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Die beste Kehrmaschine | Test 05/2025

Samstag ist Kehrtag, jedenfalls bei uns im Dorf. Da wird der Besen geschwungen. Der Gehweg und die Straße vor dem Haus wird vom Schmutz der Woche befreit. Das ist mitunter sehr kraftraubend, besonders bei größeren Flächen. Leichter tut man sich da mit einer Kehrmaschine, die man vor sich herschiebt. Im besten Fall kehrt sie sowohl den groben Schmutz, wie z. B. Laub, Zweige und Gras, als auch Sand, Staub und die ein oder andere Zigarettenkippe gut auf.
Aber Kehrmaschine ist nicht gleich Kehrmaschine. In verschiedenen Praxistests haben wir 12 Kehrhelfer auf Tellerbesen und Kehrwalzen gecheckt. Verschiedene Aspekte der Kehrmaschinen wurden sorgfältig unter die Lupe genommen.
Welche Kehrmaschinen den Dreck am besten in ihre Auffangbehälter gefegt haben und auch sonst mit einer guten Materialqualität, einem leichten Aufbau, einer easy Handhabung und einer geringen Lautstärke überzeugen konnten, haben wir im umfangreichen Praxistest herausgefunden.
Die nachfolgenden Empfehlungen in der Kurzübersicht stellen die Kehrmaschinen vor, die bei unseren verschiedenen Tests am besten abgeschnitten haben.
Kurzübersicht
Testsieger
Kärcher S4 Twin
Mit den schnell wechselbaren Bürsten wird das Kehren zum Kinderspiel – leicht, gründlich und rückenschonend.
Die Kärcher S4 Twin hat sich als Besenersatz von allen Testmodellen dieser kompakten Größe am besten geschlagen. Besonders die gute Kehrleistung auf unterschiedlichen Untergründen und die leichte Manövrierfähigkeit haben uns überzeugt. Die Maschine zirkelt fast wie ferngesteuert um Kurven und Hindernisse. Der Zusammenbau geht super easy von der Hand und ist im Gegensatz zu den meisten anderen Testgeräten werkzeuglos machbar. In fünf Minuten ist alles erledigt.
Mit der S4 Twin im typischen gelb-schwarzen Kärcher-Design lässt sich rückenschonend arbeiten. Der Schubbügel kann stufenlos auf die jeweilige Körpergröße eingestellt werden. Der Bügel ist leicht klappbar und die S4 steht bei Nichtgebrauch platzsparend an der Garagenwand. Lediglich der Auffangbehälter von 20 Litern könnte für unseren Geschmack etwas größer ausfallen.
Wendiger Kraftsparer
Einhell TE-SW 18/610
Dank des Akkubetriebs läuft die Kehrmaschine fast von selbst. Die Einhell ist wendig und kommt in die kleinsten Ecken.
Die TE-SW 18/610 von Einhell gehört zu den leichtesten Geräten im Test. Und das, obwohl sie mit einem Akku betrieben wird. Sie ist super wendig. Ecken, Ränder und Hauswände sind ihr Spezialgebiet. Hier spielt sie ihre Vorteile aus. Denn sobald man den roten Bügel am Schubbügel zu sich zieht, beginnen die beiden Seitenbesen zu rotieren. Und das, ohne die Kehrmaschine nach vorn zu schieben.
Ohne Kraftaufwand wird fast alles in den 20 Liter fassenden Schmutzbehälter befördert, was der Kehrmaschine zwischen die Besen kommt. Nicht ganz so gut ist die Befestigung des Schubbügels. Hier hätten wir uns eine bessere Lösung statt der Schnellspanner gewünscht.
Luxusklasse
Kränzle Colly 800
Mit der Kränzle Colly 800 lassen sich große Flächen in Nullkommanix vom Schmutz befreien.
Die Kränzle Colly 800 ist ein echtes Powerteil. Im Test hat die Kehrmaschine alle gestellten Aufgaben absolut zufrieden gemeistert. Jeglicher Schmutz wurde mit den beiden Tellerbesen und der Kehrwalze anstandslos in den 30 Liter fassenden Auffangbehälter befördert. Selbst höhere Dreckhaufen kehrte die Colly 800 ohne zu murren in ihren Bauch. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes benötigt man etwas mehr Kraft zum Schieben.
Der Schubbügel lässt sich stufenlos verstellen. Trotz ihrer Größe ist die Kehrmaschine wendig, sie lässt sich jedoch nicht ganz so leicht um die Kurven zirkeln wie der Testsieger S4 von Kärcher. Das Highlight und Alleinstellungsmerkmal sind die klappbaren und höhenverstellbaren Seitenbesen und ein Leerlauf beim Rückwärtsfahren.
Vergleichstabelle
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Kehrmaschinen im Test: Welche macht Ihnen den Hof?
Kehrmaschinen sind praktische Helfer und nützliche Arbeitsgeräte, mit denen man große Flächen schnell und effizient von Dreck, Blättern und sonstigem Schmutz befreien kann. Eine Handkehrmaschine erleichtert die Arbeit ungemein und macht das Kehren schon fast zu einem Hobby. Der Hof, die Straße vor dem Haus und der Gehweg sind ruckzuck vom Schmutz befreit.
Der Kehrbesen, der in vielen Dörfern und Städten meist samstags geschwungen wird, kann dann getrost in der Garage bleiben. Der Spaß am Kehren mit einer Maschine setzt natürlich voraus, dass man das richtige Gerät am Start hat.
Welche Kehrmaschinen gibt es?
Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Kehrmaschinen, die jeweils für unterschiedliche Anforderungen geeignet sind. Im Privatbereich sind vorwiegend Kehrmaschinen, die per Hand angetrieben werden und Modelle mit Akku beliebt.
Genau diese beiden Ausführungen kamen in unserem Test zum Einsatz. Für den professionellen Einsatz gibt es Kehrmaschinen mit Benzin-Motor. Sie sind besonders gut geeignet für die Reinigung ganz großer Flächen, die oft gesäubert werden müssen.
Manuelle Kehrmaschinen
Manuelle Kehrmaschinen, die man vor sich herschiebt, bestehen meist aus einer Kombi aus Tellerbürsten und Kehrwalzen, um den Schmutz aufzunehmen.
Handbetriebene Modelle sind in der Regel unkompliziert
Handbetriebene Kehrmaschinen sind in der Regel leicht und unkompliziert in der Handhabung. Sie kommen ohne externe Energiequelle aus. Das Kehren großer Flächen kann mit manuellen Kehrmaschinen allerdings sehr anstrengend und kraftraubend sein.
Akkubetriebene Kehrmaschinen
Akkubetriebene Kehrmaschinen bieten mehr Komfort und Effizienz als manuelle Modelle. Sie verfügen über einen Elektromotor, der die sogenannten Tellerbürsten, also flache Rundbürsten, antreibt. Dadurch lassen sich schnell und ohne hohen Kraftaufwand auch größere Flächen reinigen. Ecken und Ränder an Hauswänden oder Gehwegen lassen sich mit einer Akkumaschine leicht vom Schmutz befreien, dass sie wendiger sind. Die Akkulaufzeit variiert je nach Modell. Moderne Akkus bieten aber oft mehrere Stunden Betriebszeit. Ein Nachteil der akkubetriebenen Kehrmaschinen ist, dass sie meist teurer in der Anschaffung sind. Zudem müssen die Akkus regelmäßig geladen werden oder man hat einen Ersatzakku parat.
Benzinbetriebene Kehrmaschinen
Benzinbetriebene Kehrmaschinen gehören zu den leistungsstarken Geräten für einen professionellen Einsatz mit einer großen Flächenleistung. Kommunale Einrichtungen und Gewerbebetriebe verwenden diese Bauart oft. Ein Benzinmotor ermöglicht eine hohe Kehrleistung und eine lange Betriebsdauer. Die Benzin-Kehrmaschinen verfügen meist über robuste Bürsten und Kehrwalzen, die auch groben Schmutz, große Steine oder Laub effektiv entfernen können. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts sind sie jedoch weniger für den privaten Gebrauch geeignet und erfordern mehr Platz zur Lagerung.
Wie funktioniert eine Kehrmaschine?
Das Kehrsystem funktioniert mit Tellerbürsten an den vorderen Ecken, auch Zuführbürsten genannt, die den Schmutz in die Mitte der Maschine kehren. Von dort befördern ihn rotierende Kehrwalzen, bestückt mit Borsten oder Gummilamellen in einen integrierten Auffangbehälter.
Meist können bei Kehrmaschinen für den Privatgebrauch nur die Tellerbürsten in der Höhe verstellt werden. So kann man sie dem jeweiligen Gelände anpassen. Die Walzen sind meist nicht höhenverstellbar. Jedenfalls hatten wir kein Gerät im Test, das diese Funktion hatte.
Vor- und Nachteile von Akku-Kehrmaschinen
Die Vorteile einer akkubetriebenen Kehrmaschine sind ihre Effizienz und Leistungsstärke, ihre Flexibilität und Manövrierfähigkeit. Sie können ohne große Anstrengung größere Flächen kehren. Aufgrund des Akku-Antriebs der Tellerbesen ist die Kehrmaschine leicht zu steuern und zu manövrieren, kommt in kleine Ecken und kann auch Ränder gut säubern.
Die Nachteile einer akkubetriebenen Kehrmaschine ist ihr oftmals höherer Anschaffungspreis. Aufgrund der zusätzlichen Ladestation und des Akkus ist sie meist teurer als ein handbetriebenes Kehrgerät. Ein weiterer Nachteil ist der Verschleiß des Akkus. Dieser kann im Laufe der Zeit an Leistung einbüßen und muss dann ausgetauscht werden. Muss der Akku während des Reinigungsprozesses geladen werden, kann das sehr nerven und den Arbeitsablauf unterbrechen.
Worauf muss man beim Kauf einer Kehrmaschine achten?
Beim Kauf einer Kehrmaschine gibt es einige wichtige Faktoren, die beachtet werden sollten.
Die Handhabung spielt eine entscheidende Rolle. Der Schubbügel sollte sich leicht an die individuelle Körpergröße anpassen lassen und die Maschine sollte gut zu manövrieren sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kehrleistung. Diese umfasst die Effizienz der Schmutzaufnahme auf verschiedenen Oberflächen sowie die Geschwindigkeit, mit der eine bestimmte Fläche gereinigt werden kann. Die Größe des Auffangbehälters ist ebenfalls relevant, da ein größerer Behälter bedeutet, dass man länger ohne Unterbrechung arbeiten kann, bevor der Behälter geleert werden muss.
Letztlich sollte man vor dem Kauf einer Kehrmaschine in etwa wissen, welcher Schmutz und welche Mengen von der Kehrmaschine „geschluckt“ werden sollen. Entscheidend für die richtige Wahl ist außerdem die Größe der zu reinigenden Fläche und das verfügbare Budget. Manuelle Kehrmaschinen sind bereits ab 80 Euro zu haben, während hochwertige Modelle mit umfangreichen Funktionen und hoher Leistung auch gerne mal bis zu 500 Euro kosten können.
Bei Akku-Kehrmaschinen sollte darauf geachtet werden, dass man ein Gerät mit ausreichender Akkulaufzeit wählt. Niemand möchte die Kehrarbeiten ständig unterbrechen, nur um die Akkus ständig aufzuladen. Schwer zugängliche Bereiche, wie Ecken, Kanten und Ränder können mit Akku-Kehrmaschinen einfacher gefegt werden, da die Maschinen leicht lenkbar sind. Man sollte wissen, dass motorunterstützte Kehrmaschinen grundsätzlich weniger Muskelkraft beim Schieben erfordern, als Kehrgeräte mit reinem Handbetrieb.
Wichtig ist auch, einen Gedanken an die Unterbringung der Kehrmaschinen bei Nichtgebrauch zu verschwenden. Kann der Schubbügel leicht und gut zusammengeklappt werden, sodass man möglichst wenig Abstellfläche für das Gerät benötigt?
Vorsicht bei nassen Flächen
Beachten sollte man weiterhin, dass nicht alle Kehrmaschinen für die Reinigung von nassen Flächen geeignet sind. Einige Kehrmaschinen verfügen über spezielle Bürsten oder Kehrwalzen als Zubehör, die auch Feuchtigkeit und nasses Laub effektiv entfernen können. Man sollte aber im Hinterkopf haben, dass die meisten Kehrmaschinen am besten mit verschiedenen trockenen Schmutzarten zurechtkommen und kein Ersatz für Laubsauger sind. Schnee kann man damit übrigens nicht kehren.
Allgemein kann man sagen, dass sich eine Kehrmaschine insbesondere dann lohnt, wenn regelmäßig größere Flächen gereinigt werden müssen. Mit einer Kehrmaschine sparen Sie Zeit und Arbeit und sorgen für saubere Außenbereiche rund ums Haus.
Unser Favorit
Testsieger
Kärcher S4 Twin
Mit den schnell wechselbaren Bürsten wird das Kehren zum Kinderspiel – leicht, gründlich und rückenschonend.
Die beste Kehrmaschine ist für uns die kompakte Kärcher S4 Twin. Mit unserem Testsieger macht das samstägliche Straße kehren endlich wieder richtig Spaß.
Die Lieferung erfolgt in einem festen Karton. Das Kehrgerät von Kärcher in seinem typisch gelb-schwarzen Look ist schnell ausgepackt. Die Anbauteile sind gut gesichert im Auffangbehälter verstaut. Innerhalb von fünf Minuten ist die Kehrmaschine für den ersten Einsatz bereit. Besonders gefiel uns der werkzeuglose Anbau der Teile. Alles ist selbsterklärend. Die Aufbauanleitung konnte im Karton bleiben.

Zusammenbau
Zusammenbau ohne Werkzeug
Der Griff des Auffangbehälters wird nur aufgeschoben. Die beiden seitlichen Tellerbesen sind auch schnell zu montieren. Dazu müssen lediglich die beiden grauen Schutzkappen abgedreht werden. Dann werden die Besen aufgesteckt und wieder mit den Kappen arretiert.
Auch der Schubbügel ist ruckzuck mit den beiliegenden Drehgriffen angeschraubt. Der Bügel kann ideal auf die Körpergröße des jeweiligen Nutzers bzw. Nutzerin angepasst werden. Sowohl die Höhe als auch der Winkel ist leicht mit den großen Kunststoff-Schraubgriffen einstellbar. Mit der ummantelten Grifffläche hat man einen guten Grip und bekommt im Winter nicht so schnell kalte Finger. Viele andere Testgeräte hatten nur einen „puren“ Metallbügel als Schubstange.
Bei Nichtgebrauch lässt sich der Bügel leicht klappen. Das komplette Gerät kann dann flach und platzsparend bis zu seinem nächsten Einsatz in der Garage oder im Schuppen geparkt werden.
Allerdings sollte vor dem Verstauen der leicht entnehmbare Kehrgutbehälter geleert werden. Sonst kommt einem der aufgekehrte Schmutz aus dem Behälter entgegen, wenn man den Kehrer am Tragegriff durch die Gegend schleppt.
Praxistest
Nach dem Zusammenbau und der Begutachtung der einzelnen Features ging es für uns und den „Schiebebesen“ ans Eingemachte. Der Kärcher musste einen Parcours mit unterschiedlichem Schmutz in unserem Hof bewältigen. Den ausgestreuten Mix aus feuchtem Sand, Split, herausgezupftem Unkraut, staubiger Erde, ein paar Blättern und Rindenmulch hat er bei der ersten Durchfahrt gut aufgenommen und in seinen 20 Liter fassenden Schmutzfangbehälter befördert.
Beim eng gesteckten Slalom-Kurs schafften die rotierenden Kehrbesen und die Besenwalze es allerdings nicht, den kompletten Dreck bei der ersten Überfahrt aufzunehmen. Nach dem zweiten Durchlauf war aber alles im Schmutzkasten.
Schiebt sich fast von selbst
Zum Glück ist die Kärcher S4 Twin mit 10 Kilogramm Gewicht und einer Kehrbreite von 68 Zentimetern leicht zu schieben und so wendig, dass sie sich leicht vor, zurück und in engen Kreisen bewegen lässt. Bis auf den Einhell Akku-Kehrer war keine Maschine im Testfeld so leicht und ohne Kraftaufwand zu manövrieren.
Lediglich auf unebenen Flächen kam die S4 an ihre Grenzen. Eine kleine Rinne aus Kopfsteinpflaster musste mehrmals überfahren werden, um den ausgelegten Dreck aufzunehmen. Alle anderen Maschinen hatten aber die gleichen Probleme auf dem schiefen Kopfsteinpflaster. Und das, obwohl die Rundbürsten bei einigen Testgeräten höhenverstellbar sind.
Dass dieses Feature bei der S4 nicht vorhanden ist, macht überhaupt nichts. Die Rundbürsten links und rechts sind so gelagert, dass sie sich dem Untergrund etwas anpassen können.
Insgesamt kann man sagen, dass die Kärcher S4 Twin für uns die ideale Kehrmaschine für kleine bis mittelgroße ebene Kehrflächen rund ums Einfamilienhaus ist. Der Hersteller gibt eine Flächenleistung von 2.400 Quadratmeter pro Stunde an, was durch unsere Tests realistisch erscheint.
Sie ist superleicht aufzubauen, lässt sich easy um Kurven zirkeln und ist leise. Auf der von uns festgelegten Lautstärkeskala von 1 (sehr leise) bis 10 (sehr laut) hat die Kärcher S4 eine 2 von unseren Nachbarn, die als neutrale Testpersonen fungierten, bekommen. Aufgrund ihrer flachen Bauweise kommt sie auch unter Bänke und sogar unter unsere Wohnmobil-Trittstufe. Die Tellerbesen und die Walze machen ihren Job gut und kehren den Dreck auch prima aus Bordsteinkanten und Hausecken. Auf geraden Flächen läuft das Teil fast von selbst. Ganz ohne Kraftanstrengung.
Einziges Manko ist die Kapazität des Schmutzbehälters. Die könnte gerne noch so fünf Liter größer sein. Ansonsten punktet die Kärcher S4 Twin mit durchdachten Features, wie dem im Gehäuse integrierten Tragegriff, der guten Standfestigkeit des Kehrgutbehälter bei Entnahme und der platzsparenden Verstauung. Aber auch für separat bestellbares Zubehör wie Seitenbesen mit härteren Borsten und die gute Ersatzteilversorgung gibt es von uns einen Daumen nach oben. Klar, der Preis für dieses Markengerät ist fast doppelt so hoch, wie für ein vergleichbar großes »No Name«-Produkt. Hat man aber einmal den direkten Kehrvergleich, möchte man nur noch den Kärcher über die Straße schieben. Bei uns war das jedenfalls so.
Kärcher S4 Twin im Testspiegel
Bei Heimwerker-Test.de schnitt die S4 Twin mit der Gesamtnote 1,7 ab und bekam das Prädikat »Testsieger Einstiegsklasse«. Das Fazit lautet:
Die komplette Erstmontage erfolgt werkzeuglos und ist in wenigen Minuten erledigt. Wegen der fehlenden Höhenverstellung für die Bürsten erzielt auch die Kärcher auf glattem Untergrund ein besseres Ergebnis. Im Klassenvergleich ist sie jedoch auch auf unebenem Grund sehr ordentlich. Dabei überzeugt sie neben guter Verarbeitung auch mit guten Laufeigenschaften auf unterschiedlichen Untergründen.
Die Stiftung Warentest hat bisher keine Kehrmaschinen getestet. Sollten interessante Testberichte erscheinen, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Wendiger Kraftsparer
Einhell TE-SW 18/610
Dank des Akkubetriebs läuft die Kehrmaschine fast von selbst. Die Einhell ist wendig und kommt in die kleinsten Ecken.
Möchte man noch ein wenig mehr Komfort, kommt die akkubetriebene Kehrmaschine von Einhell ins Spiel, die die Seitenbesen elektrisch rotieren lässt. Für „Vielkehrer“ mit großem Grundstück darf es dann gerne die höherpreisige Colly 800 von Kränzle sein. Da lässt sich noch schneller Fläche machen.
Will man beim Kehren der Hoffläche Kraft sparen, sollte man sich für einen Besenersatz mit Akkubetrieb entscheiden. Da geht das Aufsammeln des Schmutzes fast von selbst. Bei der Einhell TE-SW 18/610 ist das auch so. Die beiden Tellerbesen mit je 30 Zentimetern Durchmesser werden vom Akku angetrieben und beginnen, munter zu rotieren, sobald man den roten Bügel am Schiebegriff zu sich zieht.
Bevor wir aber über die Kehrleistung reden und darüber berichten, wie leicht die Einhell sich schieben, lenken und manövrieren lässt, verlieren wir erst einmal ein paar Worte über die Materialqualität und den Zusammenbau.
Die Einhell TE-SW 18/610 kommt im stabilen Karton und ist ruckzuck betriebsbereit. Bei der einfachen Montage müssen lediglich die beiden Bürsten und der obere Teil des zweifach verstellbaren Schiebebügels an das stabile rote Kunststoffgehäuse angeschraubt werden. Das geht fix.
Bevor man das erledigt, sollte man sich aber schon mal um den Akku bzw. die Aufladung des selbigen kümmern. Bei Bestellung der Einhell Kehrmaschine hat man bezüglich des Akkus die freie Wahl. Entweder bestellt man das Gerät ohne Akku oder mit einem Set bestehend aus einem 18-Volt-Schnellladegerät und dem Akku mit 4 Amperestunden (Ah) und maximal 900 Watt. Mit dieser Akku-Kombi lassen sich auch andere Einhell-18-V-Akkugeräte nutzen. Noch mehr Power ist auch möglich. Ein Akku mit 5,2 oder 6 Ah kann optional geordert werden. Das empfehlen wir aber wirklich nur, wenn die Kehrzeit an einem Stück unbedingt sehr lang sein muss.
Akku hält lange durch
Wir kamen mit dem 4-Ah-Akkus gut zurecht und brauchten bei unseren Tests kein einziges Mal nachladen. Mit einer Akkuladung kommt man ungefähr 1.700 Quadratmeter weit. Vorn an der Maschine befindet sich eine Plexiglas-Klappe, unter der sich der Platz des Akkus befindet. Der lässt sich problemlos dort einstecken. Bemängeln könnte man lediglich, dass der Klappendeckel im geöffneten Zustand nicht einrastet und von selbst wieder zufällt. Aber das ist für uns nur eine Kleinigkeit.
Kommen wir jetzt zum Kerngeschäft des Einhell TE-SW 18/610. Zur Kehrleistung bzw. Flächenleistung: Diese wird vom Hersteller mit 1.800 Quadratmetern pro Stunde angegeben und das kann sich sehen lassen. Obwohl die Einhell im Gegensatz zum Testsieger mit einem Kehrsystem ohne Bürstenwalze unter dem Gerät auskommt, machen die beiden Seitenbürsten ihren Job auf ebener Fläche sehr gut. Mit einer Kehrbreite von 61 Zentimetern hat die Kehrmaschine die verschiedenen Schmutzarten unserer Teststrecke gut in ihren 20 Liter fassenden Kehrgutbehälter transportiert. Manchmal bleibt beim Kehrvorgang ein schmaler Dreckstreifen liegen, der aber im zweiten Kehrgang locker aufgenommen wird.
Die großen Vorteile gegenüber vielen handbetriebenen Maschinen: Die Einhell TE-SW 18/610 ist super wendig bei nur 10,3 kg Gewicht. Sie lässt sich locker auch mit nur einer Hand vorwärtsbewegen. Das Rotieren der Seitenbürsten auch im Stand ist ein weiteres großes Plus. So kann man prima Ecken auskehren, Schmutz an Hauswänden beseitigen und Kanten gut erreichen. Man sollte sich aber nicht wundern, wenn der von den rotierenden Bürsten verursachte Wind, manchmal etwas feinen Dreck nach außen schleudert. Auch das Außengehäuse der Einhell ist nach ein paar Kehrbahnen mit Staub überzogen. Alles halb so wild. Das lässt sich bei dieser Maschinenart eben nicht ganz vermeiden.
Ebenso wenig lässt sich das surrende Geräusch vermeiden. Das ist aber laut Aussage unserer Testkandidaten durchaus verträglich und wurde mit 4 eingeordnet.
Wir waren jedenfalls mit der Einhell TE-SW 18/610 sehr zufrieden und empfehlen sie besonders denjenigen, die keine riesigen Grundstücke kehren müssen (obwohl die Einhell das auch kann) und eine Kehrmaschine ohne Kraftaufwand nach vorne bewegen wollen. Ihre Vorzüge sind die gute Manövrierfähigkeit und das Kehren von Ecken und Kanten. Das hat sie in unserem verwinkelten Hof eindrucksvoll bewiesen. Bei einem Preis von unter 200 Euro für einen Akku-Kehrer inklusive Akku und Ladegerät kann man nicht meckern.
Wenn man meckern möchte, dann vielleicht nur über die unglückliche Konstruktion zum Einklappen des Schubbügels in die „Parkposition“. Dazu müssen die beiden unteren Schnellspanner sehr weit aufgedreht oder ganz abgeschraubt werden. Dann klappt das besser, im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn das erledigt ist, steht sie platzsparend auf ihrer Standfläche und wartet auf ihren nächsten Einsatz.
Luxusklasse
Kränzle Colly 800
Mit der Kränzle Colly 800 lassen sich große Flächen in Nullkommanix vom Schmutz befreien.
Für große Flächen, die häufig gekehrt und von Schmutz befreit werden müssen, empfehlen wir die Colly 800 aus dem Hause Kränzle. Die Profi-Kehrmaschine wird gut gesichert im festen Karton auf einer Palette per Spedition angeliefert. Bis auf die beiden Seitenbesen, die noch befestigt werden müssen, ist das Kehrgerät komplett für den ersten Einsatz zusammengebaut. In der umfangreichen Betriebsanleitung mit Wartungstipps befindet sich auch eine Ersatzteilliste mit Bestellnummern. Das finden wir super nachhaltig. Jedes Bauteil kann man als Ersatz bekommen.
Nach dem Auspacken werden lediglich die beiden großen Seitenbesen mit einem Durchmesser von gut 35 Zentimetern mit je drei Schrauben befestigt. Das geht schnell und dauert keine drei Minuten.
Beim Zusammenbau ist gleich die erste Besonderheit der Kränze Kehrmaschine zu entdecken. Im Gegensatz zu allen anderen Kehrmaschinen im Test können bei der Colly 800 die Seitenarme nach oben geklappt werden. So lassen sich die Seitenbesen bequem anbringen und auch eine Kehrfahrt mit nur einem Seitenbesen ist möglich. Über Handräder an den Seitenarmen können die Besen stufenlos höhenverstellt werden. Wir halten das für sehr clever gelöst.
Nachdem der richtige Anpressdruck der Bodenbeschaffenheit angepasst wurde, kann die Kehr-Action auch schon losgehen. Vorher bringt man noch schnell den ergonomisch geformten Schubbügel in die beste Position für den „Anschieber“.
Während unserer Tests mit verschiedenem Kehrgut, haben wir immer mal wieder den Anpressdruck verändert, um die Kehrleistung zu optimieren.
Schwer, aber breit
Diese Feinjustierung holt alles aus der Kränzle mit 80 Zentimetern Arbeitsbreite heraus. Gut, eigentlich müsste man sagen herein, weil der Schmutz mit den beiden Seitenbesen in Richtung Kehrwalze befördert wird. Von dort bringt die entgegen der Fahrtrichtung drehende Walze das Kehrgut in den 30 Liter fassenden Schmutzfangbehälter. Der lässt sich mittels praktischem Tragegriff leicht entnehmen und auch hochkant sicher abstellen.
Wie auch bei den anderen Testgeräten warfen wir der Colly 800 ein Gemisch aus Sand, Blättern, Split, Erde und Unkraut zum Fraß vor. Auch die Untergründe aus normalem Straßenbelag, einer ebenen gepflasterte Hoffläche und einer unebenen Rinne aus Pflastersteinen waren identisch, damit man einen optimalen Vergleich hat.
Mit einem Gewicht von 19 Kilogramm ist die Colly 800 das schwerste Gerät im Feld, trotzdem lässt sie sich mit wenig Kraftaufwand schieben und mittels Lenkrolle gut manövrieren. Die Kehrwalze wird von den beiden großen Gummirädern direkt angetrieben, der Antrieb der Seitenbesen funktionieren über Riemen. Dieses Kehrschaufelprinzip beförderte den Schmutz von Straße und Hof anstandslos in den Behälter. Auch höhere Dreckhaufen und kleine Steine waren für die Kränzle kein Problem. Lediglich bei der Pflasterstein-Rinne kapitulierte sie. Diese unebene Fläche war aber bei allen Testgeräten ein unüberwindbares Kehrhindernis.
Nasse Blätter waren kein Thema für die Colly 800. Allerdings sollte klar sein, dass diese Art von Kehrmaschine nicht für große Mengen Laub im Herbst konzipiert ist. Da kommt der Schmutzbehälter schnell an seine Kapazitätsgrenze. Bei Entnahme des Schmutzbehälters haben wir hin und wieder ein paar Unkrautfetzen und einzelne Blätter von der Kehrbürste entfernen müssen. Einen Check des Gerätes, speziell der Kehrwalze, sollte man ohnehin nach jedem Kehreinsatz durchführen.
Beste Kehrleistung im Test
Ansonsten macht die Kehrmaschinen von Kränzle den besten Job im Testfeld. Ihr Lieblingsrevier sind eindeutig große, ebene Flächen. Die Flächenleistung des Kehrsystems ist mit 2.000 m² bei 2,5 km/h (normale Schrittgeschwindigkeit) angegeben. Hat man – so wie wir – einen kleinen verwinkelten Hof, sollte man lieber auf den Testsieger S4 Twin von Kärcher setzen. Aufgrund des Gewichtes und der Größe des Kränzle-Kehrgeräts ist es logisch, dass sie gerade Strecken bevorzugt und dort ihren Trumpf ausspielt.
Den Slalomparcours hat sie aber auch drauf. Perfekt funktioniert aber das Kehren an Hauswänden und Bordsteinkanten. Wir fuhren dicht am Haus entlang und der Tellerbesen kehrte den Dreck richtig gut aus den Ecken in Richtung Kehrwalze und Kehrgutbehälter. Wenn der Hof nach der Kehr-Session wieder blitzblank ist und der Schmutzbehälter geleert wurde, klappt man den ergonomisch geformten Schubbügel ein und stellt die Colly 800 senkrecht auf ihre Standfüße. Kleiner Haken: Es gibt nicht direkt einen Tragegriff im Gehäuse, so wie bei der Kärcher S6 Twin. Trotzdem lässt sie sich gut tragen und verstauen.
Folgende Besonderheiten fielen uns auf, mit denen sich die Kränzle deutlich von den anderen Test-Teilnehmern abhebt und den höheren Preis rechtfertigt. Da wäre die Möglichkeit, die Seitenbesen einzeln hochklappen und justieren zu können.
Auch die Kehrwalze ist besonders. Sie ist mit harten und weichen Borsten im Wechsel, einer sogenannten Doppel-Beborstung, ausgestattet. Der Raum um die Kehrwalze ist rundherum mit Gummilippen abgedichtet. Der aufgewirbelte Schmutz bleibt so in dem Auffangbehälter. An den Kärcher Maschinen finden sich zwar auch Gummilippen, die aber nicht ganz so gut abdichten.
Der Clou der Kränzle Colly 800 ist der integrierte Freilauf. Das heißt beim Zurückziehen, sprich Rückwärtsfahren, wird die Kehrfunktion mechanisch abgestellt. Die Seitenbesen und die Walze drehen sich nicht mehr mit. Das ist eine prima Funktion, besonders wenn man so wie bei uns im Hof öfter mal vor und zurück rangieren muss. Bei den niedrigpreisigen Geräten kam es im Test häufig vor, dass der aufgesammelte Dreck bei der Rückwärtsfahrt teilweise wieder aus dem Auffangbehälter befördert wurde.
Last but not least ist die Kränzle mit zwei austauschbaren Filtern ausgestattet, die die Luft filtern, die mit dem Dreck in den Auffangbehälter gelangt.
Wer häufig große ebene Flächen säubern will oder muss, ist mit der Kränzle Colly bestens bedient. Man bekommt ein robustes Gerät, das viele Besonderheiten bietet und sich damit weit von seinen Konkurrenten gleicher Größe abhebt. Klar, man muss etwas mehr Geld in die Hand nehmen, bekommt aber dafür eine Kehrmaschine, mit dem der tägliche Kehreinsatz schnell erledigt ist, denn „time is money“. Das gilt besonders für den gewerblichen Einsatz, bei dem große Außenbereiche gereinigt werden müssen.
Die Geräusche im Betrieb liegen etwas höher als beim Testsieger, sind aber keineswegs störend.
Außerdem getestet
Kärcher S6 Twin
Die S6 Twin von Kärcher ist die große Schwester des Testsiegers. Auch sie wird in einem festen Karton geliefert. Der Auffangbehälter fasst 39 Liter. Das ist für eine angegebene Reinigungsleistung von 3.000 m² pro Stunde voll okay. Die S6 Twin ist schnell einsatzbereit und wird wie die S4 werkzeuglos montiert.
Der Klappmechanismus des Schubbügels ist etwas anders konzipiert als bei der S4 Twin von Kärcher. Um den Bügel platzsparend einzuklappen, tritt man mit einem Fuß auf den hinteren Teil des Gerätes und klappt den Bügel zusammen, ohne in die Hocke gehen zu müssen. Das ist ein Kinderspiel und gut gelöst. Am Handgriff lässt sich die knapp 15 Kilogramm schwere Kärcher gut in die Parkposition im Carport bringen, wo sie hochkant auf den nächsten Einsatz wartet. Bei vielen anderen Testgeräten vermissten wir leider den integrierten Tragegriff.
Vor dem Parken ist aber erst einmal Kehrarbeit angesagt. Man benötigt etwas mehr Power, um die große Kehrmaschine mit 86 Zentimetern Kehrbreite nach vorn zu bewegen. Aufgrund ihrer Maße ist sie natürlich nicht so wendig wie kleinere Testgeräte, kommt aber auf eine höhere Flächenleistung und das Kehrsystem arbeitet zuverlässig und sauber. An Bordsteinkanten und Hauswänden entlang kehrt sie gut. Mit großen Kunststoff-Drehknöpfen lassen sich die beiden Seitenbesen in der Höhe verstellen. Das gefiel uns. Je nach Untergrund muss man ein wenig testen und nachstellen, bis man das optimale Kehrergebnis erzielt.
Für das Siegertreppchen hat es trotzdem nicht gereicht, weil die von ihren Maßen ähnliche Kränzle Colly 800 noch einige Features mehr bietet. Will man aber für eine Kehrmaschine, die eventuell auch den gewerblichen Bereich abdecken soll, nicht ganz so viel hinblättern, sollte man die S6 Twin von Kärcher im Hinterkopf haben.
Cleancraft HKM 700
Nur ein paar Euro teurer als die TecTake 401123 ist der Fast-Zwilling Cleancraft HKM 700, der mit einem grünen – manchmal hakeligen – Schmutzfangbehälter an den Start geht. Die Kehrleistung ist okay und reiht sich in die Riege der baugleichen Riemenantriebsgeräte ein. Gerade Flächen bewältigt die Cleancraft mit Bravour und verschiedene Schmutzarten von Sand über Erde bis Split landen in ihrem Auffangrachen. Auch hier ist mit der höhenverstellbaren Lenkrolle unter dem vorderen Gerätebereich eine easy Kurvenfahrt und ein Slalomparcours gut machbar.
Geschwächelt hat die Cleancraft, wie nicht anders zu erwarten, in der Haus- und Bordsteinkanten-Disziplin. Da war mehrmaliges Kehren vonnöten, bis der Dreck komplett im Gerät landete. Nicht nur wegen ihres gefräßigen 20-Liter-Auffangbehälters, sondern auch aufgrund der ausführlichen Bedienungsanleitung mit Ersatzteilzeichnung und Kundenservice-Adresse ist die Cleancraft unter den niedrigpreisigen Kehrgeräten eine gute Wahl.
TecTake 401123
Auch die TecTake 401123 Kehrmaschine mit einer Kehrbreite von 70 Zentimetern scheint aus der gleichen „China-Schmiede“ wie die Cleancraft und die Güde zu kommen. Jedenfalls ist das Gehäuse mehr oder weniger identisch. Unterschiedlich ist lediglich der Kehrgutbehälter. Sowohl in puncto Fassungsvolumen als auch in der Farbe. Die Kehrmaschine von TecTake kann da mit einem roten Behälter glänzen, der laut Hersteller 20 Liter schlucken kann.
Schaut man sich das Gerät von unten an, erkennt man die zwei leicht zu montierenden Zuführbesen und beiden gegenläufigen Kehrwalzen, die per Riemenantrieb von den Rädern angetrieben werden. Sobald die 8,5 Kilogramm leichte TecTake am verstellbaren Schubbügel nach vorn bewegt wird, startet der Kehrmodus und es können laut Hersteller theoretisch 2.800 Quadratmeter Fläche beackert bzw. gekehrt werden.
So viel Fläche haben wir bei unseren Tests nicht unter die Räder genommen. Trotz kleinerer Fläche konnten wir uns aber ein gutes Bild von der Kehrleistung machen. Die kann sich bei der günstigsten Maschine im Testfeld sehen lassen. Sie kehrt am liebsten und besten auf ebener Fläche. Durch das geringere Gewicht und die höhenverstellbare Lenkrolle war sie bei uns im Hof gut manövrierbar und zirkelte relativ gut durch Kurven.
Hausecken und Kanten mussten mehrmals abgefahren werden, bis jeglicher Dreck im roten Auffangbehälter landete. Für gelegentliches Straßenkehren ist die Tec Take 401123 zu empfehlen. Geht etwas kaputt, muss man wohl erst einmal die Suchmaschine bemühen, da es in der Bedienungsanleitung keinen Vermerk über die Ersatzteilbeschaffung gibt. Lediglich eine Adresse des Herstellers ist zu finden.
Syntrox Chef Cleaner KM-80
Auf den ersten Blick erinnert die Farbgebung der Syntrox Chef Cleaner KM-80 Handkehrmaschine in Gelb und Schwarz stark an den Look von Kärcher-Geräten. Auf den zweiten Blick erkennt man aber die Unterschiede im Design, der Qualität des Gehäuses und auch im funktionellen Aufbau des Kehrgerätes.
Die 15 Kilogramm schwere Syndrox mit einer Kehrbreite von 80 Zentimetern verfügt über zwei Seitenbesen und zwei Walzen unter dem Gerät, die von beiden Rädern über einen Riemenantrieb in Rotation versetzt werden. Trotz ihres Gewichtes lässt sich die Kehrmaschine mit dem höhenverstellbaren Schiebebügel recht gut vorwärts schieben. Natürlich mit etwas mehr Kraftaufwand als bei ihren kleineren Kollegen, die ca. 5 Kilogramm weniger auf die Waage bringen.
Die Größe des Kehrgutbehälter geht mit 40 Litern voll in Ordnung. Allerdings hakt es manchmal etwas, wenn man ihn zum Entleeren herausnimmt. Die Kehrleistung ist okay. Auf geraden Kehrstrecken meistert die Syntrox ihre Aufgabe am besten. Per drehbarer Einstellung kann der Abstand zwischen Boden und den beiden Zuführbürsten verringert oder erhöht werden. Trotz der relativ guten Kehrleistung würden wir noch etwas Geld drauflegen und lieber zur gleich großen S6 Twin von Kärcher greifen. Der Hauptgrund ist die nicht vorhandene Ersatzteilversorgung. In der bescheidenen Betriebsanleitung finden wir weder eine Liste der Bauteile noch eine Adresse, an die man sich im Bedarfsfall wenden kann.
Güde GKM 700
Obwohl man das bei der Recherche nach Testkandidaten gar nicht sofort erkennt, ist die schwarze Güde GKM 700 Handkehrmaschine mit blauem Kehrgutbehälter nahezu baugleich mit der TecTake und der Cleancraft. Jedenfalls konnten wir auf den ersten Blick keine Unterschiede im Design feststellen. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Farbe und verschiedenen Angaben der Behältergröße. Die Schmutzbehältergröße ist hier mit 14 Litern angegeben.
Holt man sich die Güde in den Hof, darf man keine Wunder erwarten. Die manuelle Kehrmaschine mit zwei Seitenbesen und zwei Kehrwalzen erledigten die gestellten Kehraufgaben mit einer guten Drei. Auf geraden Flächen kehrt die Güde mit ihrer Kehrbreite von 70 Zentimetern ganz ordentlich. Die GKM 700 ist nicht so handlich und leicht zu lenken wie der Testsieger. Für gelegentliches Kehren vor dem kleinen Einfamilienhaus ist sie aber durchaus geeignet.
Haaga Handkehrmaschine 255
Die Haaga 255 wird gut geschützt im Karton geliefert. Der Aufbau ist in unter einer Minute erledigt. Lediglich die Schiebegriffteile werden ineinander gesteckt und am Gerät mit Rändelschrauben fixiert. Dann kann es auch schon losgehen.
Obwohl der Schubbügel nicht höhenverstellbar ist, lässt er sich stufenlos in verschiedene Positionen bewegen. So sollte trotzdem jeder Nutzer die für ihn angenehmste Schiebeposition finden. Apropos Schieben: Das geht leicht, weil die Haaga 255 gerade mal knappe 6,4 kg auf die Waage bringt. Bei engen Manövern zeigt sich, dass die Maschine nicht wirklich eine Kurve fährt, sondern die beiden hinteren Räder über den Boden schieben – also quasi untersteuern. Den beiden Tellerbesen, die per Schneckengetriebe von kleinen Rollen angetrieben werden, macht das aber nichts. Sie sammeln verschiedenste Schmutzarten recht gut auf und befördern sie in den 20 Liter fassenden Behälter.
Eine weitere Feinschmutzwalze gibt es bei diesem Haaga-Modell leider nicht. Deshalb bleibt gerne mal ein Dreckstreifen in der Mitte stehen, über den man dann erneut fahren muss, um alles einzusammeln. Warum die Haaga 255 so konstruiert ist, dass die hinteren Räder direkt am Auffangbehälter montiert sind und zur Entleerung mitkommen müssen, erschließt sich uns nicht ganz. Da die Behälterrückseite uneben ist, steht die Haaga 255 nicht wirklich gut in einer senkrechten Parkposition und benötigt eine Wand, um nicht umzufallen, oder muss am Bügel aufgehängt werden. Positiv zu vermerken ist, dass der Hersteller eine Bürstenverschleiß-Garantie für ganze vier Jahre gewährt. Gut funktioniert hat die Höhenverstellung am Drehknopf. Verschiedenste Bodenbeschaffenheiten lassen sich damit gut regulieren.
Insgesamt finden wir die Haaga 255 als Einsteigermodell in der Kompaktklasse etwas zu hochpreisig. Da gefällt uns unser Testsieger Kärcher S4 Twin mit gleichem Behältervolumen und niedrigerem Preis deutlich besser.
Stiga SWP 355
Auch die Stiga SWP 355 wird in einem fast startbereiten Zustand geliefert. Die beiden Reinigungsbürsten mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern sind bereits an den rotierenden Vorderrädern befestigt. Der dreifach in der Höhe verstellbare Griff ist schnell angebaut. Das klappt auch ohne die umfangreiche Anleitung problemlos ohne Werkzeug.
Um die Stiga durch den Hof oder die Werkshalle zu schicken, ist kein großer Kraftaufwand nötig. Auch enge Kurven bekommt sie gut in den Griff. Die zwei gummierten hinteren Räder rollen einwandfrei in Richtung Schmutz. Apropos Schmutz. Den bekommt sie mit den gegenläufigen Seitenbürsten und der quer zur Fahrtrichtung liegenden Feinstaubbürste gut aufgekehrt. Durch die zusätzliche Bürste bleibt gerade bei feinem Dreck kein Streifen liegen, über den man dann noch einmal drüberfahren muss. Bei feuchtem Laub zeigt sie kleine Schwächen. Die Blätter landen nicht immer im 20 Liter großen Korb, sondern verfangen sich gerne mal in den Bürsten.
In Fahrtrichtung rechts befindet sich vorn an der Bürste eine Führungsrolle, um direkt an Wänden entlangzufahren, ohne Schäden an Maschine oder Fassade zu verursachen. Führungsrollen auf jeder Seite hätten uns noch besser gefallen. Die dreifache Höhenverstellung per Schieberegler war anfangs für uns etwas schwergängig, bis wir uns dem Rat der Bedienungsanleitung annahmen und die Kehrmaschine beim Verstellen vorn etwas anhoben.
Stellt man den Schubbügel nach dem Kehrvorgang in die Senkrechte, ist der Auffangbehälter entriegelt und lässt sich leicht entnehmen. Nach getaner Arbeit kann eine platzsparende Parkposition mit hochgeklapptem Schubbügel eingenommen werden. Die Stiga steht dann wackelfrei in hochkanter Position an der Garagenwand. Insgesamt hat uns das kleinste Stiga-Modell gut gefallen und mit leichter Bedienung und einer insgesamt guten Kehrleistung überzeugt. Aufgrund der geringen Kehrbreite von nur 55 Zentimeter und des recht hohen Anschaffungspreises verfehlt sie nur knapp einen Platz in unseren Empfehlungen. Fakt ist: Wer für den Privatbereich eine handbetriebene Kehrmaschine mit zusätzlicher Walzenbürste sucht, macht mit der Stiga SWP 355 nichts falsch.
Ryobi R18SW3-0
Nur knapp neun Kilogramm inklusive eingestecktem Akku wiegt die Kehrmaschine 18 V One+ von Ryobi. Sie punktet direkt nach dem Auspacken mit einfachem Zusammenbau. Der vierfach höhenverstellbare, ergonomisch geformte Bügel wird schnell am Gerät angeschraubt. Dann kann es fast losgehen. Vorher noch den geladenen Akku auf der hinteren linken Seite einstecken und den Kickschalter zur Rechten mit dem Fuß betätigen. Schon schnurrt die Ryobi mit leisem Surren los.
Den Fußschalter der Ryobi Akku-Kehrmaschine finden wir übrigens weniger praktisch. Wir bevorzugen da die Lösung von unserer Einhell-Empfehlung: Deren Schalter sitzt direkt am Griff. Ein einfaches Ziehen, und die Maschine startet und stoppt sofort beim Loslassen.
Wir haben die Ryobi Kehrmaschine mit einem 4-Ah-Akku betrieben, der nicht zum Lieferumfang gehört. Für normale Kehrarbeiten rund ums Haus reicht der locker für mindestens drei Stunden. Selbst mit einem älteren und schwächeren One+-Akku aus unserem eigenen Werkzeugbestand lässt sich unsere Hoffläche mühelos fegen. Mit ganz geringen Kraftaufwand auf den Schubbügel bewegt sich die Ryobi fast von selbst auf die ersten Dreckhaufen zu. Die direkt an den um 360 Grad drehbaren Vorderrädern montierten Seitenbesen beginnen nach dem Einschalten zu rotieren. Man muss lediglich die Richtung vorgeben. Dann schwebt der Akku-Kehrer, fast wie ein Luftkissenboot, über die zu reinigende Fläche.
Und wie sieht es mit Kehrleistung aus? Kleine feuchtere Blätter, Split, Sand und Straßenstaub auf ebener Fläche sind kein Thema. Bei feinerem Schmutz lässt sie aufgrund fehlender Feinstaubwalze oft in der Mitte einen Streifen stehen. Da sind dann erneute Durchgänge nötig, damit der restliche Schmutz in dem nur 17 Kilogramm kleinen Auffangbehälter verschwindet. Besonders beim Kehrtest mit Split fällt uns auf, dass die rotierenden Bürsten einige Splitkörnchen nach außen schleudern. Ecken und Hauskanten bekommt die Ryobi Kehrmaschine dank der Einstellungen für den Bürstendruck und der seitlichen Führungsrollen ganz gut in den Griff. Die Einhell Akkumaschine hat im Säubern von Kanten aber die Nase vorn. Auch die Kehrbreite fällt mit 53 Zentimeter geringer aus als bei der Einhell mit 61 cm.
Bei unebener Fläche kann man bei der Ryobi-Akku-Kehrmaschine per Drehregler die Höhe regulieren. Großes Manko dabei: Der Regler stellt sich beim Kehrvorgang von selbst in die niedrigste Position zurück. Trotz der genannten Schwachpunkte erledigt die Ryobi besonders auf ebenem Boden ihren Job gut, bleibt aber in unserem Ranking ein gutes Stück hinter dem Einhell Akkukehrer. Wir empfehlen: Besitzer von One+-Akku-Geräten, die mit dem Kauf einer Akkukehrmaschine liebäugeln, sollten beim Ryobi-System bleiben und den oder die vorhandenen Akkus auch für die Kehrmaschine nutzen. So muss nur die Maschine selbst gekauft werden. Das reduziert die Gesamtausgaben.
Haaga Handkehrmaschine 375
Wie auch bei der kleinen Schwester Haaga 255 ist der Aufbau der Kehrmaschine 375 von Haaga ruckzuck abgehakt. Nur zwei Kunststoffteile müssen links und rechts an der Kehrmaschine montiert werden, was sogar werkzeuglos gelingt. Der Schubbügel wird in diese beiden Aufnahmen gesteckt, und schon ist die elf Kilogramm leichte Maschine startbereit.
Die beiden runden Walzen werden beim Schieben riemenlos über ein Getriebe zum Rotieren gebracht. Zusätzlich ist die Haaga 375 mit einer horizontal angeordneten Feinstaubwalze ausgestattet. Die hat sich in unserem Praxistest bewährt und neben Asche aus unserem Holzofen auch feineren Straßenstaub locker in den 50 Liter fassenden Auffangbehälter gefegt. Bei feuchtem Laub braucht es mehrere Durchgänge, bis auch das letzte Blatt im Behälter landet. Aufgrund ihres geringen Gewichtes lässt sich die Haaga 375 leicht vorwärts bewegen und gut manövrieren.
Die ausreichend überstehenden Tellerbesen machen an Hauswänden oder Kanten eine gute Figur beim Kehren. Mit einem hörbaren Klicken ist eine achtfache Höhenverstellung per Drehregler leicht zu bewerkstelligen. So lässt sich die Kehrmaschine gut auf verschiedenste Untergründe einstellen, um ein optimales Kehrergebnis zu erzielen.
Was uns nicht so gut gefiel: Der Auffangbehälter lässt sich nach dem Entleeren nur mit Krafteinwirkung auf den Griff korrekt einrasten und arretieren. Die Metall-Schubstange verfügt leider über keine Polsterung, wodurch es bei niedrigeren Temperaturen ohne Arbeitshandschuhe schnell kalte Finger geben kann.
Abgesehen davon erledigt die Haaga 375 ihren Job zuverlässig und ist sowohl für große Privatgelände als auch für gewerbliche Bereiche wie Lagerhallen ideal geeignet. Trotzdem hat unsere Empfehlung Colly 800 von Kränzle, die mit der Haaga 375 gut vergleichbar ist, die Nase ein gutes Stück weiter vorn.
So haben wir getestet
In verschiedenen Testverfahren haben wir die Handkehrmaschinen auf Herz und Kehrwalzen geprüft. In folgenden Absätzen erläutern wir die Testabläufe sowie die einzelnen Bewertungskriterien:
Materialqualität und Zusammenbau vor Erstnutzung
Bevor wir mit dem Zusammenbau der Kehrmaschinen beginnen, wird eine sorgfältige Sichtkontrolle der einzelnen Bauteile durchgeführt, um mögliche Mängel oder Beschädigungen festzustellen. Anschließend wird die Zeit gemessen, die für den Zusammenbau benötigt wird. Des Weiteren haben wir die Montageanleitung auf ihre Qualität hin überprüft und geprüft, wie verständlich sie ist.
Handhabung
Die Handhabung der Kehrmaschinen spielte eine große Rolle in unserem Test. Wir haben die Schubbügel auf ihre Verstellmöglichkeiten untersucht und getestet, ob sie sich leicht an die Körpergröße anpassen lassen. Zudem haben wir einen Testparcours mit verschiedenen Hindernissen und Kurven aufgebaut, um zu prüfen, wie gut sich die einzelnen Kehrmaschinen manövrieren lassen.
Kehrleistung
Um die Kehrleistung zu bewerten, haben wir Tests auf unterschiedlichen Untergründen durchgeführt. Vom normalen Straßenbelag über eine gepflasterten Hof bis zur unebenen Pflastersteinrinne ist alles dabei. Die Menge und Art des Schmutzes sind bei jedem Testdurchlauf gleich, um eine vergleichbare Bewertung zu gewährleisten. Sie besteht aus einem Mix aus feuchtem Sand, Split, herausgezupftem Unkraut, staubiger Erde, ein paar Laubblättern und Rindenmulch.
Auffangbehälter
Die Größe des Auffangbehälters wird von uns geprüft, um festzustellen, ob sie ausreichend für die Kehrleistung und die Dauer des Einsatzes ist. Zudem testen wir, wie gut sich die Kehrgutbehälter entnehmen, leeren und wieder einhängen lassen.
Lautstärke
Um die Lautstärke der verschiedenen Kehrmaschinen zu bewerten, werden Tests mit unterschiedlichen Modellen durchgeführt und ein paar unserer Nachbarn als unabhängige Testpersonen gebeten, die Lautstärke auf einer Skala von 1 bis 10 zu bewerten. Dabei stand eine niedrige Bewertung für eine sehr leise und eine hohe für eine sehr laute Kehrmaschine.
Die wichtigsten Fragen
Welche Kehrmaschine ist die beste?
Die Kärcher S4 Twin ist für uns die beste Kehrmaschine. Daumen hoch für eine hervorragende Kehrleistung und die einfache Handhabung! Der verstellbare Schubbügel gewährleistet rückenschonendes und kraftsparendes Arbeiten. Der werkzeuglose Zusammenbau und die gute Zubehör- und Ersatzteilversorgung sind weitere Pluspunkt. Einziger Kritikpunkt: Der 20-Liter-Auffangbehälter könnte etwas größer sein.
Wann lohnt sich eine Kehrmaschine?
Eine Kehrmaschine lohnt sich vor allem dann, wenn regelmäßig größere Flächen gereinigt werden müssen. Insbesondere für Hausbesitzer mit großen Einfahrten, Terrassen oder Gartenwegen kann eine Kehrmaschine eine enorme Zeitersparnis und Arbeitserleichterung bieten. Auch Gewerbetreibende, die für die Reinigung von Parkplätzen, Gehwegen oder Lagerhallen verantwortlich sind, profitieren von der Effizienz und Leistung einer Kehrmaschine.
Sind Handkehrmaschinen empfehlenswert?
Wenn größere Flächen rund ums Haus oder auf dem Firmengelände häufig vom Schmutz befreit werden sollen, kann der Einsatz einer Handkehrmaschine durchaus sinnvoll sein. Sie ist leicht zu bedienen und erfordert weniger Kraftanstrengung als das Kehren mit einem Besen. Außerdem ist die Zeitersparnis nicht zu vernachlässigen. Kehrmaschinen mit Benzin-Motor sind für den Privatbereich überdimensioniert, handgeschobene Kehrmaschinen sind hier völlig ausreichend.