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Das beste USB-Mikrofon | Test 06/2025

USB-Mikrofone sind gefragter denn je. Nicht nur Online-Gamer und Streamer wollen bei ihren Mitspielenden oder ihrem Publikum klar und deutlich verstanden werden. Auch der Trend zum Home Office führt zu einer steigenden Zahl an Videokonferenzen via Zoom, Skype oder Microsoft Teams. Hier ist, neben einer guten Webcam, ebenfalls ein gutes Mikrofon wichtig.
Einfach nur »aufnehmen« können viele Mikrofone. Doch nicht jedes nimmt einen guten Ton auf und kann diesen für eine deutliche Kommunikation in ein klares, digitales Signal übertragen – erst recht nicht die in Laptops, Tablets und Smartphones verbauten Aufnahmegeräte.
Zudem ist nicht jedes Mikrofon automatisch für jeden Einsatzzweck geeignet. Die Unterschiede bei der Aufnahmequalität, Mikrofonempfindlichkeit, funktionaler Ausstattung sowie Richtcharakteristik – also die Richtung(en), in die das Mikrofon »hört« – sind vielfältig.
Wir haben 61 USB-Mikrofone mit Preisen zwischen 30 und 350 Euro für Sie getestet, 56 davon sind noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht
Testsieger
Audio-Technica AT2040USB
Das Audio-Technica AT2040USB bietet ohne aufwendige Einrichtung oder Zusatzsoftware eine sehr gute Aufnahmequalität.
Das Audio-Technica AT2040USB ist unser Testsieger. Es erfordert zwar ein separates Mikrofonstativ oder einen Boom-Arm, liefert aber ohne Zusatzsoftware oder Anpassungen eine tolle Aufnahmequalität. Als dynamisches Mikrofon ist es etwas weniger anfällig für Hintergrundgeräusche, muss allerdings auch näher am Mund positioniert werden. Es ist hochwertig verarbeitet, robust und lässt sich auch in eine Spinne einspannen.
Klassiker
Blue Yeti Nano
Das Yeti Nano von Blue liefert tolle Aufnahmen und ist unkompliziert zu bedienen.
Wer sich einfach nur ein Mikrofon auf den Tisch stellen und loslegen möchte, greift zu unserem ehemaligen Testsieger, dem Blue Yeti Nano. Es nimmt Stimmen mit einem tollen, warmen und satten Klang auf. Es eignet sich mit seiner Nierencharakteristik hervorragend für Sprachaufnahmen aller Art, egal ob Podcast, Stream oder Home Office. Das hochwertig verarbeitete Mikrofon steht stabil in seinem massiven Stativ auf dem Tisch und erlaubt eine gute Neigung und Positionierung des Mikrofons.
Preistipp
Razer Seiren V3 Mini
Das Razer Seiren V3 Mini ist sehr günstig und hat weder Bedienelemente noch Kopfhörerausgang. Die Aufnahmequalität kann sich aber mit teureren Mikros messen.
Für unter 60 Euro bietet das Razer Seiren V3 Mini eine gute Aufnahmequalität, die man häufig nur von teureren Geräten kennt. Stimmen werden klar verständlich aufgenommen und erhalten bei Nahaufnahmen auch ein gutes Maß an Volumen. Bei Abständen bis 20 Zentimetern ist allerdings ein Popschutz empfehlenswert. Auf einige Funktionen muss man für den geringen Preis allerdings verzichten, denn es gibt keinerlei Bedienelemente und auch keinen Kopfhörerausgang für Live-Monitoring. Wer aber einfach nur etwas aufnehmen möchte oder ein simples, gutes Mikrofon sucht, hat nur wenige gute Alternativen in dieser Preisklasse – alle mit ihren speziellen Vor- und Nachteilen.
Komplettset
Maono AU-PM421
Wer Wert auf viel Zubehör legt, ist mit dem Maono AU-PM421 bestens bedient.
Mit dem Maono AU-PM421 ist man gut beraten, wenn man das erste Mal mit Streams oder Youtube-Videos experimentieren möchte, aber nicht zu viel Geld ausgeben will. Das Komplettset enthält nicht nur ein durchaus solides Mikrofon, sondern auch eine ganze Menge zusätzlicher Ausrüstung. Dank Mikrofonarm wird ein Tischstativ überflüssig. Man spart Platz auf dem Schreibtisch, kann das Mikrofon einfacher in Mundnähe positionieren und hat es auch schneller wieder »aufgeräumt«. Mikrofonspinne, Popschutz und Windschutz runden das Set ab. Zwar bietet das AU-PM421 keinen Kopfhörerausgang für Monitoring, das ist aufgrund der geringeren Empfindlichkeit aber verkraftbar. Die Bedienelemente beschränken sich auf einen Regler für Mikrofonlautstärke und Stummschaltung über eine Touch-Schaltfläche, wodurch Störgeräusche durch Drücken minimiert werden.
Vergleichstabelle
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Überzeugender Klang: USB-Mikrofone im Test
Mikrofone sind heutzutage in einer Vielzahl von Geräten wie Laptops, Smartphones, Tablets oder Kopfhörer integriert. Für Sprachbefehle, die spontane Kommunikation unterwegs oder eine Sprachnotiz reichen diese vollkommen aus. Wer jedoch bei der nächsten Videokonferenz klar und deutlich verstanden werden will, seine Team-Mitglieder beim Online-Gaming mit kratzigen Mikrofonaufnahmen verschonen möchte oder sogar Streams, Podcasts oder andere Inhalte produziert, sollte in ein hochwertiges USB-Mikrofon investieren.
Mit steigenden Preisen werden die Qualitätsunterschiede kleiner
Preislich bewegen sich haushaltsübliche USB-Mikrofone zwischen 20 und 200 Euro. Im Preissegment unter 60 Euro muss man jedoch einige Abstriche bei der Aufnahmequalität machen oder sich sehr nah am Mikrofon befinden, da die Aufnahmelautstärke oft sehr gering ist. Bedienelemente sucht man hier meist vergeblich. Bis 100 Euro wird der Klang schon deutlich besser, je nach Einsatzgebiet und Geschmack muss man sich jedoch genau festlegen. Ab etwa 100 Euro steigt der Funktionsumfang deutlich, die Klangqualität wird noch besser und die Unterschiede fallen kleiner aus.
Lange Zeit waren die USB-Mikrofone von Kondensator-Mikrofonen dominiert. Diese werden in der Regel für Stimmaufnahmen bevorzugt. Aufgrund ihrer höheren Empfindlichkeit haben sie meist eine besonders detaillierte Aufnahmequalität. Inzwischen gibt es, vor allem im teureren Preissegment, immer mehr dynamische Mikrofone, die sich per USB nutzen lassen. Bei dynamischen Mikrofonen steht die Robustheit und geringere Empfindlichkeit im Fokus, etwa bei Live-Auftritten oder lauteren Umgebungen. Sie klingen oft auch etwas voller oder voluminöser. Dynamische Mikrofone sollten näher am Mund sein als Kondensatormikrofone, die in der Regel um die 20 Zentimeter oder mehr von der Quelle entfernt stehen. Je nach Mikrofon muss man hier allerdings auch ein bisschen experimentieren, um das beste Ergebnis zu erhalten.
Bei den rein technischen Werten von USB-Mikrofonen scheiden sich die Geister. Hersteller werben mit hohen Werten bei Bittiefe und Abtastrate des Audiosignals, also wie viel Information das Signal am Ende enthält. Schließlich sollten möglichst viele Details enthalten sein, sonst klingt die Aufnahme nicht gut. Doch »mehr« bedeutet hier nicht automatisch »besser« und das Ergebnis ist von Mikrofon zu Mikrofon sehr unterschiedlich, je nach Bauweise und verwendeten Materialien. Für die meisten Menschen ist ein Unterschied zwischen einer Aufnahme mit 44,1 kHz/16 bit und 192 kHz/24 bit nicht hörbar, sondern zeichnet sich lediglich in Messwerten ab. Und der Klang ist letzten Endes oft Geschmackssache, auch bei Mikrofonaufnahmen.
Richtcharakteristik & Einsatzzweck
Alle Mikrofone haben eine sogenannte »Richtcharakteristik«. Einige können sogar zwischen verschiedenen umschalten. Die Richtcharakteristik gibt an, wie das Mikrofon in einen Raum »hineinhört« und aus welchen Richtungen Ton aufgenommen wird. Diesen Charakteristiken sind Namen zugeordnet, die sich aus dem Winkel ableiten, von denen aus der Schall absorbiert wird, wenn man von oben auf das Mikrofon blickt.
Die wohl bekannteste Charakteristik ist die »Niere«. Sie heißt so, weil die von oben betrachtete Fläche, die vom Mikrofon berücksichtigt wird, in etwa die Form einer Niere hat. Mikrofone mit einer Nierencharakteristik (unidirektional/cardioid) sind für Aufnahmen von einer Person ausgelegt, da der Schallwinkel relativ eng ist. Einsatzgebiete sind vor allem das Home Office, Streams, Podcasts oder allgemein Aufnahmen aus einer Quelle.
Eine spezielle Form der Nierencharakteristik ist die Superniere (unidirektional/supercardioid), die nach vorn einen engeren Winkel hat. Technischer Nebeneffekt ist jedoch die empfindlichere Aufnahme von Geräuschen, die hinter dem Mikrofon passieren.
Die Kugelcharakteristik (omnidirektional) nimmt Ton aus allen Richtungen gleichermaßen wahr. Also zusätzlich zu vorn auch von den Seiten, von hinten und von oben. Diese Eigenschaft eignet sich wunderbar, um die Soundkulisse eines Raumes abzudecken. Einsatzgebiete sind zum Beispiel Gruppen-Podcasts oder Konferenzräume, in denen mehrere Personen um ein Mikrofon herum sitzen.
Die Charakteristik Acht (bidirektional) zeichnet sich dadurch aus, dass sie Geräusche von vorn und hinten aufnimmt, nicht aber von den Seiten. Ideal für Aufnahmen, bei denen sich zwei Menschen gegenübersitzen, um gemeinsam einen Podcast aufzunehmen oder ein Interview mit nur einem Mikrofon zu führen.
Die Stereocharakteristik ist hauptsächlich für den kreativen Bereich interessant und hebt hervor, welche Geräusche von links und welche von rechts auf das Mikrofon treffen. Für den herkömmlichen Einsatz zu Hause eher wenig hilfreich, dafür aber gut geeignet für Instrumentaufnahmen oder Chöre. Auch Geräuschkulissen können stimmungsvoll eingefangen werden.
Echtzeit-Monitoring
Die Hörreichweite von Kondensator-Mikrofonen ist in der Regel recht hoch. Das bedeutet, dass beispielsweise über Lautsprecher ausgegebener Ton aufgenommen wird. Dies kann trotz Nierencharakteristik zu einem Echo beim Gesprächspartner führen, oder zu unerwünschten Nebengeräuschen bei der Aufnahme.
Live-Monitoring schont die Nerven
Um dem entgegenzuwirken, kann man auf Kopfhörer zurückgreifen. Je nach Kopfhörer hört man sich selbst jedoch nur noch gedämpft reden, was ein unangenehmer Effekt ist. Gute Mikrofone bieten hier Abhilfe durch Echtzeit- oder Live-Monitoring. Das bedeutet, man schließt einen kabelgebundenen Kopfhörer direkt an den Kopfhörerausgang am Mikrofon an. Somit kann ohne Verzögerung (latenzfrei) das Mikrofonsignal an die Kopfhörer weitergeleitet werden und man hört sich selbst deutlich sprechen.
Auch das Tonsignal des Computers kann über das Mikrofon an die dort angeschlossenen Kopfhörer weitergegeben werden. Einige Mikrofone verfügen sogar über einen Mix-Regler, mit dem sich das Lautstärkeverhältnis zwischen Computerlautstärke und Mikrofonlautstärke einstellen lässt.
Zwar ist Monitoring auch grundsätzlich möglich, wenn das Mikrofon selbst nicht über einen entsprechenden Ausgang verfügt. Allerdings muss das Signal dann erst an den Computer übertragen, dort verarbeitet und wieder ausgegeben werden. Das geschieht mit passender Hard- und Software zwar in Sekundenbruchteilen, kann aber sogar noch im besten Fall zu einer minimalen Verzögerung führen. Dadurch hört man sich selbst beispielsweise während des Sprechens als Echo, was auf Dauer unangenehm sein kann.
Mikrofon-Position
Grundsätzlich lassen sich alle getesteten Mikrofone, entweder über ein integriertes Gewinde oder eine entsprechende Halterung, an einem Mikrofonarm anbringen. Dieser muss in fast allen Fällen jedoch gesondert erworben werden. Der Großteil der Mikrofone im Test wird mit einem Tischstativ geliefert. Hier stellt sich natürlich die Frage, wo und wie man das Mikrofon idealerweise positioniert.
Für eine optimale Aufnahmequalität sollte bei Mikrofonen mit Nierencharakteristik immer direkt in die Richtung des Mikrofons gesprochen werden. Geht man von einem Standard-Arbeitsplatz aus, empfiehlt es sich, das Tischstativ zwischen die sprechende Person oder die Tastatur und den Monitor zu stellen. Man sollte nicht außer Acht lassen, dass einige Mikrofone sehr hoch sind, und somit die Sicht auf den Bildschirm versperren können.
Das Mikrofon seitlich versetzt aufzustellen ist grundsätzlich möglich, kann dann aber zu Einbußen bei der Klangqualität führen. Mehr Flexibilität bietet ein Mikrofonarm, der am Schreibtisch montiert wird. Dieser kann in Kombination mit einer Mikrofonspinne Stoßgeräusche wie das Tippen auf der Tastatur oder Ruckeln am Schreibtisch abdämpfen. Befindet sich das Mikrofon zu Aufnahmezwecken sehr nah am Mund, oder um der Stimme einen vollen Klang zu verleihen, empfiehlt sich fast immer ein zusätzlicher »Popschutz«, der hart ausgesprochene Ps (sogenannte Plosive) oder Zischlaute abschwächt.
Unser Favorit
Testsieger
Audio-Technica AT2040USB
Das Audio-Technica AT2040USB bietet ohne aufwendige Einrichtung oder Zusatzsoftware eine sehr gute Aufnahmequalität.
Das Audio-Technica AT2040USB mag auf den ersten Blick nicht wie das beste Mikrofon für jeden aussehen, denn man benötigt einen separaten Mikrofonarm. Wer einfach nur ein unkompliziertes Mikrofon für Online-Calls oder Voice-Chats braucht, ist mit einem günstigeren oder älteren Mikrofon wie dem Blue Yeti Nano, dem Razer Seiren V3 Mini oder dem T.bone SC 420 besser beraten. Wer aber eine deutlich höhere Aufnahmequalität mit moderner Technik sucht und sich gleichzeitig nicht mit XLR-Anschlüssen, Audio-Interfaces oder aufwendiger Zusatzsoftware herumschlagen möchte, kommt um das AT2040USB fast nicht herum.
Im Lieferumfang befindet sich nichts Außergewöhnliches. Neben dem Mikrofon ist eine Halteklammer mit 5/8-Zoll-Gewinde und 3/8-Zoll-Adapter enthalten. Die Klammer lässt sich abschrauben, um das Mikrofon in eine Spinne zu spannen. Die Mikrofonspinne sollte aber Geräte mit einem Durchmesser von 50 Millimetern unterstützen. Audio-Technica selbst bietet das passende Spinne AT8458a für um die 30 Euro an. Außerdem wird ein USB-C-auf-USB-A-Kabel mitgeliefert und ein USB-A-auf-USB-C-Adapter ist ebenfalls vorhanden.
Guter Klang, robuste Verarbeitung
Das AT2040USB bietet mit der Hyperniere nur eine Richtcharakteristik. Der Trend neuer, hochwertiger USB-Mikrofone entfernt sich inzwischen aber ohnehin weg von den Mehrfachcharakteristiken. Mit der Hyperniere wird im Vergleich zur normalen Nierencharakteristik der seitliche Schall weniger stark aufgenommen, dafür ist das Mikrofon empfindlicher für Schall von hinten. Der Vorteil ist, dass z. B. in der Regel seitlich vom Mikrofon platzierte Tastaturgeräusche weniger stark zu hören sind.
Der Klang unserer Stimme ist mit der dynamischen Kapsel wärmer als bei den meisten Kondensatormikrofonen und wirkt dadurch voller und dynamischer. Vor allem in der Tiefe holt das Mikrofon viel Stimmvolumen hervor. Selbst wer sonst keine allzu tiefe Stimme hat, kann hier etwas tiefer klingen, was oft sogar gewünscht ist. Hervorzuheben ist, dass dazu keinerlei Zusatzsoftware erforderlich ist. Die Aufnahmelautstärke ist von Haus aus ausreichend hoch und unsere Stimme wird angenehm wiedergegeben. Der integrierte Hochpassfilter kann gegebenenfalls aktiviert werden, um zu tiefe Frequenzen wie vorbeifahrenden Verkehr oder PC-Lüfter herauszufiltern. Während bei anderen Mikrofonen hier sehr viel Volumen bei tieferen Stimmen auf der Strecke bleibt, hat Audio-Technica diese Funktion gut gelöst. Selbst mit aktiviertem Filter klingt unsere Stimme noch immer voll und überhaupt nicht flach.
Bei den Bedienelementen setzt Audio-Technica auf eine Touchfläche für die Stummschaltung. Die ist so platziert, dass sie nicht im Weg ist und man sie nicht aus Versehen drückt. Durch die seitliche Platzierung hat man sie zwar nicht immer im Blick, der LED-Ring ist aber auffällig genug, sodass man recht schnell erkennt, ob er rot leuchtet und man sich stummgeschaltet hat oder nicht. Auf der Unterseite des Mikrofons befinden sich der USB-C-Anschluss, der Kopfhörerausgang für das Echtzeit-Monitoring, der Schalter für den Hochpassfilter sowie zwei Rädchen für die Kopfhörerlautstärke sowie die Mix-Balance für Monitoring und PC-Sound. Die Rädchen und der Filter-Schalter könnten für manche etwas zu klein und filigran geraten sein. Vor allem wer hier regelmäßig Einstellungen ändern möchte, wird das auf Dauer nicht besonders toll finden.
Das Audio-Technica AT2040USB ist unser neues Lieblingsmikrofon, da wir uns ungern mit zusätzlicher Software und Einstellungsmöglichkeiten herumschlagen möchten. Wer davor nicht zurückschreckt, bekommt mit dem Rode Podmic USB eine ebenfalls sehr gut klingende Alternative. Wem ein Tischstativ, richtige Drehknöpfe und ein empfindlicheres Kondensatormikrofon wichtig sind, sollte sich das Rode NT-USB+ oder das Audio-Technica AT2020USB-X einmal ansehen.
Nachteile?
Wie bereits erwähnt stellen die filigranen Bedienelemente auf der Rückseite die wohl größte Schwäche dar. Auch wer sich einfach nur schnell ein Mikrofon auf den Tisch stellen möchte, wird enttäuscht sein, da ein separates Stativ erforderlich ist. Auch der große Vorteil für uns, dass das Audio-Technica AT2040USB keine Zusatzsoftware erfordert, könnte für manche als Nachteil ausgelegt werden, wenn man der eigenen Stimme etwas Finetuning verpassen möchte.
Audio-Technica AT2040USB im Testspiegel
Phil Iwaniuk von Techradar (08/2024) hat das Audio-Technica AT2040USB aufgrund des erstklassigen Preis-Leistungsverhältnis ebenfalls mit einer Empfehlung und 4,5 von 5 Sternen ausgezeichnet:
»Benutzerfreundlichkeit ist das A und O bei Audio-Technicas USB-Version des AT2040, einem dynamischen Mikrofon, das speziell für Stimmen entwickelt wurde und die Umgebungsgeräusche ausblendet, ohne dass man zu Rauschunterdrückungs-Plugins greifen muss. Ein Schnäppchen für den Preis.«
Bei Musicradar (02/2024) vergibt Test Chris Corfield ebenfalls 4,5 von 5 Sternen, auch wenn er kein Fan der Touch-Stummschaltung ist und das Mikrofon für Instrumentaufnahmen weniger geeignet sieht – was für uns aber ohnehin kein vorrangiges Kriterium ist. Er fasst zusammen:
»Egal, ob Sie streamen, vloggen oder podcasten, oder sogar als Synchronsprecher mit kleinem Budget arbeiten, das Audio-Technica AT2040USB ist ein wirklich beeindruckendes Mikrofon. Seine Einsatzmöglichkeiten außerhalb dieses Bereichs mögen begrenzt sein (obwohl es mit lauten Gitarrenverstärkerboxen ziemlich gut zurechtkommen würde), aber als spezialisiertes [Sprach]Mikrofon ist es einfach zu empfehlen.«
Für Peter Zellinger vom österreichischen Standard (11/2023) bietet das AT2040USB problemlos perfektes Podcastniveau:
»Das AT2040USB ist (…) auf Creators optimiert, die am PC oder Smartphone arbeiten und ihr Mikro per USB-C ohne Umwege via Adapter an den PC anschließen wollen. Diesen Komfort lässt sich Audio Technica auch mit 149 Euro bezahlen, während die Urversion des Mikrofons 99 Euro kostet. Dafür bekommt man aber ein hochwertiges Studiomikrofon, das keine Wünsche offen lässt und darüber hinaus noch äußerst robust ist. Auch das sonst penibel auf Soundqualität achtende Podcastteam des STANDARD hatte an den übermittelten Aufnahmen des Testers nichts auszusetzen, was schon eine Adelung an sich darstellt.«
Alternativen
Je nachdem, wozu das USB-Mikrofon verwendet wird und auf welche Funktionen man verzichten kann, lassen sich noch ein paar Euro einsparen, ohne dabei groß an Aufnahmequalität einbüßen zu müssen. Wie bereits erwähnt, sollte man sich vorher überlegt haben, wozu man das Mikrofon braucht. Ist man bereit, ans obere Maximum zu gehen, erhält man auch ein »Rundum-sorglos-Paket«. Nachfolgend finden Sie weitere Empfehlungen als Alternativen zu unserem Favoriten. Aber auch die hoch platzierten Mikrofone in unserer Vergleichstabelle sind einen Blick wert.
Klassiker
Blue Yeti Nano
Das Yeti Nano von Blue liefert tolle Aufnahmen und ist unkompliziert zu bedienen.
Schon etwas älter, dafür unkompliziert ist das Blue Yeti Nano. Es bietet die wichtigsten Funktionen in guter Qualität, ist unkompliziert zu bedienen und befindet sich preislich im Mittelfeld aller Mikrofone im Test. Dadurch sticht es mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis aus der Masse hervor. Egal, ob auf dem im Lieferumfang enthaltenen Tischstativ oder dank mitgeliefertem Gewinde-Adapter an einem extra Mikrofonarm montiert: Das Blue Yeti Nano macht immer eine gute Figur und wertet Online-Meetings, Voice-Chats und Audio-Aufnahmen enorm auf.
Das Yeti Nano macht einen stabilen Eindruck, ohne dabei so massiv wie die größeren Geschwister Yeti und Yeti X zu sein. Zudem ist es wesentlich kompakter und auch leichter. Das Metallstativ steht fest und droht nicht, wie bei einigen anderen Geräten, umzukippen. Das Mikrofon lässt sich leicht in die gewünschte Position kippen und mit zwei seitlichen Schrauben feststellen. Schön ist die Aussparung hinten am Standfuß. Dank ihr lassen sich USB-Kabel und gegebenenfalls das Kopfhörerkabel sauber und aufgeräumt nach hinten wegführen.
Erschütterungen, die durch das Tippen auf der Tastatur oder Stöße gegen den Tisch entstehen und vom Stativ übertragen werden, werden nicht so leicht von der Mikrofonkapsel erfasst, wie es bei vielen anderen der Fall ist. Das überrascht positiv und erspart dumpfe, wummernde Geräusche in der Aufnahme.
Insgesamt muss man beim Yeti Nano keine Sorge haben, dass irgendwelche Flächen zerkratzt werden. Auch gibt es kaum delikate Bauteile, die abbrechen oder herausgerissen werden könnten. Einzig der Lautstärkeregler auf der Vorderseite fühlt sich beim Drehen leicht wackelig an.
Das dezent glänzende Mikrofongitter und der leicht spiegelnde Ring darunter verleihen dem Nano eine edle Optik. Das Logo-Relief von Blue auf der Rückseite des Stativs sowie vorn über dem Lautstärkeregler für Kopfhörer steigern dies noch weiter. Je nach Verfügbarkeit gibt es unseren Favoriten in den Farben Grau, Blau, Dunkelrot und Gold.
Einfach zu bedienen, nicht überladen mit Funktionen
Die meisten USB-Mikrofone lassen sich heutzutage ganz unkompliziert an einen Computer anschließen, werden automatisch erkannt und können direkt im bevorzugten Programm ohne Zusatzsoftware verwendet werden. So auch das Blue Yeti Nano mit seinem inzwischen veralteten Micro-USB-Anschluss. Ein grüner Leuchtring auf dem Lautstärkeregler für den angeschlossenen Kopfhörer auf der Vorderseite signalisiert die Einsatzbereitschaft des Mikrofons. Drückt man darauf, wird es stummgeschaltet, angezeigt durch den Leuchtring, der dann von Grün auf Rot wechselt.
Auf der Rückseite lassen sich die beiden Richtcharakteristiken, die das Nano unterstützt, auswählen: Niere (unidirektional) und Kugel (omnidirektional). Einerseits scheint dies wie eine Einschränkung, da andere Modelle vier Charakteristiken nutzen können. Für den normalen Gebrauch reicht dies jedoch vollkommen aus und als Anwender wird man nicht mit Funktionen überschüttet, die man eventuell einmal und nie wieder nutzt.
Besonders praktisch der 3,5-mm-Kopfhörerausgang unten am Mikrofon. Dieser erlaubt nicht nur das Abhören des Computertons, sondern auch die latenzfreie Wiedergabe des Mikrofonsignals. Dadurch entsteht keine Verzögerung beim Monitoring, was sonst selbst nur im Millisekundenbereich irritierend sein kann.
Somit werden die häufigsten Anwendungsgebiete abgedeckt. Das Yeti Nano eignet sich bestens für Einsteiger in die Welt des Streams, Youtube-Videos und Podcasts. Aber auch Online-Meetings profitieren vom professionellen Klang des Geräts.
Toller Klang – typisch Blue
Man merkt dem Blue Yeti Nano an, dass hier eine Profi-Audio-Firma am Werk ist, die vor über 15 Jahren mit unter den ersten war, die den Markt der eher mau klingenden USB-Mikrofone mit Produkten aufmischten, die sehr nah an »Studio-Qualität« heranreichen. Abgesehen vom abgespeckten Funktionsumfang oder minimalen klanglichen Details, muss sich das kleine Nano in Sachen Aufnahmequalität nicht vor seinen größeren Geschwistern wie dem Yeti und dem Yeti X verstecken. Stimmaufnahmen sind sogar zum Verwechseln ähnlich.
Der Klang unserer aufgenommenen Stimme ist warm, voll und klar. Befindet sich das Mikrofon etwas weiter weg (mehr als 40 Zentimeter), sinkt der Lautstärkepegel etwas ab, bleibt aber weiterhin deutlich. Leider fehlt ein Verstärkerregler am Mikrofon selbst, weshalb der Mikrofonpegel unter Umständen per Software nachjustiert werden muss. In den meisten Fällen reicht die Voreinstellung aber vollkommen aus. Wird beim Sprechen nebenbei am Computer gearbeitet, sind Tippgeräusche der Tastatur und Klickgeräusche der Maus zwar zu hören – was bei Kondensatormikrofonen wie dem Nano fast immer der Fall ist –, stören jedoch nicht.
Die wenigen Nachteile, die man beim Blue Yeti Nano nennen könnte, beziehen sich hauptsächlich auf den leicht eingeschränkten Funktionsumfang, durch den das Gerät jedoch auch günstiger ist. Und selbst wenn man die Beschränkung auf nur zwei Richtcharakteristiken als Nachteil sieht, so wird für die meisten die fehlende bidirektionale und nicht vorhandene Stereo-Aufnahme nicht ins Gewicht fallen. Unvorteilhaft ist die Anbringung der Charakteristikumschaltung auf der Rückseite des Mikrofons, sodass man von vorn nicht erkennen kann, welche davon ausgewählt ist. Gerade beim Ändern der Mikrofonposition kommt man ganz leicht auf den Knopf und schaltet aus Versehen um.
Leider fehlt ein Gain-Regler
Leider fehlt ein Gain-Regler, also die geräteseitige Anhebung des Aufnahmepegels. Dies fällt etwas stärker ins Gewicht, wird jedoch einigermaßen ausgeglichen durch eine akzeptable Grundverstärkung. Möchte man doch etwas lauteren Ton erzeugen, muss man entweder die Einstellungen im entsprechenden Programm finden oder die Zusatzsoftware »Sherpa« von Blue installieren. Hierüber lassen sich weitere Einstellungen vornehmen, wie das Umschalten der Richtcharakteristik oder Kopfhörerlautstärke.
Letztere kann man ebenfalls am Mikrofon selbst steuern. Jedoch ist der Drehregler ein bisschen wackelig ausgefallen, was die Wertigkeit der Verarbeitung leicht drückt. Eine sehr gute Alternative zum Blue Yeti Nano, die es nicht ganz in unsere Empfehlungen geschafft hat, ist das Beyerdynamic Fox mit einer ebenfalls sehr guten Aufnahmequalität, allerdings einigen kleineren, funktionalen Mängeln. Klanglich nicht ganz auf dem Niveau des Yeti Nano und deutlich größer, aber auch noch gut ist das günstigere Trust GXT 258 Fyru.
Preistipp
Razer Seiren V3 Mini
Das Razer Seiren V3 Mini ist sehr günstig und hat weder Bedienelemente noch Kopfhörerausgang. Die Aufnahmequalität kann sich aber mit teureren Mikros messen.
Möchte man nicht mehr als 60 Euro für ein USB-Mikrofon ausgeben, ist das Razer Seiren V3 Mini eine gute Alternative. Es ist einsteigerfreundlich und verzichtet auf viele Funktionen wie Lautstärkeregler oder Live-Monitoring, die manche aber ohnehin nicht nutzen. Wichtig ist die Aufnahmequalität, und die kann sich beim Seiren V3 Mini durchaus sehen lassen. Vor allem bei diesem Preis.
Optisch erinnert das neue Mini an eine Mischung aus dem älteren Razer Seiren Mini und dem Razer Seiren V3 Chroma. Das eiförmige Mikrofongehäuse ist komplett aus Plastik, wirkt aber dennoch hochwertig verarbeitet. Der Kopf ist abgeflacht und beherbergt eine Touchfläche zur Stummschaltung, die sich nahezu lautlos bedienen lässt und beim Vorgängermodell noch nicht vorhanden war. Einen Lautstärkeregler gibt es weiterhin nicht, die Standardlautstärke ist aber meist ausreichend. Sollte das nicht ausreichen, lässt sich der Mikrofon-Gain über die Razer-Software »Synapse« weiter erhöhen.
Auf der Unterseite ist ein 5/8-Zoll-Gewinde. Hier lässt sich der mitgelieferte Standfuß eindrehen, oder das Mikrofon an einem alternativen Stativ befestigen. Der Standfuß kann geneigt werden, um das Mikrofon auszurichten. Die Neigung fällt insgesamt allerdings etwas gering aus. Für einfache Sprachchats reicht das aber meistens, um die Stimme gut einzufangen.
Ohne Popschutz etwas empfindlich
Die Aufnahmequalität des Seiren V3 Mini ist gut, vor allem für ein Gerät dieser Preisklasse. Das beste Ergebnis erzählt man bei einem Abstand von zehn bis 20 Zentimetern. Allerdings muss man auf die Empfindlichkeit des Kondensators achten, der sehr anfällig für Plosive ist. Ein Popschutz ist hier definitiv zu empfehlen. Mit einem Abstand von 30 bis 40 Zentimetern sind wir weiterhin recht gut verständlich, allerdings flacht das Stimmvolumen stark ab. Insgesamt ist der Eindruck für ein günstiges Mikrofon aber gut.
Störgeräusche, die beim Tippen auf der Tastatur oder durch Stöße gegen die Tischplatte entstehen, steckt der integrierte Shock-Mount überraschend gut weg – zumindest für diese sehr einfache Stativ-Konstruktion. Komplett vermeiden lassen sich diese Störgeräusche aber nur durch ein besseres Stativ oder einen Mikrofonarm. Letzterer ist ohnehin empfehlenswert, vor allem für eine nähere Position am Mund und die Anbringung eines Popfilters.
Das Razer Seiren V3 Mini ist eine Empfehlung für alle, die sich nicht erst lange mit der Einrichtung eines Mikrofons und dem Einstellen der Lautstärkepegel auseinandersetzen wollen. Gleichzeitig kostet es nicht allzu viel und klingt besser als die meisten anderen günstigen Mikrofone. Eine gute Alternative zum Seiren V3 Mini ist der preislich und qualitativ vergleichbare Logitech G Yeti Orb.
Komplettset
Maono AU-PM421
Wer Wert auf viel Zubehör legt, ist mit dem Maono AU-PM421 bestens bedient.
Als Komplettset ist das AU-PM421 von Maono eine Empfehlung für alle, die sich ihr Streaming-Equipment zum Einstig nicht einzeln zusammensuchen möchten. Das Set enthält nicht nur ein äußerst brauchbares Mikrofon, das sich für Stimmaufnahmen von Einzelpersonen eignet, sondern auch eine ganze Menge Zusatzausrüstung für nur 80 Euro.
Das Mikrofon ist weniger empfindlich als unsere anderen Empfehlungen, wodurch die Aufnahmelautstärke geringer ist. Es sollte sich daher grundsätzlich näher am Sprecher befinden. Der nicht vorhandene Kopfhöreranschluss für Live-Monitoring fällt dadurch weniger ins Gewicht, da auch weniger Nebengeräusche mit aufgenommen werden.
Immerhin verfügt das Mikrofon über einen Gain-Regler, den man auch dringend benötigt, damit die Aufnahme nicht zu leise wird. Die Stummschaltung erfolgt über eine Touch-Schaltfläche ohne physischen Knopf. Das verhindert Klick-Geräusche in der Aufnahme.
Das eigentliche Highlight ist die Ausstattung. Zwar fehlt hier ein Tischstativ, dafür ist ein Mikrofonarm enthalten, der am Tisch angeschraubt wird. An dessen 3/8-Zoll-Gewinde (ein Adapter auf 5/8 Zoll liegt bei) lassen sich auch andere Mikrofone oder Halterungen befestigen. Mittels einer beiliegenden Mikrofonspinne, die Stöße gegen den Tisch oder ähnliche Störgeräusche abfängt, wird das Mikrofon am Stativ montiert. Dadurch wird kein wertvoller Platz auf dem Schreibtisch weggenommen und das Mikrofon kann flexibel herumgeschwenkt werden.
Der ebenfalls enthaltene Popschutz filtert bei Aufnahmen eventuell störende Plosiv- und Zischlaute heraus. Ein zusätzlicher Windschutz ist für den Heimgebrauch nicht unbedingt notwendig, ermöglicht aber Aufnahmen im Freien. Man denke an Home Office vom Balkon oder Garten aus.
Ideal zum Ausprobieren
Wer ein paar Abstriche bei der Aufnahmequalität machen kann, bekommt mit dem Maono AU-PM421 ein praktisches Komplettset zum kleinen Preis, egal ob um in die Welt des Streamings und der Youtube-Videos hineinzuschnuppern oder eine erste, kleine Verbesserung zum Laptop-Mikrofon zu wagen. Wer kein Problem hat, das Mikrofon auf den Tisch zu stellen, findet im the t.bone SC 420 eine günstige Alternative, die zudem etwas lauter aufnimmt.
Außerdem getestet
Audio-Technica AT2020USB-X
Das Audio-Technica AT2020USB-X ist vergleichbar mit dem NT-USB bzw. NT-USB+ von Rode. Es handelt sich ebenfalls um ein Kondensatormikrofon auf einem Tischstativ mit Metallpopschutz. Das Tischstativ des AT2020USB-X gefällt uns allerdings deutlich besser, da es schwerer ist und stabiler auf dem Tisch steht als das Plastikdreibein des NT-USB(+). Weniger gut gefallen uns dagegen die filigranen Lautstärkerädchen, die sich nur knapp unter dem Popscreen befinden. Auch die Stummschaltung per Touch-Schaltfläche wird nicht viele Fans haben. Aber immerhin lässt sich das AT2020USB-X im Vergleich zum NT-USB(+) direkt am Gerät stummschalten. Ebenfalls direkt im Mikrofon verbaut ist eine automatische Gain-Kontrolle, die bei sehr lauten Geräuschen automatisch gegensteuert, sowie eine dreistufige Hintergrundgeräuschreduktion. Wie sinnvoll und effektiv dies gelingt kommt natürlich sehr auf die jeweiligen Umstände an. Beim Wechsel zwischen lauter und leiser Stimme sowie vorbeifahrendem Verkehr konnten die Funktionen halbwegs nützliche Ergebnisse vorweisen. Der große Pluspunkt ist jedenfalls, dass keine Zusatzsoftware wie bei fast allen anderen Herstellern notwendig ist, die meist nicht viel besser performt.
Bei der Aufnahmequalität muss man keine allzu großen Kompromisse eingehen. Unsere Aufnahmen sind klar verständlich und werden mit einem angenehmen Volumen aufgezeichnet. Wir klingen etwas detaillierter und klarer, aber nicht ganz so voluminös wie mit dem Audio-Technica AT2040USB. Auch wenn es nicht das klangliche Niveau eines Rode NT1 5th Generation oder eines richtig eingesetzten Shure MV7(i) erreicht, macht das Audio-Technica AT2020USB-X gut was her. Vor allem bei diesem Preis macht man nicht viel falsch, wenn man ein Mikrofon zum »auf den Tisch stellen und loslegen« sucht. Mit den passenden Spinnen AT8458a oder AT8455 von Audio-Technica lässt sich das AT2020USB-X von Vibrationen entkoppeln und zusätzlich aufwerten.
Rode Podmic USB
Das Rode Podmic USB schrammt knapp an einer Empfehlung vorbei und musste sich dem günstigeren Audio-Technica AT2040USB geschlagen geben, das zudem einfacher zu bedienen ist und sein volles Potenzial nicht erst durch eine Zusatzsoftware entfaltet. Immerhin ist »Rode Central« einfach zu bedienen und wer sich damit auseinandersetzen möchte, wird sich schnell zurechtfinden, um Änderungen bei Tiefenverstärkung und verbesserter Klarheit vornehmen zu können. Im erweiterten Menü kann man sich zudem noch weiter austoben und zusätzliche Detail-Einstellungen vornehmen, um das Mikrofon an die eigene Stimme bzw. das gewünschte Ergebnis anzupassen.
Ohne Software ist der Aufnahmepegel des Podmic USB relativ gering und wir müssen für ein verständliches Ergebnis zunächst in Rode Central den Input-Level um ein paar dB anheben. Unsere Stimme wird vom Mikrofon voll und mit einer angenehmen Wärme aufgezeichnet. Die Standardeinstellungen haben für uns zunächst ausgereicht, mit ein paar wenigen Veränderungen lässt sich aber noch mehr herausholen, um der Stimme etwas mehr Klarheit, Druck, oder andere Eigenschaften zu verleihen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die irritierende Stummschaltetaste. Diese ist kombiniert mit dem Kopfhörerlautstärkerad auf der Unterseite des Mikrofons. Die Taste schaltet allerdings nicht die Aufnahme stumm, sondern nur die Wiedergabe. Der Sinn davon erschließt sich für uns nicht ganz, da es sich auch um das erste von uns getestete Mikrofon mit dieser Funktion handelt. Wer sich an den kleinen Nachteil nicht stört und sich von Zusatzsoftware nicht abschrecken lässt, kann sehr viel aus dem Rode Podmic USB herausholen.
Shure MV6
Das Shure MV6 kann man einfach auf den Tisch stellen und loslegen, ohne sich um viel kümmern zu müssen – vorausgesetzt das gerade einmal einen Meter lange Kabel reicht aus. Im Notfall lässt es sich aber auch durch ein längeres ersetzen. Der mitgelieferte Standfuß steht stabil auf dem Schreibtisch, ist jedoch recht einfach. Da das Mikrofon nicht entkoppelt ist, übertragen sich Vibrationen auf die Aufnahme – zum Glück aber deutlich weniger wummernd als bei vielen anderen Mikrofonen, wenn auch immer noch deutlich hörbar. Alternativ lässt sich das Mikrofon über die Halterung auch an einem Stativ mit einem 3/8- oder 5/8-Zoll-Gewinde befestigen. Eine Klemmspinne könnte schon schwieriger werden, da die Stummschaltetaste mittig platziert ist und sehr wahrscheinlich überdeckt wird.
Das Touchfeld für die Stummschaltung ist auch das einzige Bedienelement. Nicht jeder ist Fan von kapazitiver Stummschaltung, uns stört sie jedoch weniger. Wer das Mikrofon am Tischstativ umpositionieren möchte, kann dies auch am Standfuß tun und muss nicht das Mikrofon umgreifen, was ein oft genannter Kritikpunkt für »versehentliche Stummschaltung« ist. Uns stört da eher die Aufnahmequalität, denn unsere Stimme klingt etwas matt und es fehlt ihr an Klarheit. Für ein Einstiegsmikrofon ist der Preis zudem recht hoch und andere ähnlich teure Mikrofone klingen deutlich besser. Dazu kommt noch, dass Shure für den Download der Zusatzsoftware Motiv Mix eine unnötige Registrierung verlangt. Damit lassen sich einige Zusatzfunktionen sowie Filter aktivieren und Aufnahmelautstärke sowie Mix-Balance für das Monitoring steuern. Das Shure MV6 ist kein schlechtes Mikrofon. Es hat jedoch starke Konkurrenz wie das Audio-Technica AT2040USB oder das inzwischen oft sehr günstig angebotene Shure MV7.
the t.bone SC 420
Als Komplettset für Einsteiger ist das The T.bone SC 420 ein solides USB-Mikrofon. Da es bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat, setzt es noch auf den alten USB-B-Anschluss. Im Lieferumfang enthalten ist ein stabiler Standfuß mit breitem Standteller, eine Mikrofonspinne, abnehmbarer Windschutz und ein Popschutz. Für den Preis geht die Aufnahmequalität absolut in Ordnung. Unsere Stimme ist zwar weder so detailliert noch so voluminös wie bei teureren Mikrofonen, aber ausreichend laut und verständlich. Für Online-Meetings oder Voice-Chats ist das absolut ausreichend, zumal auch Tippgeräusche oder Vibrationen durch die Entkopplung via Mikrofonspinne kaum zu hören sind.
Die Mikrofonfunktionen beschränken sich auf ein Minimum. Es gibt Echtzeit-Monitoring und eine Taste zur Stummschaltung. Letztere ist jedoch sehr laut und in Aufnahmen als deutliches Klicken zu hören. Wer ein einfaches Tischmikrofon braucht, den entsprechenden Platz hat (der komplette Aufbau ist vergleichsweise groß) und nicht übermäßig Geld ausgeben möchte, macht mit dem t.bone SC420 nicht viel falsch. Eine preislich vergleichbare Alternative mit Boom-Arm wäre das Maono AU-PM421. Wenn die Aufnahmequalität im Vordergrund steht, sollte man mindestens 50 Euro mehr ausgeben.
Trust GXT 258 Fyru
Das Trust GXT 258 Fyru ist für seinen Preis ein tolles Mikrofon, das lange Zeit eine unserer Empfehlungen war. Trust schafft hier den Spagat zwischen Qualität, Funktionalität, Spielerei und Preisgestaltung.
Die Tonqualität ist eher im oberen Mittelfeld anzusiedeln. Die Stimme ist verständlich und deutlich, wirkt jedoch ein bisschen matt und kraftlos, vor allem im Vergleich zum Yeti Nano. Und trotzdem ist auch dieses Mikrofon für die meisten Stimmaufnahmen geeignet, wenn auch nicht unbedingt im Profi-Bereich.
Auf der Vorderseite des Mikrofons befindet sich sowohl ein Regler für die Mikrofonlautstärke (der durch Drücken das Mikrofon auf stumm schaltet) als auch die Kopfhörerlautstärke. Der Kopfhörerausgang befindet sich direkt darunter und unterstützt Echtzeit-Monitoring. Oben auf dem Mikrofon ist ein mit „Mode“ beschrifteter Gummiknopf, der die vier möglichen Richtcharakteristiken Niere, Kugel, Acht und Stereo durchschaltet.
Unter dem Mikrofon ist der USB-C-Anschluss sowie ein weiterer Knopf, mit dem sich eine der fünf Beleuchtungsfarben auswählen lässt (Gelb, Grün, Blau, Weiß, Magenta). Das Licht sorgt für eine Art Ambiente-Beleuchtung hinter dem Mikrofon und zeigt gleichermaßen über vier um den „Mode“-Knopf platzierte, beleuchtete Punkte die eingestellte Richtcharakteristik an. Bei Stummschaltung erstrahlt das Mikrofon komplett in Rot. Für manche mag die Beleuchtung einen Tick zu hell sein. Glücklicherweise lässt sie sich abschalten.
Auf seinem metallenen Dreibein steht das Mikrofon stabil und macht einen soliden Eindruck, verbraucht aber auch mehr Fläche als andere Modelle. Die Höhe des hinteren Standbeins kann mittels einer Schraube verstellt werden, wodurch sich das Mikrofon um knapp 15 Grad neigen lässt, damit der Schall optimal auftrifft. Leider hinterlässt dieser Vorgang nach einigen Malen zwangsläufig Kratzspuren.
Fifine AM8
Das Fifine AM8 ist ein günstiges, dynamisches Mikrofon mit ordentlicher Aufnahmequalität, das jedoch bei der Materialwahl und Verarbeitungsqualität patzt. Der Windschutz filtert Plosive und Zischgeräusch recht gut heraus, ist allerdings so feinmaschig, dass sich Staub und Härchen schnell darin verfangen. Nur mit Mühe lässt sich der Schmutz wieder herausbürsten, während es bei den meisten anderen Mikrofonen reicht, die Oberfläche mit der Hand oder einem Tuch abzuwischen. Am Mikrofon lässt sich über zwei Drehregler die Mikrofon- und Kopfhörer-Lautstärke einstellen. Die Regler sitzen nicht sonderlich fest und haben viel Spielraum, was nicht sehr wertig wirkt. Zwei zusätzliche Touchflächen befinden sich vorne und hinten. Vorne kann die Beleuchtung des Leuchtrings auf der Unterseite aktiviert, deaktiviert und gewechselt werden (8 statische Farben, Farbwechsel oder Farblaufband). Auf der Rückseite befindet sich die Touch-Stummschaltung. Diese haben wir immer wieder versehentlich aktiviert, wenn wir die Position des Mikrofons verändert haben, da es keine andere Flächen zum Greifen gibt. Da sich die entsprechende Leuchte auf der Rückseite befindet, sieht man auch nicht direkt, ob man die Stummschaltung versehentlich angeschaltet hat.
Unsere Stimme wird in ordentlicher Qualität verständlich und ohne hörbares Rauschen aufgezeichnet. Sie wirkt etwas wärmer als bei preislich vergleichbaren Kondensatormikrofonen und ordnet sich in dieser Preisklasse auch gut ein. Außergewöhnlich ist der zusätzliche XLR-Anschluss, über den sich das Mikrofon auch mit einem Audio-Interface verbinden lässt. Das Fifine AM8 macht klanglich einen ordentlichen Eindruck und kann sich in der Preisklasse bis 80 Euro durchaus beweisen. Wären nicht die Mankos bei Material und Verarbeitung, hätte es wohl für eine Preistipp-Empfehlung gereicht.
Maono PD300X
Weniger überzeugend ist das dynamische Mikrofon Maono PD300X. Mit einer Zweifach-Konnektivität via USB-C und XLR sowie den beworbenen Funktionen siedelt sich das Mikrofon im gehobenen Mittelfeld an. Die Aufnahmequalität ist allerdings nur für einfache Aufgaben wie Online-Meetings oder Voice-Chats ausreichend. Dafür ist der Preis dann wiederum zu hoch angesetzt. Unsere Stimme ist gut verständlich, klingt hier und da aber »brüchig« und rau. Das Echtzeit-Monitoring ist zudem leicht verzögert und wirkt irritierend. Über ein Kombirad am Mikrofon kann zwischen Einstellung der Aufnahmelautstärke, Kopfhörerlautstärke und Mix-Balance gewechselt werden. Eine separate Stummschaltetaste kann länger gedrückt werden, um Zusatzfunktionen wie einen Equalizer an- und abzuschalten. Dies lässt sich über die Maono-Software definieren. Die Bedienung der Knöpfe und des Rads überträgt sich leider direkt auf die Aufnahme und sind deutlich zu hören.
Dank der Spinne ist das Mikrofon ordentlich entkoppelt, um Vibrationen abzufangen. Ungünstig wiederum ist die Verschraubung mit der Spinne, sodass sie sich ausschließlich mit dem PD300X nutzen lässt. Für um die 100 Euro oder weniger gibt es bereits besser klingende Alternativen. Oder man investiert 30 bis 40 Euro mehr und bekommt ein Mikrofon mit besserem Klang und höher Verarbeitungsqualität bei den Bedienelementen.
Rode NT1 5th Generation
Das Rode NT1 5th Generation ist die USB-Version des legendären Großmembran-Studio-Mikrofons NT1 und verfügt neben einem USB-C-Ausgang auch über einen XLR-Anschluss. Es wird mit Mikrofonspinne geliefert, die für eine gute Entkopplung sorgt, um Vibrationen abzufangen. Direkt mit der Spinne verbunden ist ein Ring-Mount, an dem der Popschutz angebracht ist. Ein Stativ oder ein Boom-Arm wird separat benötigt. Das Mikrofon selbst verfügt weder über Bedienelemente (alles wird über die Software oder ein Audio-Interface gesteuert), noch über einen Kopfhörerausgang für Echtzeitmonitoring. Das ist etwas schade und hindert uns daran, eine allgemeine Empfehlung für das NT1 5th Generation auszusprechen.
Die Aufnahmequalität kann dagegen voll überzeugen, vorausgesetzt man nutzt die kostenlose Software Rode Central. Ohne diese war die Aufnahmelautstärke zu gering. Erst mit der zusätzlichen Software-Verstärkung und weiteren Einstellungsmöglichkeiten lässt sich das volle Potenzial des Mikrofons ausschöpfen. Jede Menge Einstellungen sind hier möglich und lassen die Anpassung an die eigene Stimme zu. Das Basis-Menü ermöglicht eine prozentuale Einstellung von Klarheit, Tiefe und Kompression, was für den Anfang in der Regel ausreicht und bereits hervorragende Ergebnisse produziert. Wer tiefer einsteigen möchte, kann im erweiterten Menü pro Option weitere, detailliertere Parameter ändern. Geänderte Einstellungen werden gespeichert, sodass das Programm nicht ständig im Hintergrund laufen muss. Egal ob tief oder hell: mit diesem Mikrofon lässt sich das Beste aus jeder Stimme herausholen. Für ein USB-Mikrofon für die meisten ist es dann aber zu speziell und es fehlen ein paar einfachere Funktionen direkt am Gerät.
Rode NT-USB+
Das Rode NT-USB+ ist eine verbesserte Version des NT-USB, das wir bereits getestet haben. Wie auch schon beim Vorgänger ist das einfache Dreibein-Tischstativ die größte Schwäche dieses USB-Mikrofon. Wenn man bereits ein bisschen gegen das Mikrofon stößt oder am Kopfhörerkabel zieht, gerät es ins Wanken. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall ein separates Stativ, wenn es am Aufnahmeplatz etwas wilder zu gehen kann. Über den mitgelieferten Ring-Mount kann das Mikrofon an einem 3/8- oder einem 5/8-Zoll-Gewinde befestigt werden. Das Mikrofon selbst verfügt auch über 20-mm-Außengewinde und ist mit entsprechenden Spinnen kompatibel.
Die Aufnahmequalität ist sehr gut und unserer Einschätzung nach besser als beim Vorgänger. Unsere Stimme wirkt voller und besitzt deutlich hörbar mehr Tiefe. Auch wieder mit dabei ist der Metallpopschutz. Plosive und Zischgeräusche werden in Aufnahmen besser gefiltert als beim Vorgängermodell. Über die kostenlose Zusatzsoftware Rode Central lassen sich einige Funktionen zuschalten wie Kompression, Hochpassfilter oder mehr Tiefe, allerdings nur »an« oder »aus«. Detailliertere Einstellungen wie beim Rode Podmic USB oder dem Rode NT1 5th Generation sind hier nicht möglich. Das Rode NT-USB+ ist eine Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger und insgesamt ein sehr gutes Mikrofon. Etwas mehr klangliche Flexibilität bieten jedoch die beiden anderen Rode-Mikros, die nur 20 bis 40 Euro teurer sind. Eine günstigere Alternative mit stabilerem Standfuß wäre das Audio-Technica AT2020USB-X.
Shure MV7i
Wie auch schon das Shure MV7 bietet auch das Shure MV7i eine hervorragende Aufnahmequalität und ist vollgepackt mit sinnvollen Funktionen. Allerdings ist es auch sehr teuer. Die große Besonderheit ist, dass es über ein integriertes Audio-Interface verfügt, ähnlich dem Mackie Chromium. Damit lässt sich über XLR oder 6,35-mm-Klinke ein weiteres Mikrofon oder sogar ein Instrument einstecken. Der USB-C-Anschluss des MV7i gibt das Signal dann entsprechend an den Computer weiter. Beide Kanäle können dann über die Shure-App »Motiv Mix« abgemischt werden. Bezüglich der Software gibt es für uns allerdings schon den ersten Stolperstein, denn Shure erfordert für den Download eine Registrierung. Das ist unserer Ansicht nach unnötig, zumal fast alle anderen Hersteller ohne diesen Schritt auskommen.
Beim Shure MV7i handelt es sich um ein dynamisches Mikrofon. Unsere aufgenommene Stimme hat einen angenehm vollen Klang mit guter Tiefe. Über die Shure-Software lassen sich etliche Zusatzoptionen einstellen, mit denen sich das Ergebnis noch optimieren lässt. Die Touchstummschaltung ist wie schon beim Vorgänger sehr gewöhnungsbedürftig. Der Bereich ist optisch nicht markiert und befindet sich lediglich »links vom RGB-Leuchtstreifen«, während rechts davon das optionale Eingangssignal stummgeschaltet werden kann. Es erfordert etwas Übung, um die exakte Stelle gut zu treffen. Ungewöhnlich ist, dass das Unterteil des Mikrofons nicht durch den U-Mount passt. Das mag praktische Gründe haben. So knicken Kabel zum Beispiel nicht so leicht ab. Andererseits schlägt das Mikrofon bei unachtsamer Handhabung gegen den U-Mount, was zwangsläufig zu Kratzern und Dellen führen kann. Seinen Job als USB-Mikrofon macht das Shure MV7i hervorragend. Es ist allerdings auch sehr teuer und man benötigt zusätzlich noch ein Stativ. Wer die Interface-Option des MV7i nicht braucht, kommt mit dem älteren Shure MV7 besser weg, das inzwischen oft zum halben Preis angeboten wird. Alternativ bietet auch das Rode NT1 5th Generation eine Top-Aufnahmequalität zu einem kleineren Preis.
NZXT Capsule Elite
Als Erstes sticht beim NZXT Capsule Elite das eher ungewöhnliche, rechteckige Design ins Auge, mit einem auffälligen, sehr großen Mikrofongrill. Es ist sowohl in Weiß als auch in Schwarz erhältlich. Grill und Bedienelemente bestehen aus Metall. Trotzdem wirkt das weiße Modell optisch nicht sonderlich hochwertig und macht einen eher plastikhaften Eindruck. Das Standbein ist fest montiert und wird auf einen quadratischen Aluminiumfuß geschraubt. Die Klebefolie, die die Platte vor Kratzern schützt, hinterlässt einen klebrigen Film, auf dem sich schnell Schmutz absetzt. Anstatt auf der Metallplatte lässt sich das Mikrofon samt Standbein alternativ auch über ein 3/8-Zoll-Gewinde an einem Mikrofonständer oder Boom-Arm anbringen. Da es sich nicht gut in einer Mikrofonspinne unterbringen und damit entkoppeln lässt, ist es recht anfällig gegenüber Tippgeräuschen und Stößen, die sich in die Aufnahme übertragen.
Die Aufnahmequalität ist insgesamt gut und wir werden verständlich aufgezeichnet. Es fehlt allerdings ein klein wenig an Klarheit und wir klingen ein bisschen dumpf und matt. Günstigere Mikrofone wie das Trust GXT 258 Fyru oder das Razer Seiren Mini V3 können bei der Aufnahmequalität gut mithalten und sind vergleichbar. Die Stummschaltung ist nicht gut gelöst, da es ein lautes Klicken verursacht, das in der Aufnahme deutlich zu hören ist. Das Echtzeitmonitoring ist vor der Installation der Gratis-Software NZXT Cam zu leise eingestellt und lässt sich am Mikrofon selbst nicht regeln. Über die Software sind weitere Anpassungen möglich. Eine nette Spielerei für Streamer ist die RGB-Leuchtanzeig auf der Rückseite. Auch vorn gibt es einen Leuchtstreifen, der die ausgewählte Kopfhörer- und Mikrofonlautstärke anzeigt. Das NZXT ist ein ordentliches USB-Mikrofon, das unserer Einschätzung nach für um die 100 Euro aber etwas zu teuer ist.
Jlab Talk Pro
Mit der Aufnahmequalität kann das Jlab Talk Pro punkten, auch wenn bei Nahaufnahmen im Abstand von zehn bis 20 Zentimetern ein zusätzlicher Popschutz empfehlenswert ist. Abgesehen davon sind unsere Aufnahmen verständlich und klingen in dieser Preisklasse gut. Zwar bietet dieses USB-Mikrofon vier verschiedene Richtcharakteristiken (Niere, Stereo, Acht, Kugel), diese sind qualitativ aber recht unterschiedlich. So ist etwa der Stereoeffekt durchaus hörbar, kommt aber nicht so gut zur Geltung wie bei anderen USB-Mikrofonen im Test.
Auf der Unterseite befindet sich ein RGB-Leuchtring mit verschiedenen, voreingestellten Beleuchtungsmodi. Aufgrund der Position und der eher geringen Leuchtkraft fällt dieser aber kaum auf. Anders als die recht grelle, grüne Statusleuchte des Stummschalte-Buttons, die besonders in sehr dunklen Umgebungen ein klein wenig stören kann.
Die größten Schwächen des Jlab Talk Pro liegen in der Verarbeitung und beim Design. Aufnahme- und Wiedergabelautstärke für den Kopfhörerausgang werden auf der Vorderseite zwar schön visualisiert, die Bedienelemente dafür befinden sich jedoch auf der Rückseite. Sobald man während der Aufnahme nachjustieren möchte und blind daneben greift oder nach den Reglern tastet, hört man dies sofort. Der Knopf zum Umschalten des Aufnahmemodus lässt sich auf einer Seite weiter eindrücken als auf der anderen – man muss um die Lebensdauer fürchten.
Das mitgelieferte Dreibein sorgt trotz der einfachen Konstruktion einerseits für eine einigermaßen gute Entkopplung, sodass Eingaben auf der Tastatur nicht zu sehr wummern. Andererseits ist eines der Beine recht lose angebracht, weshalb es beim Anheben des Tischstativs sofort einklappt. Auch ein Nachziehen der Stellschraube hat zu keiner Besserung geführt. Wer ohnehin einen Boom-Arm verwendet und die Lautstärke nicht oft ändert, bekommt mit dem Jlab Talk Pro immerhin eine ordentliche Aufnahmequalität für Einzelaufnahmen mit Nierencharakteristik.
Razer Seiren X
Auch das Razer Seiren X bietet einen guten Klang, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau teurerer Mikrofone. Bei den Punkten hochwertige Verarbeitung und Funktionalität gibt es ebenfalls ein paar kleine Abstriche, dadurch sinkt jedoch auch der Preis ein wenig. Durch die leichte Bauweise, bei der hauptsächlich Plastik verwendet wurde, steigt allerdings die Mobilität. Das Mikrofon ist für den Einsatz unterwegs schnell verstaut. Zwar bietet das Seiren X keine Kugelcharakteristik, dafür aber eine Supernierencharakteristik. Stummschaltung, Live-Monitoring und Kopfhörerlautstärke gehören auch hier zur Ausstattung. Das Mikrofon steht stabil auf seinem Stativ und überträgt dank integriertem Schockdämpfer kaum Tastaturgeräusche oder Stöße gegen den Tisch als dumpfe Störlaute auf die Aufnahme.
Razer Seiren V3 Chroma
Razer behält mit dem Seiren V3 Chroma den Kurs bei, dass ein Großteil der Funktionen nur in Kombination mit der Razer-Software »Synapse« genutzt werden kann. Davon sind wir keine großen Fans, vor allem, wenn es um absolut Grundsätzliches wie die Aktivierung des Live-Monitorings, Abschaltung der Beleuchtung und Nutzung des Drehreglers für Mikrofon- und Kopfhörerlautstärke geht. Die Aufnahmequalität ist gut und ähnelt vergleichbaren USB-Mikrofonen in unserem Test. Auch für das Razer Seiren V3 Chroma empfiehlt sich für Nahaufnahmen ein zusätzlicher Popschutz, da vor allem harte Plosive zu einer Übersteuerung führen können. Die Entkopplung ist einigermaßen gelungen, sodass Tastaturen zwar zu hören sind, aber nicht »wummern«. Nur mit einem Mikrofonarm lassen sich diese Störgeräusche komplett vermeiden.
Da wir ungern zusätzliche Software nutzen, greifen wir der Einfachheit wegen lieber zu einem anderen Gerät. Wer aber ohnehin bereits viel mit Razer Synapse macht, kann mit dem Seiren V3 Chrome ein gutes Mikrofon in das Ökosystem einbinden und bekommt gute Aufnahmen geliefert.
Maono PD400X
Das Maono PD400X ist ein dynamisches Mikrofon, das neben einem USB-C-Anschluss auch einen XLR-Ausgang besitzt und an einem Audio-Interface genutzt werden kann. Idealerweise nutzt man es an einem Boom-Arm, da das Tischstativ sehr einfach gehalten ist und nur sehr begrenzt vor Stößen oder anderen unerwünschten Schwingungen schützt. Mit der dynamischen Kapsel werden Stimmen angenehm warm und voll abgebildet, auch wenn das Maono nicht an Mikros wie das Shure MV7 herankommt, das aber auch deutlich teurer ist. Vor allem die tieferen Register werden besser hervorgeholt, als es viele Kondensator-Mikrofone im Test leisten können. Auch gegenüber Plosiven und Zischlauten ist es nicht so empfindlich. Der mitgelieferte Popschutz zum Überstülpen ist dennoch sehr praktisch.
Neben den üblichen Einstellungsmöglichkeiten für Stummschaltung, Mikrofonlautstärke und Kopfhörerlautstärke für das Monitoring, besitzt das Maono PD400X auch einen integrierten Equalizer mit vier Optionen. Einen nennenswerten Unterschied konnten wir in der Praxis jedoch nicht ausmachen. Weitere Klangeinstellungen sind über die Zusatzsoftware von Maono möglich. Bei unserem Testmuster begann sich die Anzeigescheibe um den Drehregler herum ein wenig zu lösen, was zu nicht sonderlich ansehnlichen Spalten führt. Auch wenn das Maono PD400X einen guten Eindruck hinterlässt, kann es sich nicht so recht vom restlichen Testfeld abheben.
Dockin MP3000
Das Dockin MP3000 verfügt insgesamt über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wird jedoch von einigen Schwächen zurückgehalten. Klangtechnisch können sich die Aufnahmen durchaus sehen lassen und sind dem Preis angemessen. Stimmen sind klar verständlich, wenn auch nicht ganz so fein aufgelöst wie bei hochwertigeren Modellen. Für den Einstieg ins Streaming oder einfache Sprachchats ist es aber mehr als ausreichend. Live-Monitoring wird unterstützt. Die RGB-Beleuchtung kann zwischen sechs statischen Farben wechseln (Grün, Hellblau, Dunkelblau, Violett, Pink und Gelb), wie ein Regenbogen mit allen Farben leuchten oder deaktiviert werden – ganz ohne Zusatzsoftware. Die Stummschaltung per Touchfeld funktioniert mit minimaler Geräuschentwicklung und bei sanfter Bedienung fast lautlos.
Insgesamt vier Richtcharakteristiken bietet das MP3000 von Dockin: Niere, Acht, Stereo und Kugel. Da der Mikrofonkorb oben geschlossen ist, funktioniert die Kugel eher wie ein Kreis. Ansonsten werden die Aufnahmemodi gut abgebildet. Die Mikrofonspinne entkoppelt das Mikrofon einigermaßen gut, sodass unerwünschte Schwingungen sich nicht allzu leicht übertragen. Sie sind zwar zu hören, werden aber auf ein Minimum reduziert. Auch Pop- und Zischgeräusche werden halbwegs zuverlässig gefiltert. Ein zusätzlicher Popschutz kann sich für Nahaufnahmen dennoch rentieren. Weniger gefallen hat uns, dass sich die Lautstärkeregler auf der Rückseite befinden. Das Rad für die Kopfhörerlautstärke beeinflusst auch die Systemlautstärke des Betriebssystems, was nicht optimal ist. Außerdem hätte es gerne etwas weniger fummelig ausfallen dürfen. Generell stößt man bei den rückseitigen Bedienelementen fast immer gegen die Mikrofonspinne, was dann in den Aufnahmen zu hören ist. Wären diese Nachteile nicht, hätte das Dockin MP3000 Potenzial für eine Empfehlung.
JBL Quantum Stream Studio
Das JBL Quantum Stream Studio behebt einige der Schwächen, die uns noch beim Vorgänger JBL Quantum Stream gestört haben. Die Anschlüsse sind nun auf die Rückseite gewandert, wo sie nicht mehr so sehr stören, der Klinkenanschluss unterstützt nun Live-Monitoring, das minimal bewegliche Stativ ist einem flexiblen U-Mount gewichen, und letzten Endes sind auch die Bedienelemente nicht mehr so deutlich zu hören wie noch zuvor. Außerdem bietet es nun vier Richtcharakteristiken und hat einen Balance-Mixer integriert.
Die Aufnahmequalität ist gut und kann mit anderen Geräten in dieser Preisklasse mithalten. Gegenüber starken Plosiv- und Zischlauten ist die Kapsel allerdings recht empfindlich, wenn auch weniger als das Vorgängermodell, weshalb sich vor allem bei Nahaufnahmen bis 20 Zentimetern trotzdem ein zusätzlicher Popschutz lohnen kann. Ärgerlich ist, dass sich die RGB-Beleuchtung nur über die JBL-Software deaktivieren lässt. Darüber lassen sich weitere Farbanpassungen oder auch Klangeinstellungen vornehmen. JBL hat seine Mikrofone die letzten Jahre deutlich verbessert, und das Quantum Stream Studio ist durchaus gut. Für eine uneingeschränkte Empfehlung reicht es allerdings noch nicht.
Logitech Yeti Orb
Mit dem Yeti Orb hat Logitech G mehr oder weniger einen Nachfolger zum Yeti Snowball auf den Markt gebracht. Die Aufnahmequalität wurde etwas gesteigert, in der Bedienung ist es aber weiterhin unkompliziert, dadurch aber auch etwas limitiert. Stimmen werden klar abgebildet, wenn auch nicht ganz so voluminös wie bei anderen USB-Mikrofonen im Test. Es scheint, als würde das Mikrofon die Aufnahmelautstärke herunterregeln, wenn keine Stimme erkannt wird. Das führt einerseits dazu, dass mögliches Grundrauschen minimiert wird, sorgt aber andererseits dafür, dass es zu einer kleinen Verzögerung kommt, bis die Stimme wieder erkannt wird. Daher klingen Aufnahmen zu Beginn etwas leiser. In Video-Calls und gelegentlichen Sprach-Chats fällt das weniger auf, in Podcasts und Streams mag das aber durchaus nachteilig sein.
Die Aufnahmekapsel ist vor Erschütterungen recht gut geschützt. Auf einem Mikrofonarm wird das Ergebnis aber noch einmal verbessert. Auch Plosive und Zischlaute stören das Yeti Orb kaum, wodurch ein separater Popschutz nicht notwendig ist. Bedienelemente sind nicht vorhanden. Über die Logitech-Software »G Hub« gibt es einige Einstellungsmöglichkeiten und Effekte. Darüber lässt sich auch die Statusleuchte farblich anpassen und deaktivieren, die uns standardmäßig einen Tick zu hell ist. Zwei 3/8-Zoll-Gewinde in der Kugel ermöglichen die Anbringung an Stativen und Boom-Armen in zwei Positionen. Die Verarbeitungsqualität unseres Testmusters hat uns ein wenig enttäuscht, da im Kunststoff ein, zwei deutliche Spalten zu sehen waren. Wer keine großen Anforderungen an ein USB-Mikrofon hat, erhält mit dem Yeti Orb ein unkompliziertes Gerät mit ordentlichem Klang. Es ist vergleichbar mit dem Razer Seiren V3 Mini, das etwas empfindlicher ist, dafür aber ein wenig besser klingt.
Yamaha AG 01
Wer neben dem Aufnahme-PC noch ein Tablet via Klinkenkabel dazumischt oder grundsätzlich Line-in als zusätzliche Aufnahmeoption nutzen möchte, wird beim Yamaha AG 01 fündig. Die Aufnahmequalität ist insgesamt gut, kann allerdings beim Volumen nicht ganz mit anderen Mikrofonen mithalten. Dafür ist auch der Aufnahmepegel etwas zu niedrig. Damit wir laut genug sind, müssen wir die Mikrofonverstärkung auf der Vorderseite recht weit aufdrehen. Die drei Drehregler dort, für Aufnahmelautstärke, Kopfhörerlautstärke und Input-Lautstärke, sind im Vergleich zu anderen Mikrofonen sehr filigran. Für unseren Geschmack sind sie etwas zu klein und haben zudem zu viel Spiel im Gehäuse, was nicht sonderlich wertig wirkt. Zwei zusätzliche Knöpfe erlauben Stummschaltung und die Zuschaltung eines Halleffekts, der über die Software des AG 01 weiter individualisiert werden kann. Über das Programm lassen sich weitere Equalizer-Effekte und das Kompressorverhalten genauer einstellen.
Auf der Rückseite befinden sich drei Schalter für Abschaltung des Monitorings, Mischoptionen und Mikrofon-Gain in drei Stufen (zusätzlich zur Aufnahmelautstärke auf der Vorderseite). Wir haben bei letzterem eher in Richtung »High« tendiert, da uns der Grundpegel zu niedrig war. Das Yamaha AG 01 zählt zu den größten Mikrofonen in unserem Test und überragt sogar die größten Vertreter deutlich. Wenn die Sonderfunktionen des Yamaha AG 01 zum Anwendungsfall passen, ist es eine solide Wahl. Den meisten werden diese allerdings wenig nutzen und Einsteiger vor allem leicht überfordern.
Steelseries Alias
Grundsätzlich liefert das Steelseries Alias eine sehr gute Aufnahmequalität ab, sofern man einen zusätzlichen Popschutz verwendet. Das Mikrofon ist nämlich recht anfällig gegenüber Plosivlauten. In seiner Spinne sitzt das Alias gut entkoppelt von möglichen Schwingungen, die sich auf das Stativ übertragen können, wie Schreiben auf der Tastatur oder Stöße gegen die Schreibtischplatte. Leider sitzt das Gewinde nicht sonderlich fest, weshalb das Mikrofon sich bereits bei niedrigem Kraftaufwand ohne Lösen der Schraube absenkt.
Leuchtelemente hinter dem Stoffbezug zeigen die Aufnahmelautstärke an und warnen vor Übersteuern. Auf der Unterseite befindet sich ein weiteres Leuchtelement, das für zusätzliche Atmosphäre sorgt. Beides kann über die Steelseries-Software gesteuert werden. Leider ist auch das komplette Abschalten der Beleuchtung nur über die Software möglich. Irritiert hat uns das Live-Monitoring. Das funktioniert zwar grundsätzlich, ist allerdings minimal verzögert. Daran mag man sich mit der Zeit gewöhnen, bei uns hat das allerdings hauptsächlich für Kopfschmerzen gesorgt. Auch wenn das Steelseries Alias vieles richtig macht, ist uns der Preis für die gebotenen Unannehmlichkeiten zu hoch.
Asus ROG Carnyx
Das Asus ROG Carnyx versprüht den typischen Gaming-Charme, den man von der Marke kennt: Viele Kanten am Stativ und prominent platzierte Logos samt Slogan. Das mag nicht unbedingt jeden Geschmack treffen, was sich auch auf die Größe des Mikros übertragen lässt. Ohne Tischstativ ist es sogar zwei Zentimeter größer als das bereits sehr hohe Yeti X, im Tischstativ dafür zwei Zentimeter kleiner. Das Carnyx hängt in einer Spinne und ist relativ gut vor Stößen entkoppelt. Am Drehregler auf der Vorderseite lassen sich Aufnahme- und Kopfhörerlautstärke einstellen. Auch ein optionaler Hochpassfilter kann aktiviert werden, der der Stimme zwar Volumen wegnimmt, dafür aber unerwünschte Geräusche entfernen kann. Die bunte Beleuchtung des Mikrofonkorbs kann am Mikrofon selbst deaktiviert werden. Individualisieren lässt sie sich jedoch nur über die Asus Software Armoury Crate.
Die Aufnahmequalität ist gut. Stimmen werden klar und mit einigermaßen Volumen aufgenommen. Ein zusätzlicher Popschutz ist notwendig, um ein Übersteuern bei Plosiven und Zischgeräuschen zu verhindern. Der integrierte Hochpassfilter hilft hier ebenfalls, allerdings auf Kosten des Stimmenvolumens. Stummgeschaltet wird das Mikrofon über eine Touchfläche oben. Das funktioniert recht gut und bei sorgfältiger Handhabung auch größtenteils lautlos. Insgesamt macht das Asus ROG Carnyx eine gute Figur. Allerdings fällt der Preis recht hoch aus. Es gibt günstigere Mikrofone in unserem Test, die eine ähnliche Leistung bieten.
Steelseries Alias Pro
Beim Steelseries Alias Pro handelt es sich streng genommen nicht um ein USB-Mikrofon, da es einen XLR-Anschluss besitzt. Im Lieferumfang ist jedoch ein Audio-Interface enthalten, das via USB an den Computer angeschlossen wird und per XLR mit dem Mikrofon verbunden ist. Entsprechend erfüllt es im weitesten Sinne doch die Anforderungen an ein USB-Mikrofon. Am Interface befinden sich auch alle Bedienelemente, womit man Störgeräusche beim Einstellen von Aufnahme- und Kopfhörerlautstärke oder beim Stummschalten vermeiden kann. Die Aufnahmequalität ist hervorragend. Stimmen werden mit der 25-mm-Kondensatorkapsel voluminös eingefangen und wirken warm und natürlich. Vor Störgeräuschen, wie Stöße gegen den Tisch oder Tippen auf der Tastatur, ist das Mikrofon dank der guten Mikrofonspinne ordentlich geschützt. Das Scharnier der Spinne ist für unseren Geschmack allerdings etwas zu lose. Bewegungen sind mit nur geringem Kraftaufwand möglich, weshalb sich das Mikrofon versehentlich leicht absenken kann.
Gestört hat uns allerdings die komplizierte Einrichtung. Das Live-Monitoring beziehungsweise der Kopfhörerausgang ist nicht »out of the box« aktiviert und muss erst umständlich über die Steelseries GG Software eingerichtet werden. Für die Abmischfunktion der Software ist zudem ein Steelseries-Benutzerkonto notwendig. Mit den vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten erfordert das Alias Pro einiges an Einarbeitung, was Streaming-Anfänger schnell überfordern kann. Wer aber bereits andere Steelseries-Produkte nutzt und mit dem Mixen verschiedener Audioquellen vertraut ist, wird sich schnell zurechtfinden. Gerade auch die Funktionen, einen zweiten PC am Audio-Interface anschließen und darüber abmischen zu können, wird einige Streamer freuen. Für alle anderen gibt es deutlich unkompliziertere Mikrofone in unserem Test.
Logitech G Yeti GX
Logitech hat die Marke Blue nun größtenteils absorbiert und bringt die Yeti-Mikrofone nun unter eigenem Namen heraus. Entsprechend hoch waren unsere Erwartungen an das Logitech G Yeti GX. Diese wurden einerseits nicht erfüllt, andererseits haben uns aber auch andere Entscheidungen beim neuen Design gestört. Die Aufnahmequalität an sich ist gut. Die dynamische Kapsel ist nicht so empfindlich gegen Plosiv- und Zischlaute wie Kondensatoren, weshalb ein zusätzlicher Popschutz nicht zwingend notwendig ist. Unser Stimmvolumen wird in Abständen von zehn bis 30 Zentimetern ordentlich eingefangen und wirkt recht natürlich. Über die Logitech G Hub Software kann Blue Voice verwendet werden, um vielfältige Parameter zu bearbeiten und witzige Effekte zu aktivieren.
Das Yeti GX bietet kein Live-Monitoring, um in Echtzeit die aufgenommene Stimme über Kopfhörer mitzuhören, wie wir es von solch einem hochpreisigen Gerät erwartet hätten. Dynamische Mikrofone werden in der Regel von oben und nicht von der Seite besprochen. Das führt dazu, dass die Bedienelemente meist nicht zu sehen sind. Auch die Beleuchtung seitlich und am Boden, die sich ohne Software abstellen und mit Software individualisieren lässt, ist für Anwender kaum sichtbar.
Größte Enttäuschung ist das oberflächlich zunächst innovativ wirkende Tischstativ. Bewegen wir das Mikrofon hin und her, um es korrekt auf den Mund auszurichten, löst sich langsam die Befestigungsschraube, die wir regelmäßig nachziehen müssen. Das Yeti GX ist zudem sehr schlecht entkoppelt, was dazu führt, dass sich Störgeräusche sehr leicht übertragen. Tippen auf der Tastatur wummert sehr stark und sogar die PC-Lüfter in der Nähe des Schreibtisches sorgen für ein hörbares Grundbrummen. Das lässt sich immerhin durch die Nutzung eines Boom-Arms umgehen. Für uns ist das Logitech G Yeti GX keine Empfehlung, zumal die deutlich besseren Yeti-Vorgängermodelle zu ähnlichen Preisen erhältlich sind.
HyperX Duocast
Vom HyperX Duocast wurden wir leider stark enttäuscht. Nachdem die Mikrofone HyperX Quadcast S und HyperX Solocast zwar ihre Schwächen hatten, aber immerhin eine brauchbare Aufnahmequalität boten, ist das Duocast ein krasser Rückschritt. Unsere Stimme klingt total dumpf und fast schon so, als wären wir verschnupft. Über die HyperX-Software Ngenuity wurde zwar direkt ein Firmware-Update installiert, aber es ist unsicher, ob zukünftige Updates die Klangqualität noch steigern können. Ebenfalls schade ist, dass sich die RGB-Beleuchtung nur über die Software steuern und abschalten lässt. Ein Kopfhöreranschluss ermöglicht das verzögerungsfreie Abhören der Aufnahme.
Positiv überrascht hat uns die nahezu lautlose Touch-Stummschaltung, die bei anderen Mikrofonen im Test häufig Störgeräusche verursacht. Ebenfalls vergleichsweise unempfindlich ist das Duocast gegenüber Stößen am Tisch oder Tippen auf der Tastatur, da es in seiner mitgelieferten Mikrofonspinne ordentlich entkoppelt schwingen kann. Die Spinne lässt sich vom stabil stehenden Tischstativ abschrauben und mittels mitgeliefertem Adapter (3/8 und 5/8 Zoll) an Mikrofonarmen befestigen. Aus der mitgelieferten Spinne lässt sich das Mikrofon befreien, besitzt selbst aber keine Gewinde, sodass eine alternative Spinne oder eine andere Halterung mit Klemmfunktion benötigt wird. All die praktischen Funktionen können aber leider nicht über die unterdurchschnittliche Aufnahmequalität hinwegtäuschen.
Tonor TC30
Das Tonor TC30 ist ein sehr einfaches USB-Mikrofon ohne Bedienelemente, das aber immerhin über ein abnehmbares Kabel verfügt, das mittels USB-C-Anschluss angeschlossen wird. Bei vergleichbaren Geräten sind die Kabel sehr oft fest integriert, sodass das komplette Mikrofon bei einem defekten Kabel ersetzt werden muss. Typisch für diese Preisklasse sind ebenfalls das klappbare Dreibein als Tischstativ, ein simpler Popschutz (der allerdings nur lose aufgesteckt wird) sowie die einfache Mikrofonspinne mit Gummibändern. Schwingungen wie Stöße am Tisch oder Tippen auf der Tastatur, übertragen sich nur bedingt auf die Aufnahme, was allerdings auch an der schlechten Abbildung von tiefen Frequenzen liegt.
Die Aufnahmequalität lässt einiges zu wünschen übrig. Grundsätzlich ist immer ein Rauschen zu hören, mit dem ein zusätzlicher Rauschfilter in Aufnahmeprogrammen ordentlich beschäftigt ist. Unsere Stimme klingt flach, blechern und verrauscht. Für anspruchslose Videokonferenzen mag das ausreichen, wer aber wirklich gut klingen, streamen oder Inhalte vertonen möchte, sollte etwas mehr Geld in die Hand nehmen.
Joby Wavo Pod
Durch die knallig roten Plastikelemente wirkt das Joby Wavo Pod nicht gerade wie ein Mikrofon mit einer UVP von knapp 100 Euro. Immerhin ist ein Popschutz aus Metall enthalten, der mittels eines roten Plastikrings ans Mikro geschraubt wird und seine Funktion einigermaßen erfüllt. Stimmaufnahmen sind in der Aufnahmecharakteristik »Niere« deutlich zu verstehen, allerdings fehlt es ihnen an Volumen und sie klingen etwas flach. Beim Umschalten auf den omnidirektionalen Modus, der allerdings eher wie ein bidirektionaler Modus klingt, verstärkt sich der Effekt, sodass Stimmen fast schon blechern klingen. Der Knopf auf der Vorderseite zum Umschalten reagiert zudem manchmal etwas träge und wir mussten ihn mehrmals drücken.
Über einen Lautstärkeregler kann die Kopfhörerlautstärke des Monitoring-Ausgangs eingestellt werden. Leider handelt es sich hierbei um einen »Endlosregler« ohne Anfang, Ende oder eine Anzeige, welche Lautstärke eingestellt ist. Mit einem Druck auf den Knopf kann das Mikro stummgeschaltet werden, was deutlich in der Aufnahme zu hören ist. Das Mikrofon hängt in einem U-Mount und ist auf einem Metallteller befestigt, der stabil auf dem Tisch steht. Das Joby Wavo Pod ist insgesamt solide, unserer Ansicht nach aber zu teuer. Für den gleichen Preis gibt es deutlich besser klingende Alternativen.
Cherry UM 6.0 Advanced
Den Mittelweg unter den Cherry-Mikrofonen beschreitet das Cherry UM 6.0 Advanced. Es besitzt nicht ganz so viele Funktionen wie das Cherry UM 9.0 Pro RGB, hat im Gegensatz zum Cherry UM 3.0 aber eine Mikrofonspinne, um Störgeräusche zu vermindern, die sich über Schwingungen auf das Stativ übertragen. Allerdings ist diese fix mit dem Mikrofon verbunden. Mikrofon und Spinne lassen sich nur gemeinsam vom stabilen Standfuß trennen und mittels 3/8-Zoll-Gewinde anderweitig befestigen. Ein Gelenk an der Spinnenkonstruktion erlaubt die Einstellung der Neigung, allerdings ohne Stellschraube, was bei uns manchmal zum spontanen Absacken des Mikros geführt hat.
Auch wenn sich die Cherry-Mikrofone im Test bei der Aufnahmequalität nur in Nuancen unterscheiden, konnte uns das Cherry UM 6.0 am wenigsten überzeugen. Es klingt zwar gut, allerdings fehlt ihm unserem Empfinden nach das etwas höhere Volumen des UM 9.0 und die Klarheit des 3.0. Wie auch bei den anderen beiden Mikrofonen werden die besten Ergebnisse im Abstand von 10 bis 20 Zentimetern erzielt, und es lohnt sich auch hier ein zusätzlicher Popschutz. Mit Niere und Kugel verfügt das UM 6.0 über die wichtigsten Aufnahmecharakteristiken, zwei Regler steuern die Lautstärke der Aufnahme sowie des Live-Monitorings und eine Touchschaltfläche oben ermöglicht leises, aber nicht lautloses Stummschalten. Wie auch das UM 9.0 ist uns das UM 6.0 in Anbetracht der Klangqualität, der Funktionen und der Konkurrenz etwas zu teuer.
Cherry UM 9.0 Pro RGB
Das Cherry UM 9.0 Pro RGB von Cherry soll das Luxusmodell der UM-Reihe sein und auch wenn es ganz ordentlich klingt, wird es seinem Anspruch nicht ganz gerecht. Immerhin: unsere Stimme klingt, vor allem bei geringerem Abstand zwischen 10 und 20 Zentimetern, angenehm und weist auch ein entsprechendes Volumen auf. Allerdings fehlt es an Klarheit, im Vergleich zu besseren Mikros. Außerdem würden wir zu einem zusätzlichen Popschutz raten, da das Mikro bei Nahaufnahmen empfindlich für Plosivlaute ist. Unserem Testsieger kann das UM 9.0 hier definitiv nicht das Wasser reichen.
In seiner Mikrofonspinne ist das Cherry-Mikrofon einigermaßen vor störenden Schwingungen sicher. Die Neigung wird ohne Feststellschraube eingestellt, was uns manchmal etwas zu lose erschien und man muss darauf hoffen, dass die Festigkeit auf Dauer nicht nachlässt. Merkwürdig ist, dass die Spinne fest mit dem Mikrofon verbunden ist. Vom stabilen Standfuß kann das Mikrofon daher nur komplett mit Spinne samt Halterung getrennt werden. Über ein 3/8-Zollgewinde lässt es sich anderweitig befestigen, ein 5/8-Adapter liegt nicht bei. Es stehen vier Richtcharakteristiken zur Verfügung, die alle gut funktionieren. Die Touch-Stummschaltung ist zwar nicht komplett lautlos, führt aber zu keinen besonders auffälligen Störgeräuschen, sofern man sie sanft bedient. Über zwei Drehregler lassen sich Aufnahmelautstärke und Kopfhörerlautstärke für das Echtzeitmonitoring einstellen. Ein Knopf auf der Unterseite steuert die Beleuchtung im Regenbogenschema und sechs Farben – eine Zusatzsoftware ist nicht notwendig, auch nicht, um die Beleuchtung zu deaktivieren.
Insgesamt ist uns das Cherry UM 9.0 Pro RGB aber einfach zu teuer. All die Funktionen rechtfertigen unserer Meinung nach keine UVP von 150 Euro, wenn die Aufnahmequalität nur minimal besser scheint als beim Basismodell Cherry UM 3.0, und die unseres Testsiegers oder ähnlich teurer Geräte gar nicht erst erreicht. Bei Angeboten für um die 100 Euro würden wir einen Blick riskieren, sofern uns Zusatzfeatures wichtiger sind als Aufnahmequalität.
Cherry UM 3.0
Das Cherry UM 3.0 ist das Einstiegsmodell der drei USB-Mikrofone aus der UM-Reihe des Tastatur- und Tasterherstellers Cherry. Es bietet eine gute Aufnahmequalität mit ordentlichem Stimmvolumen und guter Klarheit. Mit einem Abstand von maximal 20 Zentimetern erzielt man das beste Ergebnis, wenn auch etwas flacherem Klang und mit etwas mehr Grundrauschen als bei teureren Mikrofonen oder auch unserem Testsieger. Ein zusätzlicher Popfilter ist empfehlenswert, um störende Zischlaute abzumildern. Für mehr als Sprachaufnahmen einer Person ist das Cherry UM 3.0 nicht geeignet, da es lediglich über eine Nierencharakteristik verfügt.
Stummgeschaltet wird das Mikrofon mittels einer Touchfläche auf der Oberseite, die bei der Bedienung in der Aufnahme jedoch deutlich zu hören ist. Auf der Rückseite befindet sich ein Lautstärkerad, mit dem die Kopfhörerlautstärke gesteuert wird – Echtzeitmonitoring wird unterstützt. Vibrationen wie Stöße am Tisch oder lautes Tippen auf der Tastatur übertragen sich über das Tischstativ, sodass auch diese ungedämpft in der Aufnahme landen, da keine Mikrofonspinne im Lieferumfang enthalten ist. Bereits nach kurzer Zeit hat sich bei unserem Testmuster die Schraube zum Einstellen des Winkels verhakt und sich auch durch größeren Kraftaufwand, ohne das Material zu beschädigen, nicht mehr lösen lässt. Egal ob es um günstige Mikrofone oder welche mit einer besseren Aufnahmequalität geht: Es gibt bessere Alternativen zum Cherry UM 3.0, sofern es nicht deutlich reduziert ist.
Razer Seiren V2 Pro
Eins vorweg: An der Aufnahmequalität des Razer Seiren V2 Pro gibt es kaum etwas auszusetzen. Wer ohnehin viel mit Razer-Produkten arbeitet, kann das Mikrofon wunderbar in den Workflow mit der Razer-Software »Synapse« einbinden. Mit dieser entfaltet das Seiren V2 Pro erst so richtig das volle Potenzial. Allerdings sollte man sich auch der Nachteile bewusst sein, die vor allem für diejenigen schwer wiegen dürfte, die keine Zusatzsoftware verwenden möchten.
Beim Razer Seiren V2 Pro handelt es sich um ein dynamisches Mikrofon, das nach dem Tauchspulenprinzip funktioniert. Das bedeutet, dass wir »von oben« in das Mikrofon sprechen, statt »von vorne«, wie bei den meisten anderen USB-Mikrofonen im Test, bei denen es sich um Kondensatormikrofone handelt. Die Funktionsweise widerspricht daher ein wenig dem Design, das sich offensichtlich am Blue Yeti orientiert, einem Kondensatormikrofon. Die Bedienelemente (Stummschaltung, Aufnahme- und Wiedergabelautstärke) befinden sich nämlich auf der Vorderseite des Mikrofons.
Da das Mikro aber »von oben« besprochen wird, haben wir nie einen guten Blick auf die Bedienelemente und müssen zur Bedienung immer um das Gerät herumgreifen. Unabhängig davon hat das Seiren V2 Pro Endlosregler, sodass am Mikrofon selbst nie ersichtlich ist, wie hoch Wiedergabe- und Aufnahmelautstärke nun eingestellt sind. Die Beschriftung der Regler ist zudem sehr dunkel. Am besten lernt man schnell auswendig, welcher der beiden Regler wofür zuständig ist. Für die meisten empfehlen wir daher lieber eine unserer anderen Empfehlungen.
Roccat Torch
Wie gerne hätten wir das Roccat Torch uneingeschränkt empfohlen. Denn es ist ein gutes Mikrofon für einen guten Preis, dem lediglich ein paar Nachteile im Weg stehen, um eine andere Empfehlung zu verdrängen. Befassen wir uns aber zunächst mit dem Positiven: Die Aufnahmequalität kann sich absolut hören lassen und befindet sich in dieser Preisklasse in bester Gesellschaft. Es gibt keine besonderen Nachteile, aber auch keine großen Vorteile hervorzuheben. Die Stimme klingt klar und gut, im Vergleich zu den Produkten von bspw. Blue und Shure könnte man jedoch etwas Volumen vermissen. Die Bedienelemente wurden auf das Tischstativ ausgelagert. Störgeräusche beim Anpassen der Lautstärke halten sich dadurch in Grenzen.
Mit einem längeren USB-C-Kabel lässt sich das Mikrofon auch auf einen separaten Boom-Arm montieren. Die Basisstation wird zwischen Mikro und PC geschaltet, wodurch die Funktion der Bedienelemente erhalten bleibt. Dort lassen sich neben Mikro- und Kopfhörerlautstärke auch die Aufnahmemodi einstellen: Niere, Stereo und Flüstermodus. Letzterer sorgt für eine automatische Verstärkung in Momenten, in denen man nicht besonders laut reden kann – das funktioniert recht gut, verschlechtert aber die Stimmqualität minimal.
Neben der Beleuchtung, die sich in fünf Stufen einstellen lässt, kann auch die Berührungsempfindlichkeit der Stummschaltung in drei Stufen geregelt werden. Die berührungslose Stummschaltung ist ein Alleinstellungsmerkmal des Roccat Torch. Es reicht, mit der Hand im Abstand von wenigen Zentimetern über einen Sensor oben auf dem Mikrofon zu fahren, um es stummzuschalten. Selbst die Touch-Funktion des Elgato Wave:3 oder des JBL Quantum Stream sorgen für eine minimale Geräuschentwicklung. Das entfällt beim Torch komplett, braucht aber auch etwas Übung.
Die farbige Beleuchtung des Roccat-Logos und seitlich hinter dem Mikrogitter zeigt die verschiedenen Modi sowie die Aufnahmelautstärke des Mikros an. Theoretisch ist die Beleuchtung an Roccats AIMO-Technik angebunden. Die neue Steuerungssoftware NEON befindet sich derzeit (August 2022) allerdings noch immer in der Beta-Phase, und Einstellungsmöglichkeiten für das Torch sucht man bisher vergeblich. Womit wir schon bei den Nachteilen sind. Die Steuerungsoptionen über das Tischstativ bzw. die Basisstation sind äußerst praktisch, allerdings wirkt das Design des Gehäuses und der Plastikknöpfe nicht sonderlich hochwertig.
Auch ein wenig mehr Gewicht hätte das Stativ gut vertragen können. Stoßen wir im Eifer des Gefechts oder einer Diskussion aus Versehen an das Mikrofon oder zu stark gegen den Tisch, kippt das großzügig dimensionierte Mikrofon samt Basis aufgrund seines Schwerpunkts gerne mal nach hinten um. Auch die Aktivierung des Echtzeit-Monitorings ist technisch bedingt etwas umständlich geraten.
Dass wir zunächst in der Sound-Systemsteuerung von Windows Häkchen in bestimmten Untermenüs setzen müssen, ist nicht sehr einsteigerfreundlich, selbst wenn die Bedienungsanleitung das Vorgehen Schritt für Schritt erklärt. Zumal die Einstellung vom Betriebssystem immer wieder mal vergessen wird und neu eingerichtet werden muss. Wer sich mit den Nachteilen anfreunden kann, bekommt mit dem Roccat Torch trotz allem ein gutes Mikrofon. Alle anderen sollten einen Blick auf unsere Alternativen werfen.
Mackie EM-91CU+
Das Mackie EM-91CU+ ist eine leicht verbesserte Version des EM-91CU. Die bisherigen Abtastraten von 44,1 und 48 kHz sind nun mit einer höheren Auflösung von 24 Bit möglich. Die maximale Abtastrate beträgt nun 96 kHz, die aber nur in einer Kombination mit einer Auflösung 16 Bit möglich ist. Im Endeffekt bedeutet das eine minimal hörbare Verbesserung in der ohnehin recht guten Aufnahmequalität. Darüber hinaus wurde das Mikrofon mit einer Stummschalttaste und einem Kopfhörerausgang erweitert. Letzterer taugt jedoch nur fürs Playback – ein Echtzeit-Monitoring ist leider nicht möglich.
Eine Mikrofonspinne ist im Lieferumfang enthalten, ein Mikrofonständer wird jedoch separat benötigt. Hier sollte man zusätzlich je nach Qualität 20 bis 60 Euro und ggf. einen 3/8-Zoll-Gewinde-Adapter einplanen. Wer bereits ein bisschen Audio-Zubehör zuhause hat und ein Mikrofon-Upgrade sucht, bekommt mit dem EM-91CU+ möglicherweise das, wonach gesucht wird. Einsteigern raten wir eher zu unseren Empfehlungen, die ohne weitere Ausstattung »out of the box« funktionieren und mehr Möglichkeiten bieten.
JBL Quantum Stream
Die Konstruktion des JBL Quantum Stream erinnert uns stark an die des Razer Seiren X, mit etwas höherwertiger wirkender Verarbeitung. Auch das Quantum lässt sich um etwa 20 Grad in jede Richtung neigen, steht aber etwas fester als das Seiren X und kippt nicht ganz so leicht um. Trotzdem reicht es nicht, um das Razer-Mikrofon als Empfehlung zu verdrängen. Das Quantum Stream bietet zwar zusätzlich einen Kugel-Modus als Richtcharakteristik, und die Stimme wird in der Aufnahme etwas voluminöser abgebildet, das allein macht es aber noch nicht praxistauglicher.
Der Kopfhöreranschluss ist, genauso wie der USB-C-Anschluss, wie beim Seiren X unter dem Mikrofon äußerst suboptimal platziert. Hier bleibt auf dem mitgelieferten Stativ kaum Platz, wodurch die angeschlossenen Kabel unschön abgeknickt werden. Der Klinkenanschluss dient außerdem nur zum Playback. Ein Live-Monitoring zum Mithören der eigenen Stimme ist nicht möglich.
Die sensitive Touch-Funktion zur Stummschaltung soll eigentlich die Geräuschentwicklung bei der Bedienung minimieren. Im Vergleich zum Elgato Wave:3 oder der berührungslosen Lösung beim Roccat Torch funktioniert das aber nicht so gut, denn wir haben immer ein hörbares »klick« in der Aufnahme. Das Quantum Stream ist dahingehend kaum leiser als das Seiren X mit einer regulären Button-Stummschaltung.
Besonders gestört hat uns jedoch das Lautstärkerad. Möchten wir während der Aufnahme Kopfhörer- oder Aufnahmelautstärke ändern, überträgt sich das haptische Feedback nahezu ungedämpft auf die Aufnahme. Unsere anderen Empfehlungen machen insgesamt eine bessere Figur und sind entweder günstiger oder kosten mit deutlich höherem Funktionsumfang nur ein paar Euro mehr.
Mackie Chromium
Das Chromium aus Mackies „Element“-Serie lässt kaum Wünsche offen. Mit seinen vier Richtcharakteristiken (Niere, Kugel, Acht, Stereo), Live-Monitoring und sämtlichen wünschenswerten Einstellungsmöglichkeiten bietet es alles, was man von einem USB-Mikrofon erwartet. Herausragend ist außerdem die Möglichkeit, über 6,3-mm- und 3,5-mm-Klinkenkabel weitere Audioquellen und sogar ein Instrument anzuschließen. An der Basis des Tischstativs lassen sich alle Quellen über ein Minimischpult regeln.
Die tolle Aufnahmequalität und die Verarbeitung lassen es nur knapp an einer Empfehlung vorbeischrammen. Denn technisch bedingt lässt sich das USB-Mikrofon nicht vom Tischstativ trennen, wodurch es weniger flexibel einsetzbar ist. Wen das sowie der etwas höhere Preis nicht stört, trifft mit dem Chromium eine ausgezeichnete Wahl.
Shure MV51
Das Shure MV51 hat inzwischen zwar ein paar Jahre auf dem Buckel, gefällt uns aber trotzdem sehr gut. Vor allem die vielen Funktionen trotz des kompakten Designs sind hervorzuheben. Dank des integrierten Tischstativs ist das Mikrofon sehr flexibel und auch schnell auf- und wieder abgebaut. Auch unterwegs macht das Mikrofon eine gute Figur, auch wenn es ein bisschen schwerer ist, dafür aber sehr robust und unempfindlich. Der ausklappbare Standfuß lässt sich aufschrauben und das Mikrofon anschließend auf anderen Stativen anbringen, um mehr Halt zu bieten, da es auf den Seiten nicht sonderlich gut gestützt ist. Fünf Aufnahmemodi decken eine ganze Reihe verschiedener Aufnahmesituationen ab. Einziger Wehrmutstropfen ist das Touch-Bedienfeld, das etwas ungenau und fummelig zu bedienen ist. Dafür bietet das MV51 eine tolle Aufnahmequalität.
Shure MV7
Das Shure MV7 ist kein Kondensator-Mikrofon, wie es bei USB-Mikrofon sonst üblich ist. Es setzt auf eine dynamische Aufnahmetechnik, bietet allerdings neben einem XLR-Ausgang für professionelle Audioausrüstung auch einen USB-Anschluss. Der Ton klingt besonders bei Nahaufnahmen sehr gut und voluminös, was das Shure MV7 an sich zu einem tollen Mikrofon macht. Leider entfaltet es sein volles Potential erst richtig mit der kostenlosen Zusatzsoftware von Shure. Dazu gesellt sich die recht fummelige und ungenaue Steuerung via Touch-Bedienfeld. Zudem ist im Lieferumfang nur ein U-Mount enthalten, für den ein zusätzliches Stativ notwendig ist. Wer ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen möchte, kein Problem mit Zusatzsoftware und schon passendes Equipment vor Ort hat, bekommt mit dem Shure ein tolles Aufnahmegerät.
Shure MV5C
Das Shure MV5C ist in gewisser Weise eine abgespeckte Version des bereits von uns getesteten Shure MV5, denn die technischen Daten sind größtenteils identisch. Auch in der Aufnahmequalität sind uns keine besonderen Unterschiede aufgefallen. Wohingegen allerdings das MV5 auch mit mobilen Geräten kompatibel ist und einen Instrumenten-Modus besitzt, ist das MV5C auf Sprachaufnahmen und Laptops sowie Desktop-PCs beschränkt. Das im angeschlossenen Zustand recht wackelige Tischstativ wurde beibehalten. Die Aufnahmequalität ist durchaus gut, die Nachteile und Einschränkungen, vor allem im Vergleich zum preislich nur etwas teureren MV5, überwiegen jedoch.
Trust GXT 259 Rudox
Der Funktionsumfang des GXT 259 Rudox von Trust ist etwas eingeschränkt. Immerhin bietet es Live-Monitoring und die Einstellung der Mix-Balance. Die Mikrofonverstärkung muss via Aufnahmesoftware gesteuert werden, ist standardmäßig aber ausreichend laut und die Aufnahmequalität gut, wenn auch hier und da etwas empfindlich. Der mitgelieferte Windschutz filtert die gröbsten Störgeräusche heraus, ein Popschutz empfiehlt sich für Nahaufnahmen dennoch. Die Besonderheit des GXT 259 Rudox ist das enorme Tischstativ, zu dem auch ein Reflexionsfilter gehört. Dieser bietet sich an, wenn in hallenden Räumen aufgenommen wird, erfordert aber natürlich auch etwas mehr Platz. Wer ein einfaches USB-Mikrofon sucht und Probleme mit der Aufnahmeakustik hat, bekommt mit dem GXT 259 Rudox ein gutes Gesamtpaket.
HyperX Solocast
Ohne viel Schnickschnack kommt das HyperX Solocast daher. Bis auf einen Stummschalter gibt es keine besonderen Funktionen. Über ein Gelenk im Tischstativ lässt sich das Mikrofon um 90 Grad auf jede Seite kippen. Dadurch wird die Höhe verringert, aber auch der Stand instabiler. Die Aufnahmen klingen sehr angenehm und sind laut genug. Für Nahaufnahmen empfiehlt sich ein zusätzlicher Popschutz, der bei Aufnahmen mit Abstand von etwa 30 bis 40 Zentimeter allerdings nicht notwendig ist. Bei einigen Aufnahmen ist uns zu Beginn ein ganz kurzes Störgeräusch aufgefallen, das aber sonst nicht weiter relevant ist. Abgesehen davon ist das Solocast ein unkompliziertes, gut klingendes Mikrofon.
HyperX Quadcast S
Das Quadcast S von HyperX ist eines der wenigen Mikrofone, die mit stylischer RGB-Beleuchtung aufwarten können, die zudem auch recht angenehm gestaltet ist. Leider lässt sich diese nicht abschalten und nur via HyperX-Software steuern. Die Aufnahmequalität der Stimme ist gut, wird allerdings durch ein hörbares Grundrauschen beeinträchtigt. Mit vier Richtcharakteristiken, Live-Monitoring, Stummschaltung und Mikrofonverstärkung ist die Ausstattung ganz passabel. Etwas nachteilig ist auch, dass das Mikrofon in der Mikrofonspinne verschraubt ist. Die gummierten Bedienelemente oben und unten ziehen zudem gerne Schmutz an und Fingerabdrücke sind schnell zu sehen.
Rode NT-USB
Dem Rode NT-USB merkt man an, dass es aus dem Hause eines langjährigen Mikrofonexperten stammt. Das solide und gut verarbeitete Metallgehäuse macht einiges her und die Aufnahmequalität ist hervorragend. Mit etwas Abstand auf dem Tischstativ fängt es die Stimme mit Nierencharakteristik sehr gut ein. Im Nahbereich verleiht es dieser ein tolles Volumen.
Über den Kopfhörerausgang kann das Aufgenommene latenzfrei abgehört werden. Zwei Regler erlauben die Einstellung von Kopfhörerlautstärke und Mischverhältnis von Computersound und Stimme. Der beiliegende Popschutz aus Metall macht seine Arbeit gut. Negativ fällt das wackelige Tischstativ aus Plastik auf, das seine Schwierigkeiten mit dem Gewicht des Mikrofons hat und schnell ins Kippen gerät oder verrutscht. Auch Tippen auf der Tastatur und leichte Stöße gegen den Tisch erzeugen ein Dröhnen in der Aufnahme.
Elgato Wave:3
Hohe Qualität erhält man mit dem Elgato Wave:3. Zwar bietet das USB-Mikrofon lediglich eine Nierencharakteristik, was in der Preisklasse hervorsticht, aber dafür eine sehr gute Aufnahme. Einzig der integrierte, nicht abschaltbare Low-Cut-Filter nervt. Dieser soll störende, tiefe Frequenzen herausfiltern, sorgt aber auch ein bisschen dafür, dass es der Stimme an Volumen fehlt. Andererseits ist auch ein Popschutz integriert und Elgatos Clipguard-Funktion schützt vor plötzlichen, sehr lauten Geräuschen. Ein U-Mount hält das Mikrofon stabil auf dem Tischstativ und lässt sich wunderbar flexibel einsetzen.
An Bedienelementen erhält man alles, was man braucht: Lautstärkeregler, Kopfhörerlautstärke (unterstützt latenzfreies Monitoring) und sogar einen Mix-Balance-Regler zum Abmischen. Die Touch-Stummschaltetaste auf dem Mikrofon muss idealerweise nur berührt und nicht gedrückt werden, was die Gefahr von Störgeräuschen mindert.
Elgato Wave:1
Das abgespeckte Wave:1 von Elgato unterscheidet sich in Sachen Aufnahmequalität und Stativ nicht von teureren Wave:3. Auch sind ist ein Low-Cut-Filter fest verbaut sowie ein Popschutz genauso wie die Clipguard-Technik integriert. Lediglich bei den Bedienelementen wurde gespart. Die Stummschaltung ist ein regulärer Knopf, Regler für Mix-Balance und Mikrofonlautstärke fehlen. Echtzeit-Monitoring soll zwar möglich sein, funktionierte bei unserem getesteten Gerät jedoch nicht.
Mackie EM-Carbon
Ein gefühlter Alleskönner ist das Carbon von Mackie und deckt mit fünf Richtcharakteristiken (Niere, Superniere, Kugel, Acht, Stereo) eine große Bandbreite an Einsatzgebieten ab. Der aufgenommene Ton ist klar und deutlich. Ein schweres Tischstativ sorgt für einen guten Halt, trägt allerdings auch dazu bei, dass das Mikrofon recht hoch aufragt und Tastaturgeräusche oder Bewegungen am Tisch überträgt.
Beim Herausnehmen des Mikros aus dem Stativ, um es zum Beispiel an einem Mikrofonarm zu befestigen, fallen leicht die Unterlegscheiben der beiden Schrauben und zwei Gummiringe ab. Die erneute Montage mit insgesamt acht kleinen Einzelteilen gestaltet sich dann etwas umständlich. Leider enttäuscht auch der Kopfhörerausgang, der kein Live-Monitoring unterstützt. Das könnte man bei dem Preis durchaus erwarten.
Mackie EM-91CU
Mackie bietet mit dem EM-91CU ein Einsteigermodell an. Hierbei handelt es sich um ein einfaches USB-Mikrofon mit Nierencharakteristik und ohne jegliche Bedienelemente oder Kopfhörerausgang. Ein Tischstativ fehlt, dafür liegt eine Mikrofonspinne bei, die Erschütterungen gut auffängt, allerdings wird ein zusätzlicher Mikrofonständer benötigt. Jedoch liegt hierfür kein entsprechender Gewindeadapter von 5/8 Zoll auf 3/8 Zoll bei. Dafür verfügt das Mikrofon selbst über ein Außengewinde, das auch mit anderen Mikrofonspinnen und entsprechenden Stativen kompatibel ist.
Der Aufnahmepegel ist etwas niedriger, aber noch durchaus deutlich verständlich und weniger empfindlich. Allerdings klingt die Aufnahme weniger klar als bei teureren Modellen.
Blue Yeti
Das Blue Yeti ist fast schon ein Klassiker unter den USB-Mikrofonen und weit verbreitet unter Podcastern und Streamern. Im Tischstativ ist es zwar schwer und sehr groß, dafür ist es aber sehr hochwertig verarbeitet und steht stabil auf dem Tisch. Zudem sind drei 14-Millimeter-Kondensatorkapseln verbaut, die vier verschiedene Richtcharakteristiken erlauben (Niere, Kugel, Acht, Stereo). Die wird allerdings auf der Rückseite des Mikrofons eingestellt, wodurch von vorn nicht ersichtlich ist, welche Charakteristik gerade ausgewählt ist.
Ein Kopfhörerausgang erlaubt Live-Monitoring und Bedienelemente ermöglichen die Stummschaltung sowie das Einstellen von Kopfhörer- sowie Aufnahmelautstärke. Die Aufnahmequalität ist auch ohne Popschutz sehr gut.
Blue Snowball
Mit dem Snowball gelang Blue vor 15 Jahren der große Wurf, ein erschwingliches, einfach zu bedienendes USB-Mikrofon herzustellen, das einen guten Sound aufnimmt. Heutzutage ist die Aufnahmequalität noch durchaus solide, man merkt der Technik allerdings ein bisschen das Alter an.
Zielgruppe für das Mikrofon waren Musikerinnen und Musiker, die mal eben einen Demo-Song einspielen wollten, ohne ins Studio gehen zu müssen. Das erkennt man auch an einem der drei Aufnahmemodi, der die Empfindlichkeit der Nierencharakteristik um 10 Dezibel herabsenkt – für laute Instrumente oder Gesang. Die anderen beiden Modi sind die Charakteristiken normale Niere und Kugel. Der Umschalter für die Aufnahmemodi ist auch schon das einzige Bedienelement. Wie gesagt, steht bei dem Snowball Einfachheit im Vordergrund.
Audio-Technica AT2020USB+
Auch fast schon ein Veteran unter den USB-Mikrofonen ist das AT2020 USB+ von Audio-Technica. Verlässt man sich auf die rein technischen Daten, könnte man meinen, es wurde bereits abgehängt. Aber es macht auch heute noch eine gute Figur und beweist, dass Zahlen nicht alles sind. Allenfalls die Drehrädchen für die Kopfhörerlautstärke und das Mischverhältnis kommen ein bisschen altmodisch und umständlich daher. Die satte Aufnahmequalität kann sich allerdings sehen lassen.
Einziger Wermutstropfen ist das mickrige Tischstativ, welches das solide USB-Mikrofon nur bedingt stabil halten kann und Störgeräusche, wie Tippen, sehr leicht überträgt.
Samson Satellite
Als Aufnahmemöglichkeit für unterwegs eignet sich das mobile Samson Satellite. Mit seinen 330 Gramm Gewicht bewegt es sich eher im Mittelfeld, verfügt dafür aber über ein integriertes Tischstativ. Dadurch wird zusätzliches Gewicht sowie die Montage eingespart. Drei Standbeine werden ganz einfach an der Seite des Mikrofons ausgeklappt. Die Aufnahmequalität ist sehr hoch, wenn auch etwas empfindlich. Der Einsatz in lauteren Umgebungen ist also mit Vorsicht zu genießen.
Dank drei verbauter Elektret-Kondensatoren können drei verschiedene Richtcharakteristiken eingestellt werden: Niere, Kugel und Acht. Gerade letztere eignet sich dafür, um beispielsweise ortsunabhängig Interviews führen zu können. Eine sehr leichtgängige, geräuschlose Stummschaltung, eine Anzeige von Aufnahmespitzen (rote LED) und Unterstützung von iOS-Geräten sind weitere Schmankerl.
Shure MV5
Das Shure MV5 ist ein kleines Wunder in Sachen Größe und Gewicht. Mit nur 97 Gramm und nur 6,6 Zentimetern Höhe (mit Stativ 165 Gramm und 8,9 Zentimeter) ist es das leichteste und kleinste Mikrofon im Test. Leider kann ihm auch das zum Verhängnis werden. Denn sind USB- und Kopfhörerkabel hinten am Mikro angeschlossen, verändert sich der Schwerpunkt, und es droht sehr schnell umzukippen. Die Bedienelemente befinden sich sehr nah am Aufnahmebereich und Berührungen übertragen sich sofort auf die Aufnahme. Auch wenn es in Sachen Klang seinen Preis durchaus wert ist, so hat man Ende aufgrund anderer Faktoren leider nicht das Gefühl, ein hochwertiges Produkt in der Hand zu halten.
Razer Seiren Mini
Mit dem Seiren Minivon Razer gibt es eine günstigere und abgespeckte Version des von uns empfohlenen Seiren X. Zwar besticht es mit seiner kompakten Einfachheit, lässt jedoch viele essenzielle Funktionen missen. Wer auf der Suche nach einem simplen und mobilen Aufnahmegerät ist, könnte hier fündig werden. Allerdings gibt es keinerlei Bedienelemente oder Funktionen. Immerhin ist ein Schockdämpfer integriert. Die Aufnahme ist zwar solide, doch ein bisschen zu leise.
Trust GXT 232 Mantis
Das Trust GXT 232 Mantis hat uns nicht besonders gefallen. Der mitgelieferte Popschutz mag auf den ersten Blick ein tolles Feature sein, jedoch gestaltet sich die Montage recht fummelig – vor allem, wenn man das Gerät »mal eben« schnell ab- und wieder aufbauen möchte. In Kombination mit dem wackeligen Ständer und dem fest integrierten USB-Kabel macht die Anwendung keinen Spaß.
Als einziges Mikrofon im Test arbeitet es ausschließlich mit einer Kugelcharakteristik. Das führt leider dazu, dass es Stimmaufnahmen an Fülle mangelt. Auf dem Tischstativ befindet es sich nicht sehr nah am Mund, und der Ton klingt sehr blechern und relativ leise. Wird es an einem Mikrofonarm montiert und kann näher am Mund positioniert werden, klingt man immerhin verständlich. Hierfür ist jedoch eine zusätzliche Investition von Nöten.
So haben wir getestet
Alle Mikrofone werden unter denselben Bedingungen und zunächst ohne Zusatzsoftware des Herstellers getestet, um eine faire Vergleichbarkeit »out of the box« zu gewährleisten. Auf eventuelle Zusatzfunktionen nehmen wir dennoch entsprechend Rücksicht und weisen darauf hin. Angeschlossen werden die Mikrofone über einen USB-3.0-Anschluss an einem Windows-Computer, der mit dem sehr weitverbreiteten »High Definition Audio«-Codec eines Onboard-Soundchips von Realtek arbeitet.
Die Tischstative werden zwischen Tastatur und Monitor aufgebaut und zusätzlich an einem Mikrofonarm montiert. Wir haben verschiedene Texte von unterschiedlichen Positionen aus eingesprochen, Nahaufnahmen durchgeführt und unter üblicher Geräuschkulisse getestet (Tastatur- und Mausgeräusche, Hintergrundgespräche, Plosive und Zischgeräusche). Hierbei kamen die freie Audio-Software Audacity sowie Voice-Chat via Discord, Microsoft Teams und Zoom zum Einsatz.
Die wichtigsten Fragen
Welches USB-Mikrofon ist das beste?
Das beste USB-Mikrofon für die meisten ist unserer Meinung nach das Audio-Technica AT2040USB. Es liefert eine sehr gute Aufnahmequalität, ist top verarbeitet, einfach zu bedienen und das alles zu einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis, auch wenn es etwas teurer als unser vorheriger Testsieger ist. Wir haben aber auch Empfehlungen für alle, etwas weniger ausgeben möchte und nur ein einfaches Mikrofon für Online-Meetings suchen.
Wie viel kostet ein gutes USB-Mikrofon?
Einfache USB-Mikrofone für den Heimgebrauch gibt es schon ab 15 Euro, die Aufnahmequalität ist dabei allerdings fast immer unterdurchschnittlich, nicht zuletzt aufgrund eines meist deutlich hörbaren Grundrauschens. Brauchbare Geräte finden sich in der Regel im Bereich ab 50 Euro, wobei die Qualitätsunterschiede oft stark schwanken. Ab 100 Euro ist in der Regel gute Technik verbaut und die Mikrofone unterscheiden sich hauptsächlich in der Ausstattung. Wirklich sehr gute Aufnahmequalität gibt es ab 150 Euro und aufwärts, die Mikrofone erfordern oft aber auch etwas mehr Einarbeitung.
Wie kann ich meine eigene Stimme bei einem USB-Mikrofon hören?
Um die eigene Stimme beim Sprechen hören zu können, benötigen USB-Mikrofone einen Kopfhörerausgang, der Live-Monitoring bzw. Echtzeit-Monitoring unterstützt. Andernfalls muss das Tonsignal erst in der Aufnahmesoftware verarbeitet werden, was bei der Ausgabe zu einer verzögerten Wiedergabe führt. Beim Live-Monitoring wird das Signal verzögerungsfrei vom Mikrofon an den Kopfhörer weitergegeben. In der Regel wird dabei auch der Ton aus dem Computer übertragen. Einige Mikrofone bieten auch einen Mix-Balance-Regler an, über den die Stimme und der PC-Ton abgemischt werden können.
Welches Mikrofon brauche ich?
Gute Kondensatormikrofone zeichnen Stimmen in der Regel sehr detailliert auf. Durch die hohe Empfindlichkeit sind sie allerdings auch anfällig für Störgeräusche. Dynamische Mikrofone filtern Hintergrundgeräusche besser heraus und sorgen für eine tiefere, voluminösere Stimme, klingen manchmal aber auch etwas dumpf. Durch die geringere Empfindlichkeit muss der Mund näher an das Mikrofon rücken. Wenn man sich selbst über Kopfhörer sprechen hören will, muss das Mikrofon Live- bzw. Echtzeit-Monitoring unterstützen. Je nach Mikrofon benötigt man auch noch einen separaten Boom-Arm oder ein Stativ, um das Mikrofon daran festzuschrauben. Wenn du viel tippst, achte darauf, dass das Mikrofon zum Beispiel mit einer Mikrofonspinne vom Tisch entkoppelt ist, damit sich die Vibrationen nicht auf die Aufnahme übertragen.