, was mit dem Laptop gemacht wird. Als Surf-, Office- und E-Mail-Maschinen sind aktuelle Tablets zumindest in Kombination mit einem Keyboard-Case und eventuell einer Maus einem klassischen Laptop oft tatsächlich überlegen, punkten sie doch mit verzögerungsfreier Verfügbarkeit, langer Akkulaufzeit und lüfterlosem Betrieb. Beim Multitasking oder Spezialaufgaben sind Laptops mit Deskotp-Systemen wie Windows 10 oder macOS hingegen nach wie vor im Vorteil, erfordern Tablets hier doch fast immer eine Umgewöhnung bei der Arbeit.
Harmonieren iPads gut mit Windows-PCs?
Tablets sind oft typische Zweitgeräte, die zusätzlich zum PC oder Laptop zum Einsatz kommen. Als solche ist das tief im Apple-Kosmos verwurzelte iPad-Betriebssystem iPadOS natürlich vor allem für das Zusammenspiel mit seinem Desktop-Cousin macOS ausgelegt. Dennoch müssen sich Windows-Nutzer keine Sorgen machen: Der Austausch von Medien und Daten zwischen iPadOS und Windows ist kein größeres Problem, stellt Apple doch mit der Windows-Version von iTunes sowie iCloud Drive und iCloud Photos die wichtigsten Services für Windows 10 bereit. Auf ein paar Funktionen müssen iPad-Käufer mit Windows-System aber dennoch verzichten, etwa die reibungslose Synchronisation von Apple-Apps wie Notizen oder den Einmalkauf von Apps, die dann auf dem iPad und aktuellen Macs funktionieren.
Lohnt sich ein Tablet mit integriertem Mobilfunk-Modul?
Viele Tablets bieten die Option, gegen Aufpreis ein LTE- oder sogar 5G-Funkmodul zu verwenden. Mit einem entsprechenden Datentarif können sie dann unterwegs auch ohne WLAN-Verbindung online gehen, was die Flexibilität beim mobilen Surfen und Arbeiten erhöht. Das erfordert aber in der Regel einen zusätzlichen Vertrag bei einem Mobilfunkanbieter, der dann eine SIM-Karte oder auch eine eSIM zur Verfügung stellt. Je nach verwendeten Smartphone-Tarif ist es eventuell auch möglich, gegen Aufpreis eine weitere SIM-Karte (Multi-SIM) hinzuzubuchen, um den bereits verwendeten Tarif mit dem Tablet zu teilen. Wer häufig unterwegs arbeitet, kann von einem Tablet mit Mobilfunkmodul durchaus profitieren, zumal reine Datentarife oft günstiger sind als solche mit Telefonfunktionen. Auf der anderen Seite lassen sich Tablets genau wie Laptops auch einfach über das sogenannte Smartphone-Tethering online bringen. Das Handy dient dann als WLAN-Hotspot, mit dem sich die Tablets verbinden und das Datenvolumen mit nutzen können. Wenn der Smartphone-Vertrag genug Datenvolumen hergibt, ist diese Option langfristig oft günstiger.