Küchentrends Frühling/Sommer

Ramblerrosen an tote Bäume pflanzen

Ramblerrosen an tote Bäume pflanzen

Über 35 Jahre lang stand genau vor unserer Terrasse eine wunderschöne Korkenzieher-Hasel. Im Sommer waren wir dankbar, dass er uns etwas Schatten bot, im Winter sammelten die Eichhörnchen hier ihren Wintervorrat an Nüssen. Der Baum gehörte einfach zu unserem Leben dazu und umso härter traf es uns, dass vor vier Jahren erstmals kaum noch Blätter austrieben, die Zweigspitzen kein bisschen Leben mehr zeigten. Der acht Meter hohe Baum hatte wohl auch unter den sehr wasserarmen Zeiten gelitten und wir konnten nichts mehr daran ändern, dass seine Zeit gekommen war. Aber weder mein Mann, noch ich wollten den langjährigen „Gefährten“ einfach so abholzen und im Ofen verfeuern und so kamen wir irgendwann auf die Idee, ihm mit Ramblerrosen neues Leben einzuhauchen.

Mein Mann informierte sich, welche Art von Rosen für unser Vorhaben besonders gut geeignet waren und vor allem, wie schnell und hoch die Rosen wachsen würden. Weil wir möglichst zügig wieder Leben in dem traurigen Stück Holz sehen wollten, entschieden wir uns für verschiedene Sorten der besonders wuchsfreudigen Ramblerrosen, die keinerlei Gerüst benötigten, da sie sich wohl mit ihren Stacheln in den Ästen festkrallten.

Ramblerrosen an tote Bäume pflanzen – so geht’s

Kletterosen kennt vermutlich jeder, Ramblerrosen hingegen wenige. Sie eignen sich nicht für jedes Vorhaben. Wer gerne Wände, Rosenbögen oder seine Pergola bepflanzen möchte, sollte eher auf Kletterrosen gehen, Ramblerrosen hingegen eigenen sich super für totes Gehölz (Bäume), Gartenhäuschen und hohe Zäune, denn sie überwuchern buchstäblich alles und das in einer enormen Geschwindigkeit und blühen dabei noch wunderbar.

Im Gegenteil zu den herkömmlichen Rosen/Kletterrosen sind die Triebe der Ramblerrose sehr lang, weich und biegsam. Man könnte sie beinahe mit Lianen vergleichen, denn sie können sogar ohne Hilfe aus eigener Kraft hohe Gebäude und Baumkronen erobern. Aber aufpassen! Die Rosen haben eine Wuchshöhe zwischen 3 und 10 Metern!

Pflanzung und Pflege

Im Frühjahr 2023 hob mein Mann an zwei Seiten des ehemalig grünen Baumes zwei tiefe Löcher aus und pflanzte die Rosen nach Anweisung zirka 80 cm vom Stamm entfernt ein. Wir waren wirklich gespannt, was aus den kleinen Rosenstöckchen wohl werden würde. Ganz am Anfang brauchen die ersten Triebe etwas „Führung“, damit sie gezielt in den Baum wachsen können. Wir haben mit dicken Hanfseilen als Rankhilfe nachgeholfen, was wirklich gut geklappt hat.

Die ersten Wochen bekamen die Rosen alle paar Tage einen kräftigen Schluck Wasser, um die Anwurzelung zu fördern. In den letzten Monaten haben wir die Rosen kaum noch gegossen, es sei denn, es gab längere Hitzeperioden. Im zweiten Jahr hat mein Mann noch einmal etwas mit Kompost gedüngt und das war’s.

Vorteile von Ramblerrosen

Im vergangenen Jahr kletterte die weiße Rose dann doch tatsächlich bereits drei Meter hoch und brachte erste wunderschöne Blüten, die purpurrote hatte Startschwierigkeiten, holte das aber nach. Heute, zwei Jahre nach der Pflanzung, sind beide Rosen ineinander gewachsen und schon bis zu vier Meter hoch. Es ist schön zu sehen, dass es sich auch um sehr insektenfreundliche Blüten handelt, die Bienen und Hummeln anziehen.

Ein großer Vorteil ist auch, dass Ramblerrosen eigentlich gar nicht geschnitten werden müssen, es sei denn, sie stören irgendwo. Ansonsten ruhig einfach an dem toten Baum hochklettern lassen, so weit sie möchten.

Der Begriff „Ramblerrose“, zu deutsch Schlingrose, stammt aus dem Englischen. Er bedeutet, dass die Rose „umherschweift“, sich also da niederlässt, wo sie möchte.

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