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Der beste Lötkolben | Test 07/2025

Der beste Lötkolben | Test 07/2025

So gut wie jeder ist in der Lage, mit einem Lötkolben ein paar Kabel zu verlöten – dabei muss man nicht tiefer in die Materie der Elektronik eintauchen. Das ist auch der Grund, warum sich viele Leute einen Lötkolben zulegen.

Wir haben eine Vielzahl kabelgebundener, akkubetriebener und gasbetriebener Lötkolben getestet. Dabei haben wir besonders auf die Anforderungen privater Anwender geachtet, die sich bei der Kaufentscheidung noch unsicher sind.

Wir haben 19 Lötkolben aus verschiedenen Preisklassen getestet. Vier davon können wir besonders empfehlen.

Kurzübersicht

Testsieger

Ersa 30S 0340KD

Reduziert auf das Wesentliche, aber in Sachen Qualität nahezu konkurrenzlos: Der Ersa 30S überzeugt mit Spitzenleistung ohne Schnickschnack.

Test Lötkolben: Ersa 30S

Lötkolben kosten kein Vermögen. Daher ist es auch nicht schwer, ein paar Euro mehr zu investieren und auf Qualität zu setzen. Der Ersa 30S 0340KD ist ein solcher Qualitätslötkolben. Er wird zwar schlicht in einer Pappschachtel geliefert und kommt weder mit einem Ständer noch mit Zubehör, dafür wird jeder Qualitätstest mit Bravour bestanden.

Preistipp

Gallunoptimal GoSprint65

Mit 27 Millimetern ist der Gallunoptimal extrem schlank und liegt gut in der Hand.

Test Lötkolben: Gallunoptimal GOSprint65

Nicht ganz so hochwertig und mit Schwächen bei der Einhaltung der versprochenen Maximaltemperatur kann der Gallunoptimal GoSprint65 dennoch absolut überzeugen. Kaum ein Lötkolben ist so schlank und bringt zusätzlich eine Temperaturregelung mit.

Bester Akku-Lötkolben

Worx MakerX WX744.9

Der Worx MakerX wird zwar per Kabel mit Energie versorgt, bleibt dank externem Akku dennoch handlich und ermöglicht ausdauerndes, flexibles Arbeiten.

Test Lötkolben: WORX MakerX WX744.9

Nicht ganz ohne Kabel, aber dennoch mit Akku arbeitet der Worx MakerX WX744.9. Das macht ihn flexibel und überall einsatzbereit. Mit besten Ergebnissen konnte kein Akku-Lötkolben im aktuellen Test abschneiden, der Worx erzielt aber durchweg gute Ergebnisse und dank des großen Akkus bietet kein anderer eine solch lange Laufzeit.

Bester Gas-Lötkolben

Dremel VersaTip 2000-6

Mit bis zu 1200 °C eignet sich der Dremel VersaTip auch zum Hartlöten. Durch das mitgelieferte Zubehör ist er ebenso für Brandmalerei geeignet.

Test Lötkolben: Dremel VersaTip

Gas-Lötkolben konnten im Test nur mäßig überzeugen. Schuld daran ist offensichtlich die sehr hohe Temperatur, die die Lötspitze und das Umfeld stark erhitzt. Wiederum eigenen sich Gas-Lötkolben ohne Lötspitze dadurch aber auch zum Hartlöten. Dennoch hat der Dremel VersaTip 2000-6 beim Weichlöten recht gut abgeschnitten. Zu verdanken hat er das seiner hohen Qualität und der perfekt eingehaltenen Maximaltemperatur.

Vergleichstabelle

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Heiße Eisen: Lötkolben im Test

Um für sich den richtigen Lötkolben zu finden, ist es wichtig, die Grundlagen des Lötens zu kennen. Häufig wird über einen schlechten Lötkolben geschimpft, dabei wurde nur der falsche ausgewählt oder es wurden Grundlagen nicht beachtet.

Was ist Hartlöten und Weichlöten?

Beim Hart- und Weichlöten ist der Vorgang ziemlich identisch. Zwei Metalle werden erhitzt und mit dem heißen und verflüssigten Lot verbunden. Damit sich das Lot mit den beiden Metallen verbindet, ist ein Flussmittel erforderlich.

Der Unterschied liegt in der Arbeits­temperatur

Der große Unterschied liegt in der Arbeitstemperatur und damit verbunden auch im verwendeten Lot. Beim Hartlöten beträgt die Löttemperatur über 450 Grad. Das heißt, auch das Lot darf sich erst bei höheren Temperaturen, die durchaus bis zu 900 Grad betragen können, verflüssigen.

Anwendung findet das Hartlöten häufig bei Sanitärinstallationen, wenn eine höhere Beanspruchung vorliegt oder wenn durch Rohrleitungen Wasser mit Temperaturen über 110 Grad fließt. Private Anwender nutzen das Hartlöten eher seltener.

Weichlöten im Sanitärbereich

Im Privatbereich wird das Weichlöten hauptsächlich zum Löten von Kupferrohren genutzt. Kupferrohre und Fittinge reinigen, Flussmittel auftragen, erhitzen und Lötzinn bzw. Lötdraht zugeben. Einfacher ist eine sichere und wasserdichte Verbindung kaum herzustellen.

Der zweite große Anwendungsbereich ist die Elektronik und Elektrotechnik. Hier werden elektronische Bauteile auf Leiterplatten oder Kabelenden miteinander verlötet. Wobei das Verlöten von Kabelenden auch von jedem Laien zu meistern ist. Es bedarf weder großer Fachkenntnisse noch teurer Werkzeuge.

Welcher Lötkolben sollte es sein?

Je nach Einsatzgebiet unterscheiden sich Lötkolben in ihrer Größe, Leistung und auch Funktionsweise. In unserem Test beschränken wir uns hauptsächlich auf Lötkolben für den Elektronik-/Elektrotechnik-Bereich und möchten hier einige Varianten vorstellen.

Lötpistolen sind für kurze Reparaturen gedacht

Bei Lötpistolen ist die Lötspitze selbst auch das Heizelement und wird von einem hohen Strom durchflossen, der den Heizwedel binnen weniger Sekunden aufheizt. Lötpistolen sind daher für den schnellen und kurzen Einsatz bei Reparaturarbeiten gedacht.

Für den Privatanwender sind sie eher selten geeignet, da sie deutlich größer und damit unhandlicher sind. Lötpistolen sind auch nur für kurze Einsätze und keinen Dauerbetrieb gedacht.

Niemals Kabelenden verzinnen, die anschließend mechanisch gehalten werden. Das Lot ist relativ weich, verformt sich und bietet keinen sicheren Kontakt mehr.

Elektrische Lötkolben gibt es in unterschiedlichen Varianten und nutzen häufig kabelgebunden das 230-Volt-Stromnetz. Sie besitzen ein Heizelement, welches sich in oder um der Lötspitze drumherum befinden kann. Die Wärme wird also, anders als bei Lötpistolen, auf die Lötspitze übertragen.

Kabelgebundene elektrische Lötkolben sind in den meisten Fällen recht einfach aufgebaut und daher auch günstig zu haben. Es gibt sie je nach Anwendungsfall in verschiedenen Größen und unterschiedlichen Leistungen. Meist erreichen sie Temperaturen zwischen 200 und 550 Grad.

Mobile Akku-Lötkolben

Akku-Lötkolben gehören ebenfalls zu den elektrischen Lötkolben und funktionieren im Grunde auch so. Die Energieversorgung des Heizelementes kommt allerdings von einem Akku, wodurch Akku-Lötkolben zwar dicker und schwerer sind, aber nur bedingt leistungsfähiger.

Akku-Lötkolben erreichen in den meisten Fällen dieselben Temperaturen wie kabelgebundene Lötkolben, können diese jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum halten. Mit einem größeren Akku erhöht sich zwar die Nutzungsdauer, aber eben auch das Gewicht.

Lötkolben Test: Test Loetkolben Toolcraft Lwk920 03
Je nach Größe des Akkus können Akku-Lötkolben handlich klein ausfallen. Meist sind sie aber dicker als kabelgebundene Lötkolben.

Vor- und Nachteile der Gas-Lötkolben

Gas-Lötkolben sind wie Akku-Lötkolben flexibel einsetzbar. Es gibt kein hinderliches Kabel, es wird keine Steckdose und nicht mal Strom benötigt. Mit einfachem Feuerzeuggas können sie schnell und überall »aufgeladen« werden. Das macht sie enorm mobil.

Nachteilig kann sich dagegen der Vorratsbehälter auswirken. Je größer dieser ist, desto länger kann der Gas-Lötkolben genutzt werden. Allerdings macht ein großer Tank den Lötkolben auch unhandlich. Das gilt auch für die Konstruktion zur Erhitzung der Lötspitze, die deutlich dicker als bei elektrischen Lötkolben ausfällt.

Ebenso beeinträchtigen die Bedienfunktionen die Handhabung. Neben der Regulierung der Gasmenge benötigen Gas-Lötkolben noch einen Auslöser für die Piezo-Zündung und häufig eine Arretierung des »Gashebels«. Eine schlanke und ergonomische Griffform ist daher selten möglich.

Möglich sind dafür enorm hohe Temperaturen. Ohne Lötspitze können diese bei Gas-Lötkolben durchaus über 1000 Grad erreichen und dadurch auch zum Hartlöten kleiner Bauteile verwendet werden.

Genau darin liegt aber auch ein Risiko, wie wir im Test selbst feststellen mussten. Die Hitze des Gasbrenners wird auf die Lötspitze geblasen und dann durch ein seitliches Loch unterhalb der Lötspitze abgeführt. Man sollte beim Löten daher aufpassen, wohin die kleine Öffnung zeigt.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben 06
Das heiße, verbrannte Gas wird auf die Lötspitze und anschließend durch ein Loch abgeleitet.
Lötkolben Test: Test Loetkolben 0
Zeigt dieses nach unten, wird beim Ablegen die Unterlage ziemlich heiß.
Lötkolben Test: Test Loetkolben 07
Auch beim Löten kann die heiße Abluft einige Schäden verursachen.

Was passiert beim Löten?

Das Löten ist wie das Schweißen ein thermisches Verfahren, um Stoffe miteinander zu verbinden. Anders als beim Schweißen werden die Grundwerkstoffe – also die zu verbindenden Materialien – aber nicht verflüssigt. Sie werden lediglich erhitzt und mithilfe einer leicht schmelzbaren Metalllegierung (Lot) verbunden.

Verbindung per Legierung

Das hat den Vorteil, dass auch verschiedene Metalle mit verschiedenen Schmelztemperaturen miteinander verbunden werden können. Entscheidend ist, dass sich das Lot mit beiden Materialien verbindet und somit das Bindeglied bildet. Eine solche Verbindung ist daher nur so fest wie das verwendete Lot.

Lötzinn sorgt für die Verbindung

Bleifreies Lötzinn enthält kein giftiges Schwermetall. Bleihaltiges Lötzinn ist jedoch einfacher zu verarbeiten und gut für Anfänger geeignet.

Im Bereich des Weichlötens gibt es keine so großen Unterschiede beim Lötzinn. Grundlegend wird in bleihaltiges und bleifreies Lötzinn unterschieden.

Bleihaltiges Lötzinn sollte möglichst immer seltener zum Einsatz kommen, das (wie der Name schon sagt) das giftige Schwermetall Blei enthält. Unterschieden wird hierbei in die wahnsinnig griffigen Bezeichungen »Sn60Pb40« und »Sn63Pb37«. Die etwas unterschiedliche Zusammensetzung von Zinn und Blei sorgt für etwas unterschiedliche Arbeitstemperaturen.

Während »Sn60Pb40« bei 183 Grad breiartig und erst bei 191 Grad flüssig wird, ändert »Sn63Pb37« seinen Aggregatzustand bei 183 Grad eher schlagartig zwischen fest und flüssig. Diese Eigenschaft und die geringeren Arbeitstemperaturen erleichtern gerade Anfängern den Umgang mit dem Lötkolben.

Das bleifreie Lötzinn besteht aus unterschiedlichen Mischungen aus Zinn, Silber, Gold und/oder Kupfer. Daher schwanken die Arbeitstemperaturen von 218 bis 230 Grad. Mit einem höheren Anteil an Silber verbessert sich die Fließeigenschaft, der Umgang mit bleifreiem Lötzinn ist aber dennoch etwas schwieriger.

Lötkolben Test: Img
Lötzinn gibt es bleifrei (links) und mit Blei (rechts). Auch das Flussmittel ist häufig schon enthalten.

Vorsicht beim falschen Flussmittel!

Ebenso wichtig wie das Lot ist das Flussmittel. Dieses befreit die Lötstellen von Fett und Korrosion. Denn nur bei wirklich blanken und sauberen Oberflächen verbindet sich das Lot bestmöglich mit den Metallen. Welches Flussmittel eingesetzt wird, hängt im groben als erstes von der Art der Lötverbindung ab.

Lötwasser und Lötfett sind säurehaltig und sehr aggressiv

Lötwasser und Lötfett sind säurehaltig und sehr aggressiv. Sie kommen bei korrodierten Oberflächen zum Einsatz und werden beispielsweise beim Löten von Dachrinnen genutzt. Wichtig ist eine abschließende gründliche Reinigung, da die enthaltende Säure auch später noch zu Korrosion führen kann.

Kolophonium ist ein Baumharz und natürliches Flussmittel. Allerdings ist der Aggregatzustand fest und verflüssigt sich erst unter Hitze. Es eignet sich daher hauptsächlich für Kabelenden und Bauteile, die in das verflüssigte Kolophonium eingetaucht werden können. Es wird aber auch als Seele in Lötdraht eingearbeitet.

Flussmittel »No-Clean« kommen gerade in der Elektronik zum Einsatz. Da viele Flussmittel Rückstände hinterlassen, die korrodierend wirken oder gar leitend sind, müssen diese entfernt werden. No-Clean-Flussmittel hinterlassen passive Rückstände, die nicht beseitigt werden müssen. Daher No-Clean.

Den richtigen Lötkolben kaufen

Klar ist, wer mobil arbeiten möchte, der sollte zu einem Gas- oder Akku-Lötkolben greifen. In den meisten Fällen ergeben solche Geräte aber auch nur dann Sinn. Geht es um den Arbeitsplatz, liefert ein kabelgebundener Lötkolben einfach die konstantere Leistung und muss vor allem nicht nachgeladen werden.

Lötkolben für Brandmalerei

Lötkolben können nicht nur zum Löten elektrischer Bauteile genutzt werden. Mit der erzeugten Hitze lässt sich Styropor schneiden und Holz dekorativ »bemalen«. Hierfür gibt es zwar spezielle Brennkolben, diese unterscheiden sich im Grunde aber nur Lieferumfang und durch verschiedene Spitzen zu Brandmalen.

Wer einen Lötkolben für die Brandmalerei nutzen möchte, sollte einen möglichst schlanken und leichten Lötkolben kaufen, der auch nach längerer Zeit noch bequem zu halten ist. Ebenso praktisch ist eine Temperatureinstellung, damit sich die Brenntemperatur dem Holz anpassen lässt.

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Brandmal-Lötkolben bringen meist ein Sortiment an verschiedenen Aufsätzen mit.

Lötkolben vs. Lötstation

Für einfache Lötarbeiten, wie das Verbinden von Kabeln, reicht der klassische Lötkolben absolut aus. Mehr als 20 Euro muss man dafür wirklich nicht investieren. Wer hierbei noch Wert auf Qualität und eventuell eine deutsche Produktion legt, investiert eventuell das Doppelte.

Wer häufig lötet, sollte eine Station kaufen

Wer jedoch häufiger zum Lötkolben greift und vor allem auch auf Leiterplatten lötet, der sollte lieber zu einer Lötstation greifen. Sie vereint gleich mehrere Vorteile. Zum einen arbeiten sie meist mit einer Kleinspannung, was die Kabelverbindung dünner und dadurch den Lötkolben handlicher macht, und sie bringen eine stabile Ablage mit.

Der wohl größte Vorteil von Lötstationen liegt jedoch in der Temperatursteuerung. Diese bieten nur wenige Lötkolben und in den meisten Fällen arbeiten sie nicht so genau wie bei einer guten Lötstation. Warum die Kontrolle der Löttemperatur so wichtig ist, erklärt der nächste Absatz.

Leistung und Aufheizzeit

Ist die Aufheizzeit wirklich wichtig? Im Reparaturdienst geht es um kurze Arbeitszeiten und klar muss da ein Lötkolben schnell einsatzbereit sein. Daher greift man hier auch häufig zu einer Lötpistole und auch Gas-Lötkolben erreichen schnell die erforderliche Hitze.

Im privaten Bereich hat man doch merklich mehr Zeit und es geht nicht um eine Minute mehr oder weniger. Einen Lötkolben mit höherer Leistung für eine kürzere Aufheizzeit zu kaufen, ist daher der falsche Weg.

Je größer die Lötstellen, desto schneller kühlt der Kolben aus

Bei der Leistung geht es eher darum, was gelötet wird und wie groß die zu lötenden Stellen sind. Je größer die Stellen sind, die erhitzt werden müssen, desto mehr kühlt der Lötkolben bei Kontakt aus und muss schnell wieder auf Temperatur gebracht werden. Dazu benötigt es Leistung.

Sollen dagegen nur feine Bauteile und Kabel verlötet werden, reicht ebenso eine geringere Leistung aus, die die Bauteile auch nicht überhitzt.

Lötstationen können die Problematik mit einer Temperatursteuerung etwas relativieren. Sie heizen die Lötspitze nur bis zur gewünschten Temperatur auf – wird die Wärme aufgrund von großen Kontaktflächen abgegeben, heizen sie nach. Das machen sie allerdings nur, wenn es wirklich erforderlich ist.

Aber auch für Lötstationen gilt – wird mehr Wärmeleistung abverlangt, als zur Verfügung steht, sind sie überfordert. Die Gefahr einer Überhitzung von Bauteilen besteht dank der Temperatursteuerung dafür weniger.

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Lötspitzen können unterschiedlich befestigt sein. Diese werden mit einem Überwurf aufgesetzt und gesichert.

Die Lötspitze überträgt die Wärme

Bei Lötspitzen wird zwischen zwei grundlegenden Varianten unterschieden, wobei die älteren reinen Kupfer-Lötspitzen kaum noch anzutreffen sind. Sie reagieren mit dem Zinn, werden verbraucht und müssen mechanisch nachgearbeitet werden.

Stattdessen werden im Elektronikbereich inzwischen fast nur noch sogenannte Dauerlötspitzen verwendet. Sie bestehen aus einem beschichteten Kupferkern und sind in den meisten Fällen bereits verzinnt. Der hintere Teil der Lötspitzen wird zumeist verchromt, um ihn vor Korrosion zu schützen.

Alle unsere Testkandidaten besitzen eine oder mehrere Dauerlötspitzen, die größtenteils bereits verzinnt sind.

Reinigung der Lötspitze

Lötspitzen immer reinigen und neu mit Lot benetzen!

Das große Problem der Lötspitzen ist, dass sie an der Oberfläche oxidieren (werden schwarz) und dann kein Lot mehr aufnehmen können. Begünstigt wird das Oxidieren, wenn die Lötspitze sehr heiß ist, mechanisch belastet wird oder sich kein Lot an der Spitze befindet.

Gereinigt werden kann die Lötspitze auf unterschiedlichen Weisen. Die häufigste ist wahrscheinlich Metallwolle, die vielen Lötständern beiliegt. Darin wird die Lötspitze etwas eingetaucht und gegebenenfalls ein wenig gedreht. Der Lötkolben sollte allerdings nicht zu tief eingetaucht werden, um die hintere Beschichtung nicht zu beschädigen.

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Lötspitzen können an einem feuchten Schwamm oder in »Messing-Wolle« gereinigt werden.

Alternativ und gerade bei größeren Lötkolben ist die Reinigung mit einer Bürste sinvoll. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, immer eine Messing- und niemals eine Stahlbürste zu nutzen.

Ebenfalls schnell und einfach ist die Reinigung mit einem feuchten Cellulose-Schwamm. An diesem wird die Lötspitze kurz abgestreift und sofort neu verzinnt. Der Schwamm sollte jedoch nur feucht und nicht nass sein. Wasser führt zu Korrosion und kühlt die Lötspitze ab, wodurch sie nicht sofort wieder verzinnt werden kann.

Unser Favorit

Testsieger

Ersa 30S 0340KD

Reduziert auf das Wesentliche, aber in Sachen Qualität nahezu konkurrenzlos: Der Ersa 30S überzeugt mit Spitzenleistung ohne Schnickschnack.

Test Lötkolben: Ersa 30S

Als Testsieger muss man nicht immer die meiste Leistung haben, die heißeste Lötspitze oder das umfangreichste Gesamtpaket liefern. Der Ersa 30S 0340KD kommt beispielsweise in einer Pappschachtel und bringt gar kein weiteres Zubehör mit.

Natürlich haben wir beim Test der Lötkolben auch auf die Verpackung und das Zubehör geachtet und für die Pappschachtel oder die fehlende Ablage gab es auch für den Ersa 30S 0340KD einen Punktabzug. Da aber ansonsten alle weiteren Testkriterien mit Bravour meisterte, erreichte er die höchste Punktzahl.

Bewährte Qualität

Wer sich mit Lötkolben auseinandersetzt, kommt früher oder später nicht an Ersa vorbei. »Made in Germany« ist hier nicht nur Werbung, sondern auch zu spüren.

Der Kunststoff des Griffstückes fühlt sich massiv und keinesfalls spröde an. Dazu ist die Oberfläche für einen sicheren Halt spürbar angeraut. Im vorderen Bereich, wo die Finger den Lötkolben halten, sorgen weitere Rillen für noch besseren Grip.

Weitere Qualitätsmerkmale zeigen sich im Detail. Das Gehäuse ist verschraubt, lässt sich leicht öffnen, und ebenso einfach kann das Kabel getauscht werden. Ein Blick ins Innere zeigt einen erstklassigen Anschluss der Leitungen, Aderendhülsen und es wurde sogar darauf geachtet, dass der Anschluss der Erdung etwas länger ist. Wertarbeit!

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 01
Sieht schnörkellos aus, funktioniert aber top: Der Testsieger Ersa 30S 0340KD.
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Schlank und mit angerauter Oberfläche liegt der Ersa perfekt in der Hand.
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Außen »hui« und innen »pfui«? Nicht bei Ersa. Auch im Inneren zeigt sich perfekte Qualitätsarbeit.

Ablage oder nicht?

Ja, für die fehlende Ablage hat der Ersa einen Punktabzug bekommen. Aber ist die beim Ersa 30S 0340KD wirklich nötig? Als einziges Zubehör liegt eine Gummimanschette bei, die im vorderen Bereich auf den Lötkolben gezogen werden kann.

Zum einen schützt diese vor zu viel Hitze und zum anderen lässt sich der Lötkolben damit einfach auf dem Tisch ablegen. Die Lötspitze hat einen ausreichenden Abstand zum Untergrund und da die Manschette rundherum geht, kann auch nichts umkippen. Dank einer eckigen Form kann der Lötkolben nicht mal wegrollen.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 04
Je nach Bedarf kann eine Gummi-Manschette als Schutz und zur Ablage angebracht werden.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 06
Damit ist kein extra Ständer nötig und der Lötkolben liegt sicher.

Pro und Contra der Lötspitze

Nachdem einige Lötkolben getestet wurden, gefällt das System mit Überwurf zur Befestigung der Lötspitze am besten. Dank der hohlen Lötspitze liegt dabei das Heizelement direkt im Inneren der Lötspitze. Effektiver lässt sich die Wärmeübertragung kaum umsetzen.

Der Ersa 30S 0340KD verfügt nicht über eine solche Lötspitze und setzt auf ein sehr altes System, bei dem die Lötspitze einfach eingesteckt und mit einer Schraube gesichert wird. Ist das jetzt schlecht?

Hier passt die Hersteller­angabe

Besser oder effektiver ist die Wärmeübertragung des Systems sicher nicht, aber im Test gab es nichts auszusetzen. Es dauert zwar fast zwei Minuten, bis die Lötspitze einsatzbereit ist – aber bei keinem anderen Lötkolben im Test konnten wir exakt die Temperatur an der Lötspitze messen, die der Hersteller auch angegeben hat. Was will man mehr?

Positiv an der Art der Befestigung ist auf jeden Fall, dass viele Lötkolben sie verwenden und sich der Nachkauf von Lötspitzen sehr einfach gestaltet. Dabei ist man auch an keinen speziellen Hersteller gebunden.

An der Lötspitze selbst gibt es absolut nichts auszusetzen. Sie wird verzinnt geliefert und nimmt Lötzinn erstklassig an. Auch eine Reinigung mit Metallwolle oder einem feuchten Schwamm ändert nichts am guten Annahmeverhalten.

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Die Lötspitze ist bereits verzinnt und nimmt weiteres Lötzinn perfekt an.
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Ob die einfache Befestigung der Lötspitze gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden.

Ersa 30S 0340KD im Testspiegel

Auch TopRatgeber24.de hat Lötkolben verglichen und setzt den Ersa 30S 0340KD auf Platz 3 mit der Note 1,6. Geschlagen geben muss er sich jedoch nur zwei weiteren Lötkolben von Ersa.

»Der Ersa 30 S 0330KD wurde in unserem brandaktuellen Lötkolben Vergleich 2025 unter die Lupe genommen. Ein Gutes Resultat konnte das Produkt zum Schluss erzielen: Das reicht mit einer Note von 1,6 für den 3. Platz in unserem Lötkolben.«

Alternativen

Preistipp

Gallunoptimal GoSprint65

Mit 27 Millimetern ist der Gallunoptimal extrem schlank und liegt gut in der Hand.

Test Lötkolben: Gallunoptimal GOSprint65

Qualität hat ihren Preis, das ist klar. Aber nicht immer muss es das Beste vom Besten sein. Wer nicht im Dauerbetrieb lötet und trotzdem etwas Komfort möchte, der kann durchaus zum Gallunoptimal GoSprint65 greifen und die Vorzüge einer Temperaturregelung genießen.

Eingangs heißt es, dass Qualität ihren Preis hat – und betrachtet man den Preis des Gallunoptimal GoSprint 65, müsste man davon ausgehen, dass die Qualität nicht gut sein kann. Dem ist aber gar nicht so.

Äußerlich gibt es am GoSprint wirklich nichts, was auf eine mindere Qualität hinweisen würde. Er ist sauber verarbeitet und das Feld zur Temperatursteuerung sitzt wirklich akkurat an seinem Platz. Da sind keine Lücken und da ist auch kein überschüssiger Kleber zu sehen. Würde der Lötkolben das Doppelte kosten, würde der Preis auch passen.

Die Lötspitze ist bereits verzinnt

Gleiches gilt für die Lötspitze, die wirklich jeden Cent wert ist. Sie wird bereits verzinnt geliefert und nimmt das Lötzinn sehr gut an. Während das bei einigen nach einer Reinigung nicht mehr der Fall ist, ändert sich beim GoSprint auch danach nichts daran.

Sehr gut gefällt uns, dass Lötspitzen mit Überwurf verwendet werden. Einerseits nehmen sie die Wärme direkter und schneller auf, andererseits bieten das mehrere Hersteller an und Ersatz lässt sich sehr einfach finden. Nötig ist das allerdings nicht sofort, denn es liegen drei Lötspitzen in unterschiedlichen Durchmessern bei.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 01
Zum Lieferumfang des GoSprint gehören drei Lötspitzen und eine sehr einfach Ablage.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 03
Die Lötspitzen sind vorverzinnt und nehmen das Lötzinn sehr gut an.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 02
Sie stecken direkt auf dem Heizelement, was die Wärmeübertragung optimiert.

Die Temperaturregelung des Gallunoptimal GoSprint 65 erfolgt digital und pro Tastendruck in Schritten von 25 Grad. Werden die +/- Tasten gedrückt gehalten, ist auch eine Verstellung in Einzelschritten möglich.

Zusätzlich gibt es weitere Funktionen, die sich durch die Menü-Taste (Power) aufrufen lassen. So lässt sich die Einheit von Celsius auf Fahrenheit umstellen, eine Temperaturkompensation vornehmen oder der automatische Bereitschaftsbetrieb aktivieren und deaktivieren.

Eine Temperaturanpassung sollte auf jeden Fall vorgenommen werden, denn im Test zeigte unser Messgerät statt der versprochenen 480 lediglich 440 Grad an. Die Einstellung von 250 Grad passt mit 244 Grad wiederum ganz gut. Offenbar reichen die 65 Watt doch nicht ganz für 480 Grad. Wir haben auch nur eine Leistungsaufnahme von 54 Watt gemessen.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 04
Wird nur der Stecker eingesteckt, bleibt der Lötkolben erst mal kalt.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 05
Nach dem Einschalten und der Temperatureinstellung zeigt das Display die aktuelle Temperatur an.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 07
Fast unbeeindruckt zeigt sich davon der Griff.

Qualitativ ist dem Gallunoptimal GoSprint 65 sein günstiger Preis nicht anzumerken. Er nimmt zwar etwas weniger Leistung auf als angegeben und die versprochene Temperatur von 480 Grad wird nicht erreicht, aber die Temperatureinstellung funktioniert super und auch die Lötspitze kann vollends überzeugen.

Bester Akku-Lötkolben

Worx MakerX WX744.9

Der Worx MakerX wird zwar per Kabel mit Energie versorgt, bleibt dank externem Akku dennoch handlich und ermöglicht ausdauerndes, flexibles Arbeiten.

Test Lötkolben: WORX MakerX WX744.9

Ein Akku-Lötkolben mit Kabel klingt schon etwas komisch. Dennoch beweist der Worx MakerX744.9, dass genau diese Variante so einige Vorteile mit sich bringt.

Der Worx MakerX WX744.9 beinhaltet die Bezeichnung MakerX, die bei Worx für ganz spezielle Werkzeuge steht. Hierbei handelt es sich um Akku-Werkzeuge, die dennoch keinen integrierten Akku besitzen. Sie nutzen einen großen 18-Volt-Akku und sind per HubX-Adapter damit verbunden.

Die Idee gefällt, denn dadurch lassen sich kleine Geräte nutzen, die dennoch über eine ordentliche Akkuleistung verfügen. Man muss halt nur damit leben, dass es ein Kabel zwischen Akku und Akku-Werkzeug gibt.

48 Minuten Dauerbetrieb möglich

Auf diese Weise schafft es der Worx MakerX WX744.9 aber eben, nicht größer und schwerer als ein kabelgebundener Lötkolben zu sein und dennoch bis zu 48 Minuten im Dauerbetrieb durchzuhalten. Das wäre mit einem integrierten Akku unvorstellbar.

Aber das ist es natürlich nicht alleine, was den WX744.9 auszeichnet. Sehr praktisch ist, dass es ihn als Einzelgerät oder im Set mit Akku und anderen Geräten gibt. Uns liegt beispielsweise das Set mit Lötkolben und Multifunktionswerkzeug vor. Die Zusammenstellung ist praktisch, wurde in diesem Fall aber nicht mit bewertet.

Auch in puncto Qualität kann der Worx-Lötkolben auftrumpfen. Das Material fühlt sich wertig an und es sind weder Grate noch scharfe Kanten zu finden. Er ist sehr schlank, besitzt eine geriffelte Oberfläche und liegt damit ausgesprochen gut in der Hand.

Dass sich am Lötkolben noch ein Kabel befindet, stört im Grunde nicht. Auch wenn es ziemlich stabil und etwas störrisch ist. Mit Gewebe ummantelt, wirkt aber auch das sehr hochwertig.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 01
Geliefert wurde der Worx WX744.9 im Set mit einem Multifunktionswerkzeug, was aber nicht in die Bewertung einfließt.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 02
Rein zum Lötkolben gehören diverse Brennaufsätze und eine Silikonhülle.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 04
Das Kabel wird nur angesteckt und leider nicht gesichert.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 08
Die beigelegte Ablage dürfte allerdings gern etwas größer und schwerer sein.

Das Einschalten des Worx MakerX WX744.9 ist auf den ersten Blick etwas umständlich, was aber an der flexiblen Nutzung des Akkusystems liegt.

Als Erstes muss der Akku am Adapter eingeschaltet und das Stellrad auf Maximum gedreht werden. Bei anderen Werkzeugen dient die Einstellung als Drehzahlregulierung, der Lötkolben bekommt die volle Leistung und wird am Gerät reguliert.

Ehe aber die Temperatur geregelt werden kann, muss letztendlich auch der Lötkolben noch eingeschaltet werden. Dazu muss man die Power-Taste etwas länger drücken und dann die gewünschte Temperatur einstellen. Nach einer Weile wechselt die Anzeige und zeigt statt der eingestellten die aktuelle Temperatur an.

Die Temperatur kommt fast an die Hersteller­angabe heran

Die kommt nach einer gewissen Betriebszeit auch tatsächlich fast an die Herstellerangabe heran. Gerade mal 15 Grad fehlen. Und auch der Versuch mit 150 Grad weist mit 17 Grad eine ähnliche Abweichung auf. Leider muss man diese im Kopf behalten, denn eine Korrekturfunktion gibt es leider nicht.

Dafür gibt es eine automatische Stand-by-Funktion, die den Lötkolben nach fünf Minuten ohne Bewegung automatisch auf 200 Grad abkühlen lässt. Das Display zeigt dann SLP für sleep – schlafen.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 03
Zum Einschalten muss am Adapter die Taste betätigt und das Stellrad auf Maximum gedreht werden.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 06
Anschließend erfolgt ein weiterer Tastendruck am Lötkolben.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 07
Erst dann lässt sich die Temperatur einstellen oder wird die aktuelle Temperatur angezeigt.

Als Gesamtpaket gefällt uns der Worx MakerX WX744.9 sehr gut, und den Akku auszulagern ist eine sehr gute Idee. Nur die Lötspitze benötigt etwas mehr Liebe, denn nach der Reinigung möchte sie das Lötzinn nicht mehr so recht annehmen.

Bester Gas-Lötkolben

Dremel VersaTip 2000-6

Mit bis zu 1200 °C eignet sich der Dremel VersaTip auch zum Hartlöten. Durch das mitgelieferte Zubehör ist er ebenso für Brandmalerei geeignet.

Test Lötkolben: Dremel VersaTip

Der Dremel VersaTip 2000-6 gehört zu den Urgesteinen der Gaslötkolben und hat sich nicht grundlos über einen langen Zeitraum bewährt. Auf Amazon bringt er es immerhin auf über 11.000 Bewertungen, die überwiegend sehr positiv ausfallen.

Bei Gaslötkolben gibt es immer mehrere Bedieneinheiten. Das Gas muss aktiviert werden, sich einstellen lassen, die Piezo-Zündung muss aktiviert werden und eine Sicherheitsvorkehrung vor Fehlzündungen sollte es möglichst auch noch geben.

Sicherheit wird hier groß geschrieben

Das ist reichlich viel, und Dremel hat das nach unserer Meinung am besten umgesetzt. Wie bei einem Feuerzeug wurde die Gasdüse mit der Piezo-Zündung kombiniert und damit die nicht aus Versehen ausgelöst werden kann, ist auch eine Sicherheitssperre integriert.

Um den Dremel VersaTip 2000-6 zu starten, wird daher nur der Daumen benötigt. Mit der Kuppe wird die kleine Verriegelung weggedreht und die Bewegung nach unten öffnet das Gas und löst die Piezo-Zündung aus. Mit etwas Übung geht das ganz fix und man denkt über den Bewegungsablauf gar nicht mehr nach.

Für den Dauerbetrieb muss anschließend nur noch ein Hebel umgelegt werden, der sich ebenfalls mit einem Finger derselben Hand erreichen lässt. Jetzt kann man den Einschalthebel loslassen und der Gas-Lötkolben hält dauerhaft die Flamme.

Allerdings sollte die Gasmenge deutlich herunterreguliert werden. Der VersaTip erreicht bereits nach 22 Sekunden seine Betriebstemperatur und problemlos 555 Grad (gemessen). Damit wurden die Herstellerangaben mehr als erfüllt. Ohne Lötspitze würde er sogar bis zu 1.200 Grad erreichen.

Offenbar bekommt aber genau diese Hitze den Lötspitzen nicht so recht. Alle drei getesteten Gas-Lötkolben haben ein Problem – die Lötspitze nimmt das Lötzinn nicht richtig an. Selbst wenn es im Auslieferungszustand noch funktioniert, gibt es nach der ersten Reinigung der Spitze Probleme damit.

Die Lötspitze kommt verzinnt

Leider ist davon auch der Dremel VersaTip 2000-6 nicht ausgenommen. Die Lötspitze kommt verzinnt und nimmt das Lötzinn gut an – und nach der ersten Reinigung nur noch stellenweise.

Ebenfalls schade ist, dass zum Wechsel der Lötspitze Werkzeug erforderlich ist. Gerade ältere Modelle benötigen zwar auch einen Schraubendreher dafür, beim VersaTip sind es aber zwei kleine Gabelschlüssel. In den meisten Fällen lässt sich die Spitze aber auch mit einem Schlüssel lösen.

Positiv ist zumindest, dass sich die Lötspitzen problemlos nachkaufen lassen und man dafür nicht mal an den Hersteller von Dremel gebunden ist.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Dremel Versatip 06
Zum Wechsel der Lötspitze werden leider zwei Gabelschlüssel benötigt.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Dremel Versatip 07
Ohne Lötspitze erreicht der Lötkolben über 1.000 Grad und kann mit unterschiedlichen Aufsätzen genutzt werden.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Dremel Versatip 08
Den Gashebel als Ständer zu nutzen ist zwar praktisch, aber leider etwas wackelig.

Gaslötkolben haben ihre Eigenheiten und es bedarf schon ein wenig Gewohnheit, sie zum Weichlöten zu nutzen. Gefährlich ist auf jeden Fall das seitliche Loch unterhalb der Lötspitze, aus dem extrem heiße Luft strömt.

Wer jedoch die absolute Unabhängigkeit und gute Ausdauer der Gas-Lötkolben mag, der wird sich damit arrangieren und findet im Dremel VersaTip 2000-6 ganz sicher einen guten Begleiter. Zumindest hat er uns unter den getesteten Gas-Lötkolben am besten gefallen.

Außerdem getestet

Fanttik T1 Max

Test Lötkolben: Fanttik T1 Max

Schade, schade, schade … Der Akku-Lötkolben Fanttik T1 Max kann wirklich beeindrucken. Das fängt bei einer erstklassigen Verarbeitung an und geht über eine einfache Bedienung bis zu einer extrem kurzen Aufheizzeit.

Besonders überrascht hat aber die technische Ausstattung, die genau erkennt, wann der Lötkolben genutzt wird und wann nicht. Ist er in Ruheposition, verfällt er in den Stand-by-Modus und ist blitzschnell wieder einsatzbereit, sowie er in die Hand genommen wird. Der Hersteller verspricht eine Nutzungsdauer von 60 Minuten, meint damit aber eine durchgängige Temperaturhaltung. Mit den Pausenzyklen dürfte die Nutzungsdauer mehrere Stunden betragen.

Wem das nicht reicht, der schließt einfach das USB-Ladekabel an und kann damit unbegrenzt löten. Das funktioniert auch, weil der Griffbereich auch im Dauerbetrieb noch verhältnismäßig »kühl« bleibt.

Gibt es da einen Haken? Ja, sogar eine ziemlich großen. Eine Temperatursteuerung ist toll, wenn aber die Lötspitze satte 100 °C heißer ist als eingestellt, dann können wir das dem Fanttik trotz der positiven Eigenschaften nicht durchgehen lassen. Nicht jeder hat nun mal entsprechende Messgeräte zu Hause, und schnell wird eine Reparatur umsonst, weil ein Bauteil überhitzt wurde.

LeaderPro FSK-90

Test Lötkolben: LeaderPro FSK-908

Günstige Lötkolben gibt es wie Sand am Meer und irgendwie sind sie sich auch alle sehr ähnlich. Ähnlich vor allem darin, dass sie alle irgendwelche kleinen Makel haben. Mal passt die Verarbeitungsqualität nicht, mal ist das Kabel zu dick oder steif, stimmt die Temperatureinstellung nicht … Irgendwas ist immer und es fällt schwer, eine günstige Empfehlung zu geben.

Der Lötkolben beziehungsweise das Lötkolben-Set LeaderPro FSK-908 reiht sich genau in diese Riege ein. Wie bei sehr vielen solcher günstigen Lötkolben gibt es ein kleines Display und zwei Tasten, mit denen sich die gewünschte Temperatur (meist zwischen 180 und um die 500 °C) einstellen lässt. Beim LeaderPro sind es zufällig sogar genau die 180–500 °C.

Diese wird beim LeaderPro zwar erst zögerlich nach 40 Sekunden erreicht, stimmt dann nach unserer Messung ziemlich genau. Angenehm ist die Arbeit damit ebenso, da das Kabel 140 cm lang und angenehm flexibel ist. Wie bei den anderen Modellen sollte man es mit der Arbeitszeit aber nicht übertreiben, denn bereits nach zehn Minuten wird es im vorderen Bereich ziemlich warm.

Beizkna P936

Test Lötkolben: Beizkna P936

Schlank, vorn am Griff eine Gummimanschette, die nach 10 Minuten warm wird, zwei kleine Tasten, um die gewünschte Temperatur einzustellen, und ein kleines Display, auf dem die Temperatur angezeigt wird. Das alles gibt es zu einem ausgesprochen günstigen Preis, bei dem man nicht weiß, wie lange ein solcher Lötkolben halten soll.

Echte Gedanken muss man sich aber wirklich nicht machen, denn auch der Beizkna FSK P936 liegt (wie alle dieser günstigen Lötkolben) bei etwa 20 Euro. Dabei kann man die nächsten drei Jahre Glück haben oder bereits nächsten Monat einen neuen kaufen. Genau weiß man das nie.

Aber wenn man sich schon in dieser Preisklasse bewegt, und grundlegend schlecht sind die Lötkolben tatsächlich nicht, sollte man vielleicht doch auf bekanntere Namen wie LeaderPro oder Gallunoptimal zugreifen. Da bewirkt eine Meldung zum Defekt beim Verkäufer vielleicht sogar einen Austausch. Andere Namen kommen und gehen und Reklamationen sind oft nicht möglich.

Und bei der Fülle an solchen kleinen und sehr ähnlichen Lötkolben macht es durchaus Sinn, auf kleine Details zu achten. Da kann der Beizkna schon mal aus der engeren Wahl fallen, weil er ein etwas störrisches Kabel hat, an dem sich relativ nah am Lötkolben auch noch ein Kabelschalter befindet. Das macht ihn ein wenig unhandlicher als andere.

Kaiweets KETS02

Test Lötkolben: Kaiweets KETS02

Sicher wird der Kaiweets KETS02 seine Anhänger finden, denn er wirkt ausgesprochen hochwertig und kommt ziemlich stilvoll daher. Dazu bringt er eine interessante Ausstattung mit, die man sonst nicht von Lötkolben kennt. Sei es die Einstellung der Displayhelligkeit, die Kindersicherung, die Höhe der Stand-by-Temperatur oder nach welcher Zeit der Lötkolben in den Stand-by übergeht.

Ob man diese Einstellungen wirklich braucht, ist eher fraglich. Wirklich sinnvoll erscheint uns davon nur die mögliche Temperaturkorrektur. Und die ist laut unserer Messung auch mehr als nötig. Auf 420 °C soll der Kaiweets kommen, unser Messgerät zeigt jedoch nur 375 °C an. Damit wäre das maximale Temperatur-Offset von 50 K (Kelvin) schon fast ausgereizt.

Aber egal, wie toll der Kaiweets wirkt und was er alles mitbringt, so ganz erkennen wir den Sinn im Nutzen des USB-Netzteils nicht. Gut, damit sinkt die Leistungsaufnahme auf gemessene 23 W und alternativ kann man mobil auch eine Powerbank nutzen, aber genau das funktioniert mit einem Akku-Lötkolben ebenso.

Dazu kommt, dass die enthaltene Elektronik den Lötkolben ziemlich warm werden lässt, und damit ist nicht die Hitze an der Lötspitze gemeint. Der Griff selbst erreicht nach 10 Minuten bereits 40 °C. Und spätestens wenn ein neues 65-Watt-Netzteil benötigt wird, weiß man, warum der Preis des Kaiweets so hoch ist. Echte Vorteile sehen wir in der Nutzung über den USB-C-Anschluss leider nicht.

WinGluge LGA010

Test Lötkolben: WinGluge LGA010

Der WinGluge LGA010 ist ein weiterer günstiger Lötkolben, der sich Optik und Funktion mit vielen anderen teilt und qualitativ auf demselben Niveau spielt. Die maximale Leistungsaufnahme liegt bei 80 W – auch wenn wir 85 W gemessen haben. Dafür schmilzt das erste Lötzinn aber auch nach bereits 25 Sekunden.

Gut gefällt uns an allen diesen günstigen Modellen, dass sie nahezu gleich aufgebaut sind und ein einheitliches System an Lötspitzen verwenden. So fällt der Nachkauf leicht, einige Lötspitzen gehören aber auch bereits zur Grundausstattung. Wie bei allen ist es möglich, die Temperatur digital einzustellen, aber wie bei den meisten sollte man sich darauf nicht verlassen. Unser Testgerät lag satte 65 °C daneben.

Aber auch wenn der WinGluge wirklich extrem günstig ist, raten wir eher nicht dazu. Einerseits kann man sich eben auf die eingestellte Temperatur nicht verlassen und andererseits bringt er ein ziemlich dickes und schweres Netzkabel mit, was die Arbeit damit unangenehm macht. Es sorgt ebenso dafür, dass die Ablage auf dem sehr kleinen Ständer zum Risiko wird. Daher lieber etwas mehr ausgeben.

CCLife DLOTK001

Test Lötkolben: CCLife DLOTK001

Den Gaslötkolben CCLife DLOTK001 kennen wir – den hatten wir schon in der Hand! Nein, hatten wir nicht, das war der Dremel VersaTip, und der sieht exakt gleich aus. Das Gehäuse ist identisch, der Zündmechanismus ist gleich, die Lötspitzenaufnahme, die Schutzkappe, und selbst die Tatsache, dass beide in einer Blechkiste geliefert werden, passt. Was soll man davon halten?

Wir lassen uns davon erst einmal nicht beeinflussen, sehen uns einfach die Fakten an und bewerten, ohne auf den Namen zu achten. Da muss man klar sagen, dass der Dremel die Nase vorn hat, was zum Teil an den vorhandenen und nicht vorhandenen Herstellerangaben liegt.

Beim CCLife war es leider sehr schwierig und teilweise vor dem Kauf nicht möglich, an alle Informationen zu kommen. Auf der Herstellerseite haben wir ihn nicht gefunden, und auf Amazon fehlen einige Angaben. Die sind dann erst auf der Verpackung (also nach dem Kauf) zu finden.

Was allerdings angegeben wurde, ist die Maximaltemperatur, und die soll bei Verwendung der Lötspitze bei 400 °C liegen. Dremel meint, dass es 550 °C sind und liegt damit nur 5 °C neben unserer Messung, was gerade bei einem Gaslötkolben extrem gut ist. Der CCLife wurde mit 450 °C tatsächlich nicht ganz so heiß, liegt aber dennoch 50 °C neben den Herstellerangaben.

Einen echten Minuspunkt sammelt der CCLife bei den Lötspitzen, denn da gibt es tatsächlich einen deutlichen Unterschied. Während die Lötspitzen von Dremel Schlüsselflächen besitzen und ein passender Schlüssel auch beiliegt, sind die des CCLife glatt und müssen im Notfall mit einer Zange gewechselt werden, was zu Beschädigungen führt. Dann doch lieber zum etwas teureren Dremel greifen.

Toolcraft JLS-03

Test Lötkolben: Toolcraft JLS-03

Das durchsichtige Gehäuse des Toolcraft JLS-03 hat schon was und es ist interessant zu sehen, was für eine Technik in einem so kleinen Lötkolben stecken kann. Die durchsichtige Blisterverpackung gefällt dagegen gar nicht. Einmal ausgepackt, eignet sie sich nicht als weitere Aufbewahrungsbox.

Wirft man einen Blick in das Gehäuse des JLS-03 zeigt eine LED durch Blinken an, ob der Lötkolben gerade heizt oder seine eingestellte Temperatur erreicht hat. Weiter nach hinten sollte man jedoch nicht schauen. Da wurde die Erdung so durch ein kleines Loch der Leiterplatte gequetscht, dass die Isolierung derb beschädigt ist. Das darf nicht passieren.

In puncto Einstellung und Temperatur schlägt sich der Toolcraft JLS-03 wiederum erstaunlich gut. Der gemessene Maximalwert liegt gerade mal 15 Grad unter der Herstellerangabe und auch bei der fast schon billig anmutenden Temperatureinstellung ist eine Differenz von 50 Grad zwischen Messung und Einstellung noch vertretbar. Es ist halt nur ein Drehrad mit Aufkleber.

Weldinger Elektrolötkolben 100 W

Test Lötkolben: WELDINGER Elektrolötkolben 100 W

Der Weldinger Elektrolötkolben 100 Watt bringt passend zur Leistungsangabe auch eine fette Lötspitze mit. Natürlich dauert es seine Zeit – genau gesagt über zwei Minuten – bis auf ihr das erste Lötzinn schmilzt.

Leider zeigen Anlassfarben des Schaftes, dass es auch an einer eher mäßigen Temperaturverteilung liegen kann. Der heißeste Punkt liegt weit hinter der Lötspitze.

Damit dauert es zwar etwas, aber die angegebene Maximaltemperatur von 500 Grad wird mit gemessenen 490 Grad tatsächlich erreicht. Die 10 Grad Differenz können bei solchen Temperaturmessungen durchaus als Messfehler oder Messtoleranz angesehen werden.

Nicht so gut gefällt dagegen, dass der Griff bereits nach zehn Minuten eine Temperatur von 45 Grad im vorderen Bereich erreicht. Bei Nichtgebrauch sollte man also den eingebauten Schalter nutzen und den Lötkolben abschalten. Andernfalls könnte es noch heißer werden.

Deutlich besser schneidet die massive Lötspitze des Weldinger Elektrolötkolben 100 Watt ab. Sie ist bereits vorverzinnt und nimmt auch nach der Reinigung das Lötzinn weiterhin gut an.

Toolcraft LWK-920

Test Lötkolben: Toolcraft LWK-920

Eigentlich gefiel der Akku-Lötkolben Toolcraft LWK-920 auf den ersten Blick richtig gut. Schließlich bringt eine Ablage mit, die den Akku gleichzeitig per Induktion auflädt. Auch lässt sich die Lötspitze in der Ablage reinigen.

Der nächste Hammer kommt mit der Aufheizzeit. Bereits nach 18 Sekunden verflüssigte sich das Lötzinn im Test – das ist fast der Spitzenwert. Leider muss man dafür dauerhaft einen Taster gedrückt halten. Lässt man ihn los, kühlt die dünne und lange Spitze ebenso schnell wieder ab.

Lässt man die Taste nach Herstellerangaben dauerhaft gedrückt, soll die Lötspitze bis zu 500 Grad heiß werden. Das ist uns im Test nicht gelungen und wir haben »nur« 433 Grad gemessen. Allerdings widerspricht sich der Hersteller hier selbst und gibt in der Bedienungsanleitung mal 500 Grad und mal 400 Grad an.

Im Grunde ist es egal, die Lötspitze wird schnell heiß genug, kommt bereits verzinnt an und lässt sich auch nach der Reinigung wieder gut verzinnen. Aus der Sicht spricht nichts gegen den Toolcraft LWK-920. Wenn halt die etwas unbequeme Haltung beim Löten nicht wäre.

AGT Brandkolben

Test Lötkolben: AGT Brandkolben

Es ist schön, wenn Lötkolben viel Zubehör mitbringen und sowohl zum Löten als auch zur Brandmalerei geeignet sind. Beim AGT Brandkolben sieht es ein wenig anders aus. Er fühlt sich in der Brandmalerei sicher wohler als beim Löten.

Für die Brandmalerei bringt er enorm viel Zubehör mit. Es befinden sich unterschiedliche Brennspitzen, eine Schablone und Farben mit in der Verpackung. Auch die Leistungsumschaltung zwischen 20 und 40 Watt ist sinnvoll.

Abstriche muss der AGT beim Löten hinnehmen, die Lötspitze kommt unverzinnt und mit fast zwei Minuten braucht diese ziemlich lange, um auf Temperatur zu kommen. Auch sind der Hitzeschutz und der dicke Griff in engen Bereichen etwas hinderlich.

Der qualitative Eindruck des AGT Brandkolben ist eher mittelmäßig. Die Spaltmaße passen nicht und die Gummierung sieht ein wenig nach »geschnitzt« aus. Man darf dabei aber nicht den Preis außer Acht lassen. Der ist so günstig, dass man sich fragen muss, wie eine solche Produktion überhaupt möglich ist.

Weldinger Lötfreund

Test Lötkolben: WELDINGER Lötfreund

Von 0 auf 100 in 17 Sekunden oder so ähnlich könnte man es beim Weldinger Lötfreund sagen. In gerade mal 17 Sekunden nach dem Einschalten verflüssigt sich das Lötzinn auf der Spitze. Zu verdanken ist diese Geschwindigkeit sicher auch der kurzen und sehr schlanken Lötspitze. Diese kleine Lötspitze bringt aber auch diverse Probleme mit.

Aufgrund der geringen Baugröße und des doch etwas dickeren Griffteils kann es mitunter etwas eng beim Löten werden. Unschöner ist aber, dass diese spezielle Lötspitze nur aufgesteckt wird und keinem Standard entspricht. Beim Nachkauf ist man an Weldinger und einen nicht so günstigen Preis gebunden.

Qualitativ gefällt uns der Weldinger Lötfreund zumindest auf den ersten Blick. Die kleine Tasche als Verpackung ist praktisch und dank der Gummierung liegt der Akku-Lötkolben sehr gut in der Hand. Auf dem zweiten Blick sieht man dann aber doch eine nicht so perfekte Verarbeitung mit unschönen Spaltmaßen.

Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set

Test Lötkolben: Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set

Gas-Lötkolben haben es im Test der Lötkolben nicht gerade einfach. Aufgrund des hohen Gasverbrauchs benötigen sie einen relativ großen Gastank, der den Lötkolben groß und unhandlich macht. Dazu kommen Bedienelemente zur Gasregulierung, der Zündung, einem Einschaltschutz und eine Arretierung für den Dauerbetrieb.

Dadurch sind Gas-Lötkolben meist nur sehr unbequem zu halten. Beim Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set wurden die Bedienelemente nicht wirklich schön umgesetzt. Der Hebel für die Piezo-Zündung liegt ziemlich groß auf der einen Seite und der Schieber für den Dauerbetrieb auf der anderen.

Dazu kommt, dass die Ablage extra ausgeklappt werden muss. Irgendwie stört beim Halten immer irgendwas, was den Umgang damit erschwert.

Ebenso negativ fiel uns auf, dass die Lötspitze unverzinnt ausgeliefert wird. Das gilt auch für die weiteren beigelegten Lötspitzen. Im ersten Moment wird das Lötzinn zwar noch gut angenommen, nach der Reinigung allerdings nicht mehr.

Auch wenn der Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set im Test nicht die angegebene Temperatur erreicht hat und der größte unter den drei getesteten Gas-Lötkolben ist, wird er ziemlich schnell heiß und erfüllt seinen Zweck. Es gibt aber Details, die beim Dremel VersaTip einfach besser umgesetzt sind.

Rothenberger Industrial Profi Lötkolbenset

Test Lötkolben: Rothenberger Industrial	 Profi Lötkolbenset

Zwei Lötkolben (25/80 Watt) zum Preis von einem und dazu noch mit Zubehör im Koffer? Das funktioniert beispielsweise beim Rothenberger Industrial Profi Lötkolbenset. Da es Qualität aber nun mal nicht geschenkt gibt, merkt man dem Set diesen günstigen Preis auch an.

Während die Kabel sich noch recht hochwertig anfühlen, lässt sich das vom Kunststoff beider Lötkolben leider nicht behaupten. Sie erwecken einen spröden Eindruck und weisen im vorderen Bereich einen nicht unerheblichen Grat auf.

Nicht ganz so schön ist auch die Wärme, die die Griffe weiterleiten. Mit 45 bzw. 48 Grad im vorderen Bereich verbrennt man sich zwar nicht die Finger, die Temperatur ist aber deutlich zu spüren.

Völlig ohne Kritik kommen dagegen die Lötspitzen beider Lötkolben aus. Die kleinere wird zwar verzinnt und die größere unverzinnt geliefert, aber beide nehmen das Lötzinn vor und nach der Reinigung gut an.

So haben wir getestet

Wie jeder Test beginnt auch der Lötkolben-Test mit der Auswahl gefragter Produkte. Viele Bewertungen online geben Aufschluss über das Kaufverhalten. Von den Bewertungen selbst lassen wir uns jedoch nicht beeinflussen. Wir machen uns unser eigenes Bild.

Das beginnt mit der Aufnahme aller technischen Daten des Herstellers und eigenen Überprüfungen. Dazu wird das vorhandene Zubehör notiert und auch die Verpackung ist bei einem Lötkolben wichtig. Schließlich braucht er nicht unbedingt einen Werkzeugkoffer, sollte sich aber dennoch ordentlich wegräumen lassen.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben
Update 07/2025: CCLife, WinGlue, Kaiweets, Beizkna, LeaderPro und Fanttik.
Lötkolben Test: Test Loetkolben
Test 10/2022: Worx, Dremel, AGT, 2x Toolcraft, 2x Rothenberger, Ersa, Gallunoptimal, LeaderPro, 2x Weldinger und Weller.

Haptik und Qualität

Die erste Begutachtung erfolgt trocken und ohne Temperatur. Hierbei wird getestet, wie gut der Lötkolben in der Hand liegt und sich mögliche Funktionen nutzen lassen. Gleichfalls wird bewertet, wie sich das Material anfühlt und wie hochwertig alle Teile verarbeitet sind.

Bei kabelgebundenen Lötkolben spielt natürlich auch das Kabel eine große Rolle. Ist es störrisch? Zieht es eventuell den Lötkolben vom Tisch? Und wie gut ist der eventuell beigelegte Lötkolbenständer?

Praktischer Test

Der abschließende praktische Test umfasst mehrere Punkte und beginnt mit der Dauer der Aufheizzeit. Dabei geht es nicht um das Erreichen der Maximaltemperatur, denn die ist von Lötkolben zu Lötkolben unterschiedlich und würde bereits dadurch eine unterschiedliche Aufwärmzeit nach sich ziehen.

Als Maßstab der Aufheizzeit gilt für uns das Verflüssigen von Lötzinn. Verwendet wird dafür bleifreies Lötzinn mit einer Schmelztemperatur von 217 Grad. Letztendlich spielt die exakte Zeit eine Nebenrolle, da sie bei anderen Lötzinn abweichen wird. Vielmehr geht es um den Vergleich der Lötkolben untereinander.

Schmilzt der Lötkolben das Lötzinn, ist es natürlich gut zu wissen, wie gut die Lötspitze es im Auslieferungszustand annimmt. Anschließend wird die Spitze am Schwamm und in Messingwolle gereinigt und erneut die Lötzinnaufnahme getestet. Mitunter sieht das Annahmeverhalten dann anders aus.

Danach bleiben die Lötkolben im Test zehn weitere Minuten liegen und heizen sich nach ihren Möglichkeiten auf. Jetzt wird die erreichte Temperatur gemessen. Auch hier gilt nicht, dass der heißeste Lötkolben automatisch der beste ist. Kontrolliert wird aber, wie gut die versprochene Temperatur tatsächlich an der Lötspitze ankommt.

Der letzte Testpunkt ist für »Dauerlöter« interessant. Nach der Betriebszeit von zehn Minuten wird mit einem Infrarotthermometer die Temperatur am vorderen Griffteil gemessen und auch gefühlt, wie sehr sich der Griff aufheizt. Schließlich möchte man sich auch im Dauerbetrieb nicht die Finger verbrennen.

Kein Löttest?

Lötkolben sind zum Löten da. Dennoch bestücken wir zum Test keine Leiterplatten oder verlöten Kabel. Je nach Leistung, Temperatur oder Form der Lötspitze sind Lötkolben für unterschiedliche Aufgaben prädestiniert und lassen sich in der praktischen Anwendung nicht direkt vergleichen.

Es wäre sinnfrei, mit einem 100-Watt-Lötkolben mit Meißelspitze einen Widerstand auf eine Platine zu löten oder mit einem spitzen 40-Watt-Lötkolben schwere Masseanschlüsse verlöten zu wollen. Dennoch können beide Lötkolben in ihrer Größe sehr gute Lötkolben sein. Letztendlich liegt es am Nutzer, den richtigen Lötkolben zur passenden Aufgabe zu verwenden.

Die wichtigsten Fragen

Welcher ist der beste Lötkolben?

Für uns ist der Ersa 30S 0340KD der beste Lötkolben. Auch wenn andere Hersteller weitere Lötspitzen, Lötzinn oder einen Lötkolbenständer beilegen, erreicht keiner eine solch erstklassige Qualität. Auch andere Lötkolben konnten im Test überzeugen.

Brauche ich einen Elektro-, Gas- oder Akku-Lötkolben?

Sofern eine Steckdose in greifbarer Nähe vorhanden ist, würden wir zu kabelgebundenen Lötkolben tendieren. Diese bieten mehr Leistung und können die Temperatur besser halten. Akku-Lötkolben verfügen über weniger Leistung und kompensieren das meist mit einer dünnen und langen Lötspitze. Die kann zwar extrem schnell heiß werden, kühlt aber bei Gebrauch ebenso schnell ab, weil die Masse zur Temperaturspeicherung fehlt. Mit Gas-Lötkolben muss man üben und umgehen können. Sie sind meist etwas klobiger mit kurzer Spitze und seitlich strömt sehr heiße Luft aus. Netzunabhängige Lötkolben sollten möglichst nur dann genutzt werden, wenn es um den netzunabhängigen Betrieb geht.

Welche Temperatur braucht ein Lötkolben?

Bleihaltiges Lötzinn schmilzt bei etwa 190 °C und bleifreies Lötzinn benötigt etwa 220 °C. Lötkolben werden meist deutlich heißer, da es zwischen dem Kontakt von Lötspitze und Bauteil einen Wärmeverlust gibt. Gleichzeitig dient die höhere Temperatur als Polster für die abgegebene Wärme. Für einfache Lötarbeiten sind Temperaturen von 400 °C aber absolut ausreichend.

Welche Lötkolben für SMD Löten?

Entscheidend hierfür ist weniger der Lötkolben, zumal man mit einer regelbaren Lötstation bei solchen Aufgaben besser fährt. Wichtig ist eine sehr feine Lötspitze, um wirklich nur einen Kontakt zu erhitzen und zu verlöten. Die Lötspitzen dafür sollten nicht größer als 1 mm im Durchmesser sein. Eine zu kleine Lötspitze ist aber auch nicht sinnvoll, da kleinen Lötspitzen die Masse fehlt, um Wärme zu speichern und schnell nachzuliefern. Es ist durchaus sinnvoll, an einer alten Platine zu üben.

Lötkolben oder Lötstation?

Geht es um die Arbeitsqualität, ist eine Lötstation immer zu bevorzugen. Mit ihr lässt sich die Temperatur leicht einstellen und eine stabile Ablage ist auch nicht zu unterschätzen. Wer jedoch nur hin und wieder ein paar Kabel verlöten möchte und vor allem auch etwas Bewegungsspielraum braucht, der sollte einen Lötkolben (eventuell mit integrierter Temperaturregelung) bevorzugen.

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