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Mini-Klimaanlage: Wie empfehlenswert sind Luftkühler ohne Abluftschlauch?

Die Wohnung ist heiß, aber es ist kein Geld oder Platz für eine Klimaanlage da? Ein Luftkühler, auch bekannt als „Mini-Klimaanlage“, kann kurzfristig Abhilfe schaffen. Denn: ein physikalisches Prinzip sorgt für Abkühlung. Es gibt aber einige Haken, die Sie kennen sollten.
Unsere Empfehlungen und Angebote auf einen Blick
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Turmventilator:
Midea AC100-20ARB
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Mittelgroß und mobil:
Sichler LW-420.w
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Kompakt:
Bubbacare 1
bei Amazon
Unter „Mini-Klimaanlage“, „Klimaanlage ohne Abluftschlauch“ oder „Luftkühler“, versteht man in der Regel Verdunstungskühler. Diese Geräte sind oft kastenförmig und so groß wie großer Blumentopf – oder haben gleich Ventilatorumfang. Auch wenn einige Verdunstungskühler wie Mobile Klimageräte (Vergleich) aussehen, haben die beiden Gerätetypen wenig gemeinsam.
In diesem Beitrag lesen Sie: Im Folgenden stellen wir Ihnen einige bei Online-Händlern beliebte „Mini-Klimaanlagen“ vor. Anschließend gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein, die sich aus den Spezifikationen ergeben, und erklären Ihnen, was für eine Kühllösung Sie für welche Fälle kaufen sollten.
Hinweis: Es gibt gute Gründe gegen Luftkühler; etwa ihre geringe Kühlleistung bei gleichzeitig erhöhter Luftfeuchtigkeit. Bevor Sie zu einem Luftkühler greifen, sollten Sie sich über die Nachteile informieren, die wir unten in diesem Beitrag aufführen. Wir nennen Ihnen dort auch – je nach Einsatzzweck – oftmals bessere Alternativen, sich oder Ihre Wohnung zu kühlen.
Turmventilator: Midea AC100-20ARB
Der Midea AC100-20ARB kennzeichnet sich durch akzeptableGrundlagen auf Basis der Herstellerdaten: Der 5-Liter-Tank ist ausreichend groß bemessen und die Angaben zum Luftdurchsatz sind ebenfalls angemessen. Allerdings fehlt eine Verdunstungsleistungsangabe. Kühlakkus sind im Lieferumfang enthalten, ebenso eine Fernbedienung. Laut Herstellerangabe ist das Gerät recht laut, und es lässt sich nicht rollen.
Mittelgroß und mobil: Sichler LW-420.w
Der Sichler LW-420.w ist simpel und nicht zu groß. Seine 3,5 Liter im Wassertank bieten genügend Platz für die zwei mitgelieferten Kühlakkus. Der Luftdurchsatz ist in Ordnung, die angegebene Verdunstungsleistung recht hoch. Zusatzmodi suchen Sie hier vergeblich, aber immerhin hat das Gerät Rollen und ist nicht zu schwer.
Kompakt: Bubbacare 1
Der Bubbacare 1 zählt mit seinen 1 Litern zu den kleineren Luftkühlern, bietet aber dennoch einen internen Wassertank. Er vernebelt sein Wasser, bevor er es verdunstet und soll laut Hersteller sowohl wenig Strom nutzen als auch recht leise sein. Die Stromversorgung läuft über USB, was ihn mobil macht. Auch wiegt er nur 1,3 kg.
Wie funktioniert ein Verdunstungskühler?
Eine „Mini-Klimaanlage“ nutzt Verdunstung, um Luft zu kühlen. Verdunstung ist das, was den menschlichen Körper beim Schwitzen runtertemperiert, und an und für sich macht ein Verdunstungskühler nichts anderes. Im Inneren des Geräts befinden sich ein Wasserreservoir und ein Ventilator. Der Ventilator pustet heiße Umgebungsluft über das Wasser oder daran vorbei. Idealerweise hängt ein dauerhaft gut getränktes Netz oder sogar ein feiner, kühler Wasserdunst direkt vor dem Luftstrom, so dass der Ventilator quasi „durch“ das Wasser blasen kann. Denn so kommt der Luftstrom mit dem meisten Wasser in Berührung. Das nennt sich auch adiabate Kühlung.
Fürs Verdunsten benötigt Wasser Energie, üblicherweise Wärme. Heiße Luft liefert die notwendige Energie, so dass Wasser gut verdunsten kann, und als Ausgleich kühlt das die wärmeliefernde Luft ab. Das erzeugt einen kühlen Luftstrom. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Umgebungsluft auch trocken genug ist, um die flüchtig werdenden Wassermoleküle aufzunehmen. Übrigens hilft deswegen eine solche Brise beim Schwitzen, aber der eigentliche Energielieferant fürs Verdunsten ist hier die aufgeheizte Haut, die durchs Verdunsten abgekühlt wird.
Was sind die Vor- und Nachteile von Verdunstungskühlung?
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Nachteile
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Kühlt nur den direkten Luftstrom
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Erhöht Luftfeuchtigkeit
Verdunstungskühler machen sich physikalische Effekte zunutze und benötigen keine aufwendige Technik. Das gestaltet diese Art der Kühlung vergleichsweise kostengünstig, sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb. Denn mehr als Wasser und genügend Strom für einen Ventilator benötigt es nicht. Im großen Stil wird Verdunstungskühlung sowohl heutzutage mit moderner Technik wie auch schon vor tausenden von Jahren effektiv zur Gebäudekühlung verwendet. Für kleine Privatwohnungen sind dem Prinzip aber Grenzen gesetzt. Denn: Je mehr Platz einem Verdunstungskühler zur Verfügung steht, desto effektiver. Ein Mini-Kühler ist für dieses Kühlprinzip genau falsch herum gedacht und kann keinesfalls die Raumtemperatur relevant absenken. Falls es aber wirklich sehr warm im Raum ist, sorgt eine „Mini-Klimaanlage“ auf Verdunstungsbasis für einen kühleren Luftstrom als ein normaler Ventilator.
Ein weiteres Problem ist die Luftfeuchtigkeit. Ein Luftkühler bläst zwangsläufig Wassermoleküle in die Umgebungsluft. Das erhöht nicht nur die Schimmelgefahr, sondern vermindert in geschlossenen Räumen auch die Effektivität von Verdunstungskühlung: Je feuchter die Luft, desto schlechter funktioniert sie. Das sorgt dann auch dafür, dass Schwitzen irgendwann weniger hilft. Insofern muss die Luftfeuchtigkeit im Raum regelmäßig gesenkt werden. Die typische Lösung heißt: Lüften. Aber an heißen Tagen lassen Sie so aufgewärmte Außenluft in die Wohnung. Ein elektrischer Luftentfeuchter ist als Gegenmaßnahme auch nicht empfehlenswert, denn erstens kostet dieser viel Strom, und zweitens erzeugt er Abwärme im Raum. Da ist ein elektrisches Klimagerät deutlich sinnvoller.
Achten Sie vor dem Kauf auf jeden Fall auf diese Aspekte und passen Sie Ihre Erwartungen entsprechend an. Das Internet ist voll von enttäuschten Luftkühler-Rezensionen, die auf Versprechen von eisigen Polarwinden für unter 100 Euro reingefallen sind.
Solche gewellten Lamellen dienen häufig als austauschbare Verdunstungsfilter.
Worauf müssen Sie beim Kauf eines Luftkühlers achten?
Auf einige Dinge ist bei einem kleinen Verdunstungskühler zu achten. Verdunstungskühler sind besonders effektiv, wenn der Luftstrom mit besonders viel Wasser in Berührung kommen kann. Das ist insbesondere der Fall, wenn das Wasser als feiner Nebel vorliegt. Geräte mit einem eingebauten Zerstäuber oder einer feinen Wabenstruktur sind also in der Regel effektiver als solche, wo der Ventilator über eine geschlossene Wasseroberfläche streicht. Häufig sind auch Verdunstungsfilter anzutreffen: dünne, angefeuchtete Lamellen, durch die die Luft bläst. Alternativ gibt es auch Geräte, die mit Kühlakkus oder Eis arbeiten. Entweder liegen die Kühlakkus direkt im Wasserbehälter, oder die Luft streicht über die Akkus. Auch hier stellt sich ein kalter Luftstrom ein und diese Art Gerät verfügt in der Regel über einen Kondensatbehälter, der idealerweise so aufgebaut ist, dass das Kondensat durch Verdunstung auch effektiv zur Abkühlung beiträgt. Natürlich müssen Sie bei solchen Geräten im Vorfeld dafür sorgen, dass die Kühlakkus auch kalt sind.
Der zweite wichtige Punkt ist die Lautheit. In jedem Verdunstungskühler steckt ein Ventilator, der störend brummen kann. Auf Herstellerangaben zur Lautheit ist hier leider selten Verlass, nicht zuletzt weil kleine bauliche Fehler schon einen großen Unterschied machen können. Rezensionen aus der Kundschaft sind hier üblicherweise die besten Anhaltspunkte für leise Geräte.
Die Wassertankgröße ist vor allem ein Komfortaspekt. Mit einem größeren Wassertank können Sie das Gerät länger am Stück betreiben, allerdings sollten Sie den Verdunstungskühler immerzu frisch befüllen. In altem Wasser bilden sich Bakterien und Keime, die das Gerät in die Atemluft pustet. Insbesondere kleine Modelle kommen ohne integrierten Wassertank. Meist können Sie hier eine Wasserflasche an einen vorgegebenen Anschluss festschrauben. Das ist etwas umständlicher, funktioniert aber ähnlich gut wie ein integrierter.
Zuletzt ist die Stromzufuhr wichtig. Ein Luftkühler kann per eingebautem Akku betrieben werden, was allerdings den Preis erhöht – das passt nicht zu den eigentlich günstigeren Alternativen zu mobilen Klimaanlagen. Auch Batteriebetrieb ist denkbar. Am besten hat das Gerät ein USB-C-Kabel, das mit einem typischen Handy-Ladestecker verwendet werden kann. Ein kleineres Gerät könnten Sie so nämlich auch per Powerbank, also ohne Steckdose in der Nähe, betreiben.
Welches Kühlgerät Sie wann nutzen sollten
Kein Klimagerät deckt alle Einsatzzwecke ab. Wir sagen Ihnen, wann Sie welches betreiben sollten.
- In fast jeder Situation hilfreich: der Ventilator. Ein Ventilator (Test) hilft fast immer, denn er unterstützt die natürliche Verdunstungskühlung der Haut. Geräte gibt es in allen Größenordnungen und können auch kabellos sowie fast lautlos verwendet werden. Ventilatoren können Sie auch in Verbindung mit anderen Klimalösungen nutzen.
- Kleine, trockene Räume: der Verdunstungskühler. Reicht ein Ventilator allein nicht aus, unterstützt der Verdunstungskühler die empfundene Kühlwirkung. Achten Sie hier aber auf die Luftfeuchtigkeit – ein Verdunstungskühler ist nicht für den Dauerbetrieb geeignet.
- Kleine Arbeits- oder Schlafräume: das Mobile Klimagerät. Eine mobile Klimaanlage ist in der Regel nicht stark genug, um eine ganze Wohnung abzukühlen, kann aber einzelne, geschlossene Räume erträglich machen. Insbesondere ist das für sonnenabgewandte Aufenthaltsräume geeignet, also vielleicht das Arbeitszimmer und insbesondere das Schlafzimmer.
- Größere Räume: das Klima-Splitgerät. Meist festinstallierte Splitgeräte sorgen für gewaltig Abkühlung in ein bis zwei Räumen und sind deutlich leiser als mobile Klimageräte, denn der krachmachende Teil befindet sich üblicherweise außerhalb der Wohnung.
- Die ganze Wohnung zu jeder Zeit: die zentrale Klimaanlage. Eine zentrale Kühleinheit ist mit entsprechenden baulichen Maßnahmen, Energieaufwand und Kosten verbunden, beliefert aber zuverlässig die ganze Wohnung mit kühler (wenn auch meist trockener) Luft.
Zuverlässiger kühlen: Mobile Klimageräte
Mobile Klimaanlagen sind keinesfalls perfekt: Da sie selten zentral aufgestellt werden können und die Abluft über ein bestenfalls halbwegs dichtes Fenster erfolgt, ist ihre Effektivität eingeschränkt. Dennoch sind diese Geräte zuverlässiger und schaffen bessere Abhilfe als kleine Verdunstungskühler. Sie sind nicht für den Betrieb über den ganzen Sommer gedacht, aber sie können besonders heiße Tage gut überbrücken und die Schlafräume gut runterkühlen, so dass Sie nicht mitternachts bei 30 °C die Laken vollschwitzen müssen. Alle Klimageräte entfeuchten außerdem die Umgebungsluft, was die Effektivität vom natürlichen Schwitzen und Ventilatoren erhöht.
Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Klimageräte-Vergleich.