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Gaming-Tastatur Test 2025: Die besten Modelle für jedes Budget

Eine Gaming-Tastatur unterscheidet sich in ihrer Grundfunktion nicht von einer normalen Tastatur. Schließlich dienen beide Gerätearten dazu, Zeichen auf den Bildschirm zu werfen. Eine Gaming-Tastatur fängt aber die Wünsche und Bedürfnisse fürs Gaming besser ab – insbesondere wenn es in den Multiplayer geht, können die Features eines Gaming-Keyboards einen entscheidenden Vorteil bieten.
„Rubber Dome“ gegen mechanische Switches
Der größte Unterschied zwischen Gaming-Keyboards und ihren Office-Geschwistern sind die verbauten Switches oder Schalter unter jeder einzelnen Taste. In der Regel verwenden die Hersteller der Office-Keyboards und preiswerten Gaming-Keyboards „Rubber Dome“-Switches, während in den hochpreisigen Keyboards mechanische oder opto-mechanische Schalter mit Lichtsensor zum Einsatz kommen. Als User spüren Sie den Unterschied beim Tippen und Zocken: „Rubber Dome“-Keyboards geben in der Regel ein schwammiges Feedback, verlieren mit der Zeit an Widerstand und leiern aus. Dafür sind sie relativ leise und günstig zu produzieren. Die beiden anderen Varianten sorgen für ein exaktes Schreibgefühl und geben an einem bestimmten Punkt eine sofortige Rückmeldung mit einem Druckpunkt und eventuell einem Klickgeräusch. Wer in seinen Spielen auf zuverlässige Resultate angewiesen ist, der sollte über den Kauf einer mechanischen Tastatur nachdenken.
Switch-Typen: linear, taktil oder „clicky“
Mechanische Switches werden generell in drei Feedback-Kategorien unterteilt. Wer vorher nur mit Office-Tastaturen zu tun hatte, der wird sich mit taktilen, stillen Switches sofort zurechtfinden: Diese haben einen deutlich spürbaren, klar definierten Druckpunkt (z. B. die MX Brown-Switches vom Hersteller Cherry). Das macht es leicht einzuschätzen, wann die Taste auslöst, und es stellt sich schnell ein angenehmer Tippfluss ein. Taktile „Clicky“-Switches bieten ebenfalls einen definierten Druckpunkt und unterstreichen diesen durch ein Klacken (z. B. Cherry MX Blue). Viele Spieler genießen das Geräusch, für das Büro oder den gemeinsamen Wohnraum ist das aber nichts. Und falls Ihr Mikrofon leicht Umgebungsgeräusche aufnimmt, werden Sie damit Ihren Online-Mitspielern schnell auf den Wecker gehen. Lineare Switches (z. B. Cherry MX Red) sind ihre eigene Kategorie: Diese haben keinen Druckpunkt, sondern lösen komplett ohne spürbares Feedback aus.
Viele Tastaturhersteller bieten selbst entwickelte Switches der verschiedenen Kategorien mit unterschiedlichen Widerständen, Druck- und Auslösepunkten an. Generell sind spürbare Druckpunkte gut, wenn Sie viel schreiben. Viele empfinden das knackige Feedback als angenehm. Lineare Switches verringern dagegen potenziell eine Verzögerung durch den hier fehlenden Druckpunktwiderstand, weswegen sie sich für schnelle Actionspiele anbieten. Beim Schreiben können diese Switches aber anstrengend werden.
Welche Switches für Sie empfehlenswert sind, ist allerdings eine komplett individuelle Sache. Hier hilft nur ausprobieren, denn welche Switches sich für Ihre Aufgaben angenehm anfühlen und welche eventuell die Hand erlahmen lassen, ist von Person zu Person unterschiedlich. Im Zweifelsfall empfehlen wir aber, beim Ausprobieren mit taktilen, stillen Switches anzufangen.
Tastenhöhe: Voll oder halb?
Eine Gaming-Tastatur kann ziemlich hoch sein. Eine Handballenablage hilft dabei, dass Sie beim Tippen und Zocken nicht die Hände nach oben abknicken. Eventuell genügt das aber nicht. Halbhohe Tasten, sogenannter Chiclet- oder Notebook-Tastaturen haben zwar meist den Nachteil, dass der Hubweg geringer ausfällt und so der genaue Auslösepunkt schlechter ins Tipp- und Gaming-Muskelgedächtnis übergeht. Dafür können diese Tastaturen sehr flach sein und Fehlstellungen der Hände vorbeugen.
RGB: Kein Gaming ohne buntes Licht
Darüber hinaus verfügen die meisten Gaming-Tastaturen über eine Beleuchtungsoption – auch hier gibt es Unterschiede zwischen den günstigen und den im Preis höheren Modellen. In der oberen Preiskategorie lässt sich oft jede Taste mit einer Farbe aus dem RGB-Spektrum belegen. In der günstigen Preisklasse hingegen lassen sich oftmals nur ganze Tastaturblöcke mit Farben versehen und auch die Farbpalette ist meist auf wenige Farbtöne begrenzt.
Bei kabellosen Peripheriegeräten verringert die Beleuchtung die Akkulaufzeit übrigens erheblich. Hier sollten Sie darauf achten, dass sich das Licht komplett ausknipsen lässt.
Sondertasten für alle Lebenslagen
Medientasten kennen Sie vielleicht schon von Ihrer normalen Tastatur und sind ebenso bei den Gaming-Modellen gut und praktisch. Mit dedizierten Soundtasten können Sie zum Beispiel direkt am Keyboard Ihr Betriebssystem lauter, leiser oder stumm schalten oder Musik und Videos starten oder pausieren. Gaming-Keyboards bieten auch häufig noch eigene Tasten für die Beleuchtung. Besonders praktisch sind Tasten für Makrofunktionen. Über die Firmware oder eine Software können Sie Tastenkombinationen und -abfolgen aufnehmen und abrufen. Beispielsweise können Sie so in MMORPGs eine komplexe Tastenfolge mit einem Druck abfertigen oder in einem Shooter das liebste Ausrüstungs-Loadout zum Spielstart übernehmen.
Ebenfalls praktisch: die Gaming-Taste. Die ist bei unterschiedlichen Herstellern anders gekennzeichnet, aber ihre wichtige Aufgabe bleibt die gleiche: Tasten, die einen während des Spielens aus Versehen aus der Action schmeißen können, zu deaktivieren. Dazu gehört zum Beispiel die Windowstaste, die viele virtuelle Spielerleben auf dem Gewissen hat.
System-Monitor in einem eigenen Bildschirm
Ein cooles, aber seltenes Feature ist die Tastatur mit eigenem Bildschirm. Hier können sie einerseits Einstellungen an der Tastatur, den Makros, der Beleuchtung etc. vornehmen, ohne aus dem laufenden Spiel rauswechseln zu müssen. Besonders interessant ist das Feature, wenn es eine Systemüberwachung anbietet. So können Sie anhand von RAM-Allozierung, CPU-Auslastung, Lüfter-Geschwindigkeit und weiteren Daten in Echtzeit herausfinden, warum ein Spiel ruckelt und wo Optimierungsbedarf besteht.
Keine verlorenen Eingaben
Außerdem sollte jede Gaming-Tastatur über Anti-Ghosting verfügen. Einfach gesagt, wird dadurch sichergestellt, dass beim gleichzeitigen Drücken nebeneinander liegender Tasten auch alle Anschläge erkannt werden. Auch „N-Key-Rollover“ ist wichtig. Dabei steht das N für eine Anzahl von Tasten, die Sie zur gleichen Zeit problemlos drücken können. „6-Key-Rollover“ bedeutet beispielsweise, dass Sie sechs Tasten zur selben Zeit drücken dürfen und die Eingaben richtig erkannt werden.
Tastenkappen: ABS oder PBT?
Das Gesicht jeder Gaming-Tastatur ist die Menge ihrer Tastenkappen, auch Keycaps genannt. Diese kleinen, individuellen Plastikteile bedecken die Tastenschalter und sind die physische Verbindung zwischen Spieler und Spiel. Die Wahl der richtigen Keycaps kann nicht nur das Aussehen einer Tastatur personalisieren, sondern auch das Tippgefühl und die Performance beeinflussen. Es gibt verschiedene Materialien und Designs von Tastenkappen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile bieten.
- ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) Keycaps sind die am häufigsten anzutreffenden Tastenkappen auf Gaming-Tastaturen. Dieses Material ist leicht, relativ günstig in der Herstellung und bietet eine glatte Oberfläche. ABS-Keycaps neigen jedoch dazu, mit der Zeit glänzend zu werden und können schnell Abnutzungserscheinungen zeigen.
- PBT (Polybutylenterephthalat) Keycaps sind widerstandsfähiger als ABS-Tastenkappen und zeichnen sich durch ihre Robustheit aus. Sie sind dicker, haben eine rauere Textur und sind widerstandsfähiger gegenüber Verschleiß, Fett und Lösungsmitteln. PBT-Keycaps behalten länger ihre Textur und Farbe bei und gelten als die hochwertigere Wahl für Spieler, die Wert auf Langlebigkeit und Qualität legen.