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Die Team 7 Welt von Matulik Architekten mit Vestre-Outdoormöbeln – Projekte

Holz war für Team 7 nie nur ein Werkstoff, sondern ein Wert. Mit der Team 7 Welt bekennt sich das Familienunternehmen zur Kreislaufwirtschaft und hat sich eine architektonisch markante Visitenkarte geschaffen. Am westlichen Stadteingang von Ried erhebt sich der viergeschossige Neubau um zwei begrünte Innenhöfe. Der Baukörper, nach Plänen von Matulik Architekten errichtet, folgt mit abgerundeten Ecken und polygonalem Grundriss dem Straßenverlauf. Mit markanter Lamellenfassade fügt sich der Holzbau nahtlos in die von städtischen und ländlichen Strukturen geprägte Umgebung ein – und gestaltet sie zugleich mit.
Von innen nach außen gedacht
Statt auf der grünen Wiese zu expandieren, entschieden sich die Bauherrschaft und die Architekt*innen für eine Nachverdichtung direkt gegenüber von dem Betriebsstandort des Unternehmens. Die neue Firmenzentrale bietet Raum für Verwaltung und Showroom, ein öffentlich zugängliches Restaurant, Veranstaltungsflächen sowie eine großzügige Tiefgarage. Die Erschließung erfolgt über einen überdachten Haupteingang, der stadträumlich die Verbindung zur gegenüberliegenden Produktionsstätte herstellt.
Im Inneren herrscht Offenheit: Raumhohe Verglasungen machen die Nutzungen von außen ablesbar, Holzoberflächen und natürliche Materialien schaffen ein angenehmes Raumklima. Offenporige Eichenflächen, Linoleum, Lehm-Kasein-Böden und Schafwollfilz für die Akustik sorgen für ein konsequent schadstofffreies Interieur.
Gestaffelte Landschaft, skandinavisch ergänzt
Die Freiraumplanung durch D\D Landschaftsplanung folgt dem Prinzip einer gestaffelten Vegetationsstruktur: im Erdgeschoss ein dichter Laubmischwald, in den oberen Etagen Nadelgehölze, auf dem Dach alpine Flora. Die Wege bestehen aus fugenoffenem Granit, die Innenhöfe wurden mit Staudeninseln und organisch geformten Holzdecks zoniert. Dort finden Mitarbeitende und Gäste Rückzugsorte – ebenso wie auf den Bänken von Vestre, die gezielt in das Landschaftskonzept integriert wurden. Mit den Möbeln des norwegischen Herstellers erweitert Team 7 seine Designphilosophie in den Außenraum. Eingesetzt wurden unter anderem minimalistisch gestaltete VIA-Sitzelemente, STRIPES– und YPSILON-Bänke sowie VROOM-Fahrradständer.
Die Bank VIA wurde von Artur Wozniak und Hallvard Jakobsen aus den Materialien Stahl und Holz entworfen. Der zurückhaltende, aber robuste Entwurf kann in der gebogenen und geraden Varianten einzeln und als formgebendes Ensemble konfiguriert werden. Die nachhaltige und wetterfeste Sitzbank YPSILON von Designer Daniel Rybakken besticht vor allem durch eine schlanke und kontrastreiche Erscheinung. Massive Holzträger aus skandinavischer Kiefer ruhen auf filigranen Füßen aus lasergeschnittenem, feuerverzinktem Stahlblech. STRIPES wurde von Lars Tornøe als modulares Möbelsystem mit rechteckigen und kreisförmigen Formen entworfen, das auch mit Bäumen und Pflanzen kombiniert werden kann. Sportliche Mitarbeiter*innen stellen ihre Fahrräder an den Ständern VROOM aus extrudiertem Aluminium ab. Der Entwurf von Espen Voll, Tore Borgersen und Michael Olofsson weist abgerundete Kanten und eine klare Linienführung auf.
Harmonie und Nachhaltigkeit
Die Möbel überzeugen durch kompromisslose Witterungsbeständigkeit, Umweltfreundlichkeit und ein subtiles optisches Detail: „Ein besonderes Highlight der Vestre-Möbel für Team 7 ist die Farbgebung der Oberflächen aus Stahl“, sagt Alexandra Gierlinger, Architektin und Projektleiterin bei Matulik Architekten. „Die Nuance geht von Dunkel- in Hellgrau über, wodurch man optisch sanft in Richtung des Eingangs geleitet wird. Diese schlichte, aber effektive Farbgestaltung verdanken wir den über 200 verfügbaren RAL-Farben. So fügen sich die Möbel harmonisch in die Umgebung ein und werten gleichzeitig den Außenbereich auf.“ Durch eine nachhaltige und klimaneutrale Produktion sowie den Einsatz von hochwertigen und langlebigen Materialien leistet Vestre zudem einen verantwortungsvollen Beitrag zu dem Bau.
Holz als Haltung, Energie im Kreislauf
Das Gebäude wurde als Holzskelettbau mit Brettschichtholzdecken, Zellulosedämmung und 3-Schichtplatten errichtet. OSB oder erdölbasierte Materialien wurden vermieden. Insgesamt wurden rund 5.500 Festmeter Rundholz verarbeitet, davon 1.000 aus dem firmeneigenen Team 7-Wald. Laut Berechnungen speichert das Gebäude den Kohlenstoff von etwa 2.500 Tonnen CO₂. Die vertikalen Eichenlamellen der Fassade stammen aus eigener Produktion und werden ebenso wie die hofseitige Schalung naturgrau verwittern.
Auch die Gebäudetechnik folgt einem ressourcenschonenden Lowtech-Ansatz. Gekühlt wird über Nachtlüftung, geheizt über eine kombinierte Lösung aus Fußbodenheizung und Wärmerückgewinnung. Eine benachbarte Energiezentrale versorgt das Ensemble über ein Leitungsnetz mit Wärme und Kälte – gespeist aus Biomassekesseln, Wärmepumpe und Abwärmequellen. Dank seiner Sonnenschutzfassade kommt das Gebäude ohne konventionelle Klimaanlage aus.
Nicht nur ein Unternehmenssitz, sondern ein Statement und Forum für zirkuläres Bauen, materialgerechtes Design und verantwortungsvolle Unternehmensführung soll die Team 7 Welt sein. Innen wie außen zeigt das Projekt, wie Architektur, Landschaft und Produktdesign in einer Haltung zusammenfinden können: ressourcenschonend, langlebig und sinnlich erfahrbar.