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Logitech Flip Folio im Test

Logitech Flip Folio im Test

Auf technischer Ebene hat das iPad längst das Zeug zum Laptop-Ersatz. So richtig durchsetzen konnte sich das Tablet im Arbeitsalltag allerdings noch nicht – einer der Hauptgründe dafür dürfte die Software gewesen sein. Das könnte sich nun ändern, denn Apple bringt mit iPadOS 26 einige Mac-typische Funktionen auf das iPad. Gleichzeitig möchte Logitech ein anderes Problem lösen: die von manchen als umständlich empfundene Bedienung.

Zwar gibt es bereits Hüllen für das iPad mit physischen Tastaturen, etwa das Magic Keyboard von Apple, aber mit Blick auf das Tippgefühl können sie meist nicht mit stationären Alternativen mithalten. Das Flip Folio von Logitech setzt jetzt auf eine separate Tastatur im »Full-Size-Format«. Die lässt sich wiederum zum bequemen Transport magnetisch an die Außenseite heften. Das Beste aus zwei Welten also? Wir haben das Flip Folio im Arbeitsalltag getestet und festgestellt, dass dieser Plan nicht ganz aufgeht. Ein Ass im Ärmel hat das Case trotzdem.

Logitech Flip Folio im Test

Zuallererst gilt es zu erwähnen, welche Modelle überhaupt für das Flip Folio infrage kommen. Das normale iPad geht leider ein weiteres Mal leer aus, Logitech konzentriert sich auf die Air- und Pro-Reihe. Freuen können sich bei Ersterer die jüngsten drei Generationen (M2, M3, 5. Generation). Beim Flaggschiff sollte es die aktuelle M4-Version sein. Dafür werden jeweils passende Hüllen für beide Größen (11 Zoll sowie 13 Zoll) angeboten und kosten rund 180 Euro und 200 Euro.

iPad-Hülle mit Tastatur

Logitech Flip Folio

Für die 13-Zoll-Varianten von iPad Pro (M4) und iPad Air (M2, M3).

Apple das Leben zur Hülle machen: Tastatur-Case fürs iPad im Check Test: Copy Of Copy Of Flip Folio 13 Inch Graphite Hero

Eine lange Liste der kompatiblen Geräte sieht anders aus. In der Praxis ist man jedoch deutlich flexibler. Aufgrund der Millimeter-Unterschiede in der Länge und Breite hatten wir auch keinerlei Probleme mit Apples iPad (2025) oder einem älteren Pro-Modell. Natürlich füllt die Kameralinse die quadratische Aussparung nicht gänzlich aus, aber das ist beim neuesten iPad Air auch nicht der Fall.

Farbe bekennen beim Tastatur-Kauf

Der Star der Show ist sowieso die Tastatur. Das macht bereits das großflächige Produktbild auf der Verpackung deutlich. Uns fiel direkt die schicke Grafit-Farbgebung mit türkisfarbenen Akzenten auf. Zum Marktstart werden in dieser Hinsicht übrigens keine Alternativen angeboten. Das ändert sich im September 2025: Mit Pale Grey und Lilac sollen noch eine hellgraue Variante mit orangen Elementen und eine mit zwei Violett-Tönen folgen.

Apple das Leben zur Hülle machen: Tastatur-Case fürs iPad im Check Test: Flip Folio Logitech1
Oben die Tastatur für das 13-Zoll-iPad, unten für 11 Zoll.

Zur auffälligeren Farbe greift Logitech nicht nur für die drei Easy-Switch-Tasten, sondern auch für die Gummilasche an der Seite der Tastatur. Letztere fällt zwar nicht überdimensional aus, beschert in puncto Hochwertigkeit aber keine Pluspunkte. Das ist auch nicht ihre Hauptaufgabe – schließlich soll sie beim Trennen der Tastatur von der Magnet-Rückseite helfen. Das gelang uns allerdings auch mit einer Ziehbewegung im Handumdrehen. Falls man also auf einen zweiten Farbakzent bestehen würde, hätten wir zum Beispiel stattdessen eine türkise Enter-Taste vorgeschlagen.

Full-Size mit Abstrichen

Ein Lob gibt es hingegen für die kinderleichte Einrichtung. Eine Bilderanleitung hat Logitech zur Sicherheit trotzdem auf den Karton gedruckt. Das Flip Folio kann man jedenfalls nicht falsch am iPad befestigen. Zum Arbeiten wird nur noch die andere Hälfte an der entsprechenden Stelle geknickt, nach hinten geklappt und schon steht das iPad auf dem Tisch. Die Tastatur verbinden Sie wie jedes andere Bluetooth-Gerät auch. Es poppt lediglich die Aufforderung auf, einen sechsstelligen Code, der auf Ihrem Bildschirm erscheint, einzugeben und zu bestätigen. Drei Sekunden später kann schon das Tippen beginnen.

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Das aufgestellte Flip Folio mit Tastatur.
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Die Tastatur ist sicher verstaut.
Apple das Leben zur Hülle machen: Tastatur-Case fürs iPad im Check Test: Flip Folio Logitech4
Die Lasche unterstützt beim Trennen der Tastatur.

Eine lange Eingewöhnungszeit dürfte dabei kaum notwendig sein. Besonders die 13-Zoll-Variante punktet mit ihrer Größe: Im Vergleich zur Mac-Tastatur von Apple fällt sie nur minimal schmaler aus, sodass lediglich die Ü-, Ä-, +- und #-Tasten etwas gestaucht werden mussten. Der kleine Bruder ist in der Hinsicht nicht so glimpflich davongekommen. Manche Tasten erfordern hier ein bisschen Fingerspitzengefühl.

Multitasking in Hülle und Fülle

Die Mobilität kann man dem Duo allerdings nicht absprechen: Bei der Tastatur handelt es sich aufgrund der Plastikbauweise um ein echtes Leichtgewicht, und trotzdem muss man sich keine Sorgen darüber machen, dass sie sich im Rucksack von der Hülle löst oder gar bricht. Von billiger Verarbeitung kann hier nicht die Rede sein. Die leicht rauen Tasten fühlen sich gut an und vereinen ein angenehmes Tippgeräusch mit einem ordentlichen Tastenhub. Logitech eben.

Möchten Sie ein weiteres Gerät verbinden, halten Sie die gewünschte Taste drei Sekunden lang gedrückt und fahren analog zur Ersteinrichtung fort.

Das größte Verkaufsargument des Flip Folio ist wohl die Flexibilität. Drei Geräten können Sie jeweils eine Taste zuordnen und bei Bedarf hin- und herwechseln. Das funktioniert einwandfrei – unabhängig davon, ob es sich um einen Mac, einen Windows-PC oder ein Android-Smartphone handelt. Die Sonderbefehle beziehungsweise ein Großteil davon kann ebenfalls plattformübergreifend genutzt werden. Besonders Apple-Nutzer können sich auf Screenshot, Emoji-Auswahl und Co. per Tastendruck freuen.

Für noch höhere Produktivität kann das iPad vertikal aufgestellt werden, sodass daneben genug Platz fürs Smartphone übrig bleibt. Das ist knapp bemessen, klappt aber, wenn auch auf Kosten der Stabilität. In unserem Test erweist sich diese Variante auf dem Schreibtisch noch als unbedenklich. Sobald es allerdings auf dem Schoß oder im Zug beziehungsweise Flugzeug weitergehen soll, ist Vorsicht geboten. Plötzlich hängt fast ein Drittel des Tablets in der Luft und eine ruckartige Bewegung kann tragische Folgen haben. Bei vielen Handys greifen die Magnete gar nicht.

Flip Folio scheitert bei Spagatversuch – mit zwei Ausnahmen

Logitech versucht es mit einem Hybridmodell aus Tastatur-Case und Schreibtisch-Set-up. Am Ende konnte uns das Produkt weder als das eine noch das andere vollends überzeugen. So vermissen wir etwa eine Hintergrundbeleuchtung und vor allem ein Trackpad.

Ein Produkt, das beides mitbringt, haben die Schweizer dabei selbst im Angebot. Das Combo Touch kostet zwar je nach Modell zwischen 30 und 80 Euro mehr, schützt aber dafür auch die Kanten, während das iPad im Flip Folio nur an der Unterseite von einer farbigen Hartplastikleiste gestützt wird. Im zugeklappten Zustand kommt noch eine Stoffschicht hinzu. Wenigstens lässt sich der Apple Pencil so ohne Weiteres ans Gerät heften. Vom Logitech-Pendant oder einer externen Maus kann man das natürlich nicht behaupten – hier wird der Transport schnell umständlich.

Vier CR2016 sollen für zwei Jahre halten

Zudem kommt das Combo Touch ohne Batterien aus, da es via iPad beziehungsweise Smart Connector geladen wird. Anders das Flip Folio: Alle zwei Jahre braucht die Tastatur vier frische CR2016-Zellen. Falls das stimmen sollte, können wir darüber hinwegsehen, dass sich das entsprechende Fach mit einer Büroklammer, die auf der Verpackung empfohlen wird, kaum öffnen lässt. Wer sich keinen speziellen Spatel von Logitech-Partner iFixit zulegen will, kann getrost zur Sim-Nadel greifen, auch wenn sie nicht ganz so handlich ist und man daher etwas Kraft aufwenden muss.

Weitaus mehr beunruhigt uns dennoch die Falte auf der Rückseite der Hülle. Das Knicken fühlt sich irgendwie falsch an, und es würde uns nicht wundern, wenn es mittelfristig nicht spurlos am Produkt vorbeigehen würde. Beim genaueren Hinsehen kann man erkennen, wie das Material gespannt wird.

Apple das Leben zur Hülle machen: Tastatur-Case fürs iPad im Check Test: Flip Folio Logitech5
Flip Folio im Größenvergleich.

Insgesamt reicht es für das Flip Folio somit trotz der soliden Tastatur inklusiver praktischer Sondertasten nicht zur Empfehlung. Es gibt jedoch zwei Ausnahmen: Menschen, die ihr Tablet auch hochkant aufstellen möchten sowie solche, die von einem Keyboard für mehrere Geräte träumen, finden wohl keine bessere Tastaturhülle fürs iPad. Besonders in puncto Multikonnektivität kann Logitech mit seiner Easy-Switch-Technologie glänzen.

Ansonsten fallen die Schwächen unserer Meinung nach zu stark ins Gewicht. So muss das Produkt ohne Hintergrundbeleuchtung, Trackpad und einen Schutz der Seiten auskommen. Außerdem konnte das Flip Folio unsere Zweifel an der Langlebigkeit der faltbaren Rückseite nicht ausräumen. Fans von Aufstellfüßen beziehungsweise generell einer geneigten Tastatur müssen wir ebenfalls enttäuschen. Gleichzeitig macht das Flip Folio deutlich, dass im Bereich der iPad-Tastaturen weiterhin eine Menge Potenzial schlummert.

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