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Hormonchaos in den Wechseljahren: Strategien für eine bessere Balance

Inhaltsverzeichnis
In den Wechseljahren verändert sich im Körper einer Frau vieles. Der Hormonspiegel stellt sich grundlegend um – das kann zu Beschwerden wie Scheidentrockenheit, sexueller Unlust oder Schlafstörungen führen. Persönliche Lebensumstände wie Stress, Partnerschaft oder Ernährung spielen oft zusätzlich eine Rolle und können die Symptome verstärken.
Wir zeigen dir, was wirklich hilft!
Sexuelle Unlust – woran liegt es?
Die Ursachen für eine nachlassende Libido sind vielfältig: Stressige Lebensphasen, bestimmte Medikamente, Beziehungskrisen oder hormonelle Umstellungen – etwa in den Wechseljahren – können sich negativ auf das sexuelle Verlangen auswirken.
So paradox es klingen mag: Auch ein Mangel an „männlichen“ Hormonen kann bei Frauen dazu führen, dass die Lust nachlässt. Zum Beispiel kann die Pille durch ihre Wirkung den Testosteronspiegel senken. Sie fördert die Bildung von SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin), das freies Testosteron bindet – genau jenes Hormon, das entscheidend für die sexuelle Lust ist.
Die besten Strategien gegen Wechseljahresbeschwerden
Typische Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen entstehen durch hormonelle Veränderungen – insbesondere durch den sinkenden Östrogen- und Gestagenspiegel in den Wechseljahren.
Was hilft:
- Bewegung & Ernährung: Regelmäßige Aktivität und eine ausgewogene Ernährung verbessern das Körpergefühl, bauen Stress ab und stärken das Immunsystem.
- Zwiebellook: Kleidung aus Naturmaterialien in Lagen – so kannst du flexibel auf Hitzeschübe reagieren.
- Abkühlung: Ein kleiner Ventilator oder ein Handfächer sorgt für Erfrischung unterwegs.
- Trinken: Viel Wasser oder ungesüßter Tee unterstützt Stoffwechsel und Kreislauf.
- Entspannung: Gönn dir Auszeiten – mit Meditation, einem Bad oder Yoga. Das hilft, besser mit hormonellen Veränderungen umzugehen.
- Reize vermeiden: Verzichte auf scharfe Gewürze, Alkohol und Koffein – sie können Hitzewallungen verschärfen.
Tipp für mehr Wissen: Lies auch unseren Beitrag „Verkürzt, verlängert, unregelmäßig: Wann dein Zyklus problematisch wird“, um die Hintergründe besser zu verstehen.
Schlafstörungen in den Wechseljahren – wie gut schlafe ich?
Viele Frauen berichten in dieser Lebensphase von schlechtem Schlaf. Hormonelle Schwankungen bringen den Biorhythmus durcheinander – Einschlaf- und Durchschlafprobleme sind die Folge. Auch äußere Reize wie Lärm oder Licht können dann noch mehr stören.
Was hilft beim Schlafen:
- Stress reduzieren: Bewegung und bewusste Ernährung wirken ausgleichend.
- Schlafhygiene verbessern: Vor dem Schlaf keine schweren Mahlzeiten, kein Alkohol oder Nikotin.
- Raumklima optimieren: 16–18 °C, gut gelüftet und möglichst dunkel – das schafft ideale Schlafbedingungen.
Scheidentrockenheit – ein unangenehmes Gefühl
Mindestens jede zweite Frau leidet nach der Menopause unter Scheidentrockenheit.[1] Grund sind hormonelle Veränderungen: Der Östrogenspiegel sinkt, die Schleimhäute im Vaginalbereich werden schlechter durchblutet und produzieren weniger Feuchtigkeit. Das kann zu Jucken, Brennen und Schmerzen führen – im Alltag und beim Sex.
Tipps zur Unterstützung deiner Intimgesundheit:
- Weniger ist mehr: Verwende für den äußeren Intimbereich nur lauwarmes Wasser – Seifen oder Duschgele bitte weglassen.
- Luft an die Haut: Lockere Baumwollunterwäsche und bequeme Kleidung helfen.
- Vorsorge nutzen: Geh regelmäßig zur Gynäkolog*in und sprich offen über Beschwerden.
- Pflege: Eine feuchtigkeitsspendende Vaginalcreme kann Linderung bringen.
Mehr dazu: Schau in unseren Ratgeber „Gesunder Intimbereich? Das sind die häufigsten Beschwerden (und wie du sie vermeidest)“ – mit allen Basics für die tägliche Pflege.
[1]Naumova I et al., Current treatment options for postmenopausal vaginal atrophy, Int J Womens Health 10, (2018), 387-395

Deine Gesundheit verdient Aufmerksamkeit – in jedem Lebensabschnitt. Ob Zyklus, Wechseljahresbeschwerden, Kinderwunsch, Schwangerschaft oder die wichtige Krebsfrüherkennung: Regelmäßige Vorsorgetermine bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu handeln.
Wichtig: Wenn du körperliche Beschwerden hast – sei es durch Schmerzen, Ausfluss, Zyklusstörungen oder einfach ein ungutes Gefühl – oder Fragen rund um Verhütung, Schwangerschaft oder deine Vorsorge offen sind, dann scheue dich nicht, medizinischen Rat einzuholen. Früher erkannt, ist vieles leichter zu behandeln – und du bist es dir wert.