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Umbau eines Einfamilienhauses von Max Luciano Geldof in Belgien – Projekte

Manchmal ist weniger mehr. In Sint Amands zeigte sich ein Wohnhaus aus den Achtzigerjahren geradezu umzingelt von gut gemeinten An- und Zusatzbauten. Im Garten stand ein kleines Nebengebäude mit überdachter Terrasse und Außenküche. Ein doppelstöckiger Erker wirkte wie ein Fremdkörper und ein Carport vor dem Wohnzimmerfenster nahm den Bewohner*innen nicht nur die Aussicht, sondern auch das Licht. Die Beziehung zum Garten und zur Umgebung war durch diese Ansammlung weitgehend verloren gegangen.
In Verbindung
Für mehr Offenheit und Klarheit erweiterten die Planer*innen im ersten Schritt die Fensterflächen. „Eigentlich haben wir die gesamte hintere Fassade geöffnet“, sagt Thomas Geldof, Mitgründer des Architekturbüros Max Luciano Geldof. „Einen Teil der bestehenden Wände haben wir zugunsten einer einheitlichen Fassade beibehalten.“ Diese neue Großzügigkeit findet sich auch im leicht vorspringenden Anbau, den die Gestalter*innen auf Teilen des früheren Terrassenfundaments errichteten. Darin befindet sich heute das Schlafzimmer der Eltern. Bad, Ankleide und Technikräume wurden in der ehemaligen Garage untergebracht. Sämtliche essentiellen Funktionen vereinten die Architekt*innen auf rund 200 Quadratmetern im Erdgeschoss – mit dem Ziel, dass das derzeit noch junge Paar bis ins hohe Alter in seinem Haus leben und es bei Bedarf auch teilen kann.
Aus einem Guss
Im ersten Stockwerk verfügen die Kinder der Familie über ihren eigenen Bereich mit 120 Quadratmetern. Wie bereits im Erdgeschoss ließ das Team von Max Luciano Geldof auch dort die Fenster vergrößern und an die klare Linienführung anpassen. Das trägt zur einheitlichen Wirkung der Fassade bei, an der sich verputzte Flächen mit Holzelementen abwechseln. Diese Materialkombination geht nahtlos in den Innenraum über. Das zeigt sich besonders in der Küche, wo Holzfronten auf Natursteinflächen und Messingelemente treffen. So wirkt der offene Raum hell, aber nicht kühl.
Fließender Übergang
Der veränderten Grundriss setzt die Räume auf ganz neue Weise in Beziehung zum Garten. Der Landschaftsarchitekt Pieters Faché gestaltete ihn so um, dass sich artenreiche Wiesen mit Rasenflächen und Wegen abwechseln. Wo immer möglich, kamen vorhandene Materialien zum Einsatz – auch um die Kosten im Rahmen zu halten. „Wir haben mit einem recht begrenzten Budget gearbeitet. Die Herausforderung bestand darin, die Materialien auf möglichst kreativ einzusetzen“, erklärt Thomas Geldof rückblickend.
Den Bausünden aus der Vergangenheit begegnete Max Luciano Geldof mit Gestaltungswillen und Ideenreichtum. Das Potenzial des Grundstücks vor Augen, schufen die Architekt*innen ein Wohnumfeld, das den Ansprüchen der Bewohner*innen entspricht und den Bestand fit macht für die Zukunft.