Blog
Apartmenthaus Vera von atelier oï und CAS Architektur in Andermatt – Projekte

Andermatt ist ein kleines Dorf im Kanton Uri am Fuße des Gotthardpasses in der Schweiz. Es liegt auf einer Höhe von 1.440 Metern und hat gerade einmal 1.700 Einwohner*innen. Dass es trotzdem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, liegt an der spektakulären Bergwelt – und den Tourist*innen, die winters wie sommers dort ihren Urlaub verbringen. In einem Ort, in dem hundertmal so viele Besucher*innen verweilen wie Einheimische leben, gehören zahlreiche Gäste- und Saisonwohnungen zur Infrastruktur. Das Apartmenthaus Vera von CAS Architektur soll „ein Zuhause fern von zu Hause“ sein. Das Interiordesign stammt von atelier oï, das sich auch dank seines Standorts in La Neuveville mit der Schweizer Provinz auskennt. In Zusammenarbeit mit Bauwerk Parkett wurden insgesamt neun Wohnungen mit lokalen Materialien zeitgemäß, alpin und nachhaltig ausgestattet.
Die Bergwelt als Architekturelement
Außen wie innen ist das Apartmenthaus ein Echo auf die traditionelle Baukultur und die umliegende Landschaft. Die Fassade aus „goldfarbenem Holz“ spiegelt die Natur wider – „inspiriert von Wind, Wasser und den weichen Konturen der verschneiten Landschaft“, so Helen Chappuis von CAS. Die Architekt*innen orientierten sich am klassischen Chalet-Bau, interpretierten ihn aber in Form und Material zeitgenössisch. Die Basis wird von einem massiven Natursteinsockel gebildet, auf dem das fünfstöckige Gebäude mit seiner schimmernden Fassade ruht. Einen besonderen Charakter erhält das Haus an der Haupteinkaufsstraße durch die zurückgesetzten Fenster, die von dunklen Laibungen eingefasst sind und so die jahreszeitlich wechselnden Kontraste der Alpenlandschaft aufgreifen. Die großzügigen Fensterflächen machen die vorgelagerte Bergwelt zu einem Teil des Interieurs und lassen viel Licht in die Wohnräume.
Tradition mit Twist
Gemeinsam mit Bauwerk Parkett hat atelier oï die Parkettkollektion Spinpark entworfen, die auf den Böden verlegt wurde. Dabei nutzten die Designer die natürlichen ästhetischen Eigenschaften des Naturmaterials Eichenholz, um einen besonderen grafischen Effekt zu erzielen. Indem die Holzmaserung im Zuschnitt um 45 Grad gedreht ausgerichtet wurde, entsteht eine Diagonale, die beim handwerklichen Verlegen der Dielen zu rechtwinkligen, parallelen oder chevronförmigen Mustern angeordnet werden kann. „Unsere eigene Designperspektive und das tiefe Verständnis von Holz von Bauwerk Parkett haben dazu beigetragen, Typologien neu zu erfinden und innovative Muster zu entwickeln“, sagt Aurel Aebi, Mitbegründer von atelier oï, über die Zusammenarbeit mit Bauwerk Parkett.
Bodendeckendes Kunstwerk
Das ausdrucksstarke Muster macht den Parkettboden zu einem wichtigen Gestaltungselement und Raumakteur. Für atelier oï wird der Boden in Schlaf- und Wohnräumen zur Bühne für das Mobiliar, indem er mit seiner lebendigen Textur und seiner warmen Farbe das gesamte Ambiente trägt. Die Liebe zum Detail, zu bleibenden Werten und zu handwerklich gefertigten Objekten ist stets präsent. Atelier oï hat viele Möbelstücke speziell für das Apartmenthaus Vera anfertigen lassen, darunter individuell geschreinerte Einbaumöbel aus Kiefernholz oder mundgeblasene Elemente aus Murano-Glas. „Von unseren Genea-Stühlen in Zusammenarbeit mit Passoni bis hin zu den Vitruvio-Pendelleuchten in Partnerschaft mit Artemide – jedes Stück wurde sorgfältig ausgewählt, um die Innenräume perfekt zu ergänzen”, beschreiben die Gestalter ihr Konzept.
Eine Alpensaga in Holz und Stein
Die Harmonie und Wärme der Natur ist mit goldenen Farben und viel Tageslicht eingezogen. Gleichzeitig sorgen traditionelle Zitate für Gemütlichkeit. Dazu gehören ein Kamin aus Naturstein, holzverkleidete Wände und Lichtbögen, die sich hinter vertikalen Holzlatten verbergen. Sie sollen die Leuchtkraft der alpinen Sonne einfangen und als beruhigendes Element in den Innenraum transportieren. Mit dem Apartmenthaus Vera zeigen atelier oï, CAS Architektur und Bauwerk Parkett, wie Tradition respektiert und die Architektur gleichzeitig zeitgenössisch weiterentwickelt werden kann. Die Schönheit der Natur wurde in die Innenräume übertragen, auch indem Materialien aus der unmittelbaren Nachbarschaft für den Innenausbau verwendet wurden.