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Umbau einer Berliner Penthousewohnung von Christopher Sitzler – Projekte

Einen 75 Quadratmeter großen Dachaufbau aus den Neunzigerjahren – unterteilt in kleine Zimmer mit Raufasertapete und Laminat – sollte der Architekt Christopher Sitzler zu neuem Leben erwecken. Puristisch, aber wohnlich: So wünschte es sich der Eigentümer der Wohnung in bester Berliner Lage.
Multifunktionale Räume mit Weite
Dazu nutzte Christopher Sitzler zunächst das Potenzial der großen Fensterfront entlang des trapezförmigen Grundrisses. Er öffnete die Räume, indem er Wände entfernte, und schuf so einen durchgängigen, lichtdurchfluteten Wohn-, Ess- und Kochbereich.
Lediglich das Schlafzimmer integrierte er nicht in die offene Raumstruktur, baute jedoch ein offenes Badezimmer ein: Nur ein kleines Podest, gefliest im Farbton des beigen Gussbodens, trennt Bad und Schlafbereich optisch voneinander ab. Hinter der Badewanne, die der Architekt zur Hälfte in ein Podest einbauen ließ, verbergen sich Dusche und Waschbecken. Privatsphäre gibt es ausschließlich im separaten Gästebad, das mit glänzenden Keramikfliesen im Siebzigerjahre-Look für einen weiteren Akzent sorgt.
Platzwunder mit persönlicher Note
Mit dem offenen Bad greift Christopher Sitzler ein Konzept auf, das er bereits in seiner eigenen Wohnung erprobt hat. Denn der Architekt ist überzeugt: Gelingt es, mehrere Funktionen in einem Raum zu vereinen, wirkt das nicht nur großzügig, sondern spart auch Platz.
In der Berliner Dachgeschosswohnung installierte er in dem Raum, in dem sich zuvor das Wohnzimmer befand, eine Edelstahlküche. Um dem Bereich einen aufgeräumten Charakter zu verleihen, ließ er Küchenutensilien in einem monolithischen Küchenblock verschwinden und hielt die Wand dahinter bewusst leer. Der große Holztisch, der von einem Pariser Flohmarkt stammt, sowie maßgefertigte Soundsysteme verraten auf subtile Weise, dass der Bauherr gerne Gastgeber ist und gesellige Abende veranstaltet.
Materialwahl mit Atmosphäre
Um der minimalistisch gehaltenen Wohnung Wärme und noch mehr Charakter zu verleihen, verkleidete Sitzler die Decke mit Holz. Nach ausgiebiger Materialsuche fiel die Wahl schließlich auf Mahagoni – ein dunkles, elegantes Holz mit Midcentury-Anklang, das mit dem Gussboden aus pflanzenbasiertem Biopolymer eine harmonische Verbindung eingeht.
Anderthalb Jahre arbeiteten Architekt und Auftraggeber am Umbau der Dachgeschosswohnung. Abgeschlossen ist er allerdings noch nicht. Denn als nächstes Projekt ist eine Sauna geplant. Entstehen soll sie in einem kleinen Raum hinter dem Bücherregal – mit unverbautem Blick durch die neu erschlossene Fensterfront und über die Dächer Berlins.